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Autor Thema: Gothic mit Fate  (Gelesen 15549 mal)

Azrael78

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  • 05. Februar 2016, 12:22:19
Gothic mit Fate
« am: 05. Februar 2016, 12:22:19 »

Folgender Text stammt von Uhu79, der mich erfolgreich an Fate herangeführt hat und die Rolle des (sehr erfahrenen und guten) Spielleiters übernahm. Das Abenteuer wurde komplett improvisiert, nachdem die Richtung und das Setting gemeinsam definiert worden sind. Interessant hierbei war auch die Charaktererschaffung während des Spiels
An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an alle Mitwirkenden!

Spielbericht zu Abenteuer im Minental – The Origin Stories vom 18.10.2015.

Spieler

    Azrael78 – Wilhelm (reuiger Kriegsverbrecher, der bei Respektlosigkeit ausrastet)
    DonLouigi – Halberd (desertierter Jäger, der nie jemanden zurücklässt)
    ubersquid – Darius von Silden (gelehrter Heiler mit einem sehr dunklen Geheimnis)


Infos zu The Origin Story findet ihr im Fate System Toolkit hier. Wir haben jede Origin-Story etwa 30 Minuten gespielt, wobei die anderen beiden Spieler jeweils eine bis mehrere NSC-Rollen übernommen haben.

The Origin Story of Halberd
Halberd ist mit einigen anderen zerlumpten und ausgemergelten Gestalten auf der Flucht vor den Häschern des Königs. Milizsoldaten und ihre Hunde jagen jene, die es gewagt haben im Krieg gegen die Orks Fahnenflucht zu begehen. Es geht durch die dichten Wälder Myrtanas, die Verfolger sind den erschöpften Fliehenden schon dicht auf den Fersen.

Halberd findet einen Flusslauf und so gelingt es dem erfahrenen Waldläufer, sich mit 2 weiteren Deserteuren vor den Soldaten zu verbergen. Doch seine verängstigten und völlig erschöpften Begleiter machen ihm mehrmals einen Strich durch die Rechnung, sodass er schließlich sein Versteck aufgeben muss, um das Leben der anderen beiden zu retten.

Im folgenden Kampf schlägt er sich gut, aber er kann ihn nicht gewinnen. Er wird gefasst.

The Origin Story of Darius
Aufruhr in Silden, in der Gasse der Heiler, wo Darius gleich gegenüber von seinem schärfsten Konkurrenten sein kleines Geschäft hat. Eine in Tränen aufgelöste reiche Dame wird von einem Stadtwächter zu den Heilern gebracht. Ihr Ehemann benötigt einen Heiler, doch keiner kann der Dame Näheres entlocken.

Es kommt zum offen und lautstark ausgetragenen Kompetenzstreit zwischen den beiden Heilern um diese vermeintlich lukrative Kundschaft. Im Verlauf der Auseinandersetzung wird auch die Stadtwache aktiv, die Situation eskaliert zusehends. Darius reibt sich schon die Hände, als sein größter Feind (der weitschichtig mit ihm verwandt ist) schließlich festgenommen zu werden droht. Doch dieser greift in seiner Not zu einem letzten Trumpf und schwärzt Darius (wissentlich oder unwissentlich?) eines großen Verbrechens an.

Die Wache beschließt, im Haus des Heilers dem Verdacht nachzugehen und Darius hat tatsächlich in diesem Moment eine geöffnete Leiche auf dem Tisch liegen, die er gerade seziert. Ein großer Frevel an den Göttern, Hexerei und Dämonenwerk!

Alle Versuche, die Wache abzulenken oder niederzuschlagen, fruchten nichts. Darius wird gefasst.

The Origin Story of Wilhelm
Wilhelm, der Söldnerhauptmann, befindet sich mit seinem halben Dutzend wilder Hunde in der Nähe der Front und plündert wider den Befehlen des Königs gerade einen Kleinbauernhof. Morgen soll es gegen die Orks gehen, heute soll noch Bier und das Blut Unschuldiger fließen. Zumindest verprügelt Wilhelm einen seiner Leute auf Brutalste Art und Weise, bloß weil dieser Zweifel an den strategischen Anweisungen des Hauptmannes geäußert hat. De verängstigten Bauern droht er Ähnliches an.

