Chroniken der Levthankirche, verfasst von seiner Gnaden serra IcemnaDas Ende der Zivilisation
10. Tag, im Monat TravinaNach den Eskapaden der letzten paar Tage gab es einige Refraktionszeit, in welcher
Thaok und der Rest der Helden ihre Vorbereitungen zum Aufbruch der Expedition fortsetzten. Unter anderem wurden letzten Mitarbeiter und Söldner arrangiert. Thaok insbesondere ist hier in allen organisatorischen Belangen federführend: Er kümmert sich zum Beispiel um das Engagement und die Beschwörung von Dämonen zur Expeditionssicherung und zum Warentransport.
In Bosparan herrscht noch immer
Quarantäne. Menschenleiber und andere Überbleibsel der Katastrophe sorgen für einen widerwärtigen Dunst in der Stadt bei übelkeiterregendem Gestank. Der Yaquir ist voll von den aufgedunsenen Leiber derjenigen die achtlos hineingeworfen wurden um Flußabwärts zu treiben. Weggeworfenes Material Mensch, für das es im ganzen Reich endlose Reihen von Freiwilligen Nachrückern gibt, welche in der großen Capitale leben möchten.
Thaok ist in einer der großen Bibliotheken um dort Hinweise zu vergangenen Entdeckerfahrten in den Mittwald zu sammeln. Er muss sich auf die spärliche Quellenlage in Bosparan beschränken, und ihm bleibt nur, einen Boten zu dem
“Alben vom Mittwald” zu schicken, der in Cuslicum leben soll. Zauberthesen, Reiseberichte, Forschungsberichte, Kartographisches Material versucht er einzufordern, erhält aber zunächst keinen Zugang zu Zauberei. Nur profanes Material. Im Austausch allerdings verlangt der Bibliothekar ein Opfer: Bücher für Bücher, auf Papier gebanntes Wissen im Austausch für auf Papier gebanntes Wissen.
Pragmatisch besorgt Thaok veraltete Rechnungsbücher und Buchhaltungsunterlagen aus der grolmischen Unterstadt Bosparans. Ihm wird der “Eid der Hallen” abgenommen bevor er schließlich Zugriff auf die Bücherei erhält - und verlangt erstmal, das Vertragswerk zu sehen. Ein hochgearbeitetes Stück Pergament herausragender Qualität wird ihm überreicht… Er möge schwören, die Kenntnisse der Sybellinschen Hallen geheim zu halten und nie nach außerhalb der Hallen zu tragen. Unter Anderem gibt es Berichte von
4.000 Mann starken Legionen, die vor Furcht zittern im Mittwald hinter Franfeld.
Isegrein von Rommilys berichtet von vor 20 Jahren. Nur
200 seiner Legionäre haben es bis Rommilys geschafft. Thaok lakonisch:
“Alles andere als ermutigend… aber dafür hab’ ich schon was vorbereitet…” Noch hat er seinen Eid nicht geleistet - und weitere Einblicke werden ihm ohne Eid verwehrt. Also muss Thaok über die Straße zur Bosparanischen Bibliothek.
"Weiter viel Erfolg mit diesem Geschäftsmodell," wünscht er der Sybillinschen Bibliothekarin. Ausgelaugte Leere sitzt in ihm... Schwäche.
Abu hat das innere Leuchten und rauschen von Adlerfedern gespürt, dass von Ucurian Myrunhall ausgegangen war wie dieser seine Standpauke an Lucardus begonnen hatte. Der Ziegenmann hinter seiner Maske zeigte sich unbeeindruckt.
