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Das Boot senkt sich. Seelenruhig sitzt Nathaniel da und gleitet unter die Wasseroberfläche. Er weiß, was als nächstes passieren wird.
Julie Edwards kämpft sich, nach Luft ringend, zurück ans Ufer. Ruft noch nach ihm. Ihr Schluchzen verhallt in der Nacht.
Gattino und Fields haben nur noch ein Ziel. Abigail finden. Zimmer Nummer 28, siebter Stock. Immer weiter nach oben.
Sie finden einen weiteren Flur vor – mit nichts als Türen. In beide Richtungen, weiter, als ihre Augen sehen können. Tür an Tür. Doch Gattino lässt sich nicht weiter einschüchtern. Er tritt an eine der Türen, schreit: „FBI!“, und tritt sie ein. Hinter der Tür: Ein Hotelzimmer. Ein Mann und eine Frau sitzen auf einem Bett. Sie tragen die blauen Windbreakerjacken mit der gelben FBI-Aufschrift. Sie sprechen über ihren nächsten Einsatz und, egal wie sehr er es versucht, sie nehmen Gattino nicht wahr.
Fields bekommt nichts davon mit, er blättert interessiert in dem Buch. Er ist sofort fasziniert von der Geschichte über ein fremdes Reich und einen maskierten König.
Weitere Türen werden gewaltsam geöffnet. Dahinter: Leere Hotelzimmer. Mittlerweile ist Julie Edwards zur Gruppe zurückgekommen – allein.
Ein weiteres Zimmer: Blut, Schrotflinten, Drogen, Geld. In der Wand: Eine Öffnung. Hinein in ein dunkles Gewölbe voller Regale, voller Flaschen. Endlich! Gattino erkennt es sofort wieder. Doch warum hier? Egal, er geht hinein, greift sich die erstbeste Flasche, und steht prompt allein im Dunkeln. Wo eben noch ein Durchgang war, ist nun nichts mehr, nur noch die Tiefen des Labyrinthes.
Fields und Edwards versuchen alles, ihn zu finden. Fields konzentriert sich mit aller Kraft auf seinen Kollegen und so gelingt es ihm, einen weiteren Zugang zum Labyrinth zu öffnen, doch Gattino, in einer Hand die Flasche, in der anderen eine kleine Taschenlampe, kann ihn nicht finden.
Schließlich betreten sie alle das Labyrinth. Ist Abigail hier drin gefangen? Sie halten sich an den Händen, um sich nicht zu verlieren, das Licht der Lampe ist schwach. Lange Zeit irren sie durch die Dunkelheit, bis sie einen anderen Menschen entdecken. Einen großen, kräftigen Mann, elegant gekleidet, mit einer kleinen, runden Brille. Er lächelt Gattino väterlich an: „Sie versuchen wirklich, mit einer fremden Flasche in der Hand diesen Ort verlassen zu können?“ Schmunzelnd dreht er sich weg und läuft wie ein Gespenst durch eines der Regale hindurch.
Tatsächlich – sobald Gattino die Flasche wegstellt, öffnet sich ein Durchgang zurück zum Hotel.
Die Agenten suchen verzweifelt weiter. Nach der verschwundenen Künstlerin, nach einem Weg zurück aus diesem verfluchten Hotel, nach einer Erklärung. Dann hören sie hinter einer Tür, wie sich eine junge Frau lauthals mit einem Mann streitet. „Du hättest sie nicht hierherbringen dürfen!“
Ohne zu zögern öffnet Gattino die Tür. Dahinter: Die Werkstatt eines Bildhauers. Zwei Lebensgroße Marmorstatuen, von der eine exakt so aussieht wie Abigail Wright. Die Statuen sind massiv und schwer.
Ein Geräusch wie Meeresbrandung ertönt. Erst leise, dann immer lauter. Bis die Agenten erkennen, dass es kein Meeresrauschen ist, sondern Applaus. Tosender, donnerned Applaus. Stampfende Füße.
Die Wände des Räumes kippen nach hinten um. Edwards, Gattino und Fields stehen auf einer Bühne, blicken in die applaudierende Menge – nichts macht mehr Sinn, sie wollen nur noch aufwachen aus diesem Alptraum – Julie Edwards dreht sich, weiß nicht mehr, wohin, sie schimpft und fleht und dann ist da irgendeine Tür hinter der Bühne.
Sie sind wieder im Flur des MacAllistair-Gebäudes. Maskierte Einsatzkräfte stürmen in diesem Moment das Gebäude. Agent Marcus ist da. Hastig eskortiert er die verbleibenden Agenten nach draußen. Sie werden durchsucht – das kleine Buch wird Andrew Fields sofort abgenommen, es wird prompt vernichtet.
Dann fallen im Gebäude die ersten Schüsse.
Im anschließenden Debriefing an einem weit entfernten Ort bleibt Agent Marcus nichts anderes übrig, als sich bei den Agenten zu entschuldigen. Hätte er gewusst, dass das Gebäude ein Vektor für den König in Gelb ist, hätte er sie niemals dort hineingeschickt. Er rät ihnen, sich Hilfe zu suchen. Um zu vergessen. Aufmerksam zu bleiben. Es ist möglich, dass der Text des „König in Gelb“ versucht, sich wieder im Leben der Agenten zu manifestieren. Delta Green wird sie daher noch eine Weile beobachten.
Zu ihrer eigenen Sicherheit.