Um einen kleinen Einblick zu verschaffen um was es geht und was so passieren kann möchte ich euch hier das Tagebuch unserer Gruppe zur Verfügung stellen.
Wir schreiben das Jahr 2009. Die weltweite Wirtschaftskrise und die Veränderung des Klimas bewegen die Welt.
Der H1N1 Virus, populär als Schweinegrippe bekannt, löst eine weltweite Angst vor einer Pandemie aus.
Die Industriestaaten legen große Vorräte Impfstoff an. Die so genannten 3.Welt Länder haben mal wieder das nachsehen.
Lebensmittel müssen nurnoch billig und nicht gut sein.
Biologisch erzeugte Lebensmittel werden durch die gesunkene Kaufkraft aufgrund des höheren Preises kaum nachgefragt.
Grade als die Medien nach Jahren mal das Thema aufbringen und von "Analogkäse" und Surimi berichten dränget eine Kooperation großer Pharma und Biotechnologie Firmen die unter dem Namen "OrganoCorp" agiert mit biologischen Düngemitteln auf den Markt. Die Effektivität dieser Mittel bleibt weder preislich noch anwenderisch hinter den Marktführenden Produkten zurück.
Da der OrganoCorp Dünger alle Bio anforderungen erfüllt können die entsprechenden Pflanzen als "bio" verkauft und so ein zusätzlicher Gewinn erziehlt werden. Bereits nach wenigen Monaten wird "OrganoCorp" Dünger in allen fürhrenden Agrarländern eingesetzt. Die Menschheit erfreut sich an weniger belasteten und wohlschmekenderen Lebensmittel.
In der Zwischenzeit breitet sich die Schweinegrippe auf der ganzen Welt aus und fordert in Afrika eine menge Tote, da die Industriestaaten alle Impfstoffe horten. Im September ist die Welt erschüttert über einen Anschlag auf den US Präsident Obama. Bisher liegen keine näheren Erkenntnisse vor, nur das Obama den Angriff schwer Verletzt überlebte. Die NATO hat eine offizielle Isolation Nord Koreas in Gang gesetzt nachdem ein Biowaffentest fehlgeschlagen ist und ein Gebiet von mehreren Quadratkilometern sämtliches Leben verloren hat. Die weltweiten Ereignisse führen zur Zeit zu einem großen Zulauf bei extremen Religionen. So hat sowohl die radikal katholische Piusbruderschaft als auch radikale Islamische Gemeinschaften stark an Zuwachs bekommen. Zum Glück hat sich die Wirtschaft schnell beruhigt, so dass sich die Führer der Welt um die anderen Ereignisse kümmern können.
27.Sep.09: Erste Berichte von "wild gewordenen Tieren" sind in den Medien zu hören.
28.Sep.09: Der H1N1 Virus breitet sich in Deutschland aus. Für heute ist eine landesweite Massenimpfung angesetzt. Der steuerzahler finanziert dies durch höhere Krankenkassenbeiträge.
29.Sep.09: OrganoCorp führt eine weltweite Rückrufaktion seines Düngers "Organo TR15" durch. Es gäbe wohl "probleme durch Wechselwirkungen mit anderen Stoffen".
30.Sep.09: Grausame Leichenfunde in mehreren Waldgebieten Deutschlands stellen die Behörden vor ein Rätsel. Anscheinend haben mehrere Täter ihre Opfer zum Teil gegessen und dann notdürftig verscharrt.
01.Okt.09: Die Medien berichten vom Verschwinden der Leichen an allen Fundorten. Zudem seien einige Polizisten und Forensiker von unbekannten getötet worden, die dann wohl die Leichen beseitigt haben. Die Fahndung läuft auf hochtouren. Die "SUN" berichtet von einem jugen Mann aus Schottland der behauptet seine vor kurzem verstorbene Großmutter sei wiederauferstanden um ihn zu töten. Natürlich steht sowas jede Woche in der Yellow press und wird daher von seriösen Medien ignoriert( = neue BILD Titelstory)
02.Okt.09: Die Berichte über Gräultaten weltweit überschlagen sich. Niemand weis so recht etwas damit anzufangen. Dir Gerüchteküche kocht über( Ende der Welt, Die Koreaner greifen mit biowaffen an, Hitler hat im Untergrund überlebt und rächt sich, Aliens, ALIENS!!!!111, CIA Verschwörung...). Gegen Abend taucht im Internet ein Viedeo auf in dem eine Gruppe Menschen mit seltsam grüner Haut und Verwucherungen eine Tankstelle überfällt, alle anwesenden tötet und verschleppt.
