Hmmm, ein schwieriges Thema.
Im Allgemeinen hat sich eingebürgert, dass SL kein Geld verlangen (können). Wenn man sich aber mal anschaut, welchen Aufwand (auch finanziell bei den meisten Systemen!) ein SL hat, könnte man durchaus rechtfertigen, dass sie entlohnt werden sollten. Leider unterschätzen Spieler das gerne und ich habe schon oft erlebt, dass die Arbeit eines SLs (vielleicht grade wegen der Kostenlos-Mentalität) absolut nicht gewürdigt wird. Zitat eines Spielers, den ich noch vor der ersten Session rausgeworfen habe: "Mir doch egal, was du uns vorsetzt oder ob du dir Mühe gegeben hast, hauptsache wir können spielen."
Auch wenn Leute aus Jux runden ins Lächerliche ziehen und absichtlich den Plot ignorieren, merkt man, wie wenig sich manche Spieler für die Mühe des SL interessieren. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass manche das mit der Bezahlhürde verbinden möchten. Es kann aber auch zum Schmerzensgeld für SL mutieren, denn dann kann die Erwartung entstehen: wir bezahlen ja dafür, dann können wir uns erst Recht alles rausnehmen...
Ich für meinen Teil könnte es mir auch mit Bezahlung nicht vorstellen, für X-Beliebige Fremde zu leiten.
Mir kommt es beim Spielleiten auf den Spaß an. Ich würde nie für Leute leiten, die ich nicht mag - ebensowenig wie ich mit Charakteren als SL spielen mag, die mir so hochkant unsymphatisch sind, dass ich sie nicht ertrage. Ich bin da sehr eigen und lege Wert darauf, dass die Chemie in der Gruppe stimmt (iC und oC) und mir auch die Charaktere symphatisch genug sind, dass ich mir da von manchen die Vorwurf gefallen lassen muss, dass ich da zu viel Einfluss nehme oder zu enge Vorgaben mache, ist halt so. Für Fremde nach deren Wünschen zu leiten kommt für mich daher nicht in Frage. Da müsste ich ja unter Umständen für eine bösartige Gruppe leiten, mit Arroganten Arschloch Charakteren arbeiten, die sich wie die Axt im Walde benehmen, völlig übertriebene Mary Sues akzeptieren usw. nein, nur über meine Leiche.
Alles in allem verstehe ich den Ansatz, aber er lässt das wichtigste außer Acht: Pen&Paper lebt von Symphatie und Kreativität. Beides kann man nicht erkaufen.