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Autor Thema: Interessensabfrage und Ideensammlung: praktische Einführung ins Spielleiten  (Gelesen 9880 mal)

Lule

  • Spielleiter
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  • Beiträge: 5129
  • 28. Juni 2022, 19:45:02

Hallo zusammen,

ich überlege schon länger hin und her einen längeren "Workshop" zum Thema Spielleiten für Spielleiter*innenneulinge anzubieten. Aber so richtig komme ich über eine Grundidee nicht hinaus. Aber vielleicht ist das auch gar nicht schlimm. Immerhin muss nicht mir sondern denen schmecken, die mit Spielleiten anfangen wollen. Daher dieses Thema.

Zu erst einmal meine Eckpunkte:

1. Ich würde Spielleiten mit der Methode vermitteln, die ich nutze. Hierzu habe ich schon hier mehrere Vorträge gehalten und Workshops gemacht. Eine andere Methode kann und will ich auch gar nicht vermitteln, weder theoretisch, noch praktisch.
2. Mir schwebt eher eine kleine Gruppe von 4 Personen neben mir vor.
3. Das ganze ist über einen längeren Zeitraum angedacht, also eher sowas wie eine Veranstaltung mit mehreren Terminen.
4. GANZ WICHTIG, das Ziel: Die Angst vor dem Spielleiten nehmen, Hürden abbauen und in geschütztem Rahmen ins Spielleiten, also tun kommen.

Die erste Idee, die aber nicht nicht in Stein gemeißelt ist und daher an Bedütfnisse angepasst werden kann.

1. Falls notwendig würde ich nochmals theoretisch in die Methode einführen (würde ich aber gerne kurz halten, maximal 1 Stunde oder ganz weg lassen, siehe unten)
2. Ich / wir bereiten jeweils eine Spielsitzung für etwa 3-5 Stunden Spielzeit vor (also alle 4 Personen). Die Abenteuervorbereitung kennen jedoch nur ich und die jeweilige Person.
3. Dann wird reihum geleitet, was jeweils vorbereitet wurde. Ich fange mit einem Abenteuer an, das niemand von den anderen kennt. Danach mache ich meine Vorbereitung in der Gruppe öffentlich und stelle mich Fragen (vielleicht ein seperater Termin).
4. Je nach Wunsch des Spielleitenden gibt es Feedback von den anderen und ein kurzes von mir.
5. Es gibt eine Nachbesprechung mit mir (alleine).

Ich bin noch unschlüssig, wie ich es bei Punkt 3 halten soll, wenn die Teilnehmenden leiten. Ich könnte einfach passiv bleiben und nur auf Anfrage unterstützen. Klar das wäre Optimal, irgendwie, weil komplett neutral und unbeteiligt. Auf der anderen Seite stelle ich das für mich sehr langweilig vor. Daher würde ich vielleicht auch mitspielen, jedoch keinen zu aktiven Part einnehmen, weil ich ja die Vorbereitung kenne. So wäre ich eingebunden, kann selbst Feedback als Spielender geben und könnte dann auch die spielleitende Person aus dem Spiel heraus unterstützen, wenn sie mir etwas signalisiert.

Aber auch ansonsten kann ich gerade nicht wirklich abschätzen, ob das das ist, was angehende Spielleitungsneulinge benötigen und ihnen helfen würde sich ans Spielleiten zu wagen.

Also was sagt Ihr potentiellen Neulinge? Ist es für Euch stimmig? Habt Ihr Vorschläge? Oder vielleicht Interesse?

Viele Grüße

Lule
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Gwilwileth

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  • 29. Juni 2022, 14:44:44

Die Idee des Workshops und deine Mischung aus bisschen theoretischer Erklärung und viel praktischer Umsetzung gefällt mir sehr gut. Die Spielleitung zuerst mal in einem „geschützten Rahmen“ innerhalb eines Workshops auszuprobieren, bevor man sich in die echte Schlacht begibt, nimmt sicher viel Druck aus der ganzen Sache.

