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Autor Thema: Woher kommt eigentlich der Hass...  (Gelesen 34593 mal)

Avraam

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Woher kommt eigentlich der Hass...
« am: 04. Februar 2018, 09:04:04 »

...gegen Powergamer?

Bin seit ein paar Tagen hier angemeldet und in echt vielen Gesuchen wird extra darauf herumgeritten, dass auf gaaaaaar keinen Fall Powergamer erwünscht sind.
Was versteht ihr darunter? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Und woher kommt die Ansicht, dass Leute die einen funktionierenden Helden bauen, keine guten
Rollenspieler sein können? Bitte kein Gehate, sondern echte Argumente. Ich bin ehrlich neugierig. Ich kenne nämlich mehr als genug Leute, die beides unter einen
Hut bringen. Kann also nicht sooo schwer sein.^^

Freue mich auf eure Meinung :)
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Grom

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  • 04. Februar 2018, 09:36:44
Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #1 am: 04. Februar 2018, 09:36:44 »

Das Problem ist wenn jemand einen Charakter baut der von der Fähigkeit her deutlichst über dem Rest der Gruppe liegt. Absichtlich. Unter Ausnutzung aller Regeln und Regellücken ohne Berücksichtigung irgend eines Charakter Hintergrundes.

Wenn ein Charakter deutlich über den anderen liegt obwohl diese ~ +- die selben Ressourcen haben, ist das sehr schnell ein Problem für die Gruppe. Zum einen sind Kämpfe entweder für einen langweilig oder für die anderen tötlich.

Zum anderen ist es für die Spieler der "normalen" Chars schnell frustrierend nur Sidekicks zu sein.



Zu starke Gruppen gibt es hingegen nicht. Sollen die SCs halt Zugang zu A-B-C Massenvernichtungswaffen haben. Als SL hab ich immer eine mehr  :D
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Rabe

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  • 04. Februar 2018, 09:48:52
Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #2 am: 04. Februar 2018, 09:48:52 »

Die Definition des Powergamers "Als Powergamer (PG) wird unter Rollenspielern ein Typ von Spieler bezeichnet, der versucht seinen Spielercharakter so mächtig wie möglich zu machen." (Quelle: Wikipedia) beschreibt einen Spieler, der die Macht seines Charakters auf Kosten aller anderen Bereiche zu steigern versucht, dh. auch und gerade die schlechten Seiten seines Charakters nicht ins Spiel einbringen will. Das ist aber für viele Spieler, die mehr Wert auf spannende Geschichten legen eine Grundvoraussetzung.

Wenn nun beim Spiel Wert auf das nicht perfekte Ausspielen gelegt wird, um damit Spannung zu erzeugen, ist es kontraproduktiv einen Spieler dabei zu haben für den die Macht und die Darstellung der möglichst perfekten Anwendung dieser Macht im Vordergrund steht. Dieser Spieler wird sich kaum in Situationen begeben wollen in denen seine Fähigkeiten nicht von Bedeutung sind oder nicht zum Erfolg beitragen.

Es ist mein Eindruck, das beim Onlinespiel tendentiell mehr Wert auf Geschichte gelegt wird als am Spieltisch, wo der haptische Aspekt des Tabletops einfach eine stärkere Bedeutung hat. Man kann das Spielen mit Figuren im wörtlichen Sinne besser 'begreifen'.

Es ist im Übrigen KEIN Problem einen "funktionierenden Helden" in einer solchen Gruppe zu spielen. Ein Problem ist es nur wenn die Macht und der Wunsch nach einem möglichst 'perfekten' Charakter an erster Stelle steht und darüber alles andere geopfert wird.

