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Autor Thema: [DSA] Halbgott-Schmiede: Dunkle Zeiten (6/6)  (Gelesen 56209 mal)

Frostgeneral

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  • 31. Oktober 2015, 22:37:26
Von Weiden
« Antwort #30 am: 31. Oktober 2015, 22:37:26 »

"Aufmerksame Augen von mutigen treuen Siedlern haben gesehen,
wie Gerbermeister und Ziegenpriester gemeinsam war'n am gehen.

Gemeinschaft und Zusammenhalt,
dass Gemüte nicht zusmamenprallt,
wir als Diener all' zusamm'
anpacken Mann für Mann.

Wie der Gerbermeister heute meiner Hilfe bedurfte und ich sie gab,
so meine Aufgaben vielleicht andere seien,
so muss jeder von euch dem and'ren Helfen.
Es ist die himmlische Familie die wir leben,
wie von Levthan eingegeben und von seinen Weibern Travina und Peranja und Satura,
oder der lieblichen Tscha befohlen's ist, müssen Wut und Emotion zurücktreten.

Dieser hier ist ergriffen von Furcht, und er ist ergriffen von Angst und Trauer. Sein ihm versprochenes Weib war bei den Levthanarien in den großen Thermen Bosparans. Eine von Einhundert- und- Zwanzig. Zu Ehren der Horastochter Menkirdes betete ich in jener Nacht um Levthans erscheinen und bot ihm einen Buben - der zuvor mit jedem der Mädchen lag - und ein Mädchen von reinster Unschuld. Levthan nahm sie in seine Umarmung und geleitete sie beide in die ewigen Weidegründe, auf seine Himmlischen Felder und in die Geborgenheit der Familie die gebildet wird vom Göttervater Brajan und jenen die für ihn die Familie bilden. Dieser Mann hier war dem Mädchen versprochen das von Levthan genommen ward - und ihr Verlust und die Einsamkeit fraßen sein Herz.

Fernsein vom Glaube, Fernsein von der Wärme von Familie und Überzeugung waren es, die ihn heute trieben zu mir zu stürmen, mich anzustarren und zu bedrohen, eine Ziege zu schlachten und mir zu erklären, dass er MIR nach dem Leben trachte, und dass er MIR die Kehle durchschneiden wolle. . . "

An jener Stelle ein Gebet mit der Gemeinschaft:
Ich darf keine Angst haben, Angst tötet das Bewusstsein.
Angst ist der kleine Tod, der zu völliger Zerstörung führt.
Ich werde meiner Angst ins Gesicht sehen, völlig durchdringen lassen.
Und wenn sie von mir gegangen ist wird nichts zurückbleiben...
außer meinem Glauben!


Die Legionäre des Centurio Andronicus Myrmedaion waren es die ihn zu einem blutigen Haufen schlugen, und der gerechte Zorn des Gesetzes, Ucurian Myrunhall selbst, die schon geschmolzenes Blei vorbereiteten und den Mann wieder und wieder schlugen für seine Frevel.

Ich aber sage euch, dass dieser hier arm ist, und dass er unser Mitleid verdient. Ich sage euch, dass er eure Liebe braucht und die Aufnahme in unseren Bund, als Bruder erst einmal, irgendwann als Mann wenn Ich unter Euch ein Weib ausgemacht für ihn das mit ihm zusammenpasst, als Vater schließlich. Denn dies hat jeder Mensch verdient, und Levthan ist es der den Mann zwar opfern mag zum Schutz von Frau und Kind, aber Grausam ist er nicht. Heute sitzt er hier, und es war die milde Fürsorge Dalida Tsageschenks die ihn wieder aufpeppelte..."

« Letzte Änderung: 01. November 2015, 19:23:44 von Frostgeneral »
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Frostgeneral

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  • 31. Oktober 2015, 22:46:54
Muktur - Die Unbezwingbare
« Antwort #31 am: 31. Oktober 2015, 22:46:54 »

Zum Führen einer Centurie: Strategische Nutzung des Geländes, Kapitel III - Mermydaion
Muktur - Die Unbezwingbare

Aufzeichnender: Decurio Andronicus Mermydaion, Mitglied der Olruki seiner kaiserlichen Mayestät - dem Horas von Bosparan.
7. Eintrag


24. Tag, im Monat der Travina
Aus irgend einem Grund tut der neue mit seinen Geheimnissen einen Aderlass an sich selber vornehmen, nur um mit dem gewonnenem Lebenssaft eine Art Paste zu erstellen so sagen die Gerüchte, obendrein weckte er mich des Morgens um mir eine wie er sagte, aus Echsen gewonnene Artznei zu verabreichen. Eine seltsam aussehende und grün-rötlich schimmernde Schmiererei welche er auf meinem siechendem Arm auftrug. Doch meine genesende Ruh wollte mir keiner gönnen! Kaum zurück gelehnt erschien die Wuduspährin Shasiwatu welche mich aus dem Wagenzug fort in die Dunkelheit führte zu einem Pilz. Aufs hinterfragen was dies solle, ließ sie mich nur wissen das ich beobachten und lernen solle. Mindestens eine Stunde oder so hockte sich die hennafarbige hin und wartete leblos. In der Wartezeit konnte man klar und deutlich die Geräusche aus dem Lager vernehmen, Geschnarche, Gestöhne und anderes. Pünktlich mit dem Sonnenaufgang wühlte sich eine Ratte aus dem Erdreich um sich den Pilz zu schnappen und weiter in den Wald zu rennen. Rennend zu einem Steine auf dem der Tod seiner wartete. In Gestalt eines Mistkäfers, einem besonders großem, der mit seinen Fangzangen die Ratten entleibte und fort trug. Auch diesem Käfer sollten wir folgen welcher an einem anderen Stein angekommen, uns zu einer von der Kälte noch starren Echs führte. Die Späherin lächelte die ganze Zeit als ob sie etwas wüsste das mir tief verborgen blieb. Sie ließ mich wissen das wir dem weg der Geschuppten gefolgt seien, doch aus meiner Sicht sind wir erst einer Ratte und dann einem Scheißekäfer gefolgt. Doch was soll's? Eine Echse war es die wir brauchten um meiner Genesung zu helfen und eine Echse war es die wir fanden. Im Bezug auf die Medizin kann man wohl nicht genug Echsen haben. Mein Halstuch zu einem Tuchbeutel umgemünzt, fing ich den kleinen Vierbeiner und brachte ihn mit Shasiwatu zurück ins Lager und dann zu den Heilern.
 
Auf dem Rückweg erblickte ich Vigvaldr und Abu, welche sich zu früher Stunde schon in einem Gespräch befanden. Worum es ging kann ich nicht eroieren. Freundlich winkte noch Vigvaldr doch es wirkte nicht als ob es eine Aufforderung sei zu ihnen zu stoßen und so setzte ich meinen Weg fort. Nach dem die Echs bei Thaok abgegeben wart, welcher sich wohl in nächster Zeit vor allem der Alchemie widmen wird, bemühte ich mich um meine morgendlichen Pflichten während Abu schon mal voraus Ritt um die Gegend zu erspähen und die eine oder andere Abwicklung von notwendigen Geschäften mit Einwohnern an der Straße zu erledigen.    

Chi´Carius der sich ob seiner Heimelei nun besonders verdient zu machen hat, untersucht wohl die Gifte mit denen die Kamele gefüttert wurden. Die durch das Futter hervorgerufenen Verätzungsverursacher sollen  wohl in einem aufwendigem Trennverfahren aus selbigem gelöst und dann identifiziert werden. Mit Vigvaldr unterhielt sich der neue wohl auch über Kompetenzen und wurde auf Herz und Niere in seinen Fähigkeiten geprüft. Sein magisches wissen wurde ebenso wie dessen Anwendung getestet und ihm auch klar zu verstehen gegeben das Vigvaldr als Cebturio-Magus sein direkter Herr sei. Auch Lucardus machte sich seine Späße mit ihm und schickte ihn als Boten direkt zu der Magnatin Albinia Serra Aphirdanos. Ich weiß nicht welche Hinterlist er hier betreibt aber auch dies deute ich als gefährlich. Vor allem weil er im Nachhinein selbst den Weg zu der alten auf sich nahm.  

Es ist schon erstaunlich wie sich im Laufe der Zeit die Meinung und der Blickwinkel zu einer Person verändern. Gerade am Beispiel des Lucardus Sextus serra Icemna der sich selbst den Beinamen Levtharios gab. Als einfacher Decurio war ich seinem Wort verpflichtet, als ich in Bosparan zu einem Inspektori erhoben wurde war ich ihm nicht mehr Untertan aber doch Ratgeber. Zum Centurio erhoben und in eine Prätorianerdecurie eingegliedert, war ich ihm doch endlich gleich gestellt! Doch in dessen Wahrnehmung bin ich wohl der einfache Soldat geblieben. Doch für den Zug welchen wir begleiten wurde ich nebst dem hohen Herrn Isegrein Major von Bosparan zum Obstern Anführer über die Kämpfer ernannt. Obgleich sicher die ganze Führungsdecurie eine Befehlsgewalt besitzt ist mein Wort Gesetz das nur vom alten Isegrein selbst überstimmt werden kann.  Eine Verantwortung die viele Aufgaben vereint und Überlegungen und Voraussichten erfordert. Hier beginnt es schwierig zu werden, denn einige der sich überkreuzenden Tätigkeiten fallen in Lucardus Bereiche. Welche sich selbst als DEN und nicht als EINEM der Priester des Zuges versteht und die gesamte Unternehmung als seine Herde versteht. Doch das von ihm beanspruchte Amt gebührt einzig Uccurian Myrunhall. Lucardus indoktriniert fleißig und wird zunehmend zu einem Gefahrenfaktor. Letzte Nacht hielt er eine Rede für die Handwerker und gegen die Kämpfer, welche einen Tölpel vermöbelten der nach des Levthansohnes Leben trachtete, was selbiger nur tat weil Lucardus selbstherrlich andere Opfert ohne deren Einverständnis einzuholen! Ich habe am Vortag Thaok auf die Problematik angesprochen und verstehe es als Versuch Abus der den Bocksbeinigen und Ziegengesichtigen heute begleitete, diese unterminierenden Maßnahmen des Priesters zu unterwandern. Obendrein spiele ich mit dem Gedanken Lutisana wieder mehr in die Decurie zu intrigieren, den aus seiner Selbstherrlichkeit heraus miss interpretiert der Horntragende meine Legionärin als sein Eigentum! Er hat zu verstehen das hier Religionsfreiheit herrscht und wir allen guten Göttern zu Diensten sind!  Eine Lösung ist wünschenswert ansonsten muss über eine Beseitigung des Gehörnten nachgedacht werden. Ich habe beschlossen das feurige durch das eisige Ei auszutauschen. Die Affinität des Feuers scheint meine Leidenschaften zu sehr anzusprechen und damit auch den Wunsch dem Priester weh zu tun. Vor allem als ich hörte das der verformte glaubt der direkte Vertreter der Horastochter zu sein, ich sage er irrt, diese Kompetenz wurde ihm nie in irgendeiner Form übertragen. Nun da das kalte Ei meinen Leib umschmeichelt, schwinden die Wünsche dem Bockigen Schmerz zu bereiten und immer mehr nimmt die Gewissheit Form an, das der Tod auch eine Lösung sei.

Im Laufe des Tages wurden die Versorgungslisten aktualisiert und vor allem die Alchemika-Aufzählung stieß kurzzeitig auf hehres Interesse. Die von Thaok bestätigte Authentifizierung des Dokuments lies einige Stimmen der Sorge verstummen.

Der Weg gen Osten scheint uns versperrt und wie mir berichtet ward haben die Späher die anderen Signalfeuer begutachtet und konnten feststellen das diese bereits vor mehr als zwanzig Tagen entzündet worden sein müssen. Selbstständig haben sie den alten Turm, jener der von den Goblins geplündert wurde, aufgesucht und dort die unterbrochene Kette wieder eingegliedert. Sehr lobenswert. Die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit muss erhöht werden vor allem da wir baldigst nach Norden auszuweichen gedenken.


27. Tag im Monat der Travina
Wir haben Brig-Loh erreicht.   Es herrscht eine Hochstimmung im Zug. Außerhalb der Stadt haben wir das Lager aufgeschlagen. Die ersten ziehen aus die Stadt zu erkunden. Vigvaldr rechne ich hoch an das er dem Bockigem die Stirn bietet und seine Dame zurück fordert. Die Preise in der Stadt sind viel zu hoch, das ist eine Frechheit! Ich habe auf dem Marktplatz laut gefordert die Preise, welche unsre Späher gestern noch vorfanden, uns abzuverlangen. Ein Wichtigtuer hat mit dem Magistraten gedroht, doch welche handhabe soll der schon gegen diese Verbrecherei haben? Das Reiterfort war verlassen und um sicher zu gehen das die Bürger nicht Raub und Aneignung begangen, lies ich die Häuser untersuchen. Zu ihrem wohl muss ich gestehen das Plünderung nicht der Fall war, aber ihre Unmut und er Angriff auf Legionäre sind nicht tragbar und wird Konsequenzen in Form von Strafe nach sich ziehen, wenn es nach mir ginge. Geldstrafe und Enteignung sollte das Urteil lauten. Der angerichtete Schaden sollt beglichen sein. Am beenden der Leben welches durchaus als Urteil für den Angriff auf Soldaten gilt, habe ich indes kein Interesse.
 
