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Autor Thema: Roll 3d20 - DSA 5 im Internetz?!  (Gelesen 17379 mal)

Grimm

  • Drache im Ei
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  • 10. September 2015, 13:09:52
Roll 3d20 - DSA 5 im Internetz?!
« am: 10. September 2015, 13:09:52 »

Das hier ist ein doppelter Erfahrungsbericht, denn ich habe nicht nur zum ersten Mal in meinem Leben Rollenspiel im Internet betrieben und gleichzeitig auch noch DSA 5 getestet – und ich war von beidem positiv überrascht!

Online Rollenspiel:

Ich muss gestehen, ich wollte Rollenspiel ohne Tisch, ohne Würfel, ohne Angucken und Anpacken, schlecht finden. Aber das ist es einfach nicht. Es ist einfach "nur" anders.

Nur über die Stimme zu spielen ist meiner Meinung nach ein Nachteil: Es kommt stark auf die Qualität des Mikros an, es ist (mir) quasi unmöglich, Stimmen auseinander zu halten und ich sehe meine Mitspieler nicht. Es wird deutlich weniger persönlich, was vor allem für Menschen, die bisher immer "unter Freunden" gespielt haben, sehr gewöhnungsbedürftig sein dürfte. Man kann auch nicht mehr gestikulieren etc., das Rollenspiel wird zum "Stimmspiel" reduziert – was aber auch ein Vorteil sein kann. Wenn ich vorm Rechner sitze und einen Zwergen darstelle, dann stört nicht mehr, dass ich gute 1,80 groß bin und wenn es ein Elf werden soll, wird meine Darstellung auch nicht durch die überflüssigen Kilos behindert, die ich habe, mein Charakter aber natürlich nicht.

Der zweite wichtige Aspekt des online Spielens ist das Programme: Ich kann jetzt nur für Roll20 sprechen, aber es ist gleichzeitig komfortabel und hinderlich.
Komfortabel ist sicherlich, dass ich nicht mehr rechnen muss. Gerade bei neuen System kann ich Proben einfach durch einen Mausklick würfeln lassen und muss dabei nicht nachdenken. Das geht relativ schnell und ist einfach, hat aber den Nachteil, dass ich das System nicht verstehe, sondern nur Knöpfe drücke – und außerdem bin ich der Meinung, dass ich auch normale (DSA) Proben schneller von Hand abwickeln kann, als das Programm, aber ich bin auch ein relativ erfahrener Spieler.
Einen weiteren Nachteil zeigt das automatische Würfeln schnell, wenn ich etwas anderes als die Standard Probe werfen will: Erschwerte Proben dauern gefühlte Ewigkeiten und wenn ich andere Eigenschaften benutzen will (z.B. für eine "Einschätzen" – Probe), würfle ich eh wieder "von Hand", also zumindest alle Würfel einzeln. Das führte dazu, dass ich z.B. meine Attacken meistens direkt ohne Macro gewürfelt und wieder im Kopf ausgerechnet habe.
Ein Vorteil ist aber sicherlich die Bebilderung. Online gibt es keine hastigen Skizzen mit zu dünnem Bleistift auf kariertem Papier, sondern immer gleich Bodenpläne in Vollfarbe und Maßstab. Mich hat fehlende künstlerische Begabung bei einem SL noch nie gestört, aber wer Wert auf passende Bodenpläne und bunte Bilder legt, ist online wahrscheinlich besser dran.

Mein Fazit ist also, dass Rollenspiel im Netz nicht generell besser ist als am Tisch, aber auch nicht generell schlechter. Eine Runde mit meinen Freunden am Tisch kann online, auch mit den selben Leuten, sicher nicht getoppt werden, aber es hat auch seine Vorteile. Der größte Vorteil des online Spielens ist und bleibt für mich aber die schnelle und unkomplizierte Mitspielersuche auf der Drachenzwinge.

DSA 5:

Ich war skeptisch, was DSA 5 anging. Die Beta, die meiner Meinung nach ein einziger gelegen kommender Additionsfehler war, hatte mir überhaupt gefallen, aber das endgültige Werk ist echt Ok. Es ist nicht  DSA 4.1.5 oder so was, sondern etwas neues:
DSA 4.1 erinnerte mich immer an einen unsympathischen, dicken Anwalt. Zu viele, zu komplizierte, zu verworrene Regeln und hoffnungslos in seinem Regelwust fest gefahren – DSA 5 ist da schon eher der schlanke Jurastudent. Weniger Regeln, sinnvolle Vereinfachungen, ein paar Lücken, ein paar Schwächen, aber insgesamt sympathisch(er) und mit viel Potenzial.

Die Regelangleichung von Geweihten und Magiern war sicherlich überfällig, ich bin mir aber nicht sicher, was das für die Hintergrundwelt und die Spielweise bedeutet. Ich werde meine Geweihten weiterhin als eigentlich mundane Personen spielen, die sich gelegentlich mal trauen, um ein Mirakel oder sogar eine Liturgie zu bitten, aber regeltechnisch sind sie jetzt auf einmal Zauberer ohne Patzergefahr. Das führt zu dem ein oder anderen Problem, wie dem (kleinen) Heilsegen, aber man muss Magier und Geweihte jetzt nun mal nebeneinander legen – und wäre eine Seite besser gewesen, wäre das Geschrei sicherlich groß gewesen. Jetzt sind beide Seiten ziemlich gleich und ich mecker trotzdem. Man kann es eben nie allen recht machen...