Nachtrag: Ich glaube, dass "Hass" ein viel zu starker Begriff ist. Abneigung oder Ablehnung passt besser und ist aus oben benannten Gründen der weitgehenden Inkompatibilität begründen. Ich denke das die vorherrschende Meinung (bei entsprechenden Gruppen/Spielleitern/..) ist: Spielt doch untereinander oder mit denen, bei denen dieser Spielstil keine Probleme bereitet.
« Letzte Änderung: 04. Februar 2018, 09:55:53 von Rabe »
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Weltengeist

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Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #3 am: 04. Februar 2018, 10:06:22 »

Bin seit ein paar Tagen hier angemeldet und in echt vielen Gesuchen wird extra darauf herumgeritten, dass auf gaaaaaar keinen Fall Powergamer erwünscht sind.
Was versteht ihr darunter? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Und woher kommt die Ansicht, dass Leute die einen funktionierenden Helden bauen, keine guten
Rollenspieler sein können?

Natürlich stimmt das so nicht - es gibt natürlich sehr wohl Leute, die sowohl mächtige Figuren bauen als auch intensives Rollenspiel betreiben. Sie sind aber der Beobachtung nach in der Minderzahl. In den meisten Fällen sind Powergamer Leute, denen das taktische Spiel am wichtigsten sind. Während Leute, die "bitte keine Powergamer" schreiben, Leute sind, denen intensives Charakterspiel am wichtigsten ist.

Ich selbst würde "Keine Powergamer" nicht in meine Spielergesuche schreiben, aber ich vermute, dass diejenigen, die es tun, es aus schlechter Erfahrung machen.
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  • 04. Februar 2018, 10:07:41
Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #4 am: 04. Februar 2018, 10:07:41 »

Warum nimmst Du eigentlich an, dass Powergamer verhasst sind?

Ich bin seit ein paar Jahren hier angemeldet und kann mich an kein Gruppenangebot oder -gesuch erinnern, in dem mehr als ein lapidares "keine Powergamer" stand. Das ist auch kein Herumreiten.

Vorschläge für ähnliche Themen:
Woher kommt eigentlich der Hass auf exotische Charaktere? Es wird immer auf Achaz, Orks und Schelmen herumgeritten.
Woher kommt eigentlich der Hass auf Crossgender? Nur SL dürfen auch in Rollen des anderen Geschlechts schlüpfen.
Woher kommt eigentlich der Hass auf Minderjährige? Ja, es gibt hier Ü18-Gruppen.
Und so weiter.

"Bitte kein Gehate"? Du hast doch das Reizwort schon in der Überschrift benutzt.
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Bryon

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  • 04. Februar 2018, 10:28:45
Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #5 am: 04. Februar 2018, 10:28:45 »

Natürlich stimmt das so nicht - es gibt natürlich sehr wohl Leute, die sowohl mächtige Figuren bauen als auch intensives Rollenspiel betreiben...

sehe ich auch so und mache ich versuche auch meine Charaktere zu maximieren .. . nicht um das geschehen an mich zu reissen oder den Plot zu "plätten" sondern weil ich einfach - wenn es um die Wurst geht - auch mitmischen möchte .. allerdings bin ich gerne bereit bei zu einfachen Endkämpfen mal einen Schritt zurück zu machen - da geht die Story & vor allem Darma einfach vor  ;D

Ich selbst würde "Keine Powergamer" nicht in meine Spielergesuche schreiben, aber ich vermute, dass diejenigen, die es tun, es aus schlechter Erfahrung machen.

Unterschreibe ich - ist genau der Grund wieso ich auf diese Kollegen verzichten will und es auch so schreibe .. es nervt als SL unheimlich vor oder während des Spiels ständig alle Regeln zur Hand haben zu müssen weil Mr. Regelcrack alle Register zieht, um die Geschichte an sich zu reißen. Ich kenne eigentlich nur eine geltende Regel - auch wenn sie gegen das Regelwerk geht - der SL hat immer recht .. . (gute SL sorgen dafür, dass ihre Abweichungen verträglich oder sogar "schön" sind - die anderen SL, die schlechte Hausregeln haben, finden langfristig  keine Mitspieler .. .)