Der Tulamide derweil hat ein neues Schwert - magisch und kräftig sirrend die Luft zerschneidend! - besorgen können. Von dort begibt er sich zum Targunitoth-Tempel: Vorbei an einer Menschenschlange vor dem Park. Bei einigen Karren warten sie vor einem Mann mit weiß gekalktem Gesicht und langen Haaren die ihm ins Gesicht hängen. Erst segnet er die Ankommenden… dann die Leichen. Große Geldmengen wechseln hier den Besitzer, Wachen finden sich allerdings keine:
“Ich verkaufe hier meine Frau.. die ist gestorben,” erklärt ein verheulter Bürger. Ein Leichensammler des Morcan. Die Körper verwendet er zu nekromantischem Zweck und predigt der Masse, dass die Seelen von Bishdariel ins Totenreich getragen wurden. Die Kadaver aber werden zu Arbeitern unter Tage…
Im Tempel durch einige Kulträume samt einer großen Rabenstatue steigt Abu eine Treppe in die Tiefe hinab. Eine hitzige Schlacht an Wandreliefs die aus sich selbst heraus dunkel Leuchten. Darstellungen des Sterbens. Massenmord, ein Krepieren ungekannten Ausmaßes. Ganz unten liegen schlaffe Körper in Wandnischen und Alkoven. Mumifiziert und einbalsamiert, bewacht von einem Priester in Gewandung die ihn Rabenhaft erscheinen lässt. Ein Priester der Thargun, bei dem sich Abu nach
Aroqa erkundigt. Ihm wird erzählt von der Frau die als Spektabilität nach Punin gegangen ist und für Fran Horas Invictus ein Banner erschaffen haben soll:
Wer es berührt wird Visionen Thargunas erhalten, und wird es entrollt so wird es in dämonischem Winde flattern und alle Toten bis zum Horizont erheben in den Diensten des Bannerträgers.Außerdem hört er von Boronos oder Boron, der ein frigider und schwacher Totengott sei, der die Körper der verstorbenen zu ewigem Schlaf und ewiger Ruhe setzen will. Tharguns Priester verachtet diesen Ketzer, dem Bosparans Glanz nicht wert ist, die Toten unermüdlich arbeiten zu lassen. Abu lässt sich wissbegierig erläutern wo die Vor- und Nachteile Untoter Arbeiter liegen. Immerhin hat man selbst die Decurio-Maga und ihre drei Schülerinnen in der Expedition…
Man trifft sich im
Haus der Helden wieder. Verhütung und Tross genauso wie Bespaßung und ein System zur Administration - Holzplaketten als Umhänger? Erkennungsmarken? - Werden besprochen. Infos über vorangegangene Expeditionen und Erfolgswahrscheinlichkeiten des Trosses werden ausgetauscht, Untote werden für gruselig befunden. Über Stunden verliert sich die Gruppe im Kleinklein der Expeditionsplanung.
Nach einigen Tagen kommen die Zwerge - angeführt von einem
xorloscher Drachenkrieger Angrascham groscho Angbarosch, dem vierten Sohn des Xorloscher
Hochkönigs - in Bosparan an. Wie versprochen sind sie angetreten die Expedition in den Norden zu begleiten. Zwölf an der Zahl sind es die von der Zwergen-Metropole gen Bosparan marschiert sind. Die Zwölf Kämpfer haben - zusammengezählt in ihrer Einheit - bereits 9 Drachen erlegt und sind bekannte Veteranen mit Gutem Ruf. Ein Ruf, der in starkem Kontrast steht zur zwergischen Kultur von Sauf- und Fress-Gelagen, Trinkliedern und bärig- bärtiger Männlichkeit!
Einer von ihnen ist gar ein Angrosch Geweihter - wie jener sich wohl mit Lucardus wird verstehen? Wie er wohl zu Ingorosch und seinen menschlichen Dienern steht?
Thaok organisiert eine Vermietung des Hauses der Helden, der Villa, die von einer Leibsklavin des ehemaligen Hausherren verwaltet werden soll.
Isegrein der Ältere selbst plant überhaupt garnicht, zurück nach Bosparan zu kehren: Er will in der Fremde im Norden eine permanente Heimat finden und dort als Statthalter des Horas sitzen und seinen Lebensabend verbringen. Konsequent schenkt er seine Verwalterin, die Sklavin, Thaok. Dieser arbeitet einen Mietplan aus, der ihn auf Rückkehr zu einem Reichen machen wird, egal ob die Expedition ein Erfolg wird oder nicht.
