Als mittlere der drei Schwestern war Auguste als Kind immer diejenige, die dachte, vermitteln zu müssen, und die dafür gelitten hat. In der Schreibtherapie hat sie gelernt, was für ein unschlagbarer Fundus an Geschichten, die sich ausschlachten lassen, ihre Familie ist. Seitdem ist sie ein Fan. Je mehr sich alle an die Gurgel gehen, desto mehr.
Für eigene Kinder waren ihre fünf Ehen zu schnell vorbei. Aber die kurze Buddhismus-Phase, in der sie sich damals um das Balg ihrer inhaftierten Schwester "gekümmert", naja, ihm zumindest ein Dach über dem Kopf gegeben hat, bis Oma ihren gebrochenen Arm auskuriert hatte, hat auch genügt, um zu lernen, dass Hausfrau nicht so ihr Stil ist. Ob ihn das so geprägt hat, dass er später voll auf die Seelenyogaschiene abgefahren ist? Nein, das glaubt sie nicht. Die Phase hat jeder mal. Das geht vorbei. Wobei das bei ihm schon ziemlich lange hält. Erstaunliches Durchhaltevermögen. Sagen die Damen aus seinen Kursen auch. Er hat ihr da mal einen Gutschein geschenkt. War ihr aber zu anstrengend und zu langweilig gleichermaßen. Noch Wein?
Um welchen Mann hat sie sich eigentlich mit welcher Schwester gestritten? Und wer hat gewonnen?
Kann es sein, dass der Rechtsstreit um die Verletzung der Persönlichkeitsrechte eigentlich mehr um diesen alten Groll ging als um den neuen Film? Das ging ja nun wirklich zu weit! Sowas macht man einfach nicht. Das hätte man innerhalb der Familie klären können. Hat Oma auch gesagt. Daran verdienen nur die Anwälte.