Es ist langweilig  den Plott in den ersten 10 Minuten zu Ende zu haben weil der "Powergamer" gleich zu Anfang riecht wer der Böse ist, seine Panzerhaubitze nimmt und den wegpustete. Dabei hat natürlich die Waffen-Sicherheitsfunktion dafür gesorgt, dass die Geisel, die 10 Zentimeter neben dem Bösen stand, nicht einmal einen Kratzer von dem Halb-atomaren Sprengkopf abbekommt .. .
Selbstverständlich sind die anderen vier Spieler, die sich auch darauf gefreut haben ihren Teil zum Abenteuer beizutragen, dann aufgefordert, sich durch Bewunderung und Applaus einzubringen. Die Mitspieler können natürlich auch frustriert den Mund halten weil ihnen keine Möglichkeit gelassen wurde mitzuwirken - aber egal .. . Hauptsache der Powergamer hatte seinen Spass ...

Das mag ein überspitztes Bild sein, gibt aber wieder, was ich schon in Ansätzen erlebt habe .. . und mit so jemanden muss/will ich nicht einen oder mehrere  Abende verbringen ...

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Eukaryot

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  • 04. Februar 2018, 10:34:39
Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #6 am: 04. Februar 2018, 10:34:39 »

Ich halte es für völlig normal, dass man sich Mitspieler sucht, die einen ähnlichen Spielstil präferieren. Deshalb ist es womöglich auch produktiv, das in den Gruppengesuchen unterzubringen. Ich bin mir sicher, es gibt genug Gruppen hier auf der Drachenzwinge, in denen Powergamer gut aufgehoben sind.
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Rabe

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Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #7 am: 04. Februar 2018, 11:04:40 »

Woher kommt eigentlich der Hass auf Crossgender?

Bis auf die Verwendung des Wortes "Hass", den ich -so wie du- hier nicht wahrnehme, würde mich dieses Thema durchaus interessieren.

Themenvorschlag: "Warum kein Crossgender?"
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  • 04. Februar 2018, 11:11:43
Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #8 am: 04. Februar 2018, 11:11:43 »

Woher kommt eigentlich der Hass auf Crossgender?

Bis auf die Verwendung des Wortes "Hass", den ich -so wie du- hier nicht wahrnehme, würde mich dieses Thema durchaus interessieren.

Themenvorschlag: "Warum kein Crossgender?"
Mach das Thema doch auf, anstelle es vorzuschlagen?  ;D
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Avraam

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Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #9 am: 04. Februar 2018, 11:14:58 »

Nach dem was ich bisher gelesen habe, stellt es sich für mich hauptsächlich als ein Problem mit den richtigen Begrifflichkeiten dar.

Die meisten Leute schreiben zwar "keine Powergamer", meinen aber eigentlich "keine Munchkins".

Powergamer:
Als Powergamer wird unter Rollenspielern ein Typ von Spieler bezeichnet, der versucht seinen Spielercharakter so mächtig wie möglich zu machen.
(Quelle: Wikipedia DE)

Munchkin:
Ein Munchkin ist ein Spieler, der ein nicht-kompetitives Spiel (normalerweise ein Rollenspiel) auf aggressive Art und Weise spielt. Ein Munchkin strebt im Rahmen des Spiels danach, die größte Macht zu sammeln, die meisten "Kills" zu erzielen und die meiste Beute zu machen, egal wie schädlich ihre Handlungen für Rollenspiel, Storyline, Fairness, Teamwork oder andere Spieler sind.
(Quelle: Wikipedia EN)

Die Abneigung gegenüber Munchkins kann ich dabei voll und ganz verstehen. Aber Munchkins und Powergamer in einen Topf zu werfen, halte ich für unfair.
Für viele vielleicht ein vernachlässigbarer Unterschied, aber er ist (aus eigener Erfahrung) definitiv da. 
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Rabe

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  • 04. Februar 2018, 11:34:17
Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #10 am: 04. Februar 2018, 11:34:17 »

@Grom:

Erstens war es ja nicht mein Vorschlag, nur die Formulierung.
Zweitens, gib mir noch ein bisschen Zeit um die Eröffnung des Fadens möglichst freundlich, neutral und offen zu formulieren.  ;D

Nach dem was ich bisher gelesen habe, stellt es sich für mich hauptsächlich als ein Problem mit den richtigen Begrifflichkeiten dar.