Ein weiterer aus der Truppe begehrt gegen die brutalen Sitten auf und erklärt sich auch mit den ständigen Verbrechen nicht einverstanden, die die Söldner durch Plündern, Rauben, Vergewaltigen und Brandschatzen begehen. Die Stimmung droht gegen Wilhelm zu kippen, doch dieser kann die hartgesottene Bande noch einmal auf sich einschwören und den Meuterer zum Verstummen bringen.

Doch am nächsten Morgen ist das Lager des Meuterers leer. Er wird den gesetzlosen Trupp an die Heerführer des Königs verraten, die die Söldnerbande hochgehen lassen, um ein Exempel zu statuieren. Wilhelm wird gefasst.

E N D E
der ersten Sitzung

Beim nächsten Mal finden wir heraus, woher sich die 3 (oder 4?) bereits kennen und wie sie zueinander stehen, bevor sie dann gemeinsam in die Barriere hineingeworfen werden, um im Minental von Khorinis fortan das magische Erz für die Truppen des Königs zu schürfen.
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Azrael78

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  • 05. Februar 2016, 12:22:42
Re: Gothic mit Fate
« Antwort #1 am: 05. Februar 2016, 12:22:42 »

Spielbericht zu Gothic – Der Weg der Verurteilten vom 01.11.2015.

Spieler

    Azrael78 – Wilhelm (reuiger Kriegsverbrecher, der bei Respektlosigkeit ausrastet)
    DonLouigi – Halberd (desertierter Jäger, der nie jemanden zurücklässt)
    ubersquid – Darius von Silden (gelehrter Heiler mit einem sehr dunklen Geheimnis)


In dieser Sitzung haben wir neben einigen Spielszenen hauptsächlich die gemeinsame Vergangenheit der 3 Charaktere erörtert. Wann sie sich unter welchen Umständen schon begegnet sind, wie sie zueinander stehen, was dabei vorgefallen ist usw. Im Prinzip ähnlich dem Phase Trio aber mehr im Stile eines Flashbacks, da wir schon mitten in einzelnen Szenen waren.

Vengard: Die Verurteilung durch König Rhobar II.
Nach einiger Zeit in Einzelhaft werden die Charaktere einzeln und nacheinander im Thronsaal vor König Rhobar II. geführt, der höchstpersönlich das bereits gefällte Urteil noch einmal bestätigen wird. Die Charaktere haben Gelegenheit, nochmal Charakter zu zeigen, äh, ja. Gleichzeitig kommt es zum ersten Wiedersehen zwischen Halberd und Wilhelm, die sich noch aus der Kindheit kennen und zwischen Halberd und Darius, die auch schon eine gemeinsame Vergangenheit hinter sich haben, einander jedoch nicht gleich erkennen, zu schmutzig und ausgemergelt sehen sie als Häftlinge aus.

Unwichtig zu erwähnen, dass keiner der drei überraschend begnadigt wird…

Emilia: Die Gefangenengaleere von Kapitän Jack
Die Überfahrt nach Khorinis findet im düsteren Bauch eines umgebauten Handelsschiffes statt. Ein alter Seebär namens Jack (der später einen Leuchtturm in Khorinis bewohnen wird) hat das Kommando und fühlt sich sichtlich nicht wohl dabei, doch der Krieg lässt ihm keine Wahl, als auch solche Aufträge anzunehmen.
Im Halbdunkel unter Deck tauschen Halberd und Wilhelm erste philosophische Gedanken aus. Es stellt sich heraus, dass Wilhelm schon immer ein rauer Geselle war und den guten Halberd bei jeder Gelegenheit verprügelt und gepiesackt hat. Doch auch eine gute Erinnerung verbindet die beiden.

Doch da zieht ein schrecklicher Sturm auf, der das Schiff herumwirft und bei allen Luken und Gittern Wasser in das provisorische Gefängnis drückt, das gleichzeitig auch Lagerraum ist für allerlei Fässer und Kisten, die nun zu todbringenden Geschossen werden. Gemeinsam können die 10 Insassen (allen voran die 3 Charaktere) das Schlimmste verhindern, doch Marv (einen mehrfachen „unschuldigen“ Mörder) trifft es dennoch. Sein Bein ist zerschmettert und um ein Haar wäre er ertrunken, wenn nicht Darius ihn gerettet hätte.

Doch auch Darius benötigt Rettung, denn der wegen Ketzerei und Frevel an Innos Verurteilte ist vielen anderen Sträflingen ein Dorn im Auge und sie sehen in ihm den Grund für den schweren Sturm. Wilhelm stellt sich aber schützend vor ihn, während Halberd dabei hilft, das Leben von Marv zu retten.