Lucardus hat Heute einiges der Wut welche ich empfand, dämmen können. Sinnvoll argumentierte er. Auch vor dem Präator der Stadt welcher erbost zu uns kam. Doch gemeinsam einigten wir uns auf die normalen Preise und das die Angreifer nicht hart ran genommen werden würden. Die von mir und Thaok ausgesprochene Warnung das die Stadt ohne Soldaten vielleicht schutzlos sei wurde gekonnt ignoriert.

Die Untersuchung des Reiterforts forderte noch mal zwanzig Sättel und Zaumzeug hervor sowie achtzehn Waffen welche wir beschlagnahmten. Gen Nachmittag zogen wir dann wieder los.


33. Tag im Monat der Travina
Wir sind an der Gabelung angelangt wo wir wegen der verschlammten Kaiserstraße gen Norden ausweichen müssten! Geschichten die wir über den alten Wald gehört haben ließen uns von der Durchquerung selbigen Abstand nehmen. Stattdessen wurde von einem Dämon die Straße wieder in Stand gesetzt. Ein unterfangen das ich auch nicht gut-heißen kann. Ehrlicher Männer Hände Arbeit hätte das auch geschafft. vielleicht nicht ganz so schnell dafür aber auch gar nicht so unheimlich! Abu bat um Erlaubnis Omlatia zu besuchen und ich stellte ihm einige der Hjaldinger zur Verfügung und auch Vigvaldr begleitete ihn wohl, können diese doch besser rudern als der Rest und haben dadurch vielleicht etwas von dem dringend benötigtem Auslauf. In der Stadt selbst hat wohl die Göttin Scorpio an Einfluss gewonnen. Hier wird sie als die Frau von Shinxir verehrt berichtete mir Abu. Auch das hiesige Fort war verlassen aber es konnten zwei Scorpionsgeschütze samt Munition beschlagnahmt werden.


35. Tag im Monat der Travina
Die Festungsstadt Muktur liegt vor uns. Schon am Vortag konnten wir sie weithin sehen. Vor dem Aslamstor im Osten und dem Löwentor im Westen beziehen wir Stellung, die Mauer entlang lagern unsere Leute. Die Stimmung ist im Gegensatz zu Brig-Loh gedrückt und still. Man meldete uns das vor fünfzehn Tagen mehrere Legionäre hier angekommen seien. Den Umstand zu klären und uns ihrer Erfahrung bereichern wollend, wagten wir uns an den Aufstieg in die Hohen Bereiche der Stadt wo wir von einem Centurio in Empfang genommen worden, Phedro Capence der zuständige Verteidiger der Stadt welche den Befehl hat keinen Mann weiter vor zulassen. Auf Befehl des Präators Eslamirus. Sich auf die Rechte der Prätorianer und der Inspektori berufend worden wir vorgelassen. Nur um in Innenhof der Festung erneut auf Leotius des Kaisers Feldjäger zu Treffen!
Dieser gerade dabei einem armen Hund in Legionärsrüstung den Kopf abzuschlagen, der Prätor selbst war ebenfalls hingerichtet worden. Eine Statue, in Todespein sich an die Kehle greifend, von Innen mit ehemals heißem Blei ausgegossen...
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  • 24. November 2015, 21:42:31
Swavskari - Walwut
« Antwort #32 am: 24. November 2015, 21:42:31 »

Aufzeichnungen des Vigvaldr Hjørmarrson
Swavskari - Walwut

5. Frostmond 1049 JL
Leotius stand regungslos da... er hatte eben dem armen Schwein den Kopf abgeschlagen. Man sollte meinen es wäre totenstill in diesem Augenblick, doch hatte ich das unbestimmbare Gefühl, dass der abgetrennte Kopf des Legionärs im Grase immernoch vor Schmerzen stöhnte. Swanver, was für ein riesiger Krieger, dieser könnte sicherlich einer Seeschlange den Kopf abreissen. Nach zahllosen Momenten trat der Fellmann vor, ebenso wie Andronicus. Sie gingen vom Tor in den Garten - Lucardus faselte wieder was von Hetfrau Menkirdes und Heil dem Bosparanischen Reich, Andronicus war wütend wegen den toten Legionären und dass man auf einer Seite kämpfen sollte. Ich war damals nicht dabei in dem Langhaus des Bauern, weil ich mit Abu die Vitus Schinksirus geholt habe, aber sie hatten den Feldjäger wohl damals schon gesehen. Leotius sprang von dem kleinen hölzernen Podest ins Gras und kam auf uns zu. Er sprach nur eine Warnung aus, dies sei auf Befehl von Hetmann Fran selbst geschehen. Lucardus, eben noch eine mutige Ziege, drehte sofort um, aber Andronicus blieb im Garten stehen...
Also blieb ich auch und Leotius kam näher und näher. Meine anderen Kameraden standen noch im Tor konnte ich sehen, Thaok pisst sich bei sowas ja immer in die Hosen und der Kürschner Chi'Carius fummelte was an seinem Gürtel herum anstatt eine Streitaxt zu ziehen...

Eine weitere Warnung gab es nicht, ohne ein Wort schnellte das riesige Richtschwert, blutbefleckt und frei von Kerben, auf mich hernieder und ich konnte nicht mehr ausweichen... viel zu schnell und brutal fuhr die Waffe in meinen Bauch und hätte jeden anderen wohl zerteilt? Es tat nicht einmal weh... und dann sagte er nur: Neun...
Andronicus warf seinen Speer, aber nichtmal auf diese Entfernung ist er für sowas zu gebrauchen... zwei Würfe hatte er und beide Male traf er nicht. Swanver, was ist mit dem Centurio nicht in Ordnung, ein bisschen mehr Walwut und weniger halbherzige Angriffe. Ich sollte ihn mal von Swanver erzählen, immerhin ist der Legionär noch auf der Suche nach einem richtigen Kriegsgott!

Lucardus murmelte irgendwas von Anrufung der Götter, will die Ziege jetzt wirklich Jungfrauen opfern? In so einem Moment? Abu war immerhin Hilfreich und stürmte voran in den Rücken des Riesen, Thaok rannte mit seinem vollgepissten Hose in den Garten, aber weg von Leotius zu den Bäumen.
Nutzloser Goldzähler. Der Feldjäger hieb jetzt auf den Schild von Andronicus, zählte runter auf Acht - was hat das Vieh vor?
Ich rief die Elemente selbst und schoss sie ihm mit aller Härte in sein hässliches Knochengesicht, Wasser in der Lunge ist wirklich unangenehm!
Als er am Boden lag, Abu hinter ihm, gerade mit seinem Dolch zustechend, schrie Leotius noch etwas: “Wir sind von einem Blut, und das Blut steht gegen Dich! Das Gut des Frevlers sei dem schwarzen Löwen!”
Alles vor meinen Augen verschwamm, kochendes Blut in meinen Adern und Zorn brandete in mir hoch, mein Brustkorb schwoll an, heißes Brüllen und dunkle Angst in mir - fühlen sich so Walwütige? Swavskari in mir?
Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf dem Boden, das Gesicht von Leotius war zerstört, ein großes Loch klaffte im Kopf und gab Sicht auf die breiige Masse frei.

Abu und Andronicus hatten den Krieger getötet.
Wir konnten sein Richtschwert bergen, Chi'Carius verbrannte Leotius Fleisch. Ich brach mir die zwei Dämonenhörner aus dem Schädel als Trophäe und die anderen zerstückelten Legionäre im Garten wurden beerdigt. Zwanzig Soldaten...
Thaok hatte drei Überlebende gefunden.
Die Anderen wollten dann noch in den Almadinen-Palast und suchten nach Beute und anderen Überlebenden in der Rubinmine. Thaok wollte nur wieder Rubine haben.
Der Kürschnerlehrlig blieb alleine oben und achtete auf die Leichen, die Zwerge wurden aus der Unterstadt Muktur gerufen und zeigten uns die Minen, das mussten wir aber abblasen wegen einem Gas in den Stollen.
Vor 50 Jahren gab es hier wohl einen "Vorfall" und seit dem gibt es hier keine lebenden Sklaven mehr... diese Kantharer sind unglaublich! Dämonen beschwören und Untote benutzen um Minerale zu fördern, damit Menschen wie Thaok Gold kriegen!

7. Frostmond 1049 JL
Am nächsten Tag brachen wir wieder auf.
Unsere Waldläufer fanden auf dem Weg nach Punin eine Leiche mit einer Botschaft. Irgendwas mit Befehl, Legat, Versetzung und Hetfrau Menkirdes, war wohl nicht weiter wichtig...

8. Frostmond 1049 JL
Kurz vor Punin konnen wir aufgewühlte Gräber finden... die Stadt selbst war merkwürdig leer, es gab nicht einmal Händler auf den Straßen und viele Rauchsäulen... vielleicht waren ja die Hjaldinger auf Brandschatz-Otta - Hahaha, witzig...
Als wir der Stadt am Yaquir näher kamen wurde es mitten am Tag dunkler und dunkler... das hat was mit Magie zu tun... oder den Göttern. Das ist nicht gut....
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  • 24. November 2015, 21:43:25
Das Grauen in den Hügeln
« Antwort #33 am: 24. November 2015, 21:43:25 »

Quilamo Berylli - Das Leben des Comes Isegrein Maior Bosparanius zu Rommilys
Erlebnisse im Mittwald - 894 Horas Erscheinen Band I
Fran Horas Invictus sagte zu Isegrein Bosparanius: Gehe nach Norden und nimm dir alles Land zu Eigen, dass du zu siedeln und zu halten vermagst – Und wenn es bis zum Ende der Welt reichen sollte.
Wîtlandt ist die Mittnacht, wild und ungezähmt, doch nimmer das End' der Welt. Du vermagst durch den Wald zu gelangen, an Veratia vorbei ins Niemandsland...





Erlebnisse im Mittwald - 894 Horas Erscheinen Band III
...Mit dem Umstürzen der letzten Bäume am Rande der Siedlung offenbarte sich ein einzigartiger und denkwürdiger Anblick:
Ein gewaltiger Riesenkerl stapfte mit schweren Schritten über den Waldrand hinaus auf uns zu! Seine Füße, bis hoch zu den Knien, waren mit den Fellen verschiedener Tiere zweckmäßig mit Lederstreifen umwickelt. Daran schloss sich die bloße, wettergegerbte Haut, der mehr als baumstammdicken Oberschenkel an, auf denen der massige Rumpf des Riesen ruhte. Die Hüften waren mit weiten Fellen von Bären und anderen Pelztieren umwickelt und wurden von einem improvisiertem Ledergürtel gehalten.
Sein nackter Oberkörper wurde von einem bauchnabellangem, grau-braunem Bart bedeckt in den strähnenweise, wie kleine Perlen, Suulak-Schädel eingeflochten waren. In seiner rechten Hand hielt der Riese eine verwachsenen, gut sieben Schritt hohe Steineiche, die ihm wohl als archaische Keule diente. Mit seiner linke Hand hielt er irgendetwas auf dem Rücken, welcher von einem um die Schultern geschlungenem Umhang aus den braunen, rauen und baumrindedicken Fellen von Borkenbären und den grauen, zotteligen Fellen von Höhlenbären bestand.
Felle von insgesamt mehr als einem Dutzend Bären.

Das ebenfalls grau-braune Haar des Riesen reichte fast bis zu seiner Hüfte, es war vor den Ohren jeweils zu einem dicken Zopf geflochten, den ebenfalls Suulak-Schädel zierten und ein weiterer dicker Zopf fasste die Haare am Hinterkopf zusammen. Es rahmte ein wettergegerbtes Gesicht mit ernsten Augen, einer knolligen Nase und buschigen Augenbrauen und einer von Falten zerfurchte Stirn. Bei diesem Anblick mag es einen Mann auf die Knie zwingen...

Grimmig blickte er von oben herab auf uns herab...
Mit zwei weiteren Schritten betrat das von Bagiraj auf mindestens neun Schritt geschätzte Wesen die Siedlung und machte dabei mit seinem linken Fuß einen zwölf Schritt lange Abschnitt der Palisade dem Erdboden gleich. Dann erblickte er scheinbar etwas, was sein Wohlgefallen fand – die Bullen. Sichtlich erfreut schwang er mit seiner linken einen gewaltigen Sack von seiner Schulter und leerte ihn auf dem Siedlungsplatz aus. Wir konnten nur zurückweichen, ein Kampf gegen diese Götterkreatur ist vergebens.
Mehrere Quader von Felsbrocken und zum Teil grob behauenen Steinen türmten sich vor uns auf, als der Sack leer war. Mit einem Arm streckte der Riese sich nach zwei Bullen aus, packte sie an den Köpfen, zermalmte diese mühelos zu einem feinen Knochenbrei und steckte sie in seinen Sack. Dann wandte er sich um und verschwand auf dem selben Weg, den er gekommen war in den Wäldern am Fuße des Gebirges Trolles und ließ uns zurück.

Keiner wusste zu erklären, was damals vor sich gegangen war.
Meine Schwester, Sucra Bosparania, hat die Vermutung, dass es sich um einen der Vierlinge handelte... Die schwarze Gigantin Sokramor hatte zwei Schwestern, Hazapha und Mithrida. Diese Drei verwandelten sich in eine Klinge, die von Kor geführt wurde. Als diese Zerbrach wurde Sokramor zur Seculae. Doch Sokramor hatte vier Söhne, Aarfir, Aarwen, Aargul und Aarmar. Diese vier Riesen sollen im Seculae-Gebirge hausen. Vielleicht war dies einer der Brüder? Einer der Götter-Riesen?




