Zusammenfassung 2020-04-02Ort: Lîpenhus (Kanalisation)
Nachdem die Gruppe entschieden hat, den Strudel abfließenden Wassers zu erkunden, meldet sich Kabes freiwillig. Er wird von William mit einem Zauber belegt, der ihm das Atmen unter Wasser erlaubt und an einem Seil hinabgelassen. Dieses hält jedoch der Strömung nicht stand und reißt. Shad'Tar stürzt sich hinterher und auch Vidrak taucht, bestärkt durch eine schnell herbeigerufene Flamme göttlicher Führung, den beiden nach. Octavian und Garou hingegen folgen einem der seitlichen Rohre aus dem Gewölbe.
Der Abluss führt glücklicherweise in eine tiefere Ebene der Kanalisation, in der die Taucher wieder an die Luft kommen. Vidrak findet Kabes schnell wieder, Shad'Tar ist etwas entfernt ausgekommen. Wie sich bald herausstellt, haben auch Octavian und Garou es auf Umwegen in ihre Nähe geschafft; William wurde bei der chaotischen Trennung der Gruppe zeitweilig aus den Augen verloren. Noch während alle wieder zueinander finden, werden sie von mehreren großen Ratten angegriffen. Der Kampf mit den Ratten erweist sich als außerordentlich schwierig. Vidrak wird schwer verletzt und Kabes scheint kurzzeitig an der Schwelle des Todes zu stehen, sich dann aber auf wundersame Weise wieder zu erholen. Mit vereinten Kräften gelingt es, die Ratten zu besiegen; und gerade als alles vorbei ist, erscheint auch William wieder, der Octavian und Garou gefolgt war.
Die Gruppe entschließt sich zu einer Rast, um sich von den Strapazen zu erholen. Kabes scheint diese Erholung wenig nötig zu haben, weist aber am Hals eine kahle Stelle mit einer hässlichen Narbe auf, die er kurz zuvor noch nicht hatte. Er erzählt den anderen nun von einer eigenartigen Erfahrung, die er während des Kampfes gemacht hat. Nachdem ihm mehrere Ratten schwer zugesetzt hatten und er sich schon dem Tode nahe sah, habe er das Bewusstsein verloren und eine Vision gehabt. In dieser habe ihn der Tod selbst beauftragt innerhalb von drei Monden einen Mann zu finden und zu töten, der sich bisher auf magische Weise dem Tode entzogen habe. Dieser Mann sei ihm gezeigt worden – ein Skelett mit rot glühenden Augen in zerschlissener Robe und mit einer Krone, geschmückt von einem roten Rubin, auf einem Thron sitzend in einem hohen Turm. Dieser befinde sich auf der Toteninsel. Diese Toteninsel ist den anderen zumindest aus Erzählungen bekannt; sie liegt nordwestlich von Lîpenhus und beheimatet die Überreste eines von Magiern beherrschten Königreiches. Dieses Reich soll vor langer Zeit in einer magischen Katastrophe untergegangen sein und heute nur noch Untote beherbergen, die von einem letzten Magier beherrscht werden. Kabes drängt darauf, dass er den Auftrag ausführen und daher bald zur Toteninsel aufbrechen müsse. Die anderen sind etwas skeptisch; die wundersame Heilung Kabes lässt sich aber nicht von der Hand weisen. Außerdem ist in dessen Gepäck auf einmal ein bizarrer Dolch aufgetaucht, der aus einem menschlichen Unterarmknochen geformt zu sein scheint.
Es wird entschieden, nach ein paar Stunden Rast vorerst die Erkundung der Kanalisation fortzusetzen. Octavian findet beim Absuchen der Umgebung noch einen Zweihänder aus grauem Metall, dessen Klinge unter mehreren dunklen Flecken ein Abbild der Göttin Iustitia ziert. Etwas erholt folgt die Gruppe der Strömung und kommt bald in einen großen Raum, in dem das Abwasser in einem runden Becken mündet. Es scheint von dort nicht weiter abzufließen; es ist jedoch schemenhaft ein großer Schatten zu sehen, der sich in der Tiefe des Beckens bewegt, und ein schmatzendes Geräusch zu vernehmen. Dieses Phänomen wird jedoch vorerst nicht weiter erkundet, da Vidrak Licht in einem der angrenzenden Tunnel sieht.
