Mensch, 2007 – dat bin ja ich! Und anscheinend war ich auch damals schon so eine unverbesserliche Nachteule, anders kann ich mir meine Registrierungs-Uhrzeit nicht erklären.
Dass ich zur Drachenzwinge gestoßen bin, war im Grunde genommen so eine Faust-aufs-Auge-Geschichte:
Mit dem Pen&Paper-Rollenspiel hab ich im Alter von ungefähr 14 Lenzen angefangen, damals in einer reinen Mädels-Gruppe. Durch die Pubertät haben sich vier Sechstel des Trupps jedoch zunehmend, öh, anderen Freizeit-Aktivitäten zugewendet, DSA 4.0 konnte da mit seinem Charme offensichtlich nicht mithalten.
Aber ich für meinen Teil bin nun mal geborener Fantasy- und Spiele-Fan und unsere Versuche, wenigstens noch zu zweit über ICQ weiter zu zocken, konnten an echtes Pen&Paper-Rollenspiel einfach nicht heranreichen. Noch dazu war das Hobby damals noch nicht ganz so bekannt und DSA-Gruppen waren in der Allgäuer Provinz dementsprechend schwer zu finden. Also musste eine Lösung her.
Von meinem damaligen Lieblings-MMORPG kannte ich die Vorzüge von TeamSpeak und dachte mir, das wäre doch gelacht, wenn nicht schon jemand vor mir auf die Idee gekommen wäre, Pen&Paper einfach über Headset zu spielen. Also brav nach „DSA über TeamSpeak“ gegoogelt und – tadaaaa! – die Drachenzwinge gefunden. Und so hab ich mich nachts zu gottloser Stunde angemeldet und mich auf die Suche nach einer Gruppe gemacht, was meiner Erinnerung nach auch relativ schnell geklappt hat (DSA war auf der Drachenzwinge damals noch deutlich überrepräsentierter als heute – und Spielerinnen unterrepräsentierter).
Meine ersten Versuche startete ich als Gjalsker Hirsch-Tierkriegerin und obwohl sich alles noch etwas ungewohnt anfühlte mit den wildfremden Spielern und ohne vollgestapeltem Spieltisch, hatte ich meinen Spaß und blickte hoffnungsvoll der Zukunft entgegen. Leider verscholl nach höchstens drei Spielterminen unser Meister und ward seitdem nie mehr gesehen... Aber ich glaube, meine spielerische Leistung hatte nichts damit zu tun.
Die Gruppe zerstreute sich auf jeden Fall wieder; von den Mitspielern, an die ich mich noch erinnern kann, ist inzwischen keiner mehr aktiv.
Wie das Schicksal es wollte, fiel mir kurz darauf eine neue Tischrunde in den Schoß und ich versuchte noch mal mein Glück auf dem klassischen Weg. Doch die ständigen in der Mitte abgebrochenen Abenteuer, das dauernde Charakter-Neu-Erschaffen, die ausufernden OT-Gespräche, die zähe Terminfindung und dann auch diverse Umzüge wegen Studium, Kindern etc. frustrierten mich zunehmend, weil ich ahnte, wie viel mehr Spaß mir dieses Hobby machen könnte, wenn – ja wenn – ich denn eine
passende Gruppe dafür hätte und nicht einfach nur die erstbeste aus meinem Umkreis. Und so bin ich zur Drachenzwinge zurückgekehrt, die in der Zwischenzeit um einiges gewachsen war, habe nach der
einen Gruppe gesucht, habe sie (auf einem kleinen Umweg) gefunden, und – sorry, Tischgruppen! – habe mich seitdem nie mehr an einen echten Spieltisch zurückgesehnt.
Tausend Dank für die vielen schönen Stunden und weiter so, Drachenzwinge!