Die X-Card kenne ich als Tool für Runden in denen die Spieler einen guten, respektvollen Umgang miteinander pflegen, und auf dieser Basis Tabuthemen ausprobieren wollen. Da ist sie super!
Ob sie auch bei Belästigung helfen würde... hmm... möglich.
Zumindest gegen Belästigung Marke "Mein super-creepy Gehabe, in dem ich dir erkläre, was ich gerade in welche Körperöffnungen schiebe, ist doch alles nur intim, ähm, intime – also stell dich nicht so an!"
(Allgemein fände ich es klasse, wenn die DZ an irgendeiner offiziellen Stelle über Safety Tools informieren würde, aber das natürlich eher mit Empfehlungs- statt Regelcharakter.)
Das hilft aber auch nur bei Mitspieler*innen, nicht bei Zuhörern.
Zuhörer haben andererseits die Option, sich deutlich konsequenzloser mit einem Channelwechsel aus der Affäre zu ziehen - bei denen erwartet ja niemand, dass sie unbedingt bis zum Ende der Runde dabei bleiben.
An alle:
Eine häufig geäußerte Sorge sind Falschmeldungen oder Reaktionen der Zuhörer. Auch ist es absolut nicht Sinn der Sache, jetzt eine Flut von P-Channels zu haben.
Wir nehmen sehr gerne Anregungen auf, wie man dem entgegen wirken kann. Konstruktive Anregungen und Vorschläge werden wir besprechen und versuchen umzusetzen!
Soweit ich das sehe, gibt es im Prinzip drei wahrgenommene Problembereiche: bewusste Falschanschuldigungen, sich angegriffen fühlende Zuhörer und die Rufschädigung, die bereits mit einer Anschuldigung einhergeht.
Ich denke, Falschmeldungen sind eine deutlich geringere Gefahr, als sie hier eingeschätzt werden. Im Gegensatz zu den üblichen Formen von Belästigung gibt es auf der DZ ja nur selten 1:1-Begegnungen. Bei den meisten Situationen sind automatisch 3+ Zeugen anwesend, die eine Situation einordnen können - erst recht bei Zuhörern, denn sonst gibt es ja nix zum Zuhören. Wenn dann die "Angeklagte" einfach auf besagte Mitspieler verweisen kann, die bezeugen können, dass da nix war, vermute ich nicht, dass die DZ-Mods trotzdem den großen Serververweis aussprechen würden.
Zuhörer gibt es quasi in zwei Versionen: Einmal solche, die für sich selbst sprechen, und andererseits welche, die für jemand anders Partei ergreifen. Im ersteren Fall sehe ich kein Problem – wenn die Leute in der Runde direkt mit den Zuhörern interagieren, haben die Zuhörer genau das gleiche Recht, nicht beleidigt, belästigt oder sonstwie belangt zu werden, wie jeder andere auf der Plattform. Sollte sich da ein Konflikt anbahnen, kann man sie ja ohnehin einfach des Raumes verweisen. Sollte der Zuhörer nur Zeuge sein, wie jemand in der Runde vermeintlich beleidigt wird, und das dann ans Team weitermelden, würde ich vermuten, dass das Team Kontakt zum Opfer aufnimmt. Wenn sich dann herausstellen sollte, dass das Opfer sich nicht belästigt fühlte, sondern das Gesagte für ganz normalen Umgangston hielt, gehe ich davon aus, dass das kein weiteres Nachspiel haben wird.
Bleibt Thema drei, die Rufschädigung. Die halte ich plattformintern für sehr viel geringer, schlicht, weil weniger Leute einbezogen sind – im Normalfall die Beschuldigte, der Beschuldigende, eventuelle Zeugen und noch ein paar Leute vom Team. Die ersten beiden sind außen vor; die Zeugen wissen sowieso, was passiert (oder nicht passiert) ist und das Team dürfte diskret vorgehen. Wir reden hier ja nicht von einem öffentlichen Prozess mit Medienbeobachtern, sondern von ein paar Unterhaltungen hinter den Kulissen, die vermutlich nicht im Channel "IST CIFER EIN PERVERSER STALKER? (p)" abgehandelt werden. Dass das Geschehen dann im nächsten Video von Frostgeneral verarbeitet wird, halte ich jetzt auch für eher unwahrscheinlich. Also, wo soll da jetzt die Rufschädigung stattfinden?
Insbesondere im Vergleich zur Alternative – wenn die Regel und die Möglichkeit, sich ans Team zu wenden, so nicht besteht, was würde dann passieren? Vermutlich doch ein lustiges Stille-Post-Spiel: "Spiel lieber nicht mit der, die hat mir schon …", denn ein Verbot, über andere Spieler zu sprechen, gibt es ja auch nicht. Wäre das nicht genau das, was man hier zu verhindern sucht? Da finde ich einen offiziellen Schiedsmechanismus deutlich fairer für alle Beteiligten.