Die Spontanrunde DSA, zu der ich wirklich mit mehr Resosnaz im Forum gerechnet hätte, hatte anfangs einige Startschwierigkeiten: Zum einen kannte ein potenzieller Mitspieler das Szenario schon und der andere müsste um 1 Uhr nachts dann auch ins Bett. Wir wollten zwar um 19 Uhr anfangen, aber da wir nur zwei Spieler waren, warteten wir erst einmal, ob sich vielleicht doch noch jemand melden würde. Beide waren auf ihre Art Anfänger: Der SL hatte zwar schon viel gespielt, aber noch nie über Teamspeak. Es war ziemlich mutig von ihm, sich da gleich als SL zu versuchen! Der andere war Pen&Paper Anfänger, kannte DSA noch nicht richtig, ist dafür ein schon sehr jung begabter Java Programmierer und konnte dem SL dabei helfen, Maptool incl. Ruleset von DSA zu starten.
So verbrachten wir auch erst einmal die Zeit, streckten unsere Fühler nach neuen Spielern aus und tatsächlich konnte der junge Programmierer noch einen Freund auftreiben, der zwar weder einen Charakter hatte noch wusste, wie man maptools bedient, aber das war ja anscheinend kein Problem, per Heldensoftware wurde flugs ein zwergischer Jäger erstellt. Während der halben Stunde die dies auch mit Software noch dauerte, kamen weitere Spieler an und unglaublicherweise sogar zu viele! So musste sich der SL entscheiden und entschied sich für fünf anstatt sechs Spielern. Nun hatten wir also einen SL ohne technische Erfahrung, drei Spieler die auf ihre Art Anfänger oder Wiedereinsteiger in DSA waren und noch einen ziemlich regelfesten Spieler (und mich, der sich auch als regelfest sieht). Wir konnten nicht bei allen das DSA Ruleset zum laufen bekommen, was wir aber irgendwann auch einfach aufgaben – der Aufwand stand in keinem Verhältnis mehr zur restlichen Spielzeit. Dann musste man eben auf die hochkomplexen Berechnungsfunktionen des Rulesets verzichten und „einfach so würfeln“. Und wir wollten spielen!
Dies taten wir dann auch. Und ich wurde schon nach den ersten Minuten sehr positiv überrascht: Der junge Neuling brachte von sich aus Fakten in die Spielwelt ein, auf die der SL einging und so schufen sie sich eine sehr interessante Szenerie vor dem Hintergrund des Abenteuers. Es lief sehr harmonisch, auch wenn sich der Sozialstatus der Helden um teilweise 10 Punkte unterschied… das führte natürlich dazu, dass sie sich einige Male auftauchte, was der SL allerdings durch schnelle Schnitte und Szenenwechsel wunderbar meisterte, sodass niemandem langweilig wurde. Jeder konnte etwas tun und was ich dem SL auch hoch anrechne: Er spielte SO 2 nicht nur als Nachteil aus, sondern öffnete dem jungen Dieb einige Türen, die den anderen Charakteren wohl größtenteils verschlossen blieben.
Der Plot des Abenteuers war entsprechend einfach und die ersten Hälfte von „Die Zuflucht“ lässt sich in einer Nacht ganz wunderbar durchspielen – und das trotz eines Kampfes am Schluss
Insgesamt hat der Abend sehr viel Spaß gebracht und das Medium TeamSpeak hat sich mMn durchaus bewährt. Maptool hat seine eigene Prüfung nicht geschafft, da die Maßstäbe zu hoch angesetzt waren – die Spieler wissen aber, dass es funktionieren kann und „nur“ etwa eine halbe Stunde braucht, bis man es ans Laufen bekommen hat. Die Funktionen des Rulesets wurden auf jeden Fall teilweise mit Staunen zur Kenntnis genommen (auch wenn die Patzerdichte recht hoch war... was das Vertrauen in das Programm vielleicht nicht gerade stärkt) und ich denke, dass einige dort dem Ruleset wohl eine zweite Chance geben werden. Das Abenteuer ist auch für Aventurien-Einsteiger durchaus geeignet und hier passte alles zusammen: Spieler, Spielleiter, Spielstil, Kommunikation und das Abenteuer.
Dafür gibts von mir drei Daumen nach oben!
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Thema: DSA-Spontanrunde mit Einsteigern und Hürden (Gelesen 16259 mal)