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Autor Thema: Tagebuch der AFMBE Gruppe  (Gelesen 15034 mal)

Alja

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  • 12. August 2009, 13:24:37
Tagebuch der AFMBE Gruppe
« am: 12. August 2009, 13:24:37 »

Um einen kleinen Einblick zu verschaffen um was es geht und was so passieren kann möchte ich euch hier das Tagebuch unserer Gruppe zur Verfügung stellen.


Wir schreiben das Jahr 2009. Die weltweite Wirtschaftskrise und die Veränderung des Klimas bewegen die Welt.
Der H1N1 Virus, populär als Schweinegrippe bekannt, löst eine weltweite Angst vor einer Pandemie aus.
Die Industriestaaten legen große Vorräte Impfstoff an. Die so genannten 3.Welt Länder haben mal wieder das nachsehen.
 Lebensmittel müssen nurnoch billig und nicht gut sein.
Biologisch erzeugte Lebensmittel werden durch die gesunkene Kaufkraft aufgrund des höheren Preises kaum nachgefragt.
Grade als die Medien nach Jahren mal das Thema aufbringen und von "Analogkäse" und Surimi berichten dränget eine Kooperation großer Pharma und Biotechnologie Firmen die unter dem Namen "OrganoCorp" agiert mit biologischen Düngemitteln auf den Markt. Die Effektivität dieser Mittel bleibt weder preislich noch  anwenderisch hinter den Marktführenden Produkten zurück.
Da der OrganoCorp Dünger alle Bio anforderungen erfüllt können die entsprechenden Pflanzen als "bio" verkauft  und so ein zusätzlicher Gewinn erziehlt werden. Bereits nach wenigen Monaten wird "OrganoCorp" Dünger in allen fürhrenden Agrarländern eingesetzt. Die Menschheit erfreut sich an weniger belasteten und wohlschmekenderen Lebensmittel.

In der Zwischenzeit breitet sich die Schweinegrippe auf der ganzen Welt aus und fordert in Afrika eine menge Tote, da die Industriestaaten alle Impfstoffe horten. Im September ist die Welt erschüttert über einen Anschlag auf den US Präsident Obama. Bisher liegen keine näheren Erkenntnisse vor, nur das Obama den Angriff schwer Verletzt überlebte. Die NATO hat eine offizielle Isolation Nord Koreas in Gang gesetzt nachdem ein Biowaffentest fehlgeschlagen ist und ein Gebiet von mehreren Quadratkilometern sämtliches Leben verloren hat. Die weltweiten Ereignisse führen zur Zeit zu einem großen Zulauf bei extremen Religionen. So hat sowohl die radikal katholische Piusbruderschaft als auch radikale Islamische Gemeinschaften stark an Zuwachs bekommen. Zum Glück hat sich die Wirtschaft schnell beruhigt, so dass sich die Führer der Welt um die anderen Ereignisse kümmern können.


27.Sep.09: Erste Berichte von "wild gewordenen Tieren" sind in den Medien zu hören.
28.Sep.09: Der H1N1 Virus breitet sich in Deutschland aus. Für heute ist eine landesweite Massenimpfung angesetzt. Der steuerzahler finanziert dies durch höhere             Krankenkassenbeiträge.
29.Sep.09: OrganoCorp führt eine weltweite Rückrufaktion seines Düngers "Organo TR15" durch. Es gäbe wohl "probleme durch Wechselwirkungen mit anderen Stoffen".
30.Sep.09: Grausame Leichenfunde in mehreren Waldgebieten Deutschlands stellen die Behörden vor ein Rätsel. Anscheinend haben mehrere Täter ihre Opfer zum Teil gegessen und dann notdürftig verscharrt.
01.Okt.09: Die Medien berichten vom Verschwinden der Leichen an allen Fundorten. Zudem seien einige Polizisten und Forensiker von unbekannten getötet worden, die dann wohl die Leichen beseitigt haben. Die Fahndung läuft auf hochtouren. Die "SUN" berichtet von einem jugen Mann aus Schottland der behauptet seine vor kurzem verstorbene Großmutter sei wiederauferstanden um ihn zu töten. Natürlich steht sowas jede Woche in der Yellow press und wird daher von seriösen Medien ignoriert( = neue BILD Titelstory)
02.Okt.09: Die Berichte über Gräultaten weltweit überschlagen sich. Niemand weis so recht etwas damit anzufangen. Dir Gerüchteküche kocht über( Ende der Welt, Die Koreaner greifen mit biowaffen an, Hitler hat im Untergrund überlebt und rächt sich, Aliens, ALIENS!!!!111, CIA Verschwörung...). Gegen Abend taucht im Internet ein Viedeo auf in dem eine Gruppe Menschen mit seltsam grüner Haut und Verwucherungen eine Tankstelle überfällt, alle anwesenden tötet und verschleppt.
03.Okt.09: Die Kanzlerin fordert in Ihrer Rede zur Nation dazu auf ruhig zu bleiben der Staat habe alles im Griff. Noch wüsste man nichts genaueres. Achja und blabla Deutschland ist toll. Alle 50 Mio. Impfdosen gegen H1N1 wurden verteilt. Damit sollte zumindest dieses Problem gelöst sein.