03.Okt.09: Die Kanzlerin fordert in Ihrer Rede zur Nation dazu auf ruhig zu bleiben der Staat habe alles im Griff. Noch wüsste man nichts genaueres. Achja und blabla Deutschland ist toll. Alle 50 Mio. Impfdosen gegen H1N1 wurden verteilt. Damit sollte zumindest dieses Problem gelöst sein.
*von convallaria*
<Auf der Tischkante liegt ein uralt scheinendes, schwarzes Ledertagebuch. Der Umschlag mag viel herumgekommen zu sein, vom Besitzer fehlt jedoch jede Spur. Auf der Innenseite des Einbandes steht 'Nicolas Raabe'.>
<Das 1. Viertel des Buchs ist gefüllt mit Einträgen über den Alltag eines BWL Studiums, Problemen mit seiner langjährigen Freundin Kathrin, die er schon aus der Vorschulzeit kennt, ordinäre Tagesabläufe, sowie Sorgen und Freuden. Dann jedoch wird die ruhige, saubere Handschrift kantiger und hastiger. Die folgend Tagebucheinträge scheinen sporadisch und in großer Eile gemacht worden zu sein.>
Sonntag, 4. Okt. 2009, Mittag, Zuhause
Es war einfach zu unerträglich für mich. Die dämliche Schweinegrippe, die verschwunden Leute aus den kleineren Landkreisen, Berichte über Randalierer und mutmaßlich wildgewordene Hinterwäldler... man hört es jetzt überall in den Nachrichten. Ich mache mir innerhalb von Berlin wirklich die geringsten Sorgen um mein eigenes Wohl, da es eine extreme Bevölkerungsdichte hat. Bewohnt von sowohl Politkern, als auch Wirtschaftsgrößen ist die Militärpräsenz ausgeglichen und die Krankenhäuser scheinen gut gewappnet für Schutzimpfungen. Nein, was mir Tag und Nacht den Verstand raubt ist Kathrin. Sie geht seit einigen Tagen weder ans Telefon, noch beantwortet sie meine SMS. Ich vermisse sie schreklich... und ich mache mir Sorgen das sie mich nach all dieser Zeit endgültig verlassen will. Öffentliche Ausschreitungen hin oder her, ich habe die Sachen gepackt und mir ein Ticket für den Schnellzug nach Hamburg besorgt, um während dieser Zeit bei ihr zu sein.
Sonntag, 4. Okt. 2009, Abends, Im ICE
Die Zugfahrt scheint fast ewig anzudauern, darum mache ich einen zweiten Eintrag. Mein jetziges Abteil ist komplett leergefegt, mit Ausnahme von der netten Dame im Speiseabteil und dem ziemlich abendländisch aussehendem Kerl mir gegenüber. Ich habe vergessen mir e---
< der Schriftzug macht plötzlich einen langen Riss quer über die Seite >
Sonntag, 4. Okt. 2009, nachts, Polizeistation Güster
Ich schreibe das hier so schnell ich kann, um die Ereignisse im Kopf behalten zu können für später. Der Zug ist entgleist, mitten im Nirgendwo, irgendwann gegen Mitternacht. Ich weiß selber nicht einmal warum... der Zugführer machte eine Durchsage, dass alle Zwischenstopps gecancelt sind und der Zug direkt nach Hamburg durchfährt. Und dann krachte es fürchterlich, und ich hörte das Kreischen von zerfetztem Metall..
Die Lok, vermutlich mit dem armen Zugführer, brannte lichterloh und die Passagierabteile waren auseinandergerissen und über den Landstrich verteilt worden durch die Wucht des Aufpralls. Ich bin fast unverletzt. Der ältere Mann in meinem Abteil stellte sich glücklicherweise als Arzt heraus, auch wenn in den darauf folgenden Ereignissen es niemanden mehr zu retten gab. Es waren Menschen in den anderen Waggons. Dachte ich zumindest. Doch als ich nach Ihnen sehen wollte... Gott, sie scheinen übereinander hergefallen zu sein, wie im Wahn. Vielleicht haben ja irgendwelche halbirren Terroristen den Zug auseinander gesprengt und dann die Passagiere ermordet. Ich war ein wenig besorgt, dass der Arzt, der sich als „Leo“ vorstellt, zu ihnen gehört.
