Kapitel 39
Kannibalen
Wir begaben uns durch die Schneise der Traufe. Dieses Vorhaben dauerte allerdings deutlich länger als angenommen. Als wir endlich hindurch kamen, trafen wir auf einen Dämonenschiff. Wir konnten die Feinde abwehren, aber dies war ein Zeichen, dass wir uns dem Fluch nähern.
Als Reichlich in Sicht kam, machte sich eine merkwürdige Stimmung breit. Unzählige Menschen haben sich am Strand versammelt und wirkten wie Untote auf mich. Sie waren scheinbar völlig ausgehungert. Ein Schiff des Handelsrats kam uns entgegen und Griff aus heiterem Himmel an. Wir versuchten zu entkommen, aber es war zu schnell. Da sie viel stärker Bewaffnet waren als wir, blieb nur eine Wahl: Wir mussten die Mannschaft von Bord schießen. Es war ein wildes Vorhaben, was uns allerding gelang. Als wir kurz darauf zur Küste der Insel blickten, war plötzlich keine Menschenseele mehr anwesend.
Auf Reichlich fanden wir eine völlig verwahrloste Gegend vor. Um diesen Ort stand es schlimmer als wir dachten. Unser Ziel war der nahgelegene Tempel, schließlich könnte sich dort die Ursache befinden. Es stellte sich raus, dass es sich hierbei um den Tempel der Lebensmutter handelt. Als wir ihn betraten, fanden wir eine große Statue dieser Gottheit vor. In ihrer Hand trug sie einen Stab, auf welchem sich ein Artefakt –die Träne- befand. Allerdings wurde auf dem Stab jemand aufgespießt. Es handelte sich um den Dorfvorsteher. Als wir ihn davon runterholten, löste dies den Fluch, der auf der Lebensmutter lag. Sie sprach zu uns und brachte uns an einen anderen Ort. Den Ort, dem das ganze Unheil auf dieser Insel entsprang.
Wir fanden uns in einem großen Raum wieder. Vor uns türmten sich Leichenberge auf. Umgeben von Kannibalen, verrückten Magiern und einem grässlichen Monster, welches die Toten vertilgte. Es war der Verschlingerdämon und der Grund allen Übels. Wir machten uns sofort gegen diese Überzahl zum Kampf bereit. Yllafina, Lumi und Taifun verschafften uns mit ihrer Magie einen Vorteil. Die Gegner teilten diese Strategie. Ich stürmte nach vorne, um die Feinde abzufangen. Dank Lumi war dies auch kein Problem. Seine Magie verwandelte mich kurzzeitig in einen großen Drachen. Nichts konnte mich aufhalten!
Dachte ich zumindest. Denn die feindlichen Magier waren nicht zu unterschätzen. Yllafina konnte meine Wunden versorgen und gemeinschaftlich gelang es uns alle Störenfriede zu besiegen, so dass nur noch der Dämon übrig war. Gegen unsere geballte Gruppe hatte dieser natürlich keine Chance. Und so konnten wir amm Ende auch dieses Ungetüm niederstrecken. Somit haben wir alle den Kampf heil überstanden.
Bis auf Zadimes. Als er zu Beginn des Konflikts das Monster erblickte, war es solch ein grässlicher Anblick, dass er einen Herzinfarkt erlitt. Lumi konnte daraufhin erste Hilfe leisten und seinen Zustand stabilisieren. Zu allem Überfluss erlitt er anschließend eine schlimme Wunde durch den Feind. Er schien zu verbluten, aber Yllafina konnte ihn gerade noch retten. Zadimes mag alt sein, aber er lässt sich nicht so schnell unterkriegen. Hoffentlich haben wir den Fluch nun endgültig aufheben können…
Kapitel 40
Der Handelsrat
Nach dem Kampf durchsuchten wir den Raum. Wir fanden ein paar Waffen und auch etwas Geld vor. Yllafina gelang es drei Überlebenden zwischen den Leichen zu finden und zu versorgen. Allerdings schienen diese wie weggetreten zu sein. Wir nahmen sie mit, schließlich konnten wir sie nicht hierlassen. Auf dem Weg nach draußen, fanden wir uns plötzlich in der verwüsteten Navigatoren-Halle wieder. Einer der Dorfbewohner kam taumeln in unsere Richtung. Er wusste nicht was passiert ist, denn seine Erinnerungen waren verloren. Und nicht nur seine, sondern alle Dorfbewohner leiden an Amnesie. Wir wurden zum „neuen“ Dorfvorsteher geleitet, denn der ursprüngliche lebt leider nicht mehr. Als wir ankamen stellte er fest, dass der Fluch aufgehoben wurde und dankte uns für die Mühen. Zusätzlich erhielten wir eine ganz besondere Belohnung: Den Segen der Lebensmutter. Dies würde uns zukünftig bestimmt helfen.
Der Fluch war gebrochen und wir machten uns auf die Reise nach Schattenhafen. Unser nächstes Ziel ist der Handelsrat, schließlich brauchen wir Erde für Arie, um an das nächste Artefakt zu gelangen. Allerdings hält der Handelsrat die Erde unter Verschluss. Die Fahrt verlief ohne Ereignisse und wir kamen sicher an unserem Ziel an. Meine Freunde machten sich auf den Weg, um neue Mitstreiter anzuwerben und Ausrüstung zu organisieren. Ich begab mich direkt zum Handelsrat, um über die Erde zu sprechen. Es dauerte nicht lange, bis ich eine Audienz erhielt. Ich beschloss, mit meinem Kameraden am nächsten Tag die Ratssitzung gemeinsam zu besuchen.
