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Autor Thema: Spielleiter in spe hat 1W6 Fragen zum Thema Vorbereitung eines ABs  (Gelesen 7970 mal)

Tyrion

  • Gast

Hallo zusammen.

Da ich mich mittlerweile entschlossen habe, auch bald mal eine Spielrunde anzbeiten, habe ich mich ein wenig mit dem Thema auseinandergesetzt... um auf ein, zwei Unklarheiten zu stoßen, bei denen ihr mir ziemlich sicher weiterhelfen könnt.

1) wenn eine Gruppe von Abenteurern/Helden/Opportunisten schon länger zusammen ist, eint sie ja meist eine gemeinsame Agenda, ein Feind, ein Ziel oder sonst irgendeine gemeinsame Konstante. So weit so gut... aber wie handelt man das im Zuge eines Oneshots oder beim Spielstart einer Gruppe ab? Die Charaktere sollen ja möglichst den Willen dazu verspüren, gemeinsam einen Aufgabe zu erfüllen. Wird das dann kurz besprochen, oder zB bei Oneshots komplett ignoriert? Alleine die Frage, was zB ein aufstrebender Magus (oder eben der Spross eines mächtigen Adelsgeschlechts) irgendwo in der größten Einöde einer Räuberbande auf den Pelz rücken sollte... vielleicht denke ich einfach zu kompliziert, aber gerade die Motive eines Charakters sind für mich ein wesentlicher Teil des Spielgefühls.

2) Begegnungen der unerfreulichen Art (Kämpfe sind hier natürlich zu nennen, aber sonst natürlich auch andere Formen von Konflikten) sind ja das Salz in der Rollenspielsuppe. Wenn ich jetzt ein AB vorbereite, mache ich mir ja auch im Vorfeld Gedanken dazu, mit wem die Spieler unter Umständen die Klingen (oder Pranken) kreuzen könnten. Ich hege allerdings die Vermutung, dass in den meisten Fällen dabei auch Konflikte auftauchen können, die man im Vorfeld nicht "auf seinem Plan hatte". Nun sind Gegner ja meist ebenso mit Werten,Waffen und Kampftaktiken ausgerüstet. Ich stelle mir das bei vielen Systemen nun sehr kompliziert vor, schnell mal halbwegs plausible Kampfwerte, Waffenwerte und Sondergertigkeiten aus den Ärmeln zu schütteln. Habt ihr da bei Maptool und/oder Fantasyground generische Gegner irgendwo hinterlegt, die ihr in solchen Fällen hervorzaubert? Improvisiert ihr einfach aus dem Kopf heraus? Wie handhabt ihr solche überraschenden Konflikte in euren Runden ab?

Das war es mal für's Erste. Danke im Voraus.
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Saalko

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  • 20. Dezember 2014, 14:00:04
Re: Spielleiter in spe hat 1W6 Fragen zum Thema Vorbereitung eines ABs
« Antwort #1 am: 20. Dezember 2014, 14:00:04 »

1) Im zweifel nimm den brennenden Baum. :) Die Helden sind gefesselt und müssen zusammenarbeiten, sonst werden sie verkohlt.

Das ist mehr ein schlechter Witz, aber der Grundaufbau funktioniert. Sei es nun eine Handelskarawane, die es zu beschützen gilt und für die jeder angeheuert wurde. (Finde Handelskarawanen schlecht, lieber ein einzelner Händler der sich 4-5 Söldner geleistet hat.

Oder ein Geist der die Spieler verflucht hat und wenn sie nicht innerhalb von 3 Tagen handeln, dann sind sie tot. ...

Was wohl gerne genommen wird aber wovon ich nicht überzeugt bin: Die Taverne am Kreuzweg. 4 Abenteuerer kommen aus Nord, Süd, Ost und West zur Abendstunde in der Taverne an. Begründung: Es läuft letztlich immer auf ein Ziel hinaus (wie oben beim brennenden Baum) und das am Anfang des Abenteuers (innerhalb der 1. halben Stunde). Darum gebe ich das Ziel, was sie zusammenschweißt gerne vor. So können sich die Spieler schon vorher gedanken machen, warum gerade ihr Char darn teilnehmen soll und nicht einfach sagt: Nö das passt nicht zu meinem Char.