Die meisten Leute schreiben zwar "keine Powergamer", meinen aber eigentlich "keine Munchkins".

Nein, nein, es geht schon um Powergamer.
Ich hatte die von dir auch angegebene Definition ja ebenfalls schon benutzt.

Um es deutlicher zu machen ein Beispiel:
Ich habe einmal eine DSA Kampagne gespielt (meine einzige DSA Gruppe).
Vier der Charaktere waren auf die Spitze optimierte Kämpfer.
Sie waren so gut, dass Kämpfen keinen Sinn machte.
Das war teilweise die Absicht hinter diesen Charakteren gewesen.
Wir hatten in dieser Runde sehr viel Spaß mit den Dingen die die Charaktere nicht gut konnten.
Soziale Interaktionen, das herausfinden von Dingen, egal, was nicht kämpfen war, dass konnten sie halt nicht und es hat einen Heidenspaß gemacht, sie herumstümpern zu sehen.

Wir hatten an den Misserfolgen unserer Charaktere weit mehr Freude als am möglichst effektiven Schnitzeln. Einem Powergamer hätte diese Runde kein Spaß gemacht obwohl die Charaktere so aussahen. Wir waren zwar in einem bestimmten Bereich übermächtig, aber es gab halt nicht die Situation und Gelegenheit mit diesen tollen Fähigkeiten zu glänzen.
Das hat übrigens einen Spielleiter dieser Runde (wir hatten mehrere) durchaus verwirrt. Er war Powergamer gewöhnt.


Wenn das Ziel des Powergamer ist, seinen Charakter so mächtig wie möglich zu machen, wie viel Spaß macht das dann einem tytischen Powergamer, wenn das Spiel sich hauptsächlich darum dreht, die Unfähigkeit oder Ohnmächtigkeit der Charaktere immer wieder anzuspielen. Man könnte auch fragen, wie viele Powergamer gibt es die keinen Wert darauf legen ihre Macht im Spiel zu demonstrieren oder die bereit sind gleichermaßen Schwächen und Einschränkungen für ihre Charaktere hinzunehmen. Schwächen und Einschränkungen hinzunehmen ist nahezu widersprüchlich zu der Grundvoraussetzung den Charakter so mächtig wie möglich zu machen. Schwächen schwächen die Mächtigkeit.
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  • 04. Februar 2018, 12:02:59
Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #11 am: 04. Februar 2018, 12:02:59 »

Ich denke es gibt durchaus Leute, die Powergamer meinen, wenn sie es schreiben - pauschal zu sagen, ihr meint alle Munchkins, finde ich widerrum falsch. Zumal die Bedeutung beider Worte stark der kontextbezogenen Ausleung unterworfen ist. Es ist nichts Verkehrtes daran, ein Wort zu schreiben, wenn allen der Kontext klar ist, auch wenn das Wort eventuel nicht das Korrekte ist sofern es jeder versteht.

Ich verwende den Zusatz "Keine Powergamer" selber regelmäßig und meine das auch so. Es ging mir noch nie um Munchkins, immer nur um lächerliche Kombinationen, die jeder Logik widersprechen und jeden Funken von Lebendigkeit vermissen lassen. Die einfach nur noch Maschinen sind und auf ihrem Gebiet ungeschlagen sein sollen.