Andronicus derweil scheitert beim Versuch, eine Rondrageweihte für den Säkularen Dienst in der Legion im Auftrag des Horas zu gewinnen.
Lucardus verachtet ihn für seine Schwäche, sich das Weib untertan zu machen: Er hat da genau das richtige, die Peitsche
Djuka Uschtammara nämlich und außerdem die Geißel in Händen. Noch kein Weibe hat sich ihm auf lange widersetzen können...
Diverse Großgrundbesitzer stellen insgesamt 60 Bauern welche den Tross begleiten werden - eine Auflistung derer erledigte Thaok.
Abu unterdessen hat sich Leder-Tragegestell gekauft.
Gerüchte, dass er im Zweifel Thaok dort hineinsperren wolle, entkräftet er und behauptet, sie seien für die Elementar-Eier gedacht!
16. Tag, im Monat TravinaSchließlich zur Beschwörung der Dharai in die Elendsviertel: Regiert von Kriminellen und der organisierten Unterwelt, in einer großen Schlachterei in der Flüsse von Blut umringt von Kühlhäusern zusammenlaufen haben sich die Dämonologen eingefunden um in Thaoks Auftrag seine riesigen Lastdämonen zu beschwören. Gewaltige Hallen mit großen Kanälen im Boden. Halbverkrustet und sonst zähflüssig schwappt das Blut über den Boden und durch die Rinnen, das Knacken und Splittern von Knochen wie sie zu Dünger verarbeitet werden erfüllt die wiederhallenden großen Korridore. In einer Lagerhallte schließlich ist das riesige Heptagramm für die Beschwörung eingezeichnet. Um den Beschwörungskreis herum und in sein Zentrum führend laufen die blutigen Rinnen. Die Grenze zwischen Sphären ist hier dünn, und Kräuter versetzen jeden Besucher in einen Rausch.
In der Zunge der Dämonen stehen hier Zeichen in Zhayad, der vom Horas Fran Invictus aus der Zitadelle der Dämonen vom Unheiligen Baum selbst errungen und den Wissenschaftlern des Geistes und der Zauberei zugänglich gemacht. Es ist eine langwierige und anstrengende Beschwörung - für außenstehende eine lange Zeit von Langeweile und langsam abfallender Temperatur Schließlich ist es so kalt, dass der Anwesenden Atem in dicken Wolken aufsteigt und als fauliger Regen von der Decke fällt...
... aber im Herzen des Kreises haben sich Rauchsäulen eingefunden, durchsichtige wabernde Massen von leichtem Eigenleuchten und übersät mit endlos vielen Augen die blinzelnd und glubschend einen feindseligen Blick in die Welt schießen. Sanguritkristalle splittern, leuchten auf und brechen dann mit einem gläsernen Knirschen.
Schließlich entsteht aus dem Dampf ein Pferd, groß genug um die schwersten und gigantischsten Wagen zu ziehen, und aus dem einen Pferd, wabernd und wiehernd und kreischend, schälen sich drei weitere. Fleischfetzen regnen zu Boden und der Aschene Beschwörungskreis leuchtet in rotem Glühen...
"Es ist vollbracht," verkündet der finstere Beschwörer: Seine Augen leuchten in strahlendem Rot, Schweiß steht ihm auf dem Gesicht und Schriftzeichen tanzen ihm über die Haut.
"Diese sind geboren aus Nichts, um Euch und dem Horas zu dienen..."
Mit den beiden Isegrein wird die Reiseroute durch den Mittwald und ihre Gefahren besprochen. Das Reiseziel - weit jenseits von Franfeld - steht bereits fest.
Abu und Thaok hegen Bedenken ob der Durchführbarkeit, geduldig lauschen sie den Erzählungen des Älteren über den Mittwald und seine Gefahren.
Es ist der Vorabend des Aufbruchs, und die Helden sind endlich bereit und alle Geschäfte erledigt.
Es ruft der Mittwald,
des Horas' Ucuri-Funke weist den Weg!
17. Tag, im Monat TravinaDie Expedition setzt sich in Bewegung von Bosparan den Yaquir hinauf
B.E.I.O.U.