Alles in allem ist DSA 5 besser, aber immer noch DSA, was man natürlich gut oder schlecht finden kann.

Das einzige, was sich meiner Meinung nach nicht mehr wie DSA anfühlt, sind die Kämpfe – und das ist gut so!
Darüber, dass Fechtwaffen, Entwaffnen und Beidhändiger Kampf zu stark und Rüstungen auf einmal wirklich Lebensretter sind, müssen wir hier glaub ich nicht herziehen.
Der große Unterschied ist ein anderer: Kämpfe sind auf einmal tödlich. Im "fantastischen Realismus" konnten auch Nichtkämpfer sich problemlos an die Front trauen und dort Kämpfe in die Länge ziehen. Das ist jetzt anders. Wer nicht kämpfen kann und es trotzdem tut, stirbt. So einfach ist das und damit dürfte sich die alte [Heldenanzahl +1] Räubergruppe auch erledigt haben.
Dass nach 11 Kampfrunden 5 Räuber und 1 (Kampf-)Held am Boden lagen, spricht glaube ich für sich. Zumal das Zuständesystem, das mir bisher sehr gut gefällt, dank schnell steigender Abzüge dafür sorgt, dass lange Kämpfe irgendwann unmöglich werden.
Was mich allerdings immer noch ein bisschen stört ist, dass man seine Punkte auf Attacke und Parade nicht mehr aufteilen kann. Natürlich liegt das am neuen System, aber früher konnte ich so darstellen bzw. beeinflussen, ob mein Charakter eher offensiv oder defensiv kämpfte. Jetzt geht das nur noch über Schilde, die dank fehlendem At - Malus für die Hauptwaffe massiv gewinnen, und eine Sonderfertigkeit.

Nach einem Abend, gefällt mir DSA 5 also insgesamt auch ziemlich gut und ist auf dem besten Wege, mich endlich mal wieder zurück nach Aventurien zubringen – denn das beste an DSA ist nun mal einfach die Welt. Bleibt nur zu hoffen, dass sie die nicht genauso umwerfen wie die Regeln.

An dieser Stelle noch mal vielen Dank an alle Beteiligten für den schönen Abend und ihre geduldigen Erklärungen
Grimm
« Letzte Änderung: 10. September 2015, 17:11:49 von Grimm »
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Bino

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  • 10. September 2015, 15:20:26
Re: Roll 3d20 - DSA 5 im Internetz?!
« Antwort #1 am: 10. September 2015, 15:20:26 »

Ich kann mich dem eigentlich nur anschließen.
DSA5 geht meiner Meinung nach wirklich gut von der Hand und ist trotz einiger Baustellen eine sehr gute Alternative zum Vorgänger.
Ich denke, dass all jene, die mehr spielen als Regeln nachschlagen wollen hier gut aufgehoben sind. Es bleibt zu hoffen, dass die Erweiterungsbände noch ein paar Macken ausbügeln und die Vielfalt von 4.1 etwas zurück bringen können.

Von Roll20 bin ich ebenfalls überrascht. Es gibt mit Sicherheit bessere Programme allerdings muss ich sagen, dass ich mich nach einer Stunde einfühlen schon relativ wohl darin gefühlt habe und es das Spiel einfah unglaublich aufwerten kann. Einige hier im Forum können sicherlich mehr darüber erzählen, was alles mit dem Programm möglich ist.
Das DSA5 Sheet ist noch nicht ganz ausgereift, funktioniert aber auch schonmal ganz gut.
Wir sammeln natürlich gefundene Bugs und versuchen uns daran zu beteiligen das Ding zu 100% fehlerfrei zu kriegen.  :P

LG, Bino
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Oak

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  • 10. September 2015, 19:27:42
Re: Roll 3d20 - DSA 5 im Internetz?!
« Antwort #2 am: 10. September 2015, 19:27:42 »

Einen weiteren Nachteil zeigt das automatische Würfeln schnell, wenn ich etwas anderes als die Standard Probe werfen will: Erschwerte Proben dauern gefühlte Ewigkeiten und wenn ich andere Eigenschaften benutzen will (z.B. für eine "Einschätzen" – Probe), würfle ich eh wieder "von Hand", also zumindest alle Würfel einzeln. Das führte dazu, dass ich z.B. meine Attacken meistens direkt ohne Macro gewürfelt und wieder im Kopf ausgerechnet habe.
Das liegt dann aber sicherlich an euch und euren Vor- oder Einstellungen. Ein Makro zu verwenden, das nichts weniger macht, als einen oder drei W20 zu werfen ist, ist schnell erschaffen. Das Rechnen danach ist nicht anders, als beim spielen am Tisch. Wenn ihr aber ein Makro für etwas verwendet, für das es ursprünglich nicht gedacht war, könnte es holprig werden.

Und selbst ohne Makro kann man mit einem Knopfdruck auf den entsprechenden Würfel (über das kleine Menü links) sofort loswürfeln. Oder einfach mit den Auf- und Ab-Tasten im Konversationsbereich durch die letzten Befehle blättern und diese mit Enter erneut abfeuern.

Ich hoffe, euch helfen die Tipps.

Gruß,
Markus
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