*von convallaria*

<Auf der Tischkante liegt ein uralt scheinendes, schwarzes Ledertagebuch. Der Umschlag mag viel herumgekommen zu sein, vom Besitzer fehlt jedoch jede Spur. Auf der Innenseite des Einbandes steht 'Nicolas Raabe'.>

<Das 1. Viertel des Buchs ist gefüllt mit Einträgen über den Alltag eines BWL Studiums, Problemen mit seiner langjährigen Freundin Kathrin, die er schon aus der Vorschulzeit kennt, ordinäre Tagesabläufe, sowie Sorgen und Freuden. Dann jedoch wird die ruhige, saubere Handschrift kantiger und hastiger. Die folgend Tagebucheinträge scheinen sporadisch und in großer Eile gemacht worden zu sein.>



Sonntag, 4. Okt. 2009, Mittag, Zuhause

Es war einfach zu unerträglich für mich. Die dämliche Schweinegrippe, die verschwunden Leute aus den kleineren Landkreisen, Berichte über Randalierer und mutmaßlich wildgewordene Hinterwäldler... man hört es jetzt überall in den Nachrichten. Ich mache mir innerhalb von Berlin wirklich die geringsten Sorgen um mein eigenes Wohl, da es eine extreme Bevölkerungsdichte hat. Bewohnt von sowohl Politkern, als auch Wirtschaftsgrößen ist die Militärpräsenz ausgeglichen und die Krankenhäuser scheinen gut gewappnet für Schutzimpfungen. Nein, was mir Tag und Nacht den Verstand raubt ist Kathrin. Sie geht seit einigen Tagen weder ans Telefon, noch beantwortet sie meine SMS. Ich vermisse sie schreklich... und ich mache mir Sorgen das sie mich nach all dieser Zeit endgültig verlassen will. Öffentliche Ausschreitungen hin oder her, ich habe die Sachen gepackt und mir ein Ticket für den Schnellzug nach Hamburg besorgt, um während dieser Zeit bei ihr zu sein.



Sonntag, 4. Okt. 2009, Abends, Im ICE

Die Zugfahrt scheint fast ewig anzudauern, darum mache ich einen zweiten Eintrag. Mein jetziges Abteil ist komplett leergefegt, mit Ausnahme von der netten Dame im Speiseabteil und dem ziemlich abendländisch aussehendem Kerl mir gegenüber. Ich habe vergessen mir e---
    
< der Schriftzug macht plötzlich einen langen Riss quer über die Seite >



Sonntag, 4. Okt. 2009, nachts, Polizeistation Güster


Ich schreibe das hier so schnell ich kann, um die Ereignisse im Kopf behalten zu können für später. Der Zug ist entgleist, mitten im Nirgendwo, irgendwann gegen Mitternacht. Ich weiß selber nicht einmal warum... der Zugführer machte eine Durchsage, dass alle Zwischenstopps gecancelt sind und der Zug direkt nach Hamburg durchfährt. Und dann krachte es fürchterlich, und ich hörte das Kreischen von zerfetztem Metall..

