Ambers Logbucheintrag
Ich weiß, ich sollte meistens am Tag damit beginnen, was passiert, aber es war so viel los, dass ich selten zum Schreiben komme. Nun sitze ich hier auf unserem neuen Boot, der Naked Ned… aber erst einmal sollte ich wohl erklären, wie wir hierher gekommen sind.
Es begann in der Höhle tief unter der Klippe auf der das Haus des alten Alchemisten steht. Der Anlegeplatz der Schmuggler lag verlassen vor uns und wir man konnte die Anspannung und Nervosität in uns allen spüren. Wir hatten einen genauen Plan. Es war Nacht, der Nebel zog sich um die Klippen, mein Fell fühlte sich eklig feucht an und zusammen mit Gernod und Pavel - zwei Gardisten der Wache - befüllten wir das große Ruderboot mit leeren Fässern und Kisten, um die Schmuggler zu täuschen.
Zmej war inzwischen zu dem Turm geklettert, von dem aus sie das Signal an das große Schiff geben würde, sobald dieses Bescheid gab. Nach einiger Zeit musste das Schiff gekommen sein, ein Austausch an Signalen, denn schließlich lief Zmej zu uns um uns mitzuteilen, dass es los ging.
Jeder an einem Ruder machten wir uns auf den Weg durch den Nebel. Auf ein erneutes Signal des Schiffes beschlossen wir nicht zu antworten, sondern uns ruhig zu verhalten und auf die andere Seite zu rudern - das Überraschungsmoment sollte auf unserer Seite sein!
Mirahn half dabei noch viel mehr weiter - sie zauberte eine Nebelwolke, die das Schiff und die Schmuggler auf Deck einfach umhüllte und effektiv blind hinterließ. Wir konnten mindestens zwei Mann an Deck ausmachen, und jemanden, der im Ausguck saß.
Midnight, elegant und leise wie nur eine Katze es kann kletterte nach oben während ich Mirahn nach oben hob, damit sie sich einfach nur an der Reling hochzuziehen brauchte. Als Zmej und ich jedoch schließlich nach oben kletterten, war es mit der Heimlichkeit vorbei. So sehr Mirahn noch versuchte mir zu helfen, unsere Rüstungen, Schnuppen und Waffen wollten nicht still sein.
Einer der Männer an Deck erblickte als erstes Midnight und öffnete den Mund, um etwas zu sagen - unsere Hände schnellten zu den Waffen. Das würde früher zum Kampf werden als erhofft. Doch noch bevor der Schmuggler ein Wort herausbrachte hatten sowohl Midnight und ich ihn mit Armbrustbolzen getroffen und er sank zu Boden. Ich weiß noch immer nicht, wie ich darüber denken soll, dass wir so viele Wesen getötet haben, doch… andernfalls wären es unsere Leben gewesen. Und wir alle haben noch so viel vor uns. Es wäre nicht richtig von uns, einfach so zu sterben und so viele Dinge dem Schicksal zu überlassen… ich schweife ab, liebes Tagebuch.
Midnight, beflügelt von diesem ersten Erfolg, kletterte geschickt den Mast hinauf, bis nach oben und belegte die Schmugglerin im Ausguck mit einem Hunter Mark - vor schreck ließ diese ihre Lampe fallen.
Mirahn lief währenddessen direkt auf ihre Nebelwand zu, den Zauber im letzten Moment fallen lassend und traf den noch stehenden Piraten mit beiden Händen hart gegen die Schultern. Er stolperte nach hinten, versuchte sich zu halten, doch mit einem Husten ging er über die Reling.
Zmej rannte währenddessen die kleine Treppe hinauf zum Ruder, sammelte dort Seile auf die sie finden konnte, bereit, diese auf jeden Fallen zu lassen, der aus der Tür unter ihr kam, denn wir waren sicher - diese drei konnten nicht die einzigen an Bord sein und wir waren nicht mehr leise gewesen.
Die Schmugglerin im Ausguck erschrak sich so sehr, dass sie ihren Zahnstocher verschluckte - Midnight erzählte es uns allen später - und musste so sehr husten, dass sie Midnight mit ihrem Messer verfehlte. Midnight schubste auch sie, ein kleiner Kampf entstand aber schließlich fiel auch sie nach hinten. Die Schmugglerin schaffte es beinahe ihren Fall zu bremsen, das Messer ins Segel gestochen um die Geschwindigkeit zu nehmen und doch… die Landung tat Dinge mit ihrem Genick, die nicht einmal ich mehr hätte heilen können. Mit einem Blick nach unten konnte Midnight weitere Schmuggler durch die Gitter im Boden erkennen. Noch war das hier nicht vorbei.
