Eine alte Bücherhalle wie jede andere. Reihen aus Büchern und Jahrzehnte des Staubes. Auf einem Pult im Zentrum liegt ein alter Foliant wie von der Zeit unberührt. Edles rotes Leder und Gravuren, die einstmals in Gold geprägten Lettern vermuten lassen, liegen zeitlos im Staub. Die Schrift auf dem Einband ist lange nicht mehr zu lesen. Viele kleine Schnitte und Kanten von Fingernägeln machen deutlich, dass das Buch schon viele Male aus dem Regal gezogen wurde. Keine Überraschung in einer Bibliothek. Irgendetwas an ihm wirkt interessant genug, einen Blick hinein zu werfen. Rasch befreien die Handschuhe Einband und Seiten vom Staub und im Licht der mitgebrachten Kerze folgen die Finger den Seiten. Auf der dritten schließlich eine Inschrift in verschlungenen Kusliker Zeichen:
Teranische Geschichten
Ein Märchenbuch? Schöne Geschichten wie zu Kindertagen lassen angenehme Erinnerungen aufkommen. Warum nicht ein paar Stunden verweilen und lesen? Doch statt der ersten Geschichten folgen Beschreibungen einzelner Personen, deren Namen nicht wirklich geläufig sind. Doch für diese Geschichten scheinen sie ihre Wichtigkeit zu besitzen. Die erste Seite zeigt einen alten Mann mit wallendem Bart, wohl ein Geschichtenerzähler. Unter dem Konterfei ein Name in ebenso verschlungenen Lettern: Teranis.
Die folgenden Seiten sind sehr verziert und beschreiben in einer fremden Schrift und kurzen Worten wohl die Personen, die auf der anderen Hälfte der Doppelseiten abgebildet ist. Zunächst eine Dame dunklerer Haut, vermeintlich eine Tulamidin im Halbprofil. Das Gesicht ist ansehnlich, die zweispitzige Zunge frech herausgestreckt. Pose und geckenhafte Kleidung lassen auf eine Frau des fahren Volkes oder eine andere Schaustellerin schließen. Unter dem Bild in den Schriftzeichen ihrer Heimat prangt der Name der Frau: Angelia Dimiona
Dann ein Mann mit edlem Gesicht und schönen Zügen. Wache und aufmerksame Augen wirken lebendig, als lesen sie aufmerksam im Buch vor seinem Körper. Der zierliche, schlaksige Körperbau lässt eine Spur elfisches Blut vermuten, doch der Schlangenreif um seinen Hals verdeutlicht jedem, dass dieser junge Mann Geweihter der Schlangengleichen ist. Der Name Bran Seehoff ist im üblichen Stil der verschlungenen Kusliker Zeichen geschrieben.
Der Nächste gleicht diesem Bran auf den ersten Blick, doch auf den zweiten Blick ist es nur der übliche Anschein, den so viele Halbelfen auf Menschen haben. In feine Schleier gehüllt, die Haut durchscheinend, wird beim Anblick dieses Mannes auch ohne klare Insignien deutlich, warum die Herrin Rahja diesen Mann als einen ihrer engeren Diener erwählt hat. Verspielte Kusliker Zeichen schreiben Cuilyn Faic unter das Portrait des Almadaners.
Der folgende Mann stellt mit hartem Gesicht, aber dennoch feinen Zügen ein deutlichen Gegensatz zu den vorhergehenden da. Der muskulöse Mann, vermutlich Thorwaler, wirkt wettergegerbt und von den Strapazen der Natur gebräunt und gezeichnet. Alte Runen, wie sie vor allem von den Hjaldingern genutzt werden, schreiben Finn Galdran unter das Bild.
Die letzte Gestalt wirkt auf den ersten Blick irritierend. Die großen Augen und spitz zulaufenden Ohren machen deutlich, dass es sich um eine Elfe handelt, doch sie lässt die übliche Schönheit vermissen. Kalte Augen und für die Kälte geeignete Kleidung lassen nach kurzem Nachdenken vermuten, dass sie wohl eine der nördlichen Elfen, eine Firnelfe ist. Kaum lesbares Asdharia schreibt den Namen Gjaka Sturmstolz unter ihr Portrait.
Es folgen zwei Doppelseiten mit Platz für weitere Gesichter und Geschichten, die aus irgendeinem Grund nicht befüllt sind.
Es scheinen diejenigen zu sein, deren Geschichten erzählt werden. Seltsame Helden und nicht unbedingt jene, von denen man Abenteuer oder gar Heldentaten erwarten würde, nicht wahr? Ein weiteres mal Blättern und geschwungene Kusliker Zeichen begrüßen den Leser: "Lest nach Eurem Wunsch. Doch seid gewarnt vor den Schrecken, den die Helden des Urbrander Turms erlebten. Der schwarze Magier Nebain war ihr Feind und er ließ sie mit den Schauern jener Nacht nicht ziehen. Das Abenteuer endete nicht in jener Nacht, sondern nahm seinen wahren Anfang und so sollten die Helden in Grautann zu Bekanntheit gelangen. Es war die düsterste Zeit dieser Lande: Nebain selbst und die Neun, zu denen er gehörte, hatten jene Zeit auserkoren das Land bei ihrer Rückkehr mit Finsternis und Bosheit zu überziehen.