Der Grund, dass ich den Zusatz verwende ist, dass extrem negative Erfahrungen grade in meiner Anfängerzeit als SL gemacht habe, wobei da auch viel Ausnutzen von meiner Unerfahrenheit dabei war. Um keinen zu diesem Unfug zu inspirieren, schreibe ich die konkreten Beispiele nicht auf.
Es war aber immer das gleiche Prinzip: Ich nehme Rasse X, die hat diesen Vorteil, den maximiere ich aus, um den Nachteil zu kaschieren nehme ich Background Y, dort gibt es eine Option, die mir genau das erlaubt. Es ging nicht um Kampf, es ging darum massiv Vorteile zu generieren und dabei keinen der regulären Nachteile hinnehmen zu müssen. Variabel kann man auch Backgrounds und Rasse, auch durch Klassen und Feats austauschen. (DnD 5 bezogen)
Vom Multiclassing-Wahnsinn fange ich gar nicht erst an, das ist noch schlimmer.
Andere Scherze sind ausmaximieren von Perception und Stealth um unsichtbar und allwahrnehmend zu werden und den Versuch, immer beide zu haben und nach Möglichkeit Expertise in beide zu legen, garniert mit Feats und magischen Items ist das nur noch ätzend, dann kann man auch Ein-Mann-Dungeon Eroberung spielen, da der Rest nur stört.

Einen Charakter solide und überlebensfähig zu bauen ist das eine; gezielt etwas zusammenzustecken was nur noch optimiert aber kein Gesicht mehr hat, ist etwas anderes.

Ich hab da viele Beispiele erlebt und sie haben mir schon oft den Spaß als SL, wie auch als Spieler genommen. Als SL prägt sowas einen grade in der Anfangszeit und wenn andere das ebenso erlebt haben, dann kann ich es keinem verdenken, wenn er sich damit absichert. Insbesondere um klar darzulegen, dass das Verhalten unerwünscht ist und man den Spieler auf dieser Basis wieder loswird oder einen Grund hat "nein" zu sagen (auch böse verpönt, wenn der SL nein sagt...).
Erlebt man sowas ein paar mal zu oft, wird man misstrauisch gegenüber fast allem und das gereicht den anderen Spielern zum Nachteil.
Ich will nicht sagen, dass es Hass ist, ich komme mit ihnen einfach nicht zurecht und vermutlich auch der eine oder andere nicht, der diesen Zusatz verwendet. Welcher SL mag es schon gerne, wenn jemand aus einer sorgsam angelegten Runde eine One-Man-Show macht? Oder man die Hälfte der Zeit damit beschäftigt ist, sich darüber Gedanken zu machen, wie man dessen absurde Fertigkeiten auskontert und die wenigen vorhandenen Schwächen ausnutzt, damit auch der Rest mal scheinen darf. Das macht keinen Spaß, absolut nicht.

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  • 04. Februar 2018, 13:42:10
Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #12 am: 04. Februar 2018, 13:42:10 »

Nach dem was ich bisher gelesen habe, stellt es sich für mich hauptsächlich als ein Problem mit den richtigen Begrifflichkeiten dar.

Die meisten Leute schreiben zwar "keine Powergamer", meinen aber eigentlich "keine Munchkins".

Weshalb traust du den Leuten nicht zu, dass sie auch meinen, was sie schreiben? Glaubst du, dass Powergamer in alle Spielrunden passen? Ich glaube das nicht.
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Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #13 am: 04. Februar 2018, 14:00:02 »

Als ich auf der Drachenzwinge anfing, ging es mir ähnlich mit der "Abneigung" gegen optimierte Charaktere.
Allerdings hat sich über die Jahre die Einstellung dazu ein wenig gewandelt.
Wenn ich einen SL habe, der mir Gegner so entgegenstellt wie es gefühlt SInn macht (ein Drache ist nicht
nach 3 Schlägen mit dem 2 Händer tot, ein Oger fällt nicht nach 3 Bogenschüssen um) beschleicht einen
das Gefühl, dass man selbst auch nachlegen muss.