Ich konnte sie hinter der Tür kommen hören und rief den anderen zu um sie zu warnen - besonders als hinter der nächsten Tür jemand begann, Zauber zu sprechen.
Mirahn zog die Strickleiter an Bord hoch, die für uns gedacht gewesen war, um den Schmuggler im Wasser zu hindern, wieder herauf zu klettern. Sie rief zu Midnight nach oben um sie an den Stein - einen Leuchtstein - zu erinnern. Das Signal, dass die Verstärkung der Stadtwache zu uns rufen würde.
Gemeinsam mit Mirahn versuchte ich nun die Tür zu verbarrikadieren, hinter der wir den Zauberer hören konnten. Auf der anderen Seite des Schiffes war Zmej weiterhin in Hab-Acht-Stellung über einer weiteren Tür.
“Die haben einen Dragonborn” rief sie uns zu, als sie unter Deck das Geräusch von Schuppen und Krallen auf Holz hören konnte. So sehr ich mich anfangs zuversichtlich gefühlt habe, liebes Tagebuch, in diesem Moment war mir gar nicht mehr gut zu Mute.
Die Tür direkt unter Zmej wurde aufgetreten. Heraus trat ein Berg von einem Mann, rau und vernarbt, riesig, halbnackt und mit Ketten um seine Hände gewickelt. Er wirkte eher wie einer der Raufbolde aus den Bücher, die mir Krag manchmal ausleiht, so groß und böse dass uns nur ein starker Ritter hätte helfen können… oder, nun ja, wir uns selbst. Er schaffte es, den Seilen auszuweichen, die Zmej auf ihn fallen ließ und hinter ihm hörten wir einige Leute klatschen. Noch mehr Schmuggler, und die Verstärkung war noch nicht einmal gerufen…
Der Berg warf eine seltsame, brennende Flasche nach Mirahn und mir, verfehlte uns aber Kelemvor sei Dank weit - denn das Ding gab eine kleine Explosion von sich, als es zerbarst.
Eine hellblaue Funken-Explosion erleuchtete den Himmel und ließ alle etwas geisterhaft aussehen, als Midnight nun den Leuchtstein in die Höhe warf, um die Wachen zu rufen. Jetzt hieß es also nur noch durchhalten, bis die Verstärkung da war.
Und es blieb zu hoffen, dass sie schnell kommen würden, denn nun kamen noch zwei weitere Matrosen aus der Tür unter Zmej, wohl die beiden, die den Berg von Piraten beklatscht hatten. Sie hatten, wie schon einige zuvor, Zigaretten im Mund. Keine sehr gesunde Gewohnheit. Wollten Sie denn wirklich unbedingt schneller zu Kelemvor kommen als er sie erwartete? Einer der beiden, ein Halbling, jedoch schien eher mich schnell in das Reich der Toten schicken zu wollen. Der Armbrustpfeil blieb in meiner Schulter stecken und das tat wirklich verdammt weh!
Kelemvor schien mich jedoch noch nicht so schnell direkt bei sich sehen zu wollen, denn er lieh mir seine Kraft um den großen, gemein aussehenden Schmuggler zu verfluchen und half mir, dunkle Fäden der Verwünschung um ihn zu weben. Der nächste Treffer sollte ihm sehr, sehr weh tun. Gepackt von diesem Moment griff ich zu meinem Streitkolben und trat einen Schritt vor. Hinter Mirahn schrie jemand - der Magier - etwas auf eine mir unbekannte Sprache. Mirahn schien die Sprache zu verstehen, denn sie schaffte es, sich vor dem Windstoß zu halten - ich jedoch wurde direkt in die Arme des jetzt verfluchten Schmugglers geweht.
Durch die nun aufgestoßene Tür trat ein Wassergenasi heraus, seine Zähne spitz wie die eines Haies. Er sah wirklich gefährlich aus. Mirahns Versuch, ihn mit ihrem Dreizack zu erdolchen, wich er einfach so aus.