Ob Phexens Schalk oder Xeledons Spott nun gerade jene auserkor, zu den Rettern Anderer zu werden, mag jeder Leser selbst beurteilen. Eines jedoch ist sicher: Sie haben in jener Zeit vielen Menschen und Nichtmenschen geholfen und Schatten ans Licht gebracht. Natürlich sind sie nicht die einzigen Helden, denn es sind niemals Einzelne für das Gesamtwohl allein verantwortlich.
So lest selbst, wenn ihr von den Geschichten aus jener Zeit hören möchtet. Denkt daran, nicht jede Geschichte endet in Freude und Glück, selbst wenn die Diener der Heiteren zugegen sind. Wenn ihr heute in diese Lande reist, mögt ihr den einen oder anderen Helden jener Zeit treffen; manchen jedoch mag Boron bereits in seine Arme geschlossen haben. Es ist die Art der Helden: Manche sterben früh und grausam, doch ängstigt euch nicht und fühlt euch eingeladen in die Welt dieser Geschichten einzutauchen. In die Teranischen Geschichten um und im Grautann.
Nach einer weiteren leeren Seite beginnt die eigentliche Geschichte unter der Überschrift Der Urbrander Turm
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Hallo,
wir sind eine Gruppe, die DSA 4.1 spielt. Unser Spielleiter ist Tera, der vor allen Dingen den Spielspaß der Runde im Auge hat.
Unsere Mitspieler sind aktuell:
Avalia als Spieler der Firnelfe Gjaka Sturmstolz (derzeit pausierend)
Avalia als Spieler der Magierin Mara Santana
Hydropalika als Spielerin des Kundschafters Finn Galdran
Novatia als Spielerin der Schaukämpferin Angelia Dimiona
Riankan als Spielerin des Rahjageweihten Cuilyn Faic
Außerdem pausiert derzeit:
Thorwalg als Spieler des Hesindegeweihten Bran Seehoff
Wir sind eine gut gemischte Gruppe mit recht hoher Frauen- und Crossgenderquote, die ziemlich ausfallsicher ist.
Als Technik verwenden wir den Teamspeak-Server der Drachenzwinge, sowie Lules TS-Würfeltool und Roll20 für die optische Untermalung der Abenteuer mit Karten- und Bildmaterial. Wir spielen solange regeltreu, wie das Rollenspiel nicht darunter leidet, aber bislang haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich beides ziemlich gut verbinden lässt.
Der Fokus der Runde liegt klar auf Rollenspiel. Sinn der Sache ist hierbei nicht sinnlos Abende im Tavernenpalaver zu vollbringen, sondern stimmungsvolle Szenen der Charaktere untereinander oder mit der Umgebung darzustellen.
Wir spielen jeden Sonntag, üblicherweise von 13 bis 19 Uhr. Manchmal dauert es nach hinten heraus ein wenig länger, aber wenn jemand keine Zeit hat, wird darauf natürlich Rücksicht genommen. Üblicherweise machen wir, weil eine Spielerin zwischenzeitlich einen Hof voller Tiere versorgen muss, etwa eine halbe Stunde Pause, den der Rest meist zum Kochen und Essen verwendet.
Außerhalb der Spielzeiten sitzen wir gern häufiger zusammen oder führen nebenher im Skype oder Teamspeak Gespräche. Auch wenn die Runde erst wenige Monate besteht, können wir durchaus davon sprechen, dass es auf zwischenmenschlicher Ebene sehr harmoniert. Der Humor schlägt dabei gelegentlich über die Stränge und ist ein wenig zotig, aber damit können alle gut leben.
Wir haben vor in den nächsten Monaten den Grautannzyklus zu beenden und wohin der Weg uns dann führt, werden wir irgendwann auf dem Weg dorthin entscheiden. Wir haben den Urbrander Turm hinter uns, haben erfolgreich den Schlangenberg erkundet und machen uns nun, nachdem wir Phexens Werk und Zholvars Beitrag links liegen gelassen haben, auf den Weg zu den Zwergen.
Wer uns zuhören möchte, ist zu den üblichen Spielzeiten und natürlich auch außerhalb herzlich willkommen. Wie oben geschrieben, müsst ihr allerdings mit dem etwas derberen, oftmals erwachseneren Humor leben und wenn während des Spiels Kämpfe geschehen, fließt auch ein wenig Blut und Charaktere kommen ihren psychologischen Grenzen gelegentlich näher, als es ihnen lieb wäre. (Unsere Einschätzung ist FSK 18, aber wir schreiben niemandem etwas vor.)