Was ich sagen will: die Gruppenchemie muss stimmen. Wenn es Spielleiter und Spieler gibt, die gern mit
wenig Regelkenntnis und ohne Regeltreue spielen, dann paßt da kein optimierter Charakter rein (ja, ich vermeide hier
bewusst das Wort Powergamer, weil das meiner Meinung nach nicht das ist was du meinst)
Oft wird hier hausgeregelt, und dann paßt das gesamte Regelgerüst nicht mehr, und ein Spieler der optimiert
ist Fan von Berechenbarkeit und Gerechtigkeit.

Andere Gruppen haben ihren Spaß daran bis an die Grenzen des Machbaren Gegner wie Spieler zu pimpen,
die kennen vermutlich jede Optionalregel, und da kann dann auch mal der Spielfluss stocken, wenn es hitzig wird,
und mal konform der Regeln weiter machen will.

Ob du die Aussage: keine PGler jetzt als wertend empfindest, liegt in deiner eigenen Erfahrung begründet.
MIr sagt sie nur, dass ich hier mit viel Fluff und Hintergrund, dafür aber wenig Regeln zu rechnen habe.
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Arcos Stormblade

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  • 04. Februar 2018, 14:45:05
Re: Woher kommt eigentlich der Hass...
« Antwort #14 am: 04. Februar 2018, 14:45:05 »

Es ist im Übrigen KEIN Problem einen "funktionierenden Helden" in einer solchen Gruppe zu spielen. Ein Problem ist es nur wenn die Macht und der Wunsch nach einem möglichst 'perfekten' Charakter an erster Stelle steht und darüber alles andere geopfert wird.

Da möchte ich gleich widersprechen. Eine oft erlebte Erfahrung was diese "keine Powergamer Runden" angeht, auch eine meiner ersten Erfahrungen hier, war die, dass man mir mein Charkonzept quasi verwehrte weil man die Befürchtung hatte dass es zu "mächtig" sei. Das Konzept? Ein Kampfmagier der Schwert und Stab zu Gareth der auch.....Nahkampfwaffen benutzen konnte (Schlimm! Schlimm Schlimm! :D). In einer Tischrunde in der ich was ähnliches spielte, wurde ich dann mit einem Schwerter Wert von 6 gecapped "weil alles was höher ist ja schon ein Krieger wäre, und du bist ja Magier" und Ausbilder habe ich auch nie welche gefunden weil "man ist ja Magier". D.h. das Bauergaming war für mein Konzept eigentlich schädlicher als es das Powergaming gewesen wäre. Letztendlich wollen solche Gruppen das Powerlevel der Gruppe einfach enorm klein halten um eben auch ihre Schurken unrealistisch Schwach auftreten zu lassen. Kann man machen, aber realistisch ist das nicht.

es gibt natürlich sehr wohl Leute, die sowohl mächtige Figuren bauen als auch intensives Rollenspiel betreiben. Sie sind aber der Beobachtung nach in der Minderzahl.

Halte ich für ein böses Vorurteil. Mir ist bisher kein Powergamer aufgefallen der sich überhaupt keine Gedanken über Charkonzept oder sonstwas gemacht hat. Die überlegen sich eben ein Konzept und versuchen dieses so gut wie möglich darzustellen. Ich glaube die Aussage "Rollenspielerische Powergamer sind in der Minderheit!" von Personen die gegebenenfalls gar nicht mit Powergamern spielen ist nicht besonders gehaltvoll, denn wie will man das eigentlich einschätzen können, wenn man von anfang an in 95% aller Gruppengesuche schreibt "keine Powergamer".

Vorschläge für ähnliche Themen:
Woher kommt eigentlich der Hass auf exotische Charaktere? Es wird immer auf Achaz, Orks und Schelmen herumgeritten.
Woher kommt eigentlich der Hass auf Crossgender? Nur SL dürfen auch in Rollen des anderen Geschlechts schlüpfen.
Woher kommt eigentlich der Hass auf Minderjährige? Ja, es gibt hier Ü18-Gruppen.
Und so weiter.