2) Kommt aufs System an. Die "allgemeinste" Aussage ist wohl die: Such dir ein (Kauf)Abenteuer raus, und klau da die NSC Werte. Bei anderen Systemen (SR bekomme ich mittlerweile hin, ist aber schon etwas umfangreicher) Nova kann man sich die Sachen aus den Fingern saugen.
Ansonsten haben Systeme wie Splittermond, SR, D&D vorgefertigte Monster/NSCs schon in den Grundregelwerken enthalten. Die kann man auch nehmen.
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War mein Fehler....Saalko und Toolan haben natürlich recht...

Seishiroa

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  • 20. Dezember 2014, 14:41:30
Re: Spielleiter in spe hat 1W6 Fragen zum Thema Vorbereitung eines ABs
« Antwort #2 am: 20. Dezember 2014, 14:41:30 »

Du hast bei 1.) schon den härtesten Knackpunkt von allen erkannt. In manchen systemen ist es einfach, in anderen unglaublich schwer. Und es kommt eigentlich immer auf die Spieler und ihre Chars an wie es Funktionieren kann.

Ein meisterliches Machtwort von anfang an ist da sicher nicht zu verachten als probates mittel. Allerdings sollte man besonders bei schon exisiterenden Chars nicht unbedingt über alles hinwegwalzen. Meiner Erfahrung nach klappt es am Besten wenn man die Spieler einfach selbst fragt warum ihre Chars gerade in dieser Ausgangssituation sein können oder mit den anderen zusammenarbeiten.

Und bei 2.) kommt es einfach auf die Systemerfahrung an. Viele Systeme bewerten ihre Statistiken ja an einer Skala 1 = schlecht 6 = super oder so und dann kann man sich anhand dieser Dinge schnell ein paar Werte ausdenken. Zumindest wenn man viel Erfahrung im System hat.

Ist man nicht so erfahren, oder das System sehr komplex kann man sich meist mit fertigen Standard NPC's behelfen. Die meisten unterstützungswerke bieten da Vorgefertigtes und auch ein paar Tipps für wen oder was diese Stats noch passend sind. Prinzipiell braucht man aber meist nicht viel: ein Zivilist, eine Wache, recht viel mehr braucht man normalerweise nicht.

Kampftaktiken sind natürlich aber immer so eine sache. Bei spontanen gefechten oder SC aktionen gerät man schnell mal in die Versuchung zu gute oder viel zu schlechte zu benutzen. Da hilft es sich vor jedem Konflikt oder Kampf wirklich deutlich bewusst zu machen gegen was die Spieler sich hier gerade wenden.
Da ist mir auch schon viel Unsinn passiert: Straßen Gangs die SWAT taktiken verwenden, Briganten die eher wie eine Zombiehorde funktionieren, topmilitärs die nix machen außer schießen, uvm.
« Letzte Änderung: 20. Dezember 2014, 14:46:04 von Seishiroa »
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Odonel

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  • 20. Dezember 2014, 15:03:49
Re: Spielleiter in spe hat 1W6 Fragen zum Thema Vorbereitung eines ABs
« Antwort #3 am: 20. Dezember 2014, 15:03:49 »

Die gemeinsame Begründung warum ein Abenteuer bestritten werden sollte ist in der Tat ein großer Knackpunkt. Am einfachsten wird der dadurch gelöst, dass die Spieler sich dieses Punktes bewusst sind und ihn geflissentlich ignorieren. Dann rennt man eben mit ein paar Fremden rum und vertraut ihnen das eigenen Leben an. Wenn man nur drei Stunden Spielzeit hat, sollte man sie nicht unbedingt darauf verwenden sie immer mit den gleichen Beschnupperungsritualen zu füllen. So etwas muss aber vorher natürlich abgesprochen werden.

Elegenater ist da natürlich der Ansatz das Ziel vorher klar zu stellen und die Spieler zu fragen, warum ihre Charaktere dieses Ziel verfolgen und dann ist man darüber geeint.