Zmej kümmerte sich währenddessen um den Halbling, der mich getroffen hatte. Sie war eine Phiole mit einer Säure nach ihm - und zersetze ihn einfach. Es war nichts mehr da außer einem beißenden Geruch und leicht angeätzter Holzbretter. Ein grausiger Anblick. Zmej griff währenddessen schon nach dem nächsten Fläschchen tödlicher Flüssigkeit.
Boshun - wie wir durch einen Ruf den Namen des großen Schmugglers erfuhren - schlug nun direkt nach mir. Immerhin stand ich vor ihm und von dem Geschehen um mich herum noch immer etwas verwirrt traf er mich einmal, schmerzhaft. Das zweite Mal hatte ich mein Schild bereit.
Auf dem Ausguck schaffte es Midnight gerade so, einem Bolzen auszuweichen. Langsam wurde dieser Kampf brenzlig. Der Mann, der geschossen hatte, zog nun einen Bogen heraus und lief an Mirahn vorbei. Ihr versuch, ihn währenddessen zu treffen schlug fehl.
Endlich konnte Midnight die Verstärkung kommen hören. Sie waren auf dem Weg. Angesporrnt davon, nur noch eine Weile durchhalten zu müssen, legt sie ihr Hunters Mark auf Boshun und schießt.
Verflucht und mit dem Zeichen der Jägerin belegt traft sie ihn direkt zwischen die Augen. Er hatte keine Chance und sackte direkt vor meinen Füßen zusammen. Die Orc-Frau, die ihn neben dem Halbling angefeuert hatte, sah nun beide ihrer Freunde einen grausamen Tod finden - und sprang über die Reling, um uns zu entkommen.
Hinter Mirahn erschien nun noch ein weiterer Schmuggler - der Captain? Ich war mir nicht sicher, doch als nun auch noch mein Versuch, den Schmuggler mit dem Säbel zu treffen, fehlschlug, wandte ich mich erneut an Kelemvor. Es war zu früh für uns zu gehen. Mirahn war von uns allen am erfahrensten im Kampf, sie durfte nicht zu Boden gehen. Kelemvors Fäden zogen sich um sie, dieses Mal schützend, nicht verdammend.
Leider konnte nicht einmal das helfen, als der Genasi-Magier nun Blitze auf Mirahn einfahren ließ, die sie durchzuckten. Er sprach wieder in dieser seltsamen, hart klingenden Sprache. Jedoch schien Mirahn davon nur noch mehr angesporrnt zu sein. Sie tänzelte leichtfüßig um den Schmuggler mit dem Säbel herum und stach auf ihn ein, rammte den Dreizack direkt in sein Brustbein. Eine seltsame Macht ging nun von ihr aus, die ich nicht nur am glänzen ihres Dreizacks sehen, sondern auch spüren konnte. Das war kein normaler Treffer. Auch hinter Mirahn war jemand, der ihre Kräfte verstärken konnte, wie mir schien. Der Schmuggler ging zu Boden, sein Lebenslicht verloschen.
Zmej unterdessen warf ein Glas ranziger Butter nach dem Magier, der Mirahn angegriffen hatte. Das Glas zerbrach und überzog den Genasi und den Boden unter ihn mit einer schmierigen Fettschicht. Er schaffte es nicht sich zu halten und krachte zu Boden. Midnight, die es vom Ausguck aus gut beobachten konnte, ließ ihr Hunters Mark auf ihn wandern und schoss gekonnt mit ihrer Armbrust - erneut ein Treffer. Die Blitze, die noch immer Mirahn durchzuckten, endeten endlich.
Nun hatten wir auch Gewissheit, dass der letzte Schmuggler, der von unter Deck gekommen war, der Captain war, denn er stellte sich als “Captain Sigurd Schlangenauge Eierabschneider” vor, während er auf mich und Mirahn losging. Er verfehlte Mirahn und ich wollte mich gerade über seinen doch seltsamen Namen lustig machen, als sein Säbel mich direkt in den Bauch traf. Ich verlor das Bewusstsein und konnte spüren, wie meine Lebenskraft schneller zu verrinnen schien als sie sollte.
Dann jedoch hörte ich eine Stimme in mir, nicht Kelemvors, sondern eine, die ich noch nie gehört hatte. Sie schien von Mirahn zu kommen und zugleich auch nicht und ich weiß nicht, ob mein sterbendes Ich es sich nur vorstellte, aber die Stimme sprach auch zu Kelemvor.
