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Autor Thema: Eigene Kampagnen / Szenarios oder vorgefertigte  (Gelesen 11737 mal)

Pingufan

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  • 16. April 2022, 10:45:08
Eigene Kampagnen / Szenarios oder vorgefertigte
« am: 16. April 2022, 10:45:08 »

Hallöchen Freunde des Rollenspiels,

Ich bin seit Jahren Spielleiter meiner Pathfinder1E Gruppe und leite dort auch meine eigene Kampagne. Selbst kreierte Welt, Karten, Charaktere etc.
Nun gibt es zu den unterschiedlichsten Regelwerken ja bereits ziemlich viele ABenteuerpfade und Kampagnen, die von den Machern selbst verfasst wurden.

Meine Frage an euch: Was spielt ihr? Egal ob DM oder Spieler (oder beides), egal ob regelmäßig oder nur hin und wieder.

Für mich? Ich spiele regelmäßig in einer eigenen Welt und auch die Spontanrunden hier, waren in eigenen Szenarios gehalten. Habe bisher nur eine einzige Runde in einem "echten" Abenteuerpfad verbracht.
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Lord Selis

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  • 16. April 2022, 11:42:51
Re: Eigene Kampagnen / Szenarios oder vorgefertigte
« Antwort #1 am: 16. April 2022, 11:42:51 »

ein klares "es kommt drauf an"

Als Spieler bin ich abhängig davon was der SL anbietet und wenn ich selbst leite von der Qualität der vorgefertigten Abenteuer, die Freiburg Kampagne von 7te See ließ sich großartig umsetzen, bei Tails of Equestria sind die Konserven auch sehr lecker.
Sonst gebe ich Eigenkreationen immer den Vorzug.

Nachtrag:
Was mich stört, die Abenteuer aus der Konserve haben keinen Bezug auf die Charaktere, es geht soweit, das man sich schon verbiegen muss, um mit dem Charakter daran teil zu nehmen.

Die muss man erst knüpfen und kann es dann gleich besser machen.

Wir hatten schon den Fall, das die gesamte Gruppe gesagt hat "das ist mir zu blöd!" und gegangen sind.
« Letzte Änderung: 16. April 2022, 14:25:45 von Lord Selis »
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Frostgeneral

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  • 16. April 2022, 13:05:46
Re: Eigene Kampagnen / Szenarios oder vorgefertigte
« Antwort #2 am: 16. April 2022, 13:05:46 »

Wir haben einen Podcast dazu aufgenommen,
ist aber noch nicht geschnitten.

Klares Ja.
Ich würze allerdings immer mit eigenen Gedanken und wandle ab,
aber der Kern bleibt erhalten

Das hat einfach den Grund, dass ich mich immer mit anderen Gruppen verständigen kann, wie sie Problem X gelöst haben.
Zudem ist der Mehrwert, dass ich auf Conventions mit fremden Leuten über die Abenteuer sprechen kann und man gemeinsam Beste Szenen erzählen könnte.
Hab ich eine Homebrew Kampagne in unbekannter, selbst ausgedachter Welt, dann interessieren solche Szenen niemanden außer meiner Gruppe.

Haben aber 5 Gruppen bei 5 Spielleitern das Vampirschloss von DnD erkundet, dann kennt man eben Strahd und Ravenloft.
Das ist cool
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Ravno

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  • 16. April 2022, 14:28:47
Re: Eigene Kampagnen / Szenarios oder vorgefertigte
« Antwort #3 am: 16. April 2022, 14:28:47 »

Als Spielleiter nutze ich fast keine Tk Produkte sondern koche meistens selber. Trotzdem verwenden wir manchmal One Page Rpg's wenn wir sehr spontan spielen wollen. Bei Spielleiterlosen Sachen nutzen wir überwiegend vorgefertigte Sachen, aber manche schreiben mittlerweile auch selber.
Was andere Spielleiter machen ist dann wieder sehr unterschiedlich: Manche verwenden Tk Produkte und schmecken ab, so wie Frosty es beschreibt. Andere schreiben ihre Sachen komplett selber. Spielleiter die nur dem Buch folgen kenne ich natürlich auch, spiele ich aber wenn möglich nicht mit. Ausser wir wollen eine ganz bestimmte Geschichte nachspielen, dann ist das natürlich notwendig.

Ein Trend den ich bemerke ist das wenn eine Person sehr viel von X anbietet, irgendwann anfängt selber zuschreiben. Was ich total toll finde.
« Letzte Änderung: 16. April 2022, 18:46:37 von Ravno »
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Firnjan

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  • 17. April 2022, 20:38:48
Re: Eigene Kampagnen / Szenarios oder vorgefertigte
« Antwort #4 am: 17. April 2022, 20:38:48 »

Ich habe nie ein vorgefertigtes Abenteuer geleitet – für mich liegt da gar kein Reiz drin.