1. Ich lasse solche Exoten zu. Aber ein Ork muss sich eben nicht Wundern wenn er in Weiden erschlagen wird, daher sind solche Helden halt leider sehr Regionsgebunden.
2. Wenn man eine männliche Stimme mit einer weiblichen Person verbinden soll, das stört imo die Immersion. Gibt aber auch viele Gruppen die Crossgender zu lassen.
3. Meine Meinung ist bekannt. ;)



Ich bin selbst Powergamer, aber einer von der Sorte der sein Konzept auch mit guten Rollenspiel verbindet. Als SL ist meine devise: die Welt um euch herum kümmert sich nicht darum wie Schwach ihr seid. Wenn man meint einen Frontkämpfer spielen zu müssen, der aber nicht parieren kann und auch keine Rüstung trägt, dafür aber Flink ist (was im Kampf 0 bringt) - jenes Konzept hab ich schon erlebt - dann wundert euch nicht wenn der vollgerüstete Eliteritter der Schwarzen Lande euch mit nem Hammerschlag über den Jordan schickt. Es gibt nämlich auch Bauergaming und das ist imo viel störender im Rollenspiel, wenn der Krieger nicht kämpfen kann und der Magier nicht zaubern, dann kann man mit denen auch keine Abenteuer spielen.
Wenn man bei mir nicht optimiert ist das das gute Recht der Spieler, aber die Gegner werden es garantiert tun. Ich hatte während meiner Zeit in der G7 oft mächtige NSC Schurken die den Werten nach absolut unrealistisch schwach waren (nachgerechnet hatte der 700 jahre alte Erzvampir Raufen auf 5 und Schwerter auf 3...), sowas passe ich dann realistischerweise an und dann kommt ein Vampir mit AT 35 und Pa 32 raus - und wenn dann der Rondrianer nicht mitziehen kann mit Liturgiepower oder ein anderer Kämpfer mit Artefakten, dann gewinnt dieser NSC eben, weil es einfach anders gar keinen Sinn machen würde.
Wenn ich einen "Endgegner" Schurken der Gesamt G7 für den Kämpfergezeichneten entwerfe, dann hat dieser alle möglichen magischen Wirkungen auf sich drauf und die besten Werte die regeltechnisch möglich sind bei der gegebenen Körperkraft. Wenn dann der Kämpfergezeichnete seine 25k AP Karriere nicht daran interessiert war der beste Kämpfer des Kontinents zu werden, dann verliert er eben. Dahingehend ist er dann selber schuld.

Realismus ist eben nicht "ich mach alles so schwach wie möglich" sondern es ist alles so stark wie es für die jeweiligen Professionen (vor allem im Schurkenland) möglich ist. Denkt hier denn irgendjemand dass ein Elitesoldat der bösen Mächte nicht den ganzen Tag trainiert? Ich jedenfalls gebe dem dann nicht irgendwelche schlechten Werte von 13/13 nur weil meine Gruppe zu schwach ist weil sie ja nichts über 10 steigern wollte weil alles andere ja PG wär.

Aber High Fantasy Gruppen wie ich sie betreibe, scheinen in der Tat auf der DZ eher eine Seltenheit zu sein. Von anderen Spielern habe ich da eher gehört, dass es ihnen verboten wurde Heilartefakte zu bauen (das wär ja viel zu mächtig). Aber naja, muss jede Gruppe für sich selbst entscheiden.

Was ich aber viel interessanter finde, ist dass diese Gruppen die "kein PG" schreiben eigentlich immr auch "keine Regelreiterei" schreiben. Ich vermute daher einfach, dass viele SLs die vielen Tricks nicht kennen und sich da auch nicht einlesen möchten, um einem Powergamer paroli bieten zu können ohne gegen Regeln zu verstoßen.
« Letzte Änderung: 04. Februar 2018, 15:41:12 von Arcos Stormblade »
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