Mit einem Husten kam ich zurück ins Bewusstsein. Mirahn stand über mir - sie hatte mich geheilt.
Zmej hörte währenddessen noch einmal den Dragonborn unter Deck, jemand sprach in gebrochenem Drakonisch. Zmej rannte vor die Tür und versuchte nun mit aller Überzeugungskraft auf die Tür, nein, die Wesen hinter der Tür, einzureden. Als die Türe aufgerissen wird sehen wir alle, dass es sich nicht um Dragonborn handelte - sondern um drei grüne Echsenmenschen. Sie sprachen mit Zmej in dieser mir so unverständlichen Sprache, doch als Zmej schließlich auf Bodhun deutete und sie los stürmten, war mir klar, dass was auch immer sie gesagt hatte, funktioniert haben musste.
Die drei stürmten los auf den Captain, packten ihn und sprangen über die Reling, bevor ich auch nur blinzeln konnte, geschweige denn den Versuch zu starten sie aufzuhalten. Derjenige der dreien, der wohl der Anführer zu sein schien, sprach auf Drakonisch noch zu Zmej, bevor sie verschwand. “Gesegnete. Zislas Dankbar.”
Midnight ist von der Aktion etwas irritiert und verfehlt den Magier, dessen Name wir endlich auch erfuhren. Punketar. Ich aß eine der Goodberries, die mir mit auf den Weg gegeben worden waren, ich wusste, dass sie nicht lange haltbar waren und noch immer war ich nicht wieder ganz hergestellt. Ich musste durchhalten, Mirahn hatte es mir so oft gesagt, wenn jemand zu Boden ging, war ich die beste Chance denjenigen zu retten. Also musste ich stehen bleiben.
Anscheinend jedoch hatten wir immer noch nicht alle Crewmitglieder gesehen, denn aus einer Tür kamen noch einmal zwei junge Schmuggler - und flogen prompt zu Boden, als sie in der ranzigen Butter ausrutschten.
Punketar versuchte nun zu fliehen, in dem er sich einfach davon teleportierte - leider war er nicht schlau genug, sich nicht genau zwischen Genot und Pavel zu teleportieren, die ihm jeweils eines über den Kopf zogen und ihn erledigten. Mirahn schüchterte währenddessen die beiden am Boden liegenden Schmuggler so ein, dass sie sich fesseln ließen und keinen Widerstand leisteten.
Vom Wasser konnten wir noch hören, wie die beiden dort schwimmenden unter die Oberfläche gezogen wurden. Midnight sah nicht genau, was passierte, jedoch hatten wir wohl alle die Echsenmenschen im Verdacht.
Und damit endete der Kampf, endlich. Wenige Minuten später legte die Wache, angeführt von Eliander, an. Wir kamen langsam wieder zu Atem und die Zeit schien wieder in normalerem Tempo zu vergehen. Midnight holte sich den Hut des Captains aus dem Wasser und setzte ihn auf, während ich meine Wunden versorgte und dann die Leichen aus dem Weg räumte. Ich debattierte mit mir selbst darüber, sie mit an Land zu bringen und dort zu bestatten, doch waren sie am Ende Piraten und waren am Ende vielleicht sogar am glücklichsten damit, in der See bestattet zu werden. Wir warfen sie über die Reling.
Zmej währenddessen begann damit das Segel des Schiffes zu reparieren und Midnight kümmerte sich um die beiden überlebenden Schmuggler. Dann endlich kamen einige der Gardisten an Bord.
Wir durchkämmten das Schiff und fanden eine Menge interessanter Dinge. Besonders das Logbuch hatte es Eliander und Mirahn angetan. Außerdem entdeckten wir eine Art Papagei namens Cuppa, schwarzweiß und mit einer Vorliebe, jeden zu beleidigen. Ich befreite ihn aus seinem Käfig in Boshuns Kabine. Ein süßer Vogel. Midnight kam diese Art sogar bekannt vor. Es ist ein Vogel aus ihrem Heimatland, genannt Makádu.
In dem selben Raum entdeckten wir auch Waffen, die wohl von einem Seeelfen stammen mussten - und kaum war uns das klar geworden, hörten wir das Klopfen von direkt unter unseren Füßen. Mit einem Schlüssel, den wir gefunden hatten, öffnete Zmej eine versteckte Tür im Boden und vor uns lag eine blinzelnde Gestalt.