Erlebnisse im Mittwald - 894 Horas Erscheinen Band V
...Als die Kämpfe beendet waren und alle Klingenzungen zuckend am Boden lagen, versorgten wir unsere Wunden.
Der Wald ließ uns nur etwa zwei Stunden der Erholung - wir wollten gerade aufbrechen, da frischte der Wind auf und ein Sporensturm zog auf.
Die Heilari sagten, dass sie wohl unter der Erde keimen, wachsen und nach oben brechen, dann durch den Wind getragen werden.

Es fing alles mit Halluzinationen an, Benommenheit und Schwindel. Als wir die Anzeichen bemerkten, war alles schon zu spät. Die Wahnbilder wurden realer und für uns zu einer Gefahr.
Wir mussten Ädil Fringronius festschnallen, er hatte einem Unteroffizier die Halsschlagader herausgebissen, Braian sei Dank war er nicht allzu stark in seinem Tun.
Ich hatte ein feuchtes Tuch um Mund und Nase gelegt, musste zusehen wie all' dies an mir vorüber zog und Chaos ausbrach. Einige liefen in den Wald und waren nie wieder gesehen, andere wollten die Sporen abbrennen und starben in einer Staub-Explosion, die verkrümmten Glieder von sich gestreckt fanden wir sie später...
Ein Blutrausch, der im Lager umherschwappte - Furchtbar
Den Verletzten drangen die Pilze in den Blutkreislauf und der Zerfall begann. Wir bemerkten dies aber erst, als der Sturm vorbei war. Er endete so plötzlich wie er kam, da klagten meine Legionäre schon über die Taubheit in den Gliedern.
Einige Augenblicke später verfärbte sich ihr Fleisch blau-gräulich, die Blutgefäße schimmerten unter der gesunden Haut und transportierten unablässig mit jedem Herzschlag die Saat durch den Körper.
Er bildete rasch ein Myzel, ein Netz aus feinen Fasern, das Fleisch wurde brüchig und kann nur durch "Pilzfleisch" beschrieben werden.
Nach weniger als einem halbem Tag ward der gesamte Körper von der alptraumhaften Infektion befallen.
Eine Amputation der Wunden ist wohl die einzige Möglichkeit das Unleben zu verhindern. Unleben... sie starben nicht sondern lebten wahnsinnig weiter.
Trimorius von Bethana brach mit seinen bloßen Arme diesen Kreaturen... ehemaligen Kameraden ihre Glieder. Sie zappelten auch abgeschlagen weiter, auch abgetrennte Köpfe formten atemlose Worte ohne einen Ton hervorbringen zu können.
Feuer und Säure vernichtet sie rasch oder sie werden zu Mus zerstampft
Belzhorash, ich verfluche dich
« Letzte Änderung: 10. Januar 2016, 14:27:16 von Frostgeneral »
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  • 25. November 2015, 23:22:31
Die schwarze Rose
« Antwort #34 am: 25. November 2015, 23:22:31 »

Aus den Erinnerungen des Muraco Neander - Aufzeichnender: Amenelaos dully Ayodon

Ich denke zurück an die Zeit vor 70 Jahren als die Jugend meinen Geist bestimmte und jeder neue Tag voller Farben war
Meine Kraft war ungebrochen, das ganze Leben lag vor mir... Der Tod soweit entfernt im Niemandsland

Ich denke zurück an die Zeit vor 50 Jahren als mein Sohn im Kriege fiel, leblos lag sein Leib gebettet, gefallen für das Vaterland
Und ein Teil von mir ging mit ihm fort und kehrte nie zurück...

Ich denke zurück an die Zeit vor 7 Jahren als mein Weib der blauen Keuche verfiel, sie starb in meinen Armen
bis zur letzen Stunde war ich bei ihr und ein weitrer Teil starb von mir...
Nun hat das Alter mich gebrochen, rasselnd geht der Atem, die Gicht hat mir verkrümmt die Glieder und wenig nützt mir noch das Augenlicht

Den Rücken hat der Schmerz geformt und welk ist meine Haut geworden, den letzten Rest von Würde lass ich mir nicht nehmen. Ich sterbe im Mittwald, für Fran Horas.
Es ist erreicht, das Ende meines Lebens, der Tod steht lächelnd neben mir und nimmt mich leise bei der Hand



Persönlicher Eindruck des Schreibers Ayodon
Neander ist ein bemerkenswerter, fast schon beängstigend zu nennender Mann. Das Leben hat den Heiler gezeichnet. Oft weiß man nicht, ob der halbblinde Erzmagister seine Umwelt überhaupt wahrnimmt. Die Schlacht auf den tulamidischen Pforten markierte einen dramatischen Wendepunkt in Neanders Leben.
Er ritt in den Krieg und pflegte die Mannen unter Haldurs Befehl noch bevor ich geboren ward...

Er führte damals vier Banner in den Kampf und kehrte maßlos gealtert vom Schlachtfeld zurück. Seit jenen Tagen begleitet ihn stets ein Rauschen von Rabenschwingen,
Sein Gemüt erhellt sich nur noch im Dialog mit dem Gott Boron oder wenn er alte Freunde trifft - viele hat er nicht mehr; ansonsten beherrscht Gleichgültigkeit den Erzmagister.
Neanders Hauptinteresse gilt den antiken Sprachen und seine Leidenschaften sind alte Schriften und Geschichten.
Er ist als aventurischer Historiker und Schriftgelehrter eine Koryphäe und wird von Heshintgeweihten im ganzen Reich herangezogen.

36. Travina, 50 Fran Horas





Aus den Erinnerungen der Dalida Tsakind - Aufzeichnender: Amenelaos dully Ayodon

An meine Mutter kann ich mich nicht mehr Erinnern, aber die Tsatuaria-Priesterinnen haben sich immer um mich gekümmert.
Sie haben mir erzählt, dass meine Mutter von einem Mann in einer Taberna totgeprügelt wurde, sie haben mich dann ohne zögern aufgenommen.
Von den Aspekten Tsatuarias finde ich den Frieden und die Geburten das Schönste. Lucardus erzählt mir auch oft davon, wie wichtig gesunde Kinder sind. Ich mag den Tiermann.
Ich mag allgemein alle Tiere, ich bin schon gespannt was wir alles im Wald finden, das ist bestimmt spannend. Es soll ja auch Tierkönige geben oder solche, die noch kein Mensch gesehen hat.



Persönlicher Eindruck des Schreibers Ayodon
Das Kind mag etwas mehr als zehn Sommer alt sein, aber über die Erlebnisse von damals spricht es nicht gern. Die paar Gerüchte in der Stadt sprachen davon, dass sie verprügelt wurde, doch vielmehr war es ihre Mutter, sie wohl nur nebenbei.
Oft kann man sie zwischen den Planwagen herumspringen sehen, mit den Bauernkindern spielend, unbekümmert - dann, ein paar Augenblicke später, sitzt sie mit leeren Augen auf einem Wagen und starrt ins Nichts.
Sie hat keine Ambitionen zu einer Heldin aufzusteigen, wird selbst keinen Teil der Geschichte markieren... der Mittwald ist zu grausam, als dass ein solches Mädchen ihn überleben mag.

37. Travina, 50 Fran Horas





Aus den Erinnerungen der Hela aus Bethana - Aufzeichnender: Amenelaos dully Ayodon

Die Meisten Menschen halten den Bogen so, als ob sie sich vor ihm fürchten... das Ziel sollte sich fürchten, nicht der Bewaffnete. Eine solche Waffe auf absurde Distanzen in den richtigen Händen bringt den Tod ohne, dass das Ziel sich wehren kann.
Selbst ein Bauer kann unter einem Schwert durchtauchen, aber niemand vermag es einem Pfeil auszuweichen, das ist unmöglich. Isegrein versteht das, er soll wohl selbst das Meisterhandwerk beherrschen und Bogen wie kein Zweiter bauen, aber es hat es wohl aufgegeben. Wenn er mir vertraut, kann Isegrein sicherlich das ein oder andere Geheimnis erzählen. Die neuen Pfeilaufsätze zumindest sind extra für diese Expedition konzipiert. Wir gehen davon aus, dass, was auch immer in den Wäldern auf uns lauert, stark gerüstet ist. Wie sonst verschwinden immer wieder Legionen in diesem Wald? Ich habe gehört, dass nur die Legio X Victrix regelmäßig in diesem Wald operiert und überleben kann?

Meine Erinnerungen an Bosparan? Mir ist die Stadt zu groß und zu laut. Ich baue die Bogen nur und gehe nicht selbst jagen, aber bei dem Lärm der Schmiede kann man kaum arbeiten. Nachts fahren die schweren Wagen mit Lebensmittel durch die Straßen und halten einen wach, beschworene Dämonen ziehen Gebäude in die Luft. Ich habe gehört Isegrein will für die neue Siedlung keine neuen Dämonen benutzen.



Persönlicher Eindruck des Schreibers Ayodon
Die gertenschlanke Hela mag auf den ersten Blick einen loyalen und einfachen Anschein erwecken, aber durch ihre vielen Gespräche mit dem Schmied Grimmelbart vermute ich, dass sie Dämonen nicht so abgeneigt gegenüber scheint, wie sie behaupten will.
Sie ist überzeugt von ihrem Handwerk und das in Verbindung mit der Kraft des Gottes Agrimoth könnte ein neuer Pfad beschriften werden. Die Jagd auf Tiere ist nichts besonderes, gibt keinen Reiz. Ihre Kunst ist zum Töten gedacht - Es geht nicht darum, dass der Jägersmann am Ende des Tages Fleisch auf dem Teller hat, sondern es geht einzig und allein darum, dass getötet wird. Könnte eine nützliche Fähigkeit sein, wenn es in den Mittwald geht, aber die Führungsriege sollte darüber nachdenken, ob Hela auch einen Platz in Norvicus zusteht. Ich mag mich in ihr täuschen, aber bei ihr sollte man vorsichtig sein.

38. Travina, 50 Fran Horas





Aus den Erinnerungen des Iakomo Boswitz - Aufzeichnender: Amenelaos dully Ayodon

Bosparan? Ist grad' spannend in den Gassen geword'n, wäre gern' noch'na Weilch'n g'blieb'n. Die Casus Caelesti sind grade nach'm Krieg in den Gassen ausgedünnt, wenn die Schwarzen Witwen jetzt Haldurias erobern, könnte das einige Konsequenzen hab'n.
Ich bin ja nich' allzu oft da g'wes'n, aber wenn ich da war, bei den Fleisch-Hallen, dann konnte man ab und zu auch gute Kämpfe sehen. Unterirdische Gruben im Sand eingegraben in den Mietskasernen... da konnte man den ein oder anderen Argental verwett'n.
Die Taverne "Zum durstigen Söldner" ist ein hübsches, altes Gebäude... der Lärm und Rauch durchdringt das Gebäude, paar Jagdtrophäen und 'nen großer offener Kamin. Ich hab mit dem Besitzer Gargyl oft gesoff'n, ist'n mürrischer, alter Mann.



Persönlicher Eindruck des Schreibers Ayodon
Der kleine, asketische Mann macht auf den ersten Blick nicht den Eindruck, einer der reichsten Bürger Bosparans zu sein. Doch der Schein trügt. Genau wie Ganjavenius hat auch Iakomo Boswitz seinen Reichtum auf riesigen Rinderherden begründet und kann jetzt nicht mehr genug des Goldes zusammen raffen. Die riesigen Rinderherden wurden Tag für Tag in die Schlachthäuser im Süden Haldurias geführt, Ströme von Blut färbten den Seitenarm des Yaquir rot und sorgten für den eigenen Geruch, der überall in dem Viertel wahrgenommen werden kann.
Anders als Ganjavenius prahlt er jedoch nicht so sehr mit seinem Vermögen in der Öffentlichkeit herum, wohl hauptsächlich aus Angst vor Neidern, die ihn gewaltsam seines Geldes erleichtern könnten. Das Schutzgeld an Galus Picusa soll beträchtlich gewesen sein, so gut war aber auch die Wache vor seinen Lagern...
Er neigt auch sonst zu übertriebener Vorsicht, schreckt aber selbst vor keinem auch noch so zwielichtigen Kunstgriff zurück, wenn er sich davon auch nur den geringsten Vorteil für seine Geschäfte verspricht.

Boswitz ist ein hinterlistiger Halsabschneider und Lügner wie er im Buche steht und hat es wohl nur seinen großzügigen Spenden im Braiantempel und dem Senat zu verdanken, dass Fran Horas Invictus ihn für diese Stadtgründung mit-sandte. Er ist es gewohnt, sich die Loyalität jedes Mannes und die Zuneigung jeder Frau kaufen zu können. Und entsprechend hoch schätzt er andere Menschen auch.

38. Travina, 50 Fran Horas
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  • 08. Dezember 2015, 17:22:56
Aschengeister
« Antwort #35 am: 08. Dezember 2015, 17:22:56 »

Manuskripte eines Unersättlichen - Thaoks Genesis
Aschengeister

38. Travina 924 Horas, 1. Eintrag
Die Anzahl Geschäftsschädigender Ereignisse nimmt zu. In Punin wollten wir eigentlich einen Teil unseres Trosses zum Überwintern zurück lassen. Leider wirken bereits die Randbereiche der Stadt düster und verlassen und über dem Zentrum hängt eine undurchdringliche Kuppel aus Finsternis.