Kabes schleicht als Vorhut in Richtung des Lichts und berichtet als er zurückkehrt von Roben und Büchern und, weiter den Gang entlang, kultisch klingenden Gesängen. Letztere werden von William als Beschwörungsgesänge erkannt. Vidrak versucht, die anderen zu einem behutsamen Vorgehen zu überreden, kann sich jedoch nicht durchsetzen. Die Gruppe stürmt den Gang hinunter, in der Hoffnung die dort agierenden Personen zu überrumpeln. Der Gang endet in einem Raum, in dem acht in Roben gekleidete Männer beim Licht mehrerer Kohlebecken offenbar gerade ein magisches Ritual durchführen. Sie stehen um ein im Boden eingelassenes Symbol auf dem die blutende Leiche einer Frau, dem Anschein nach eine Bettlerin, liegt. Ihr Blut fließt über das Symbol zu zwei Drachenstatuen, die es flankieren. Einer der Männer ist leicht als Anführer auszumachen; er leitet die Beschwörung während ein Buch vor ihm in der Luft schwebt. Später bekommt die Gruppe mit, wie er beim Namen gerufen wird – Herewald von Graustein.
Ein gezielter Schuss von Garou auf den Anführer beginnt den Kampf, während das Ritual zunächst weiter vorangetrieben wird. Unter fortlaufenden Beschwörungen und einem lauten „Erwache, Meister“ von Herewald beginnt das Symbol im Boden zu leuchten wo es von Blut benetzt ist; und langsam formt sich der Körper eines Drachen, der aus dem Boden emporsteigt. Octavian versucht ihn erfolglos anzugreifen und handelt sich nur verbrannte Schuhe ein, als er das Symbol betritt. In der Zwischenzeit haben sich Shad'Tar und William Roben aus dem Vorraum übergeworfen und versuchen sich so verkleidet mit Vidrak als vorgeblich Gefangenem den Kultisten zu nähern. Für einen solchen Trick ist es nur in dem bereits herrschenden Kampfgetümmel zu spät. Kabes nutzt jedoch das allgemeine Chaos aus und schafft es, sich an den Anführer heranzuschleichen und ihn aus dem Hinterhalt zu töten. Das schwebende Buch fällt zu Boden, der Drache löst sich auf und selbst die anderen Kultisten zerfallen zu Staub. Mit seinem letzten Atemzug ruft Herewald: „Sie wird mich rächen; die Drachen kommen wieder …“
Im Anschluss an den Kampf, den alle mehr oder weniger heil überstanden haben, werden bei Herewald ein Pergament sowie ein Brief gefunden. Auf dem Pergament findet sich folgender Text:
Vier Sphären der Macht kehren zurück, wenn sich die junge Königin vermählt.
Die Rote sich aus ewiger Glut erhebt.
Die Schwarze in der Hand des Todlosen.
Die Grüne verloren im nassen Wald.
Die Blaue auf dem Grund des Sees, der vom Immergrün umschlungen.
Wenn alle wieder vereint am Ort der Macht, die Herrschaft der Drachen sich erneuert.
William erkennt den Text als Teil von Konrad Pravos Offenbarungen aus dem Königreich von Hearin; und Octavian erzählt den anderen von der Vision, die er am Tag zuvor im Tempel hatte, in der er ebenfalls vier Perlen in den gleichen Farben gesehen hat. In einer ersten Diskussion lässt sich keine klare Deutung der Prophezeiung finden.
Der Brief ist kurz, aber sehr aufschlussreich:
Beschwöre zweiten Drachen.
N. von Rabenfurt
Dies führt zunächst zu erneutem Misstrauen gegenüber William, den Kabes kurzerhand entwaffnet, bevor er ihn mit dem Brief konfrontiert. William bestätigt, dass es sich dabei um von Rabenfurts Handschrift handelt und erklärt, dass sie in letzter Zeit vermehrt Geheimniss vor ihm gehabt habe. Er kann den anderen glaubhaft machen, dass er nichts mit den Drachenbeschwörern zu tun hat und empfiehlt, sich mit dem im Ritual verwendeten Buch, das von keinem der Anwesenden gelesen werden kann, an eine Novizin namens Eitide im Tempel der Athene zu wenden. Diese verstehe die im Buch verwendete Drachenschrift. Bevor sie sich auf den Weg aus der Kanalisation machen, enthauptet Garou Herewalds Leiche, um den Kopf mitzunehmen.
[Session-Ende]