Die Gemeinschaft hat ihren Anfang gefunden.

Khorinis: Der Richter von Khorinis
In Khorinis angekommen werden alle 10 Gefangenen noch einmal einem Richter vorgeführt. Darius erkennt, dass der Richter von Khorinis ein machtbesessener und durch und durch korrupter Mann ist, der den König weit weg weiß und seine Macht missbraucht, um Urteile noch einmal neu zu fällen. So manchen Langfinger hat er statt in die Kolonie auf die Felder von Khorinis zur Zwangsarbeit geschickt. Doch der Deserteur, der Ketzer und der Kriegsverbrecher dürfen sich da keine Hoffnung machen.

Marv erzählt dem Richter jedoch davon, wie die drei ihm das Leben gerettet haben, was die Neugierde des Richters weckt. Er ruft die 3 Charaktere zu sich und bietet ihnen „großzügige Belohnung“ wenn sie ihre kriminelle gemeinsame Energie im Minental „für das Gute“ einsetzen und ihm geheime Briefe zusenden, in denen sie die Lage genau schildern. Die drei stimmen „quasi“ zu, die Begeisterung hält sich in Grenzen.

Vor allem auch, da der Richter wenig zuvor Marv zum Tod durch den Strick verurteilt hat, da er mit seinem zersplitterten Bein weder auf den Höfen noch im Minental eine echte Hilfe wäre und zudem das Volk von Khorinis auch hin und wieder praktizierte Gerechtigkeit sehen will…

Aufbruch ins Minental
Da waren’s nur noch 9. Die ersten Sonnenstrahlen des anbrechenden Tages erhellen das Gesicht von Marv, der im Todeskampf am Galgen zuckt, während die Karawane der 9 Sträflinge ihrem Schicksal im Minental entgegenzieht. Anders als bei ihrer Ankunft in Khorinis werden die Häftlinge nun nicht mehr von den Bewohnern mit faulem Obst und Gemüse beworfen. Sie ernten sogar manch mitleidigen Blick und so mancher meint, dass der arme Tropf am Galgen es am Ende noch besser erwischt hätte als die, die in die Barriere müssen.

Der Zug wird von hohem Besuch angeführt. Ein Paladin des Königs begleitet die Sträflinge ins Minental, um sich persönlich ein Bild von der Lage zu machen. Der Richter hat ihm einen geschwätzigen Führer zur Seite gestellt, dessen Hauptaufgabe es ist, den Paladin nichts sehen zu lassen, was dieser nicht sehen soll. (Der Name des Paladins ist übrigens Lothar und er wird später einmal nach Khorinis zurückkehren, doch das ist eine andere Geschichte.)

Der Weg ins Gebirge ist lang und gewunden, die Straßen sind in schlechtem Zustand, es fehlt an Gold und Arbeitskräften, wie der Scherge des Richters nicht müde wird zu betonen. An einer besonders engen Stelle (links eine Steilwand, rechts ein tiefer Abgrund) ist der Weg sogar von umgestürzten Bäumen versperrt. Die Karawane kommt zu einem Halt.

Die 3 Charaktere haben sich bereits Feinde unter den Sträflingen gemacht, Franz und Kyle heißen zwei ihrer erbittertsten Gegner, die vornehmlich Darius für ihr Schicksal verantwortlich machen. Sie versuchen, ihn in die Tiefe zu schleudern, doch Wilhelm und Halberd stehen Darius erneut bei und so ist es Franz, der schreiend in den Tod stürzt, während Kyle niedergerungen wird.

Die Gemeinschaft wurde gefestigt.

Ein wutentbrannter Streiter Innos und einige Gardisten mit gezückten Schwertern stehen nun vor Wilhelm, Halberd und Darius und verlangen Aufklärung. Stimmengewirr. Verschiedene Versionen der gleichen Geschichte. Mord! Ein Unfall! Selbstmord! Welcher dieser Mörder, Frevler und Verbrecher wird das Vertrauen des Paladins gewinnen können und mit seiner Version der Wahrheit durchkommen?

E N D E
der zweiten Sitzung
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Azrael78

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  • 05. Februar 2016, 12:24:36
Re: Gothic mit Fate
« Antwort #2 am: 05. Februar 2016, 12:24:36 »

Spielbericht zu Gothic – Unter Wölfen vom 15.11.2015.