Wie wir nach einer ersten Erkundung erfahren, wurde die Stadt von den wilden Berg-Tulamiden angegriffen und zumindest teilweise geplündert. Wer nicht geflohen ist wurde niedergemacht. Außerdem hat wohl die neue Spektabilität der Akademie -Aroqa-, ebenjene mit der Dunkelheit geschützt und dafür auch massenweise Untote und sogenannte Aschengeister erhoben. Während erstere an der Brücke im Osten stehen und die Stadt zu bewachen scheinen, setzen die Geister der Stadtbevölkerung weiter zu.

Die wenigen Überlebenden die wir finden,  werden erst einmal in unser Lager außerhalb der Stadt gebracht bzw. helfen auf der anderen Seite der Stadt das gestürmte Tor wieder zu reparieren. Insgesamt sind es wohl knapp 60 Menschen*, davon zwanzig Kinder und fast ebenso viele Alte, darunter auch ein paar Senatoren. Wirklich nützlich dürften für uns nur die fünf Handwerker sein. Die Senatoren wollten eigentlich zurück nach Bosparan, allerdings sind in dieser Richtung auch die Wilden und die Goblins unterwegs, so dass wir von unseren Kämpfen niemals ausreichend viele zum Schutz abstellen könnten. Sie werden uns daher erst einmal bis Ragath begleiten. Sollte es dort sicher sein, können sie sich eine Passage in die Hauptstadt organisieren.

Nachdem unsere eigene Senatorin/Magnatin/Nekromantin leider keinen Erfolg bei ihrem Gespräch mit Aroqa hatte, was die Aufhebung der Dunkelheit und die Aschengeister betrifft, beschließen wir weiter zu reisen. Nachdem die Spektabilität auf der Suche nach einer “Gebeinhöhle des Nirraven” ist und dazu evtl. ein größeres Ritual vollführen muss, wären unsere Bauern hier ohnehin nicht sicher.

Andronicus und Ucurian schaffen es, gemeinsam mit einigen Thorwalern einen kleinen Teil der Stadt zu durchsuchen und eine Flussgaleere sowie noch einige brauchbare Waren aus den verlassenen Gebäuden zu requirieren. Mit weiser Voraussicht achten sie darauf, mehrere Quader an Lebensmitteln und Tierfutter an Bord zu nehmen, da wir mit den zusätzlichen Mäulern ansonsten in arge Bedrängnis kommen würden, falls es in Ragath ebenfalls zu Plünderungen gekommen ist.

Mit der Hoffnung, dass es um die nächste Stadt besser bestellt ist, ziehen wir weiter der Yaquir aufwärts und harren der Dinge, die da kommen. Die Untoten an der Brücke lassen uns zumindest widerstandslos passieren, das erste halbwegs gute Zeichen seit langem.



*Es gilt herauszufinden was unsere neuen Mitreisenden können und wie ich sie am produktivsten einsetzen kann!
« Letzte Änderung: 26. Dezember 2015, 20:43:17 von Frostgeneral »
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  • 18. Dezember 2015, 00:22:54
Mamureks Knochen
« Antwort #36 am: 18. Dezember 2015, 00:22:54 »

Die Berichte des Abu ibn Abu
Mamureks Knochen

9. Tag im Monat der Klapperschlange
Wir reisen durch die in Dunkelheit gehüllte Stadt Punin und verlassen sie durch das östliche Tor über die Asmodena-Horas-Brücke, vorbei an den Massen von Untoten und einigen Kampierenden Händlern. Einige der Händler begleiten uns ein kleines Stück um ihre Waren uns zu verkaufen, aber nicht nur Händler, auch wollen sich einige uns anschließen.

Unter den neuen befindet sich eine Aves Priesterin namens Wiara, ein Braziraku namens Manius Valerius und ein Lolgramios Priester namens Roknazz, der sich selbst “Der Geier” nennt. Roknazz der Lolgramios Priester will sich in Lucardus Hände begeben und ein Mitglied seiner Herde werden mit allem was dazu gehört, inklusive Brandmarkung. Manius Valerius der Braziraku schließt sich auch der Herde der Ziegenfresser an und die Aves Priesterin Wiara zum guten Schluss will sich weder in die Gilde der Grasfresser einsortieren noch bei Thaok einen Vertrag unterschreiben, gerade als es anfängt lustig zu werden, entschließt sich Vigvaldr dass er die Aves-Priesterin unterstützt und für sie bürgt. Lucardus scheint wenig angetan davon zu sein und ich bin neugierig darauf von Vigvaldr zu erfahren, warum er sie dabei haben will.

Ein paar Stunden später machen wir eine Mittagspause und die Pferde ähnlichen Ziehdämonen bilden eine Wagenburg, doch anstatt das wir die Ruhe genießen können, stoßen Späher auf Spuren von Goblins. Lucardus, Andronicus, Roknazz, Manius, eine Handvoll Legionäre, noch ein paar Braziraku, Wiara und ich machen uns daran die Spuren zu einem ehemaligen Aussichts- und Wachposten zu verfolgen.

Dieser ehemalige Wachposten wurde von den Goblins überrannt, durch eine kleine List kann ich in Erfahrung bringen das sie der Schamanin Orvazz folgen und dem Oberanführer Grush. Die Goblins scheinen Mamurekknochen zu suchen, damit diese wiederbelebt werden können, zu diesem Zweck suchen sie Orte auf die sie Hügelgräber nennen, so wie dieses hier. Weiterhin behaupten die Goblins sie hätten Ragath schon angegriffen und eingenommen. Nach einer kurzen Besprechung entschließen wir uns die Goblins zu vernichten und nicht mit ihren Mamurekknochen davon kommen zu lassen, in diesem Kampf wird Lucardus von einem Pfeil nicht tödlich, aber schmerzhaft getroffen, ich habe Zehirleyicilerden zum ersten Mal im Kampf geführt, und ich muss sagen, die Macht Bylmaresh’s ist groß in ihm.

Die beiden Goblins, die ich mit Zehirleyicilerden angegriffen habe, sind auch die einzigen Überlebenden, ich habe sie gefesselt und Lucardus als Geschenk mitgegeben, vielleicht bekommt er noch mehr aus ihnen raus, es handelt sich um ein Männchen und ein Weibchen.

Es ist nun kurz nach Mittag, die Wagenburg löst sich auf, und wir werden - nachdem wir alles geplündert haben - wohl wieder zu ihr aufholen.
« Letzte Änderung: 18. Dezember 2015, 20:04:57 von Frostgeneral »
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  • 07. Januar 2016, 11:12:03
Frostige Stimmung, Trügerische Wärme
« Antwort #37 am: 07. Januar 2016, 11:12:03 »

Gedanken des Chi’Carius Charazzar
Frostige Stimmung, Trügerische Wärme

39.-41. Travinia 50 Fran Horas:

Der Tross der treuen Diener Bosparans verlässt Punin und kehrt so einer geschlissenen und von schemenhaften Wesen heimgesuchten Stadt den Rücken. Leere Straßen einer Großstadt sind nie ein Zuversicht-spendender Anblick und so dürfen die Oberen wahrlich dankbar sein, dass den Bauern der Anblick der Schatten erspart blieb. Die Armee von Skeletten war andererseits unausweichlich...

Nicht dass es mir persönlich etwas ausmachen würde, aber der Stimmung im Lager hat es wahrlich einen Abbruch getan: Versprach Punin letzte Woche noch frische Vorräte, neue Begleiter und für die Männer frisches Fleisch, so wurde jede ihrer Hoffnungen bitterlich zerstreut. Wären es nur die unheimlichen Wesen alleine, aber so langsam spricht sich herum, dass der Tross hinter dem angedachten Zeitplan liegt. Noch scheint Vertrauen in die Führungsriege und insbesondere in Isegrein Major zu bestehen, doch hört man immer wieder schlechte Rede über Lucardus, den Widdermann und Priester Levthans. Nun, viel Gutes gibt es über ihn sicherlich nicht zu sagen, aber was an meine Ohren dringt hat noch einmal ein ganz anderes Kaliber.

Was den Männern und Frauen in den letzten Nächten jedoch besonders auf’s Gemüt schlägt, ist die Witterung: Es ist schweinekalt geworden! Wie zu erwarten hier im Norden, aber bisher haben nur wenige diese Breitengrade selbst erlebt und sind entsprechend mangelhaft vorbereitet. Die Zeit, die ich in den Zelten der gelernten Heiler verbringe, nimmt erschreckend zu. Erschreckend wohlbemerkt – nicht faszinierend. Gäbe es hier doch nur wieder mehr Frakturen oder seltsame Krankheiten, aber bitte nicht diese laufenden Nasen!

Thaok, der wohl wichtigste Mann bzw. Grolm hier im Tross, hat mir nun auch noch aufgetragen, die Moral der Männer samt ihrer Körperwärme zu heben. Damit er mir seine Fürsprache in der Riege zusichert, verlangt der Geschäftsmann, die Kunst der Zauberzeichen und Arkanoglyphen zu erlernen und nach allem, was ich seit meiner Zeit hier erlebt habe, glaube ich, dass es dies tatsächlich wert ist. Die Glyphe der elementaren Attraktion fungierte als meine erste Lektion für den Grolm und sofort hat der kalkulierende Verstand der kleinen Kreatur eine Anwendung gefunden: Nachtlager und ein Kessel zum Schmelzen von Schnee sollen mit einer Feuersigille versehen werden und so bitter benötigte Wärme liefern. Großartig...

Der Kartograph des Trosses, Gravus Manutium, wurde mir hierfür zur Seite gestellt und ich muss sagen, dass ich den Kerl unterschätzt habe. Zwar versteht er nichts von der Struktur oder Bedeutung der Zeichen, kopiert meine Vorlagen jedoch besser an ihre vorgesehenen Orte als ich es je könnte. Leider war es auch direkte Anweisung des Herrn Thaok, das ganze Brimborium öffentlich zu machen und so dauerte es nicht lange, bis die kleine Lina jedes Detail erklärt haben wollte und schließlich alles ihren Freunden weitererzählt hatte. Am Ende hält mich wirklich noch jeder für den Wohltäter, den ich hier heuchle...

Bei den hier angebrachten Symbolen handelt es sich im Wesentlichen um gefaltete Zeichen, sprich eine Arkanoglyphe verschränkt mir einem Zusatzzeichen. Konkret bildet die Glyphe der elementaren Attraktion die Basis, welche durch das verwobene Siegel Satinavs in seiner Wirkung auf einen Monat gestreckt wird. Eine Feuersigille ordnet die Glyphe schließlich dem Element der Wärme zu und erzeugt somit den Primäreffekt einer erhöhten Umgebungstemperatur. Oder in den Worten des Pöbels: Hexerei. Nur ausnahmsweise einmal die gute Sorte davon.

Das Ergebnis lässt sich auch wirklich sehen und es hat sich auch eine kleine Traube von neugierigen Augen gebildet, doch nun kommen wir zum unangenehmen Teil – der astralen Durchflutung der Linien. Wäre ich nicht schon durch meine Nachforschungen geschwächt, wäre es nur halb so tragisch, doch werde ich wohl für einige Tage recht schutzlos auf meine profanen Fähigkeiten alleine angewiesen sein.

Auf ans Werk!
« Letzte Änderung: 14. März 2016, 21:12:26 von Frostgeneral »
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  • 07. Januar 2016, 11:27:28
Dies Irae - Tag des Zorns
« Antwort #38 am: 07. Januar 2016, 11:27:28 »

Zum Führen einer Centurie: Strategische Nutzung des Geländes, Kapitel III - Mermydaion
Dies Irae - Tag des Zorns

Aufzeichnender: Decurio Andronicus Myrmidaion, Mitglied der Inspektori seiner kaiserlichen Mayestät dem Horas von Bosparan.
21. Eintrag


40. Tag, im Monat der Travina
Nachdem wir die Rotpelze im Kampf erfolgreich gestellt hatten, kümmerten wir uns um das Einverleiben wichtiger und gebrauchter Ausrüstung. Verletzte gab es nur wenige und keine ganz Ausfälle - Einzig seiner Gnaden Lucardus wurde von einem Pfeil derart schwer getroffen, dass er besinnungslos ward. Der Neue aus dem Süden versorgte gewissenhaft seine Wunden. Die ausgeschickten Brazzoraki kehrten erfolgreich mit dem gigantischen Knochen zurück, den die Goblins zu verbergen trachteten. Die getöteten Rotpelze im Außenposten warfen wir in eine geschaufelte Grube und verbrannten ihre Leiber.

Bepackt und vom Erfolg ermutigt, erreichten wir den Wagenzug nach einer halben Götterstunde Fußmarsch, nur um dort schlechte Kunde zu erfahren! Sapeïdra, meine Ziehschwester, gemeuchelt von den geretteten Legionsbrüdern aus der Stadtfeste Muktur, ebenso Polberra langjähriger Gefährte und Waffenbruder. Bitter wird meine Rache sein, wenn ich diese Verräter erwische. Meinen treuen Ziehvater so in Trauer zu stürzen und diese Kämpfer einem so unehrenvollen Tod zu überantworten ist abscheulich! Auch der Alb ist abgeschlachtet worden, jener der als Führer soviel Wert in diesen Zauberwäldern besaß, ein herber Verlust. Ihr Geister sollen wohl Wirr gewesen sein von den Schrecknissen, die sie erlebten im Mittwald und ihre Sorgen mitnahmen bis nach Muktur.