Die Lok, vermutlich mit dem armen Zugführer, brannte lichterloh und die Passagierabteile waren auseinandergerissen und über den Landstrich verteilt worden durch die Wucht des Aufpralls. Ich bin fast unverletzt. Der ältere Mann in meinem Abteil stellte sich glücklicherweise als Arzt heraus, auch wenn in den darauf folgenden Ereignissen es niemanden mehr zu retten gab. Es waren Menschen in den anderen Waggons. Dachte ich zumindest. Doch als ich nach Ihnen sehen wollte... Gott, sie scheinen übereinander hergefallen zu sein, wie im Wahn. Vielleicht haben ja irgendwelche halbirren Terroristen den Zug auseinander gesprengt und dann die Passagiere ermordet. Ich war ein wenig besorgt, dass der Arzt, der sich als „Leo“ vorstellt, zu ihnen gehört.

Vom Unfallort bin ich so schnell wie möglich geflüchtet, zusammen mit „Leo“ und einer Zugbegleiterin, die ein bisschen mehr Glück hatte als ihre Kollegin. Sie schien sich beim Aufprall das Rückgrat gebrochen zu haben, und wir mussten sie so zurücklassen als diese grunzend Psychopathen auftauchten.
Fast eine komplette Stunde sind wir über einen alten Feldweg gestolpert, fast blind durch die Finsternis und bei jedem Geräusch hochschreckend. Wir erreichten den Bahnhof in Güster, nur um fast in einem Mob in den verbindungstunneln zu rennen... Himmel… ich wusste dass es schlimm um uns stand war... die Nachrichten sprachen doch die ganze Zeit davon... aber selbst mit anzusehen… wie eine durchgedrehte Horde von... "Menschen", oder was auch immer sie sind, einen kleinen Jungen mit ihren bloßen Händen in Stücke reißen...

Um die Stadt selbst stand es auch nicht viel besser. Ein paar verängstigte Polizisten haben sich in der Polizeistation mit MP's verbarrikadiert. Unser neuer „Leibarzt“ hat einen von diesen… diesen FREAKS, den sie über den Haufen geballert haben obduziert. Anscheinend sind es wirklich Menschen... Menschen mit irgendeinem Parasitären Befall. Ihre Haut ist grünlich-grau, voll wuchernder Hautauswüchse. Schweinegrippe, Frau Kanzlerin? Lecken sie mich doch Arsch, dass kann die ihrer Großtante erzählen.

Mir wurde schlecht und dem Wachhabenden Polizisten genauso. Ich muss unbedingt nach Hamburg... ich hoffe, was auch immer hier los ist passiert nicht auch noch in den Großstädten. Kathrin…



5. Okt. 2009, morgens, Hamburg

Die Bullen wollten unbedingt in diesem Höllenloch bleiben. Von mir aus. Wie, das sind der Arzt Leopold, ich und die Zugbegleiterin Isabelle, glaube ich, haben uns einen ihrer Streifenwagen gegriffen.

In Hamburg selbst sieht es zu meinem wachsenden Grauen nicht besser aus. Die Verzweifelten, Verrückten und Opportunisten haben angefangen zu plündern, zu schänden und zu randalieren. Auf den Straßen selber ist es nicht mehr sicher für irgendjemanden, seit die öffentliche Straßenbeleuchtung komplett ausgefallen ist. Herrgott, man kann nicht einmal zwischen Mensch und einen Infizierten unterscheiden während man versucht ein liegen gebliebenes Fahrzeug zu umfahren.

Wir kamen an einem der Krankenhäuser der Stadt vorbei. Nichts weiter als ein riesiger Seuchenherd... , überall taumeln diese Monster. Das andere das wir fanden, da Leo anscheinend helfen will, ist Volkommen verbarrikadiert worden. Durch den Polizeifunk im Auto haben wir mitbekommen das viele Zivilisten sich selbst im großen Stadtgefängnis eingeschlossen haben. Die ursprünglichen Insassen sind längst über alle Berge.

Im großen Stadtpark scheinen eine Mischung aus bewaffneten Verbrechern und Infizierten zu lauern, bereit über jeden armen Tropf herzufallen, der sich noch raus traut.

Polizei, Feuerwehr, Handynetze, Stadtwerke… sie alle scheinen völlig überfordert und unterbemannt. Der Sprit ist bald alle... und vollkommen unbewaffnet sind wir auch. Wie hilflos ich wirklich bin, habe ich erst wirklich gemerkt als ich endlich an dem neuen Wohnhaus meiner Freundin angekommen bin.