Ich steh‘ zwar noch ganz am Anfang meiner Rollenspiel-„Karriere“ und bis ich das Gefühl hab, dass ich als Spieler so routiniert bin, dass ich mich mal an’s Leiten wagen kann, wird es wohl noch dauern. Wenn es aber so weit ist, würde ich sehr gerne an einem solchen Workshop teilnehmen. Wobei, da der Sinn des Workshops ja darin liegt, die Angst vorm Leiten zu nehmen, wäre es vermutlich sinnvoller, nicht so lange zu warten, bis diese Unsicherheit weg ist, sondern schon vorher teilzunehmen, damit sie schneller weggeht.  ;)

Bezüglich des Ablaufs würde ich die Reihenfolge etwas ändern (einen Teil aus deinem Punkt 3 vorziehen und mit deinem Punkt 1 verschmelzen):

1. Du bereitest ein Abenteuer vor und leitest es als SL. Die Nachwuchs-SLs spielen als Spieler.

2. Du erklärst den Nachwuchs-SLs im Detail, wie du das Abenteuer erstellt und vorbereitet hast. Dabei gehst du auch auf die theoretischen Grundlagen iZm mit der Abenteuererstellung/-vorbereitung ein. Die Nachwuchs-SLs haben dabei die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

3. Du gehst mit den Nachwuchs-SLs das Abenteuer im Detail von Anfang bis Ende durch und erklärst den Nachwuchs-SL, was du als Spielleiter während dem Spiel im Hintergrund so alles gemacht bzw. entschieden hast und was die Gründe hierfür waren. In diesem Zusammenhang gehst du auch auf die theoretischen Grundlagen iZm der Spielleitung ein. Die Nachwuchs-SLs haben dabei die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

4. Du bereitest mit einem Nachwuchs-SL gemeinsam eine Spielsitzung vor und gibst ihm Tipps für die Umsetzung/Leitung.

5. Der Nachwuchs-SL leitet das Abenteuer als SL, die anderen Teilnehmer nehmen als Spieler teil. Falls der Nachwuchs-SL an einer Stelle nicht weiter weiß, kann er dich fragen. Dabei klingt dein Vorschlag, dass du auch aus Spieler dabei bist aus den vor dir genannte Gründen durchaus nach einer guten Idee.

6. Auch die Idee der Feedback-Zweiteilung (Auf Wunsch des leitenden Nachwuchs-SL eine kurze Feedback-Runde mit allen Beteiligten nach Abenteuerende. Davon unabhängig in einem weiteren Termin eine detaillierte Nachbesprechung nur zwischen dir und dem leitenden Nachwuchs-SL) gefällt mir sehr gut.

7. Wiederholung der Schritte 4 bis 6 für die anderen Nachwuchs-SLs.

Warum diese Änderung des Ablaufs? Weil ich glaube, dass es die gemeinsame Vorbereitung erleichtert, wenn die Nachwuchs-SL schon einmal vorher anhand deines Beispiels gesehen haben, wie dies abläuft. Außerdem ist es auf diese Weise nicht notwendig, die Theorie zuerst als eigenen Punkt vorzustellen, sondern kann diese gleich direkt anhand des praktischen Beispiels erklärt werden. Dadurch kommen einerseits Liebhaber einer theoretischen Einschulung auf ihre Kosten, und andererseits wird durch die Kombination der Theorie mit der praktischen Umsetzung den Leuten, die keine Freunde von langen Theorieeinheiten sind, nicht langweilig (da die Theorie somit ja „häppchenweise“ präsentiert wird und viel lebendiger wirkt, wenn sie gleich anhand eines konkreten Beispiels erklärt wird). Außerdem fallen allfällige Wiederholungen weg, die sich durch eine strikte Theorie-Praxis-Zweiteilung zwangsläufig ergeben würde und wahrscheinlich erübrigen sich auch viele Fragen, wenn man anhand der praktischen Umsetzung gleich sieht, wie die Anwendung des theoretischen Wissens erfolgt. Ganz weglassen würde ich die Theorie auf keinen Fall.