Doch Wichtiges harderte Unserer und so ließen wir Tatendrang Vorzug der Tradition die geflohenen Legionäre selbst zu jagen und zu töten. Die Fluss-Galeere samt der Hjaldinger Söldner nahm mit uns Fahrt auf um den Prätorianer Abu und den Grolm Thaok zur Inspektion nach Ragath zu tragen.
Die Stadt fanden wir bereits erobert und besetzt von den Rotpelzen vor. Die Schamanin muss mächtig sein: Sie hatten Meeresmonster von unglaublicher Größe, die uns fast zum Verhängnis wurden! Stark genug um durch Bosparanische Steineiche zu brechen und unsere Galeere von unten aufzubrechen! Sechs dieser Biester griffen an, ein jedes so groß wie drei Pferde. Nur beherztes Handeln und geschicktes Vorgehen lies uns den Tag überstehen. Wir verzeichnen drei Tote und zwei Kampfunfähige, ihnen wurden die Arme abgerissen...

Diese Kunde müssen wir nun zum Anführer, dem Alten bringen.
« Letzte Änderung: 27. Mai 2016, 13:50:45 von Frostgeneral »
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  • 09. Januar 2016, 15:41:43
Angst wird Fleisch
« Antwort #39 am: 09. Januar 2016, 15:41:43 »

Manuskripte eines Unersättlichen - Thaoks Genesis
Angst wird Fleisch

39. Travina 924 Horas, 1. Eintrag
Ich habe die Befürchtung das es um Ragathium und Gareth ebenfalls nicht zum Besten steht, daher werden die Überlebenden aus Puninum entsprechend ihrer Kenntnisse unseren Handwerkern zugeteilt und bis auf weiteres für die gesamte Expeditionsdauer einkalkuliert. Sollten wir keine weiteren Verluste mehr erleiden, reichen unsere Vorräten mit den neuen Siedlern für 315 Tage. Da allerdings weitere Verluste mehr als Wahrscheinlich sind, brauchen wir uns über die Nahrungsmittel vorerst keine Sorgen zu machen.


41. Travina 924 Horas, 1. Eintrag
Wir hatten bei Ragathium ein schweres Gefecht beim Aufeinandertreffen mit riesigen, goblinartigen Molchwesen. Mehrere unsere Kämpfer wurden getötet oder bis zur Kampfunfähigkeit verstümmelt. Ich habe während unserer Rückreise die Gelegenheit genutzt mich etwas ausführlicher mit Orgen zu unterhalten. Ihm hat mein Heiltrank vermutlich das Leben gerettet, büßte er doch seinen kompletten Schwertarm ein. Abu hielt es wohl ähnlich mit dem von ihm geretteten Hasgar.

Nach unserer Ankunft erstatteten wir Isegrein sogleich Bericht und erfuhren dass es auch hier im Lager Probleme gab. Fast zwei Dutzend Fieberkranke soll es geben weswegen eine Weiterfahrt, bis zur Lösung dieser Krise und der Situation mit den Goblins im vorrausliegenden Ragathium, unterbleibt. Wir können uns glücklich schätzen dass die Kräutersammler zuletzt noch so viel Belmartblätter gefunden hatten, so dass hoffentlich die meisten Kranken, übrigens allesamt Flüchtlinge aus Punin, das Fieber überstehen. Lucardus und Vigvaldur stehen den Kranken ebenfalls bei.

Chi’Carius hatte sich wie besprochen in der Zwischenzeit um die Anbringung mehrerer wärmender Zauberzeichen an den Schlafbereichen der Wagen gekümmert. Durch die gleichmäßige Wärmeabgabe sparen wir zukünftig nicht nur Feuerholz, sondern verringern auch noch die Gefahr weiterer Infektionen. Alles in Allem eine sehr nützliche Sache.*

In einer gemeinsamen Besprechung wird beschlossen Verhandlungen mit den Goblins aufzunehmen. Der riesige, von uns geborgene Knochen dürfte für Sie sicherlich viel Wert sein. Um sie von einem Angriff anzuhalten, werden die aus dem Wrack geborgenen Felle zu einer Art Uniform für die Erwachsenen genäht. Außerdem sollen die Größten und stärksten Siedler beim Weitermaschieren außen laufen, die kleineren Innen. Jeder soll eine Waffe oder Waffenattrappe stehts sichtbar mit sich führen. Knapp 300 Bewaffnete Menschen mit Dämonen und Zauberern wirken hoffentlich abschreckend genug.**


42. Travina 924 Horas, 1. Eintrag
Wäre das alles noch nicht genug gewesen, fand Abu heraus, dass die Anhänger eines gesichtslosen Gottes gegen uns arbeiten. Der Viehzüchter Tirotius soll gegenüber einem Zwerg erwähnt haben, dass er selbst für die Vergiftung der Kamele verantwortlich war.

Im darauf folgenden Verhör gibt er dies auch, gefördert durch meine Befragungstechnik zu. Optimus Materialanalysator erwies sich bei dem Geist dieses Menschen als ebenfalls sehr nützlich. Er erzählte uns nicht nur von seinen eigenen Verbrechen, sondern auch von zwei weiteren Anhängern seines Gottes, einem Menschen und einem Zwerg, die sich hier unter uns befinden sollen. Der Zwerg sei der Prinz von Aradolosch, einer Binge im Mittwald, und schloss sich in Xorlosch den anderen Zwerge an. Zu dem Mensch konnte er uns leider nichts weiteres berichten, anscheinend verhindert ein Zauber dieses Gottes, dass er sich erinnert. Ebensowenig wusste er über die genauen Pläne dieser beiden bescheid. Allerdings sollen an unserem Ziel (das wir immerhin selbst nicht genau kennen!) bereits andere Diener der selben Gottheit auf uns warten. Der Zwerg sollte anhand der Details doch recht leicht zu finden sein, immerhin haben wir nur ein Dutzend davon dabei. Die Identifikation des Menschen dürfte allerdings recht schwierig werden, einziger Anhaltspunkt ist hier sein purpurnes Gewand. Ich hoffe das Abu hier beizeiten Erfolg hat, denn ich frage mich, wie viele weitere Schläge diese Expedition verkraften kann, wenn wir erst einmal im Mittwald sind.***

Ergänzung: Wie mir gerade noch einfällt, hat er ebenfalls noch erwähnt, dass wir irgendwann demnächst Hilfe benötigen werden und die Diener seines namenlosen Gottes unter den Helfern sein werden. Überhaupt scheint das das Ziel der ganzen Bemühungen zu sein, uns in bedrohliche Situationen zu bringen und dann in die Arme des namenlosen Gottes zu treiben. Als Belohnung wurde ihm im Übrigen der 13. Teil des Namens seines Gottes versprochen.

Da sich seine Nützlichkeit damit erledigt hatte und ein öffentliches Verfahren nur noch mehr Unruhe im Lager verursacht hätte, beschlossen wir den Saboteur an Ort und Stelle zu richten, seine Leiche in ein Stück Holz zu verwandeln und einem letzten Nutzen für die Gemeinschaft zuzuführen.




*Ich muss einen Weg finden dieses Wissen zu erlangen. Wie ich von Vetter Kral’mr weiß, enstehen beim Betrieb eines Badeshauses bis zu 50% der Kosten durch das Brennmaterial für die Hypocaustheizung. Darüber hinaus dürfte dieses Wissen weiter im Norden für die notwendige Beheizung praktisch unbezahlbar werden!

**Chi’Carius erwähnte bei einem unserer letzten Gespräche ein Zeichen das Ding leichter machen kann. Ich muss ihn unbedingt anweisen mir meinen Fluchtrucksack damit zu verzaubern! Außerdem muss mein Tarnumhang auf Wirksamkeit gegen Goblins überprüft werden.

***Ich wage es kaum zu denken, aber evtl. müssen wir die Preise im Amüsierbetrieb senken um die Moral hoch zu halten. Um das gegenüber den Jungs und Mädels zu vertreten, muss ich mir eine gute Strategie einfallen lassen...
« Letzte Änderung: 10. Januar 2016, 14:28:15 von Frostgeneral »
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  • 29. Januar 2016, 21:16:24
Rostroter Knochenkult
« Antwort #40 am: 29. Januar 2016, 21:16:24 »

Aus den Briefen des Chi’Carius Charazzar an seine Familie
Rostroter Knochenkult

Sehr geehrter Vater, sehr geehrte Mutter,

nachdem der Tross vor einigen Tagen Puninum hinter sich lies, rückt die Ankunft im Mittwald nun immer Nähe. Das Vertrauen, das die Führungsriege mehr und mehr zu mir aufbaut, hat mir wieder besondere Einblicke gewährt. Hier ist mein Bericht:

42. Travina

Der Tross hat einen halben Tagesmarsch vor der Stadt Ragath sein Lager aufgeschlagen. Die Stadt, besetzt von Hunderten Goblins, muss auf dem Weg zur Gründungsstätte Norvicus noch gequert werden und ein Marsch im großen Bogen um die Stadt herum ist ausgeschlossen. Von der Riege finden sich der Prätorianer Abu, der Grolm Thaok, der gehörnte Levthan-Priester Lucardus und meine Wenigkeit am Lagerfeuer wieder:

Der kürzliche Fund eines riesigen Knochens, welcher für die Goblins von religiösem Wert zu sein scheint, soll uns sichere Passage durch Ragath erkaufen. Im Angesicht der beträchtlichen militärischen Macht der Goblins wird beschlossen, drei Tage zu rasten und dann Stärke ausstrahlend auf die Stadt zu marschieren. Der Widdermann Lucardus plant hierzu ein Ritual, welches nach den drei Tagen in einer Vollmondnacht seinen Höhepunkt finden wird. Mir schwant nichts Gutes, aber ich bin schon gespannt, welche göttliche Anrufung er hier wieder zur Schau stellen wird.

Und dann meine Eltern! Der Grolm Thaok holt aus seiner Tasche ein beinahe durchsichtiges Ei! Es ist unwesentlich größer als ein Hühnerei und gegen das Lagerfeuer gehalten offenbaren die Konturen der Kreatur, um was für ein Wesen es sich handelt – ein Drache! Insgesamt sind der Riege sechs Eier geschenkt worden. Wie ich am nächsten Tag erfahre, ist das des Tulamiden Abu sogar bereits geschlüpft: ein Erz-Drachling, faustgroß, mit der Fähigkeit zur Telepathie und einer Vorliebe für Edelsteine.

Zunächst schauen Lucardus und ich jedoch nach den erkrankten Flüchtlingen aus Punin. Ihre hohe Temperatur lässt mich ein einfaches Fieber vermuten und durch Ruhe und Zeit sollte sich bei ihnen schon in wenigen Tagen Genesung einstellen.

43. + 44. Travina

In den kommenden Tagen widmet sich Lucardus voll und ganz der Vorbereitung des Rituals: Die blutigen Opferungen von Kühen bilden den Anfang und neun Veteranen werden erwählt, die Zeremonie in der anstehenden Vollmondnacht durchzuführen. Das junge Mädchen Dalida Tsakind scheint besonders mitgenommen, besteht der Widdermann doch auf ihrer Anwesenheit während der Vorbereitungen.

Aufmerksam auf die Dracheneier geworden, versuche ich von Meister Grolm mehr zu erfahren. Er verlangt zusätzliche Informationen über die Zauberzeichen und so beginne ich langsam, mehr von meinem Wissen zu offenbaren. Schließlich führt er mich zum Zelt des Ucurian, um mir in einer Kiste die verbleibenden Eier (Feuer und Humus) zu präsentieren - doch was wir vorfinden, ruft in mir eine ungeahnte Wut hervor: Die Eier wurden zerschlagen! Kurzerhand wird der Prätorianer hinzugezogen und sein Drachling erkennt ohne weiteres, dass dies nicht die Eierschalen seiner Geschwister sind. Hier liegen Hühnereier und ihre Embryos! Prätorianer Abu gestattet mir dann...*, die magiebegabte Späherin hinzuzuziehen. Mit Hilfe von Shasiwatu kommen wir so dann auch schnell auf die Spur der Hühner. Sie wurden schon vor mehreren Tagen aus den Ställen der Familie Ganjanevius entwendet. Eine Meldung wurde nicht gemacht und der anwesende Bauer unter Androhung von Konsequenzen angewiesen, dies in Zukunft unverzüglich zu tun. Vorerst erkaltet die Spur jedoch.

45. Travina

Für den Aufmarsch vor die Tore Ragaths werden heute die letzten Vorbereitungen getroffen und es hat sich herumgesprochen, dass das Ritual des Lucardus Levtharios heute seinen Höhepunkt erreichen wird. Abends will ich mich zu den Schaulustigen gesellen, sehe jedoch mehrere Bauern mir entgegen kommen. Die Bauern sind dem Widdermann inzwischen sehr gut gestellt, doch was haben die paar Leute da gerade gesehen? Ich dränge mich nach vorne und sehe neun mehr oder weniger nackte Männer wahnhaft um ein junges Mädchen tanzen. Dalida kniet zwischen den Männern und trägt nur ein leichtes Hemd, welches Lucardus ihr jedoch nach einer kurzen Ansprache vom Leib reißt – das Zeichen für den ersten der Neune...