Komplett niedergebrannt… nichts übrig…  niemand war mehr da, um es zu löschen… ich… hoffe, bete, das sie es raus geschafft hat bevor…

Ich will nicht weiter darüber nachdenken. Ich… habe auch schon lange nicht mehr geschlafen. Wann habe ich zuletzt einen normalen Menschen gesehen? Wann habe ich das letzt mal mit Kathrin gesprochen? Ich habe es alles vergessen…


Was… was wird nur aus uns allen?


« Letzte Änderung: 01. Oktober 2010, 17:01:23 von Alja »
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Alja

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  • 25. August 2009, 12:33:40
Re: Tagebuch der AFMBE Gruppe
« Antwort #1 am: 25. August 2009, 12:33:40 »

*von raelthin*

Der Verrückte wollte doch tatsächlich in ein Krankenhaus damit ich nachsehe, ob seine Freundin eingeliefert wurde. ... Ich habe auch noch nachgegeben. Ich kann mitfühlen und ihn verstehen, allerdings ist es ja so, dass im Krankenhaus nunmal Kranke liegen und wenn diese... Gestalten auf die Schweinepest oder deren Mutationen zurück gehen, dann sollte es dort ja nur so wimmeln.

Aber man kann sich ja umsehen. Wir fahren also dort vor und schnell wird klar, dass sie nicht in einem Krankenhaus war. Doch nicht gerade viel Zeit blieb uns, da fiel uns draussen etwas auf. 3 Männer die doch wohl dachten, sie könnten leichte Beute machen von den geparkten Wägen vor dem Hospital. Doch nichts könnte falscher gewesen sein. Innerhalb kürzester Zeit tauchen aus dem Nichts 3 Gestalten auf und ringen die Drei nieder. Mein Versuch sie zu warnen war vergebens. Wir können nurnoch sehen wie sie zerfleischt werden.
Wir ziehen uns ins Krankenhaus zurück um das nicht mitansehen zu müssen. Ich meine, mir als Arzt sind Blut und Fleisch unvertraut, aber es ist etwas anderes wenn ein Chirurg es präzise teilt oder es von einem Alptraum zerrissen und ausgeweidet wird.
Jedenfalls finden wir noch einen Lebenden. Zwar hat er Krebs, aber er lebt; narkotisiert. Ich schalte die Geräte so, dass er aufwachen kann und schreibe ihm eine Nachricht.
Ich hoffe er schafft es noch seine letzten Tage zu geniesen, allerdings hätte ich es mir nie verziehen nichts zu tun und ihn unwissend sterben zu lassen. Natürlich kann es sein, dass er den Alptraum erblickt und sich wünscht nie mehr erwacht zu sein, aber... Mein Gewissen sagte mir etwas anderes.

Wir fanden allerhand Medizinische Artikel die wir zusammen packen, dann gehen wir in den obersten Stock und verbarrikadieren uns. Wir sammeln allerhand nützliches wie M&Ms, Gummibärchen und drei Tage alte Butterkekse. Klamotten die nicht gut passen, aber immerhin. Wir können schlafen.

Ich werde geweckt von einem Hämmern an der Tür zur Etage. Da wer auch immer nicht normal klopft sondern hämmert bin ich mir sicher, dass es einer von denen ist.
Wir packen alles wichtige zusammen und verlassen das Gebäude über die Feuerleiter.

Unten wollen wir zu unserem Wagen, aber ein Fehltritt und prompt haben wir einen von denen an den Fersen. Isabell, die Zugbegleiterin, kann mit mir mithalten, aber mein sportlicher Begleiter ist wohl vom Schrecken gepackt und stürzt. Ein Kampf entbrennt den ich niemandem zumuten möchte, doch irgendwann packt uns alle die Furcht und vor allem weil er den Wagenschlüssel hat greifen Isabell und ich in den Kampf ein und hämmern solange auf Es ein, bis es nurnoch blutiger Brei ist. Wir fliehen schnellst möglich zu einer Tankstelle, tanken nach, ich prüfe seine Wunden, wir sammeln Essen.

Danach gehts zu einem Survivalladen; komischerweise ist der nicht so stark geplündert gewesen wie Elektronikläden und ... Klamottenläden. Absolut unverständlich. Wir bewaffnen uns mit Äxten, Baseballschlägern und allem möglichen anderen.