Spieler

    Azrael78 – Wilhelm (reuiger Kriegsverbrecher, der bei Respektlosigkeit ausrastet)
    DonLouigi – Halberd (desertierter Jäger, der nie jemanden zurücklässt)
    ubersquid – Darius von Silden (gelehrter Heiler mit einem sehr dunklen Geheimnis)


Der Heilige Zorn Innos
Der Paladin Lothar ist aufgrund des Todesfalles und der damit verbundenen Disziplinlosigkeit außer sich vor Zorn. Doch seine flammende Rede verfehlt ihre Wirkung. Geschickt solidarisieren sich die Charaktere mit den anderen Häftlingen und Wilhelm kann der Ansprache des Paladins als ehemaliger Söldnerhauptmann einiges entgegensetzen. Doch Lothar ist zu schlau, um sich vor Gefangenen und Stadtgardisten bloßstellen zu lassen, er lässt es mit einer Verwarnung bewenden. Der Tod von Franz kümmert ihn auch nicht wirklich.

Die Taufe Adanos (oder so ähnlich)
Und schon werden die Charaktere über die Klippe in den eisigen Gebirgssee bei der Austauschstelle geworfen, wo sie schon von einer Gruppe Schaulustiger erwartet werden, die dort sogar eine Art Picknick veranstalten. Nach dem Auftauchen erhält jeder der 8 Häftlinge einen gezielten kräftigen Schlag mit der Faust ins Gesicht, was die „Taufe“ genannt wird und als Willkommensgruß der Kolonie gilt.

Der größte Teil der Neuankömmlinge schließt sich gleich der Gruppe „Schatten“ an, die ins Alte Lager zurückkehren, um nicht ohne Kleidung und Ausrüstung hier im Gebirge zurückbleiben zu müssen. Die 3 Charaktere beschließen jedoch, sich diese Blöße nicht zu geben und auf eigene Faust den Weg ins Tal zu meistern.

Die Geschöpfe Beliars (naja, nicht wirklich)
Sie suchen sich behelfsmäßige Waffen bzw. finden sogar einen brauchbaren Dolch und machen sich wenig später auch auf den Weg über den Pass. Halberd kennt zwar diese Gegend nicht, doch ist er auch ohne Ortskenntnis ein ausgezeichneter Führer im Gebirge. Wäre da nicht Darius, der neugierige Gelehrte, der natürlich die seltenen Flechten in einer Höhle am Wegesrand erforschen muss und zwei hungrige Molerats aufstöbert.

Nun, die Molerats (waren wohl „junge Molerats“ Zwinkernd) stellen keine Gefahr dar und sind innerhalb kürzester Zeit ausgeschaltet. Ihr Quieken jedoch ruft ein Rudel von sechs Wölfen auf den Plan und schon sieht die Situation alles andere als rosig für die Gruppe aus, da sie sich zu allem Überfluss auch noch mit dem Rücken zu einer unbekannten Höhle befinden und der einzige sichtbare Fluchtweg die steilen Wände hoch zu einer Öffnung an der Decke der Höhle führt. Seltsamerweise will keiner die Tiefe der dunklen Höhle erkunden…

Come to the colony they said, enjoy the view they said
Einige nervenaufreibende Minuten später… Alle drei sind mit heiler Haut aus der Höhle entkommen und stehen nun am „Dach der Welt“ in Khorinis, an einem der höchsten Punkte im Minental. Von dort, wo die magische Barriere scheinbar mit den Händen zu greifen ist, haben sie einen guten Überblick über das Tal. Die Aussicht ist bedrückend und erhebend zugleich.

Doch dann ertönt von unter ihnen das Schmatzen der Wölfe, das Knacken der Molerat-Knochen und der Kampf des Rudels um die besten Fleischstücke. Den dreien wird klar, dass ihnen hier in der Kolonie nun eine ganz ähnliche Zukunft bevorsteht. Da beschleicht so manchen von ihnen das Gefühl, dass ein schneller Tod durch ein Rudel Wölfe dem täglichen Kampf ums Überleben hier im Minental vielleicht vorzuziehen gewesen wäre…

E N D E
der dritten Sitzung

Anmerkung Azrael78: Hier hatte die Geschichte leider ihr zumindest momentanes Ende. Aus Zeitgründen konnte nicht weitergespielt werden.
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