In den Hintergrund tretend scheint sich Lucardus für den Moment selbst aus dem Geschehen zu entfernen. Ich kann nichts auf seinem Gesicht unterhalb der dreiäugigen Maske lesen, jedoch scheint sein Blick nie die junge Tsakind zu verlassen. Nachdem der erste Mann mit Dalida fertig ist und sie kaputt am Boden zusammenbricht (er nahm sie wie ein Schaf von hinten), tritt Lucardus wieder in den Kreis und gibt ihr aus einer Phiole zu trinken. Während ich beobachte, wie das Kind wieder Kräfte zu sammeln scheint, setzt Lucardus den Ritus fort und ruft den nächsten Mann zu sich und Dalida.

Nachdem der neunten Manne seinen bestialisch anmutenden Akt beendet hat, findet das Ritual unter vollem Monde seinen Höhepunkt und zwei der muskulösen Männer beginnen zu Lucardus Linker und Rechter zu knien. Er ruft seinen Gott Levthan an und kurz darauf beginnen sich die Mannen zu wandeln. Kreaturen ähnlich dem Widdermann selbst und, wie ich am nächsten Tage erfahren werde, genannt Khelevatane. Es scheint sich hierbei jedoch um keine permanente Verwandlung zu handeln, sehe ich die beiden Männer doch am nächsten Morgen wieder in ihrer menschlichen Gestalt.

46. Travina

Der Tag, Ragath zu durchqueren, ist gekommen: Um Stärke zu repräsentieren, lassen wir unseren Tross in militärischem Stile vor die Tore der Stadt marschieren. Dort werden wir von einem Regiment goblinischer Wildschweinreiter begrüßt. Ihr Unterhändler, ein besonders fetter und träger Goblin, scheint sich mit dem Prätorianer Abu nicht einigen zu können, doch als wir den meterlangen Knochen präsentieren, nähert sich der Abu bereits bekannte Goblin-Krieger Grusch und beginnt, mit uns zu verhandeln:

Schlussendlich wird der Knochen samt 1000 Rationen Nahrung gegen sichere Passage durch Ragath ausgehandelt. Es ist uns noch kurz möglich, einen Blick auf das Treiben der Goblins innerhalb der Stadt zu erhaschen: Die Straßen sind voller Unrat und der Haushalt vieler verlassener Gebäude liegt auf den Straßen verteilt. Die wohl 500 Goblins scheinen hier in Ragath ihr Ritual durchführen zu wollen. Wir lernen noch kurz ihren König Urrschwazz und die unheimliche Schamanin Orvazz kennen. Der König scheint großen Respekt vor der geistigen Führerin zu haben und stellt alles über die erfolgreiche Durchführung ihres Rituals. Was es wohl damit auf sich hat? Doch vorerst führen wir unsere Reise fort.

____________________________________________
*Oh wie mir diese Kameltreiber zuwider sind!
« Letzte Änderung: 27. Mai 2016, 13:51:59 von Frostgeneral »
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  • 29. Januar 2016, 21:25:42
Ernte den Untergang
« Antwort #41 am: 29. Januar 2016, 21:25:42 »

Aus den Erzählungen eines Weidener Mädchens, über die Besiedelung Weidens
Ernte den Untergang

  Von Intrigen, ihrer Aufdeckung und Gegenintrige! 
" [ ... ] es war Abu der treue Prätorianer, Erster unter Gleichen und einer der letzten Aufrechten Kämpfer des Heiligen Horas Fran Invictus, der es spürte: Des Hohepriesters Geist benebelt, das Rattenkind mit seinen Mannen in jeder Ecke, während der Feilscher sich mit ihm einließ für schnöden Mammon: Der Prätorianer war's, der den Verblendeten Sonnenjünger entlarvte! Ein Legat er gewesen - Sich hoch geschlichen in den Rängen unseres Imperiums der Welt Bosparan, ein Geschwür in der Gesellschaft, welche alles und jeden opfern würde nicht der Gemeinschaft willen, sondern seines Herrn und seiner eigenen Herrschsucht halber!

Der Tulamide, größter der Prätorianer, der Familie und Gemeinschaft erkannt als Hohes Gut! Der Hohepriester des Gehörnten sollt' ihm Dienen, weil der Tulamide am Ende der letzte Mann in den Reihen der nördlichsten Siedler war, der noch Treue zum Reich blieb! Flink und Schlau wie Feqqesh der Fuchs schlich er durch's Lager des Siedlerzuges und seine großen Augen spähten vieles, und seine flinke Zunge entlockte manches, und seine klugen Ohren hörten noch mehr - sodass sein wacher Geist sich zusammensetzte ein Bild vom Verrat!

Kriegsrat ward' gehalten, mit dem Grolm und dem Centurio und dem Hjaltinger und dem Mannwidder und dem Echsenmann! Groß war die Wut unserer Helden über den Verrat in ihren Reihen, über den Zwergenmann der sein Volk hasste und den Legaten vom Sonnenboten, der sein Reich verraten hatte! Der Grolm verrat seinen Vertragspartner und die Helden stellten ihn gemeinsam! Es war des Mannwidders Levthanszauber und seine Anrufung des Gehörnten Herren und seine mächtige Präsenz, die den Zwergen beherrschten und den Schleier von seinen Augen hob! Auf des Hohepriesters wirken hin, entsagte der Zwerg dem Gesichtlosen Gyldenen, und Abus Intrige war am Laufen:

Gemeinschaftlich gaben die Helden und der Zwerg vor, nichts zu wissen. Des Mannwidder Hohepriesters Geist so verwirrt als wie zuvor gestraft mit Namenlosem Vergessen! Den Mann der geheißen Myrunhall und gewesen ein Verräter und kriecherischer Diener des Gyldenen in Sicherheit zu wiegen! Erfolgreich!


Tage vergingen derer Fünfe bevor Franfeld erreicht! Das letzte Castellum vor Beginn des finst'ren Mittwald! Der Tulamide als treuer Vater fremder Kinder mit Fürsorge im Herzen sich kümmert' mit dem Hohepriester um das Volk, und schon war das Jauchzen groß: Von Unfreiwilligen und Gepressten, von Widerwilligen und Sträubigen ward nur noch wenig gesehen: Der Geist des Gehörnten war eingefahren in die Gemeinschaft, sein Schwanz in die Männer, Satuarias Hingabe in die Frauen und Sumus Atem von Familie, Leben und Gedeihen in die Familien und Kinder und Alten und Schwachen. Nicht eine solchen Gemeinschaft man hatte gesehen, die dem Hohepriester huldigte dessen Loyalität beim Tulamiden lag: Denn der Tulamide war Vertreter des Horas und Inspector der Horastochter und Prätorianer und Greif seiner Göttlichen Herrlichkeit! Verblassend dagegen Isegrein der Alte, der nur des eigenen Ruhmes halber und für ein eigenes Königreich jenseits des Mittwaldes Zog: Zeigen sollt' sich's in seinem Sohn dem Wanderer der Zweiter und letzter seines Namens würde!


  Von der Austreibung des Rattenkindes 
Zu Franfeld der Tross lagerte. Weite Ebenen von Gras lagen zwischen ihnen und dem Mittwald! Ach weh! Kein Späher kehrt heim, keine Warnung gesprochen! Kein Augur den Vogelflug gesehen und die Hellseher ohne Idee! Lucardus selbst zu den Strapazen, welche die Helden treiben sollten in den Mittwald! Mittwald, ferner Mittwald! Du Dunkler und du Gefährlicher!

Zunächst nämlich galt es eine Ratte auszumerzen. Der Tross versammelt, die Pferde und die Tiere und Dämonen und die Siedler dringender Erholung bedürfend! Sprach Ucurian der Gyldene, der sich verschleierte und offen nannte: Legat und Siegesbote Ucuris der dem Sonnenherren Brajan diente der Frevler! Er gesprochen: "Meine Großartigkeit zu viel für mindere Augen" seine Verblendung: Ihn dazu führt mit den Helden alleine im Schattend es großen Tores wo keine anderen Augen warten zu gehen! Sie stehen dort, es wird gesprochen, Myrunhall es gewusst haben muss! Des Hohepriesters Streich mit Bel'Quelels Peitsche in den Rücken ihn niederstreckt! Der Centurio seinen Speer ihm schiebt in den Leib! Der Tulamide den Giftigen Dolch ihm einrammt! Gemeinschaft und Göttertreue - NICHT Verrat und Egoismus des Gyldenen - Gewinnen diesen Tag!

Blutiger Roter und Gelber Schnee bleibt nur von Ucurian Myrunhall dem Verräter! Verscharrt in Unehre und niedergestreckt  durch die Gläubigen! Der Hohepriester selbst seinen Levthanspseer entblößt und einen Strahl heißen Gelb geschossen auf den Toten ihn zu schänden: "Huldige dem Gyldenen!" Sprach der Levthansjünger! Und er befahl, dass Myrunhall die Augen herausgerissen sein sollten, dass ihm Hände und Füße abgenommen, die Lippen und die Zunge abzuschneiden seien! Dass seine Ohren durchstochen und abgerissen müssen! Denn in der Unterwelt sollen sie wissen: Dies ist Ucurian Myrunhall der den Heiligen Horas Fran Invictus verraten! Der dem Gyldenen diente und sich in die Gemeinschaft des Imperiums Bosparan einschlich um es zu stürzen! Sie sollten sehen: Er ist der Blinde und Taube und Stumme! Der Keine Hände und Füße hat und Kriechen muss durch den Dreck der Unterwelt, ziellos irrend bis in alle Zeiten! Dies sei die Strafe des Frevlers wenn er vor Tharquns und Rhethons Waage kommt und er geschickt in eines der nächsten Leben! Und ersaufen soll er vorher hundert Jahre im Fluss der Toten dem Yaquirio: Denn keine Silberstücke man ihm legte auf die leeren Augenhöhlen, sodass der Fährmann ihn nicht querte des Flusses!

So Gestraft ward' der Frevler Myrunhall!



  Von den Gräsern und der Dunkelheit des Mittwaldes 
Wildeste Flucht! "Lauft" riefen jene vorne, "Zurück" die hintersten! Die Dharaiifritim der Karren walzten es platt, man flüchtete sich! Männer und Frauen erkletterten die großen Wagen um vor dem Grase zu flüchten! Einer oder der Andere ward umgeworfen, dass er wieder Aufstellung brauchte! Eine heillose und verwirrte Kopflose Flucht voran! Wie die Gräser sich auflehnten und stürzten von Allen Seiten! Scharfe Blätter, schärfere Wurzeln! Schlingen von Grün und beißendes Moos! Die Natur selbst fraß, die Pflanzenwelt bäumte sich auf! Hier wo Fran Horas Invictus den Wald gebrannt und die Erde gesalzen waren neidische Geister die das Imperium hassten!

Hüte dich Wanderer der du den Mittwald erreichst, vor dem Gras und dem Weg, vor dem Sumpf und dem Boden der dich verschlingt! Hüte dich vor der Absoluten Dunkelheit der Gigantenbäume! Fürchte die Gesänge von Dryaden und Faunen - es sei denn du hast einen Hohepriester des Bocksbeinigen Gehörnten bei dir: Denn jener ist Bruder den Satyren! Denn jener ist Liebhaber den Dryaden! Denn jener ist Sohn der Sumu und Ihm Untertan ist alle Natur! Denn jener ist der Mann seiner Schwester Satu, welche mit Milde über alle Tiere herrscht!


Erschöpft und Verwirrt die Expedition im Mittwald angekommen! Heilloses Durcheinander und allumfangende Finsternis! Die Sonne ward untergegangen hinter den Bergen, die Bäume schluckten jedes Sternenlicht in diesen Tagen! Finstere Spinnen und Grausigere Monstren sich stürzten auf die Frommen! Doch alas! Der Hohepriester, der Tulamide, der Centurio und der Echsengesichtige genauso wie der Grolm sich nicht ließen beängstigen! Mit Stolzem Blick, mit starkem Arm und breiter Brust! Mit Bosparanischem Stahl in den Händen und einem Gebet an den Heiligen Horas auf den Lippen sie darniederschlugen all jene Viecher welche bedrohten die Frommen!
Ein Hacken und Stechen und Hauen ist's gewesen, gegen Spinnenbeinige! Aus deren Leibern schossen Fäden die einen Einwoben und Fingen wie in einem Netz das Klebt! Gegen Spinnenbeinige, deren Acht Beine jedes ist wie ein Speer und drei Männer zugleich niederzustrecken vermag! Gegen Spinnenbeinige, deren großen Kiefer mit ihren Mandibeln selbst Shinxir Ehren würden und die einem Legionär den Kopf geradewegs ab-Knappen! Gegen Spinnenbeinige: Ihre Horte und Nester sind in und an den Bäumen von Weißem Stoff, und darin eingeschlossen Mensch und Tier!