Ein abklärendes Gespräch noch mit meinen Eltern wie wir am Besten ins Gefängnis hinein kommen - das wird inzwischen als Festung genutzt. Wir fahren los und kommen kurz vor einem Bus an, der eine wahre Horde dieser Bestien anlockt. Geführt von einem Priester erklimmen sie mit unserer Hilfe die Mauern des Gefängnisses. Auch diese Szenerie ist zu übel und schreckenerfüllend um die im Detail beschreiben zu wollen.
Ich fasse mich kurz. Es konnten alle gerettet werden, einige dieser Dinger wurden zerquetscht und noch lange Zeit später konnten wir die Fingernägel an der Betonwand hören.

Ich wollte rein und mit ein wenig Rücksprache aller Anwesender haben wir begonnen uns zu organisieren. Ordnung im Chaos, Arbeit und Pflicht. Ablenkung für den Schreckenserfüllten Geist.

Das wird dafür sorgen, dass der eigentliche Schock noch ein wenig ausbleibt.
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Alja

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  • 16. Oktober 2009, 16:26:37
Re: Tagebuch der AFMBE Gruppe
« Antwort #2 am: 16. Oktober 2009, 16:26:37 »

*von Sambolero*

Tagebuch von Prof. Dr. rer. nat. Eric Rhodes:

21.10.09
Wie gesagt halte ich die Ereignisse auf diese Art fest. Die Hoffnung, dass es in Zukunft noch Menschen gibt, die dies lesen können gibt mir Kraft das ganze durchzustehen.

Heute gab es einen Unfall in der Werkstatt. Wir wollten gerade unseren Funkempfänger in Betrieb nehmen als es knallte. Vor unseren Augen gab es einen grellen Blitz und Alex verbrannte sich die Hand. Der arme Junge hatte auch nicht mit einem Kurzschluss gerechnet, als er das Gerät einschaltete. Wie konnte das nur geschehen, wir waren doch so achtsam, schließlich könnte uns dieses Projekt neue Hoffnung geben, wenn wir so von weiteren Überlebenden erfahren würden.

Ich habe vorhin festgestellt, dass eine aufgebogene Büroklammer für den Kurzschluss gesorgt hat… wurden wir manipuliert? Aber warum nur? Wer hätte denn kein Interesse hier raus zu kommen?!
Isabella lud mich zu einer geheimen Besprechung zwischen Leopold, dem Pastor, ihr und mir. Dabei kam heraus, dass wir Grund zur Sorge hätten, da die drei angeblichen JVA David, Matthias und Gerd in Wirklichkeit anscheinend Strafgefangene sind, die uns etwas vorspielen.
Wir haben beschlossen uns ruhig zu verhalten und erst einmal die drei beobachten um deren Gesinnung zu entlarven.
(Notiz an mich: Haben die drei etwas mit dem zerstörten Funkempfänger heute Nachmittag zu tun gehabt?)

Leopold wollte wohl noch vor Nachteinbruch mit Nicholas reden um Informationen über die drei „Wächter“ zu erhalten musste aber feststellen, dass diese schon auf Außenmission waren und unverrichteter Dinge ins Bett gehen.

Ich gönnte mir vor dem Schlafen gehen noch eine gesellige Runde Doppelkopf mit den Studenten.

22.10.09
Ich wurde in der Nacht unsanft geweckt. Jemand wurde anscheinend verletzt. Ich fragte mich noch was ich damit zu tun hätte und sorgte mich ob es Alex, Sabine oder Muhamed sei, als Ich Nicholas sah. In seinem Blut lag er in Leopolds Armen und bot ein scheußliches Bild. Ich war quasi nur noch als Beobachter meiner selbst anwesend, als ich losging um die von Leopold bestellte Säge und den Bunsenbrenner zu besorgen. Ich wollte mir nicht ausmalen, was er damit zu tun gedachte. Irgendwie fehlt mir die Erinnerung was dann geschah, ständig gingen mir nur grauenhafte Bilder mit einer Säge durch den Kopf. Keine Ahnung wie, aber irgendwann befand ich mich wieder im Bett und suchte verzweifelt nach Schlaf. Ich habe kaum etwas von der Behandlung mitbekommen, aber dennoch haben mich die Umstände geschockt, mehr als die Ereignisse bevor wir diese sicheren Mauern erreichten. Vielleicht liegt die Ursache darin begründet, dass ich Nicholas mittlerweile gut kenne und ihn genau wie alle anderen hier nicht mehr missen möchte…

Morgens ging ich zu dem Quartier, welches als Not-OP hergerichtet wurde und stieß auf David. Dieser hatte anscheinend selbst keine Informationen, wie es Nicholas ging, allerdings hatte er die Anweisung niemanden hineinzulassen. David erklärte, dass er immer eine Schusswaffe trägt, war aber nicht bereit mir ebenfalls eine zur Verfügung zu stellen. Er stellte es so dar, als gäbe es nur die drei Waffen, welche er, Matthias und Gerd besitzen. Dieser Test zeigte mir zumindest, dass die Drei den Rest von uns gerne unbewaffnet sehen.