Vom Unfallort bin ich so schnell wie möglich geflüchtet, zusammen mit „Leo“ und einer Zugbegleiterin, die ein bisschen mehr Glück hatte als ihre Kollegin. Sie schien sich beim Aufprall das Rückgrat gebrochen zu haben, und wir mussten sie so zurücklassen als diese grunzend Psychopathen auftauchten.
Fast eine komplette Stunde sind wir über einen alten Feldweg gestolpert, fast blind durch die Finsternis und bei jedem Geräusch hochschreckend. Wir erreichten den Bahnhof in Güster, nur um fast in einem Mob in den verbindungstunneln zu rennen... Himmel… ich wusste dass es schlimm um uns stand war... die Nachrichten sprachen doch die ganze Zeit davon... aber selbst mit anzusehen… wie eine durchgedrehte Horde von... "Menschen", oder was auch immer sie sind, einen kleinen Jungen mit ihren bloßen Händen in Stücke reißen...
Um die Stadt selbst stand es auch nicht viel besser. Ein paar verängstigte Polizisten haben sich in der Polizeistation mit MP's verbarrikadiert. Unser neuer „Leibarzt“ hat einen von diesen… diesen FREAKS, den sie über den Haufen geballert haben obduziert. Anscheinend sind es wirklich Menschen... Menschen mit irgendeinem Parasitären Befall. Ihre Haut ist grünlich-grau, voll wuchernder Hautauswüchse. Schweinegrippe, Frau Kanzlerin? Lecken sie mich doch Arsch, dass kann die ihrer Großtante erzählen.
Mir wurde schlecht und dem Wachhabenden Polizisten genauso. Ich muss unbedingt nach Hamburg... ich hoffe, was auch immer hier los ist passiert nicht auch noch in den Großstädten. Kathrin…
5. Okt. 2009, morgens, Hamburg
Die Bullen wollten unbedingt in diesem Höllenloch bleiben. Von mir aus. Wie, das sind der Arzt Leopold, ich und die Zugbegleiterin Isabelle, glaube ich, haben uns einen ihrer Streifenwagen gegriffen.
In Hamburg selbst sieht es zu meinem wachsenden Grauen nicht besser aus. Die Verzweifelten, Verrückten und Opportunisten haben angefangen zu plündern, zu schänden und zu randalieren. Auf den Straßen selber ist es nicht mehr sicher für irgendjemanden, seit die öffentliche Straßenbeleuchtung komplett ausgefallen ist. Herrgott, man kann nicht einmal zwischen Mensch und einen Infizierten unterscheiden während man versucht ein liegen gebliebenes Fahrzeug zu umfahren.
Wir kamen an einem der Krankenhäuser der Stadt vorbei. Nichts weiter als ein riesiger Seuchenherd... , überall taumeln diese Monster. Das andere das wir fanden, da Leo anscheinend helfen will, ist Volkommen verbarrikadiert worden. Durch den Polizeifunk im Auto haben wir mitbekommen das viele Zivilisten sich selbst im großen Stadtgefängnis eingeschlossen haben. Die ursprünglichen Insassen sind längst über alle Berge.
Im großen Stadtpark scheinen eine Mischung aus bewaffneten Verbrechern und Infizierten zu lauern, bereit über jeden armen Tropf herzufallen, der sich noch raus traut.
Polizei, Feuerwehr, Handynetze, Stadtwerke… sie alle scheinen völlig überfordert und unterbemannt. Der Sprit ist bald alle... und vollkommen unbewaffnet sind wir auch. Wie hilflos ich wirklich bin, habe ich erst wirklich gemerkt als ich endlich an dem neuen Wohnhaus meiner Freundin angekommen bin.
Komplett niedergebrannt… nichts übrig… niemand war mehr da, um es zu löschen… ich… hoffe, bete, das sie es raus geschafft hat bevor…
Ich will nicht weiter darüber nachdenken. Ich… habe auch schon lange nicht mehr geschlafen. Wann habe ich zuletzt einen normalen Menschen gesehen? Wann habe ich das letzt mal mit Kathrin gesprochen? Ich habe es alles vergessen…
Was… was wird nur aus uns allen?