Es war hier, dass zwei Centurio-Magister aus Vorzeit - aus dem Heere Asmodena Horas' ! - sich fanden Versteinert!
Der Cyclopeier welcher die Gemeinschaft scheute, mit Harnisch und Speer von reinstem schwarzem Zaubermetall!
Die Cuslicumerin, welche dereinst würde Mutter und Lehrerin für viele Zauberkinder und Schüler, deren Schoß sollte fruchtbar gebären, bepflanzt vom Samen durch den Aufrechten Prätorianer den sie nannten den Hjaltinger! Bepflanzt vom Samen durch den Hohepriester der selbst Drei Augen hatte und Zaubermächtig war! Bepflanzt durch den Tulamiden, dessen Gott auf ihn lächelte! Bepflanzt durch den Echsenmann der ihr Alte Zauberei eingab! Ihre Kinder und die Kinder jener die man die Drei Schülerinnen der Necromantin nannten sollten es sein, welche mit der Fee Pandlaril Schwesternschaft schlossen und die Großen Schwesternschaften des Nordens begründeten!

Es war der Fünfzigste Tag der Herrin Travia, als sie im Mittwald schlugen Lager!

[ ... ] "
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  • 29. Januar 2016, 21:35:10
Älter als die Götter
« Antwort #42 am: 29. Januar 2016, 21:35:10 »

Die Berichte des Abu ibn Abu
Älter als die Götter

20. Tag im Monat der Klapperschlange

Je weiter wir in den Norden ziehen, desto kälter wird es, wir erreichen Franfeld und alle Planungen arbeiten darauf zu den Verräter Ucurian los zu werden. Nach dem Ucurian sich von allen verabschiedet hat begleiten Andronicus, Lucardus und ich ihn noch vor das Tor der Stadt, zuvor wurden die Wachen alle abgezogen und  nach ein paar einlullenden Worten glaube Ucurian wir wollen ihn mit einem kleinen Waffenritual verabschieden.

Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt, und so liegt Ucurian nun vor uns in seinem eignen Blut, Lucardus pisst noch auf ihn und faselt irgend etwas vom "gyldenen Schauer". Andronicus und ich vergraben Ucurians Leiche im nahe liegenden Wald und Lucardus der nur den Blutfleck vor dem Tor weg machen sollte, kann noch nicht einmal das, nur salbadern kann er, aber die Männerarbeit scheint ihm nicht zu liegen, dem aufgeblasenen Bock.



[[Dreck und Blut verwischen einen großen Teil der hier niedergeschriebenen Worte]] (Anmerkung des Archivars der Bibliothek)



Die Cuslicumer Magierin Rovena will uns wohl begleiten, aber der Centurio Magus Peleistokles Medusephion möchte dies nicht. Thaok merkt an, das die Ausrüstung des Centurio Magus doch zu wertvoll für ihn sei, und so ordne ich an, das er die Ausrüstung abgeben soll, man ihm aber gute Ausrüstung und Proviant für zwei Wochen geben soll, damit er hin gehen kann, wohin er will.
Der Centurio Magus wird erst versucht, damit der Macht der Bürokratie zu überwältigen, doch reißt ihm dabei schnell der Geduldsfaden und er verwandelt Thaok kurzzeitig in Stein, Andronicus wirft dem Zauberndem Magier seinen Wurfspeer an den Kopf, und als dieser durch die schiere Wucht getroffen zu Boden fällt, gibt Andronicus ihm den Rest, durch einen schweren Treffer ins Bein, der ihn sehr viel Blut und zu kurzer Zeit verlieren lässt.

Das Problem ist beseitigt, und schon taucht ein Neues auf, eine riesige Spinne, eine weibliche, fällt vom Spinnenbaum der von Andronicus Männern angezündet wurde und stirbt im darauf folgenden Kampf gegen unsere Männer. Andronicus selber aber, wird von der Waffe des Centurio Magus, einem Speer versteinert, als dieser versucht ihn zu benutzen, es stellt sich heraus, das die Ausrüstung des Magus verflucht ist, und nur er und seine Familie sie benutzen können, ohne zu Stein zu erstarren.

Aus der toten Riesenspinne rette ich noch drei Spinneneier aus dem Inneren ihres Körpers und lasse sie nun von meinen Ferkina Frauen immer feucht und warm an Körper tragen.

Kurz auf das Ereignis mit der riesen Spinne, bekommen wir Nachricht von unseren Spähern, die sind wohl in einen Kampf mit einen Troll geraten und wurden zu teilen schwer verletzt. Chi’Carius, Rovena und ich kümmern uns um die Schwer-Verletzten und so können diese überleben, beziehungsweise schlimmste Entzündungen vermeiden. Nach der Erstversorgung der Späher, bringen wir diese auch wieder zum Lager zurück, einige von ihnen müssen sich noch eine Zeit lang ausruhen.

Ein neues Problem scheint sich anzubahnen, unsere dämonischen Zugpferde, also der sich in mehrere Pferde aufteilende vier gehörnte Dharai scheint an Flüssigkeit zu verlieren, vielleicht wurden wir damals schon in Bosparan verraten, und haben Charyptides Leichenblut zur Beschwörung benutzt, ohne unser Wissen. Diese Sangoritkristalle, die auch Blutkristalle genannt werden, wie uns der Beschwörer erklärt, nimmt jegliches Blut auf, auch das von Kranken, und genau diese Kristalle lieferten die benötigte Kraft um den Dämon zu rufen und dessen Dienstbarkeit zu bezahlen.

Unser Beschwörer wird erst einmal eine genau und zeitaufwendige Analyse des Dharai’s machen, währenddessen sich ein Druide darum kümmert, ob wir unsere Wagen auch von einem “Baum” ziehen lassen können, den er mit Magie wohl dazu bringt.

Da der Dharai aber noch funktioniert, entscheiden wir uns weiter zu ziehen und müssen dabei feststellen, das der Mittwald schon unangenehm ist, Dornen und Ranken gibt es zuhauf, und ein ums andere mal hat man das Gefühl, das sie sich einem in den Weg legen nur um einen aufzuhalten.

Wir kommen an einen Bach, von dem sich aber alle fernhalten müssen, zumindest gibt es in der Nähe noch einen See, den wir benutzen dürfen, Isegrein Maior meint das wir hier jemanden Treffen werden, wobei ich mit nicht sicher bin, ob wir auch wir sind, oder nur er, auf jeden Fall scheint er sich auf das Treffen nicht so richtig zu freuen.

Es ist nun der Abend des 20. Tag im Monat der Klapperschlange oder 50. Travina und morgen werden wir sehen was die Analyse des Dharai ergab und ob Bäume unsere Wagen ziehen werden.
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  • 14. Februar 2016, 15:59:12
Beginn des Alptraums
« Antwort #43 am: 14. Februar 2016, 15:59:12 »

Aus den Briefen des Chi’Carius Charazzar an seine Familie
Beginn des Alptraums

Begegnung mit der Herrin des Mittwaldes

Es ist der Abend des 50. Travina und dem Tross Bosparans treuer Diener steht die erste Nacht im Mittwald bevor. Nach dem Kampf gegen die Riesenspinne am Nachmittag finden sich Herr Thaok, Prätorianer Abu, Levthan-Priester Lucardus, Inspectori Andronicus und meine Wenigkeit am Lagerfeuer wieder. Die Wagen des Trosses wurden in einem Hexagon angeordnet und sollen so Schutz während der Nacht gewähren – doch die Stimmung ist betrübt:

Die Herrin des Mittwaldes, ehemals wohl eine Bekannte des Isegrein Major, soll bald getroffen werden. Diente sie einst doch dem Horas, hat sie nun hier in diesem magischen Wald ihr neues, eigenes Lager aufgeschlagen. Ihre Motive haben sich uns noch nicht erschlossen, doch scheint sie einen erheblichen Einfluss auf die Wesenheiten hier im Wald zu haben und in der Lage sein, uns sichere Passage garantieren zu können. Skepsis ist auf den Gesichtern der Führungsmitglieder zu erkennen und auch ich selbst frage mich, was wir im Tausch anzubieten haben.

Wäre dies doch nur das einzige Problem: Der gebundene Dharai scheint mehr und mehr die Stärke seiner Fesseln zu testen und offenbart dabei Fähigkeiten, die so nicht erwartet wurden: Beispielsweise vermag er, sich in einen giftigen Nebel zu verwandeln, der alles in ihm vernichtet. Bei den Spinnenbaum kam uns das noch zugute, doch was, wenn als nächstes unser Lager von ihm angegriffen wird? Inspektori Andronicus arbeitet einen Sicherheitsplan aus und lässt den Viergehörnten fortan ständig bewachen. Na da bin ich ja `mal gespannt...

Kiesel, der Drachling von Abu, berichtet uns dann, dass er die gestohlenen Eier seiner Geschwister weiterhin spürt und einige von ihnen wohl bald schlüpfen werden. Unsere Unterhaltung wird dann jedoch durch Geschrei gestört: Einer der Hjaldinger, Thorwulf mit Namen, beginnt mit seiner Axt auf einen der angrenzenden Bäume einzuschlagen. Er habe ein Gesicht in der Rinde gesehen, heißt es. Ein kurzer Blick auf die astralen Fäden dieser Welt,offenbart mir dann, dass Thorwulf ganz und gar nicht verrückt ist. In einem der Bäume kann ich eindeutig eine dämonische Präsenz ausmachen. Isegrein wird informiert und er erklärt mit besorgter Stimme, dass „Sie“ sich nähert. Alle Wachen werden ins Lager zurückgerufen und dann hören wir es auch schon: Knarrendes Holz als würden riesige Äste bersten, Erschütterungen des Boden, die die nahende Gefahr mit umso mehr Nachdruck betonen. Und dann ist sie da:

Ein blätterloser Baum tritt langsam aus der Dunkelheit des Waldes hervor und schreitet auf Isegrein zu. Es scheint mir, als wären hier mehrere verschiedene Holzarten miteinander verschmolzen, würden gar so etwas wie ein Gesicht ausformen und dann öffnet sich tatsächlich ein Maul! Es trieft vor Eiter, Geifer und Harz und doch scheint es in seinem Inneren etwas wichtiges zu schützen... Die Herrin des Mittwaldes! Wart sie uns doch beschrieben als Bosparanerin, erblicken unsere Augen hier eine wunderschöne Gestalt elfisch-menschlichen Ursprungs. Gekleidet in eine grüne Robe richtet sie so dann auch ihre Stimme an Isegrein.

Scheinbar wurde schon vor einiger Zeit die Passage ausgehandelt und nun muss nur noch der abgemachte Preis bezahlt werden. Die Donaria, ein Karren gezogen von einem Esel, mehrere Truhen unbekannten Inhalts und einige Säcke, werden vor dem unheimlichem Baum aufgebaut. Zwei der nahestehenden Bäume beginnen in diesem Moment zu knarzen und ächzen. Ihre Wurzeln treten aus dem Erdreich hervor und scheinen die mächtigen Eichen dann wie Füße zu tragen. Sie nähern sich dem Karren und beginnen die Donaria in sich aufzunehmen. Der Esel – die arme Kreatur – wird dabei unter alptraumhaften Lauten verstümmelt und schließlich getötet. Eine Szene, die die Männer sobald wohl nicht vergessen werden.

Lucardus, der geile und verrückte Bock, hat sich derweil dem Baum der Herrin genähert und steigt nun zu ihr empor. Er sei ein Auserwählter Levthans uns sie als Frau müsse ihn nun befriedigen. Zum Maul des Baums hochgestiegen erkennt Lucardus dann jedoch, dass die einst wunderschöne Frau nun mit dem Baum verwachsen ist! Ihr Unterleib geht nahtlos ins Holz über und bietet keine Angriffsfläche für seinen „Speer“. Der Widdermann sieht dies jedoch anders und will sich an der halb-elfischen, halb-menschlichen Frau zu schaffen machen. Sie, beleidigt, ruft dann jedoch einen Schwarm Fliegen herbei, die den ahnungslosen Bocksbeinigen in eine schwarze Wolke einhüllen und blutig zurücklassen.

Nachdem sich die Herrin des Waldes zurückgezogen hat, eile ich zum verletzten Lucardus, um ihn übersäht mit Bissen der pestbringenden Fliegen zu finden. Sein immer noch steifes Glied verrät mir sofort, dass sein Lebenswille weiterhin stark ist und er wieder zu Kräften kommen wird. Zurück in seinem Zelt schickt der Ziegenmann dann sogleich seine Anhängerin Gesine zu meinem Zelt, um mir seine Dankbarkeit zu überbringen. Für den Schlaf entblößt, gebe ich mir hin und komme nach kurzer Zeit auf den Geschmack. Mittels Magie verschaffe ich mir eine unerschöpfliche Ausdauer und beginne dann den Körper der jungen Frau für die nächsten Stunden zu genießen.

Ein alter Feind und tote Zwerge

Währenddessen wird Herr Thaok in seinen Träumen von einem alten Feind heimgesucht. Dieser tötet dabei die gesamte Gefolgschaft des Grolms, um sich dann Thaok selbst zu widmen. Das Einschlagen eines Bolzen in den Wagen der Grolme, lässt Herrn Thaok jedoch in die Realität zurückfinden. Es wird Alarm geschlagen, doch die Tat ist bereits vollbracht:

Der Zwerg Kerugil, welcher der Gefolgschaft eines unbekannten Gottes anhing, doch durch Lucardus bekehrt wurde, wird nackt an den Wagen der Grolme festgenagelt vorgefunden – der ihn festnagelnde Bolzen: sein Schienenbein! Die anderen Zwerge werden umgehend informiert und auch in ihrem Zelt hat es einen Angriff gegeben: Korogosch wurde die Kehle aufgeschlagen und sein Kopf hängt nur noch an einem dünnen Hautstrang am Rest des Körpers.