Anstatt weniger langer Termine, würde ich die einzelnen Schritte auf mehrere kürzere Termine aufteilen.

Vor allem das vom Nachwuchs-SL geleiteten Spiel und die detaillierte Feedback-Runde mit dir, würde ich jedenfalls auf 2 Termine an unterschiedlichen Tagen aufteilen. Dadurch hat der Nachwuchs-SL die Möglichkeit, nach dem Spiel für sich den Ablauf noch einmal aufzuarbeiten bzw. zu reflektieren und sich selbst zu überlegen, was aus seiner Sicht gut gelaufen ist und was nicht so und kann sich auch überlegen, ob er noch irgendwelche Fragen an dich hat, die er dir in der Nachbesprechung stellen will.

Auch die gemeinsame Vorbereitung des Abenteuers mit dem Nachwuchs-SL und die Abhaltung des Abenteuers sollten nicht am selben Tag stattfinden, sondern jedenfalls zwei getrennte Termine sein, damit der Nachwuchs-SL die Möglichkeit hat, die Vorbereitungsunterlagen dazwischen für sich nocheinmal durchzuarbeiten (und falls dabei doch noch Fragen auftauchen, könnte er diese noch mit dir klären) bzw. für sich anzupassen.

So, das war jetzt mal alles, was mir spontan eingefallen ist….

Würde mich jedenfalls freuen, wenn dein Workshop-Projekt zustande kommt.  :)
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Lule

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  • 29. Juni 2022, 15:51:57

Danke schonmal für das Feedback.

Es war ohnehin geplant, dass die Punkte 1, 2, 3 und 5 jeweils eigene Termine sind. Das bedeutet für mich bei 4 Teilnehmenden insgesamt 15 Termine, für jede*n Teilnehmende*n wären es noch 8 Termine. Das ist für alle, aber insbesondere für mich sehr zeitaufwändig.

Die Umstellung des Ablaufes kann ich nachvollziehen. Ich hatte auch ähnliche Überlegungen. Zugleich habe ich aber auch Befürchtungen, weil ich in den letzten Jahren eine zunehmende Unzuverlässigkeit von DZ-Mitgliedern wahrgenommen habe, vor allem bei Spontanrunden. Hier werden schnell Zusagen gegeben und dann doch nicht eingehalten. Das Problem an meinem Konzept, das Fehlen einer Person kann noch kompensiert werden, fehlen dann mehr, geht es nicht mehr auf. Ganz einfach, weil man immer nur Zusammen spielen kann und eine gewisse Gruppenmindestgröße erforderlich ist. Die Zuverlässigkeit steigt in meiner Wahrnehmung, wenn die Personen schon Zeit investiert haben. Also selbst schon ein Abenteuer ausgearbeitet haben. Daher hatte ich jetzt erstmal diese Reihenfolge vorgeschlagen. Vor 4-5 Jahren wäre diese eher Deinem Vorschlag gleichgekommen.

Ich sehe einfach folgenden Worstcase: Ich leite einen Abend, das nehmen einige mit und springen dann ab (weil sie so oder so nur spielen wollten oder weil sie die Runde blöd fanden. Aber nur weil das System oder die Welt persönlich nicht passte, muss die Vorbereitungsmethode, die universell ist, nicht auch unpassend sein.)

Aber ich nehme es mal mit und schaue, was sonst noch für Anregungen kommen.

Herzlichen Dank schon mal Gwilwileth.
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Flammraijl

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  • 30. Juni 2022, 08:50:31

Ich wütde mich als "Co-Spielleiter" zur Veffügung stellen, auch wenn ich deine, Lule, Vorbereitungsmethode nicht verwende, sondern meine eigenen "Erfahrungs-" Methoden habe.

Lule

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  • 08. August 2022, 16:05:35

Tja, das Interesse ist wohl zu klein für ein allgemeines Angebot.

@Gwilwileth: ich melde mich mal per PN bei Dir.
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