Ich persönlich ziehe es vor zusammen mit den Spieler:innen den Plot zu erkunden / zu gestalten. Normalerweise habe ich (wenn überhaupt) mir nur die Ausgangssituation des Abenteuers überlegt und improvisiere den Rest (bzw. lasse mich von den Ideen der Spieler:innen leiten).

Auf diese Weise entsteht – im Idealfall – eine Geschichte, die direkt aus den Handlungen und Motivationen der Charakteren in der jeweiligen Situation erwächst.

Das ist natürlich nichts für jede:n. Der Königsweg liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte …


Wenn ihr einer eigenen Welt spielt, dann liegt es mMn auf der Hand sich auch eine eigene Geschichte auszudenken: Was sind die Probleme / Themen / Gefahren dieser Welt? Was sind die Ziele / Motive der Charktere? Wer oder was steht ihnen dabei im Weg? Und was steckt wirklich dahinter? …
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  • 17. April 2022, 20:52:55
Re: Eigene Kampagnen / Szenarios oder vorgefertigte
« Antwort #5 am: 17. April 2022, 20:52:55 »

Ich habe bislang meist fertige AB geleitet, aber auch schon zwei, drei selbst gebastelte Dungeons ^^

Allerdings:

Jedes gekaufte AB muss angepasst werden. Ich stecke da eine Menge Vorbereitung rein und schreibe Dinge um, passe sie an und schmeiß raus. Manchmal musste ich auch ganze Stänge selbst dazu stricken, weil unsere Runde eben gern eigene Wege geht :D

Und dabei hab ich schon die AB geleitet, die das gut abkönnen. Wir geben das Leiten rum in der Runde und ich weiß, dass andere SL bei uns da noch viel, viel mehr zu tun haben :D
Somit bleibt das gekaufte AB zwar gekauft, aber das gespiele AB ist 50/50 :D
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  • 17. April 2022, 21:28:50
Re: Eigene Kampagnen / Szenarios oder vorgefertigte
« Antwort #6 am: 17. April 2022, 21:28:50 »

Ich lasse mich gerne inspirieren, mache dann aber meistens was ganz eigenes raus, insbesondere erweitere ich groß, improvisiere den Rest und vermutlich werden manche meiner Spieler nichtmal mehr den "Kern" erkennen.
So oder so ist immer eine zweite Linie am laufen, die die "privaten Verbindungen" der Charaktere angeht, dieser Part ist mal größer, mal kleiner.

Beispiel: wir haben die große thorwalische DSA-Kampagne Friedlos gespielt, die Motivation war ganz anders als im Abenteuer eine göttliche Prüfung und der Privatplot, der die ganze zeit parralel lief.
Und im Anschluss haben noch eine ganze Insel befreit. War ein ähnliches Thema, aber nix offizielles mehr und ganze anders ablaufend, aber ähnliches Setting und Gegner. Und primär "Privatplot" in unserer eigenen Kampagne.

Aber ich sotiere rigeros aus und improvisiere große Teile hinzu. Auch muss bei mir nie etwas so und so ablaufen, insbesondere nicht, wenn die Charaktere sich anders entscheiden.
Bei einem Detektivplot haben die Charaktere auch schonmal den Mörder eben nicht gefasst, der den Bronjaren somit umgebracht hat. Die Story lief trotzdem weiter, nur eben ganz anders (und nicht Heldenhaft).

-> Ich nutze eine "Story als Basis" und schaue mal, was meine Spieler, "unser Metaplot", ihre Charaktere und meinen NSCs draus machen und ich bin mega gespannt, was passiert!
Meistens bin ich selber überrascht, und das freut mich am Meisten am Rollenspiel!


Gründe dafür sind sicher auch wie Frosti sagt der "Community-effekt".
Aber auch der "gute Story"-Effekt:
Die Kerngeschichte ist doch immer irgendwo her geklaut/inspiriert, sei es aus einer Serie, Film, anderer Rllenspielrunde, anderem System, klassischer Oper, Mythologie oder Geschichte. Oder eben aus nem "gekauften" Abenteuer.

Vermutlich geht auch beides hervorragend zusammen: wer sich über ikonische Szenen unterhalten kann, der hat sie ja irgendwo als ikonisch erlebt, meistens vermutlich "im Fernsehn als Jugendliche"
Das muss nicht das exakt selbe System gewesen sein, der Wikingerangriff, das Fechtduell oder der Drachenhort ist immer ikonisch. Aber das exakt gleiche AB macht es einfacher, drüber zu reden  :thumbsup:
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