Unsere Untersuchungen bringen nur wenig zu Tage: In die Brust Kerugils wurden Runen der Angroschim eingeritzt, welche übersetzt lesen: „Ihr habt den falschen Zwergen gefunden!“ und uns ratlos zurücklassen. Xorlogisch, der Kristallzüchter, ist verschwunden und unter seinen Habseeligkeiten finden wir die gestohlenen Dracheneier sowie den Rest seiner Edelsteine. Zu offensichtlich scheint uns das Muster, welches sich hier präsentiert, hasst Xorlogisch doch das Echsengezücht in besonderem Maße. Würde er die Eier aufheben, statt sie zu zerschlagen? Während dieser Nacht helfe ich dem Geweihten der Zwerge noch bei der Herrichtung der Leichname, haben sie doch ein Begräbnis nach den Riten der Zwerge verdient. Erschöpft kehre ich am Ende der Nacht in mein Zelt zurück, wo ich Gesine vorfinde, doch überrascht werden...

Eruption einer Kraftlinie

Mindergeister materialisieren sich um uns herum und beginnen damit, überall Chaos anzurichten. Dieses Szenario ist im gesamten Lager zu verzeichnen, doch müssen wir keine Verluste hinnehmen als wir sie bekämpfen. Kiesel, sein Bruder aus Eis und auch der lichterne Drachling Thaoks tragen ihren Teil zum Siege bei. Die letzten beiden sind in dieser Nacht geschlüpft. Keinen Moment zu spät, will ich meinen.

Eine Notversammlung wird einberufen und es stellt sich heraus, dass es heute Nacht eine Art Eruption der Kraftlinie unter unserem Lager gab. Dies hat die Mindergeister hervorgerufen – so unsere These. Es wird beschlossen, in Zukunft die Linien zu meiden und so Begegnungen mit magischen Wesen auf ein Minimum zu reduzieren. Bedauerlich, bietet sich hier doch ein interessantes Forschungsfeld...







Ich stand gemeinsam mit Angrosch-Geweihten Schmied Xortasch groscho Ruganngro am Feuer und schaute auf die prasselnden Flammen, der Geruch von verschmortem Fleisch und angebrannten Haaren stieg in meine Nase.
Noch mitten in der Nacht hatte ich die Körper der beiden Gefallenen so präpariert, dass sie in allen Ehren in die Ewigen Schmiede einziehen konnten.
Der Angroscho murmelte ein paar raue Worte in der Sprache, die älter ist als die Menschen, als ob er mit den Worten die Steine selbst abbrechen oder formen könnte.
Es war ein andächtiger Moment und so vollkommen anders als die Begräbnisse der Menschen oder ihre Beisetzung. Alle Zwerge hatten sich versammelt, jeder ein paar Worte gesprochen und dann im Kreis wiegend traurige Lieder gesungen.
Endlich hatte ich die Eier gefunden, endlich konnte ich sie ausbrüten und mehr über diese Echsen erfahren, so weit ab von den stinkenden Sümpfen... was wohl meine Eltern sagen würden?

Dann tippte mir jemand auf die Schulter und als ich mich, aus deinen Gedanken hochschreckend umblickte, waren alle Zwerge verschwunden, nur ihre Lieder klangen noch in meinem Kopf. Alles um mich herum war schwarz, nur das Licht des Leichenfeuers ist die einzige Quelle.
Es gab keine Wagen mehr, keine Expedition, keine Drachen und Gefährten, nur mich und Xorlogisch, den Kristallzüchter. Er hatte mir eben die Hand auf die Schulter gelegt und setzte sich nun neben mich.
"Hoo, Echsenmann", brummte er traurig, "ich hätte dir gerne noch viele Dinge beigebracht, aber so funktioniert das nicht mehr." Er deutete auf den Zwergenleib vor sich, der wohl zu dem Namenlosen Kerugil gehörte.
"Ich hoffe du weißt, dass ich kein Verräter bin. Ich habe auch die Dracheneier nicht gestohlen. Das war alles dieser kleine Kerugil. Hat sich von den Ketten losgerissen, wie sein eigener Gott... " Das Brummen seiner Stimme war nicht böse, nur unendliche Traurigkeit und Enttäuschung
"Vor dir liegt nicht sein Körper, sondern meiner. Ein Echsenzauber oder sowas... göttlicher Humbug. Eine List, ein Trugbild, ihr könnt also aufhören nach mir im Wald zu suchen. Der wahre Täter ist immernoch der Gleiche. Die Fesseln von Lucardus zu durchtrennen, war ihm ein leichtes."

Das Feuer vor mir knackte einmal, Holz rutschte nach und Funken stieben nach oben in die Schwärze.
"Korogrosch war nur als Wache zu falschen Zeit am falschen Ort, sowas passiert. Er wird in den Hallen gütig aufgenommen. Aber mir die Verbrechen in die Stiefel zu schieben - zusammen mit den Eiern - ist Verrat. Du weißt, dass ich niemals meine Zwerge töten würde oder? Du weißt es...
Mein Körper wird verbrannt mit dem Namen von Kerugil auf den Lippen. Ich kann so nicht in die Schmiede einziehen."


Das bärtige Gesicht verschwamm und das Lagerfeuer ging aus. Mit schweißgebadetem Körper wurde ich im Zelt wach... alles nur ein Traum. Was zurückbleibt sind Zweifel
« Letzte Änderung: 26. Februar 2016, 12:41:34 von Frostgeneral »
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  • 26. Februar 2016, 11:44:23
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« Antwort #44 am: 26. Februar 2016, 11:44:23 »

- Feldlager des Isegrein Maior,  nördlich von Franfeld, Mittwald-



Andronicus wanderte durch das Lager auf der Suche nach einem der Schreiber. Es war wieder Zeit sein Tagebuch zu erweitern, wie jedes mal ärgerte er sich, dass er noch nicht die Zeit gefunden hatte, die Fertigkeit des Schreibens selbst zu verbessern und auf einen Anderen zurück greifen musste.  
"So schreibe er, was ich Ihm diktiere.
Füge er an unser Datum, das wohl ist der 51 Travina, und formuliere er Dinge, die nicht fein genug klingen, nach bestem Gewissen in einem besseren Kontext!

Heute habe ich beschlossen den Heiler Chi’Carius Charazzar, dem medizinischem Corps der Legion und meiner Avestana hinzuzufügen. Zusammen mit der Zauberin aus Bosparan, welche wir vor den Spinnen retteten, wird die Leitdecurie wieder auf Sollstärke gefüllt.
Der Chi'Carius hat seinen Nutzen und seine Fertigkeit mehrfach unter Beweis gestellt und das soll Anerkennung finden!
Im Unglücksfall der Zwerge und im Zuge einer ... noch zu ermittelnden Angelegenheit berät er sich mit den Zwergen um Näheres heraus zu finden und eine mögliche Täuschung auszuschließen.
Die Indizien sprechen von vielen Varianten und noch kann vieles nicht ausgeschlossen werden. Eine Herangehensweise ist Mithilfe der Magnatin Aphirdanos die Toten selbst zu befragen.

Derweil kümmert mich, das aus dem Nichts, die Stratega der Leuen, Rondriga Vandra Geltor, sich aktiver als zuvor beweist. Sie formulierte den Wunsch eine Decurie zu formen und die Kampfkraft unserer Gruppe zu erhöhen.
Zusammen mit Lucardus haben wir beschlossen ihr ein paar Levthansjünger zu geben. Erstaunlicherweise hat sie mit dem Priester irgendwie einen Kompromiss erarbeitet.
  
Allem Anschein nach hat sich der Grolm die Dracheneier, welche von mir in Lucardus Obhut gegeben worden sind, zueigen gemacht. Mit Spannung verfolge ich, wie sich unser Zug nun zusammenraufen muss und versuche mein Bestes zu geben, einen Anteil daran zu haben.  

Viel ist nicht geschehen und die nächsten Tage werden zeigen wo uns das Schicksal hinführt.

Erwähnenswert sind in dies genau noch zwei Ereignisse:
Zum Einen sind wir an ein paar verfallenen Höfen vorbei gekommen, welche sich Siedler als Lohn für ihre Arbeit erworben haben.
Ein Pilzgeflecht zerfrisst das Holz und bis auf ein seltsames Buch haben wir nichts bergen können. Gräber zeugen von dem harten und nicht erfolgreichen Kampf ums Überleben hier draußen.
Sollte ich als Lohn meiner Mühen als Lohn auch ein eigenes Land und Gut bekommen... welch' Hohn und Spott?

Zum Anderen stießen wir auf dahin siechende Rotpelze für die fast jede Hilfe zu Spät kommen muss. Dennoch sehe ich es als Hilfreich an, wenn wir einige von ihnen retten.
Ihre Dienste und ihr Wissen bringen uns hier draußen eine wertvollen Vorteil, so sie denn nicht sterben an der Daimonenseuche."


Andronicus sammelte sich kurz, wischte sich den kalten Schweiß aus dem Gesicht und begann dann in Richtung seines Wagens zu gehen... diese Notizen lies er nicht von fremder Hand niederschreiben.





Zum Führen einer Centurie: Das Seelenheil des Legionärs, Kapitel IV - Mermydaion
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Ich marschierte neben den riesigen pelzigen Gestalten, die mich um zwei Häupter überragen. Als ich an mir herunter blickte und meine Augen senkte, konnte du über meinen Nasenflügeln Stoßzähne erkennen, Hauer, wie nur Tiere sie haben...
Meine Haut war ebenso dunkel und bepelzt wie die der anderen Wesen neben mir. Ich wurde in ihre Mitte genommen, hinter mir konnte ich andere Wesen erkennen, die auch so "klein" waren wie ich. Allesamt in Kette aus Bronze oder Kupfer geschlagen, eine Flucht war so unmöglich.
Unser Marsch dauert lang, durch Sträucher und Matsch bis wir den Wald verließen und auf einer riesigen Lichtung standen, in deren Mitte hohe Stadtmauern aufragten, wie nur Menschen sie bauen konnten. Diese allerdings zerstört, niedergerissen und eingebrochen.
Ein heftiger Kampf, Weltenerschütternd und während ich noch auf sie zu gegangen bin, gepresst von den Harordrakim neben mir, spürte  ich die enormen, unsichtbaren Kräfte, die nach meinem Geist greifen. Flüstern in der Luft, in meinem Kopf, wie nur die Tairachi diese Zauberei beherrschen. Mit jedem Schritt brummte mein Kopf mehr, meine Nase lief von der Kälte, doch als ich den Rotz mit der schwarzen Zunge wegleckte, habe ich Eisen geschmeckt... mein eigenes Blut?


Durch eine Bresche in der Mauer konnte ich zusammen mit den anderen Gefangenen die Stadt betreten. In Orkischen Glyphen, die ich eigentlich nicht lesen dürfte, las ich: "Könikreisch der Garreter"
Alle Gebäude waren dem Erdboden gleichgemacht, teilweise in der Erde versunken, überall lagen Knochen von Menschen und Dämonen.
Die riesigen Harordrak-Orkhim hielten an vor einem Kreis aus Schädeln, jeder einzelne mit Runen aus Blut gekennzeichnet, schon schwarz und geronnen.
Grob wurde ich in den Kreis gestoßen, außerhalb dessen saß mir ein Ork mit Nasenring an einer Schale gegenüber.
Ich selbst mit meinen Stolzen 170 Halbfingern war nicht grade klein geraten und stolzer Krieger, doch der Riese, der sich nun dem Ritualplatz näherte ist ein wahres Monster, der noch die zwei Schritt großen Harordraks überragte...
Sein Name eine Legende, geflüstert von Orkkindern als Mutprobe - sein weißes Fell einzigartig, konnte es nur Girkush Silberrücken sein. In seiner Hand eine Keule mit Widerhaken, an der Fleischfetzen klebten...

Ich kannte dieses verbotene Ritual, das nun folgt... die zehn Besten des Stammes töten sich unter Aufsicht eines Tairachi gegenseitig in einem Massaker, treten im Totenreich Rass'Rak entgegen, ich jedoch nur Opfer um die Gunst zu erwecken und die Pforte zu den Toten zu öffnen.
Dann ging alles sehr schnell, ein einziger Hieb von Xarflesh spaltete meinen Kopf in tausend Teile, Splitter spritzten mit rosa Masse über den Platz, mein Körper fiel nach vorne.

Wieso war ich noch da? Kein Schmerz, keine Angst... nur Gleichgültigkeit, aber ich war tot. Dann öffnete sich vor mir ein Spalt in der Luft, grauer Nebel waberte heraus und griff mit Fäden nach deinem Geist. Die Märchen und Sagen sind wahr! Alles!
Verzweifelt blickte ich mich um, meine Orkbrüder blickten voller Furcht gen Riss, die schwarzfelligen Harordrak zogen ihre schartigen Säbel und traten in den Kreis zu mir... ein letzter Blick auf den Schamanen, der mich direkt anblickt und in meine Seele...
Er wusste, dass ich Tot bin und er wusste, dass ich träumte und mich Gareth näherte. Er zog mir das Wissen über Isegrein aus dem Leib, über die Expedition und unsere Aufgabe... er kannte meinen Namen... er kannte Andronicus... und dann nur noch Schmerz und mein Geist wurde ins Totenreich Tairachs gezogen.

Schweißnass bin ich heute aufgewacht... bin ich ein Verräter?
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