Da Nicholas nicht mehr auf Außenmission geht, sollten wir jemanden suchen, der dies übernimmt, damit wir nicht nur auf die drei Sträflinge angewiesen sind.

Am Vormittag gelang mir die Reparatur der kurzgeschlossenen Platine und ich hörte die Kanäle nach Funksprüchen ab. Auf mehreren Kanälen lief gleichzeitig die gleiche automatische Ansage. Ein NATO-Mitglied erklärte, dass auf Island eine Sicherheitszone errichtet wurde und überlebende per Flugblätter über Ihren Abholtermin informiert würden. Es besteht also weiterhin Hoffnung!
Notiz an mich: Jemand muss draußen nach so einem Flugblatt suchen. Es wäre von Vorteil ein richtiges Radio von draußen zu besorgen um eventuell weitere Ähnliche Ansagen zu erhalten.

Am Vormittag erfuhr ich, dass Nicholas ein Bein unterhalb des Knies amputiert werden musste. Der arme Kerl! Hoffentlich wird er damit fertig.
Isabella erklärte uns, dass Nicholas ein einzelnes Wort aufschreiben konnte, als er zu sprechen nicht in der Lage war. „Island“. (Hat er ein Flugblatt gefunden?) Eine Durchsuchung seiner Kleidung barg kein Flugblatt. (Wo ist es abgeblieben, woher hat er diese Informationen?)
Die arme Isabella hatte die ganze Nacht an Nicholas Bett gewacht und wollte nun ins Bett gehen. Da weder sie noch Leopold auf Außenmission gehen können, werde ich mich melden müssen. Ich bin kein mutiger Mensch, aber die Aussicht auf Rettung darf nicht vertan werden. Ich werde tun, was getan werden muss.

Gerd schlief nach seiner Nachtwache, sodass ich beschloss ihn später aufzusuchen um mich für die Außenmission zu melden.

Als ich in die Werkstatt zurück kam traf ich auf meine drei Alumni, welche gerade die Nachricht über den Empfänger gehört hatten und nun heftig diskutierten. Ich bat Sie um Verschwiegenheit, bis die Angelegenheit mit allen diskutiert wäre und bat sie diese besonders gegen Gerd, Matthias und David einzuhalten. Als ich ihnen offenbarte, dass ich auf Außenmission ginge und dies ernst meinte, zeigten sie mir eine Art Bolzenschussgerät, welches sie konstruiert hatten und mir nun mitgeben wollten, damit ich mich da draußen verteidigen kann. Das 2cm durchmessende Loch in der Wand bezeugte die Durchschlagskraft des Konstruktes. Die Munition besteht aus dicken Eisennägeln und die Versorgung der notwendigen Spulen geschieht über eine Autobatterie. Ich packte mir alles in einen Rücksack, zusammen mit gut zwei handvoll „Munition“ und machte mich auf um abseits ein paar Schussübungen zu machen.

Ich wunderte mich Isabella auf dem Gang zur Werkstatt zu treffen, aber sie schien recht aufgeregt. Ohne weitere Worte streckte sie mir einen Zettel entgegen. Ein Flugblatt! Am 24.10. sollen Hamburger Überlebende auf Rollbahn 1 des Flughafens abgeholt werden. Die Zeit läuft uns davon und wir wissen noch nichts über die Beweggründe der drei Sträflinge.
Irgendjemand hat Isabella den Zettel durch die Tür geschoben und ich vermute es war Matthias, der mit Nicholas im Außeneinsatz war und dessen Leben durch seinen beherzten Einsatz rettete. Ich bat Isabelle mit diesem zu sprechen und herauszufinden, weshalb er uns diese Nachricht heimlich zugeschoben hat. Ich gehe zum Pastor, damit er seine Schäfchen auf das Ereignis übermorgen vorbereiten kann. Hoffentlich wird es funktionieren…
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