Optimal ist es die Charaktere entsprechend dem One Shot zu gestalten. Bei regellastigen Systemen ist das nicht empfehlenswert, aber wenn man einen Charakter in 20 Minuten fertig hat (z.B. Fate, PDQ, Cthulhu) dann kann man sich auch Charaktere erstellen, die von vornerein für das Ziel motiviert sind und sich sogar schon kennen. Bei Fate (wir haben es gestern gespielt, deswegen erwähne ich es besonders) kann man dann auch gerade in den Aspekten die anderen Charaktere unterbringen. "Ist verliebt in X" oder derartiges.

Spontan Konflikte aus dem Hut zu zaubern, die ein spannendes Erlebnis bringen ist eine ganz andere Geschichte. Viel kommt da vom Gefühl mit dem häufigen Spielen, aber das hilft dir natürlich nicht weiter. Je nachdem wie stringend deine Geschichte ist, lässt es sich ja schon absehen, in welche Konflikte die Charaktere laufen werden. Immerhin willst du dich ja vorbereiten, also wirst du ja auch eine grobe Ahnung haben. Wenn sie dann aber Streit mit wem anders suchen, dann hast du ja schon für den eigentlich geplanten Kampf schon Werte vorbereitet an denen du dich orientieren kannst. Gerade bei den oben genannten Systemen in denen das Erzählen im Vordergrund steht ist es auch nicht so super wichtig, dass die Gegnerwerte optimal angepasst sind, weil man auch viel Freude aus dem Beschreiben des Kampfes gewinnen kann und wenn der eigene Charakter dabei auch noch glänzt, umso besser. Also im Zweifelsfall eher nach unten tendieren. Ich würde mir aber am Anfang echt wenig Sorgen um Unvorhergesehenes machen, denn dann hörst du nie auf, dich vorzubereiten. Im Extremfall kannst du ja auch die Spieler darauf hinweisen, dass du an XY nicht gedacht hast und da jetzt nicht Cleveres produzieren kannst. Dafür sollte man dann Verständnis haben.

Nie vergessen, dass du als Spielleiter auch Spieler und nicht nur Dienstleister bist ;)
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Halimaton

  • Gast
Re: Spielleiter in spe hat 1W6 Fragen zum Thema Vorbereitung eines ABs
« Antwort #4 am: 20. Dezember 2014, 15:05:58 »

zu 1) Bei One-Shots gebe ich die Motivation meist in der Rundenausschreibung vor. Wenn also das Abenteuer vorsieht, dass die Charaktere angeworben werden, dann würde ich "Geld" als Motivation angeben. Wenn es vorsieht, dass die Charaktere selbstlos einem NSC helfen, dann würde ich "Hilfsbereitschaft" zur Voraussetzung machen, damit ein SC für die Runde zugelassen wird. Es ist dann Aufgabe der Spieler, entsprechende Charaktere bereitzustellen, und nicht meine, für jede noch so abgedrehte SC-Motivation das passende Abenteuer zur Verfügung zu stellen.

Sobald die Runde etwas länger laufen soll als nur ein paar Abende, gehe ich allerdings den umgekehrten Weg: Dann bestehe ich darauf, dass die Spieler ihre Motivation gemeinsam wählen, und erst wenn das passiert ist, wähle (oder schreibe) ich das Abenteuer.

zu 2) Für viele Systeme gibt es entsprechende Wertesammlungen (in Kreaturenbüchern, Kaufabenteuern etc.). Und oft kann man einen Gegner, der da nicht drinsteht, auch einfach improvisieren, indem man einen vorhandenen Gegner "umfärbt". Wenn man es den Spielern nicht verrät, merken sie meist gar nicht, dass dein Echsenmensch in Wirklichkeit die Spielwerte eines Orks hatte. Schwierig sind lediglich zentrale NSC ("Endgegner") oder Gegner mit ganz ungewöhnlichen Fähigkeiten. Da muss man sich dann echt hinsetzen und selbst was basteln.
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Tyrion

  • Gast
Re: Spielleiter in spe hat 1W6 Fragen zum Thema Vorbereitung eines ABs
« Antwort #5 am: 20. Dezember 2014, 19:15:22 »

Vielen Dank. Das hilft mir alles schon mal sehr weiter. In der Theorie verstehe ich das jetzt mal, mal schauen, wie sich das in der Praxis darstellt... :D so lange habe ich ja jetzt nicht mehr hin bis zu meiner ersten Erfahrung in diesem Bereich. Bin schon sehr gespannt.
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