Als wir eintrafen, wurden wir empfangen und durften uns aus Dank für die Rettung von Reichlich etwas wünschen. Yllafina versuchte noch etwas mehr herauszuhandeln und verursachte damit beinahe einen Konflikt weltlichen Ausmaßes. Bevor es endgültig eskalierte, kam der Streit glücklicherweise wieder zur Ruhe. Um es nicht noch weiter hochzuschaukeln, baten wir einfach nur um die Erde. Wir bekamen sie direkt ausgehändigt. Auf dem Rückweg feierten wir unseren Triumph in einer Taverne.
Am nächsten Tag, ging es weiter, um Vorräte zu beschaffen. Als alle Einkäufe abgeschlossen waren, machten wir uns auf die Reise nach Arie. Als wir dort ankamen empfingen uns Schiffe des Handelsrats. Sie hielten hier Wache, da es sich um eine Sperrzone handelt, aber ließen uns problemlos passieren. Sie gaben noch eine Warnung mit auf den Weg: Sollte ein Tornado in Sicht kommen, rennt!
Auf Arie war alles völlig verwüstetet. Wahrscheinlich lag die Ursache bei dem Tornado. Es war eine große Insel und es wurde klar, dass der Marsch über die Insel länger dauern würde. Wir machten uns nach kurzer Vorbereitung auf den Weg. Bereits nach einem Tag der Reise vernahmen wir eine wunderschöne, heitere Musik aus einer Ruine. Wir betraten diese und fanden eine wunderschöne Drakin vor, welche dieses Lied spielte. Naugrim war überzeugt, dass es eine Zwergin sei. Yllafina meinte, dass es sich um einen Elf handelt. Erst dachte ich, dass das völliger Unfug sei, aber unsere Wildlinge sahen beide die gleiche Person vor: eine Elfe. Somit sah jeder eine andere Gestalt. Das Wesen stellte sich als Festival vor und lud uns zum Essen ein. Wir erfuhren, dass sich Troubadours Harfe in der Mitte der Insel befinden würde, aber wir erst an dem Hohepriester der Glühwahnsinnigen vorbeimüssen, um diese zu erlangen. Festival bat uns, auf dieser Reise zu begleiten. Es sprach nichts dagegen, allerdings äußerste Yllafina bedenken, wegen der Stimmungsschwankungen des göttlichen Wesens. Festival wollte nicht weiter darauf eingehen und bat uns weiterhin um Unterstützung. Da wir nicht wissen was uns erwartet, können wir jegliche Hilfe gebrauchen…
Kapitel 41
Festival
Wir sprachen noch ein wenig mit Festival über die Vergangenheit und erfuhren weitere Informationen was damals geschehen ist. Allerdings fiel es Festival äußerst schwer, darüber zu sprechen. Im Laufe des Gesprächs erzählte Festival von dem Kriegsfürsten. Wir sollten ihm ein Geschenk überbringen, einen Anhänger, wenn wir auf ihn treffen. Nach dem Mahl machten wir uns zusammen mit der Gottheit auf den Weg.
Aus irgendeinem Grund bewegten wir uns äußerst schnell über die Insel. Festival zeigte uns auf dem Weg alte Ruinen und erzählte ausschweifend von der Vergangenheit. Die Ortschaften verwandelten sich in Orte der Vergangenheit, während Festival mit den ansässigen Geistern sprach. Dabei schien es so, als würde Festival immer mehr dem Glühen anheimfallen…
Irgendwann kamen wir in der Mitte der Insel an, vor einem großen Tempel. Dies war der Ort, der Festival am wichtigsten war. Als wir in die Nähe kam geschah es: Festivals Körper hielt es nicht mehr aus und fiel dem Glühen anheim. Er schrie noch, dass wir fliehen sollten, bevor er zu immenser Größe anwuchs, und schrecklich lachend davonrannte. Aus dem Tempel stürmten viele Geblendete heraus und rannten Festival hinterher. Dabei war jede Menge Gelächter zu hören…
Wir begaben uns ins innere des Tempels, schließlich war es zu spät, um umzukehren. Im Inneren fanden wir mehrere Geblendete, einen Oger und eine seltsame Gestalt wieder, wie ein alter Mann, von dem allerdings das Glühen ausging.
Der Oger bemerkte uns zuerst, und Naugrim und ich stellten uns ihm tapfer in den Weg. Leider konnten wir beide nicht viel gegen ihn ausrichten. Stattdessen sorgte ein gut gezielter Schuss von Blauschweif, sowie Yllafinas (mittlerweile berüchtigter) Berserkerstab für das Ende des Unholds.
Taifuns Unsichtbarkeitszauber hat die Gegner ordentlich verwirrt, wodurch wir unbehelligt einen Feind nach dem anderen ausschalten konnten. Als wir den leuchtenden Mann niederstreckten, wurde es Dunkel in der Halle. Anscheinend war er alleinig für das Glühen an diesem Ort verantwortlich…
Nach dem Kampf durchsuchten wir den Ort. Ich spürte eine magische Energie in der Nähe. Als wir dieser auf den Grund gingen, machten wir eine erstaunliche Entdeckung: Es war Festivals Harfe. Hier war sie also versteckt! Als unsere Sangespriesterin Yllafina die Harfe in die Hand nahm, hörte sie die Stimme von Festival, welche die Bedingungen der Harfe erklärte. Anscheinend barg diese eine immense magische Energie, aber wer die Harfe nicht beherrschen würde, unterliegt ihren Mächten. Aber ich denke Yllafaina wird dazu in der Lage sein dieses Instrument zu beherrschen…