Der Elf hatte graue Haut, spitze Ohren, schwarzes Haar und graue Augen. Er war halbnackt und geknebelt. Mein Herz setzte einen Schlag lang aus.
Zmej zog ihn hoch und drückte ihm eine Salbe in die Hand, mit der er sich heilen könnte. Er murmelte etwas vor sich hin und ich schien die einzige zu sein, die es verstehen konnte.
“Bei den Strömungen der Tiefe…”
Er sprach Elbisch und wie es schien war ich von unsere Gruppe die einzige, die seine Sprache verstand. Er nannte mir seinen Namen - Oceanus - und redete dann abwechselnd in Elbisch auf mich, und in Primordial auf Mirahn ein. Er schien extrem wütend auf Boshun, der ihn gefangen gehalten hatte, und fand es schade, dass er ihn nicht hätte töten können.
Eliander, der schließlich zu uns stieß, konnte Oceanus als Elf natürlich auch verstehen und gab ihm nach einigem hin und her seinem Umhang, damit er nicht mehr so leicht bekleidet dastand. Da Eliander jedoch wenig Zeit hatte und die anderen Oceanus nicht gut verstanden, kümmerte ich mich also um ihn. Als ich ihm von den Lizardfolk erzählte wirkte er erschrocken, angespannt.
Zmej führte währenddessen Eliander zur Kajüte des Captain und sie unterhielten sich über das Schiff. Im Logbuch des Schiffes fanden sie heraus, dass es sich um eine Schmuggler-Gruppe aus Luscarn handelte. An Land war ein Magier mit den Echsenmenschen in Kontakt und versorgte diese mit Waffen. Etwa 10 Meilen von Saltmarsh in den Sümpfen ist der Treffpunkt der Lizardfolk und die Sache schien schon einige Monate so zu passieren. Wollten die Echsen etwa die Stadt angreifen?
Es verging noch eine ganze Weile, ehe endlich ein wenig Ruhe eintraf. Eliander beschloss, dass das Schiff unsere Belohnung für die Unterstützung bei dieser Aktion sein sollte. Wir würden es gereinigt und mit einer Crew zur Verfügung gestellt bekommen. Wir einigten uns auch darauf, die beiden jungen Schmuggler, die wir am Leben gelassen hatten, als Crew zu verpflichten. Eliander wollte sie zuerst einsperren, doch Mirahn bestand darauf, dass sie eine zweite Chance verdienen.
Oceanus erzählte mir, dass er vom Stamm der Manaan stammte, aus einer Siedlung etwa 20 Meilen südöstlich von hier. Sie konnten das Schmugglerschiff oft beobachten und fanden es seltsam. Sein Auftrag war es, das Schiff zu überwachen und er verfolgte sie bis zu einer großen Stadt im Norden - vermutlich Luscarn. Es scheint der Heimathafen der Schmuggler zu sein.
Etwas beschämt gab Oceanus schließlich zu, dass die Piraten ihn schließlich entdeckt, bewusstlos geschlagen und gefangen genommen hatten. Er beschloss, eine Weile bei uns zu bleiben um zu sehen, wie diese Sache enden würde - und dann fiel er bewusstlos in meine Arme. All das hatte ihn wohl ziemlich angestrengt. Mirahn und ich versorgten ihn so gut wir konnten und den Rest würde eine gute Nacht voll Schlaf richten.
Und so, liebes Tagebuch, sitze ich nun hier und schreibe etwas ungelenk, während neben mir ein schlafender Wasserelf liegt und auf meinem Schoß ein Pseudodrache sitzt. Bimz hatten wir im Zimmer des Magiers gefunden und er scheint mich zu mögen.
Während ich hier sitze sehe ich Midnight mit dem Hut eines Captains am Bug stehen. Auf ihrer Schulter sitzt Cuppa, ihre Schatten sind schwarz gegen den sich langsam erhellenden Himmel.
Zmej läuft mit einem großen Notizbuch über Deck und notiert sich bereits alles, was verbessert und angepasst werden muss an unserem Schiff, der Naked Ned.
Mirahn sitzt neben Pavel, beide trinken aus einem Flachmann und sie unterhalten sich leise.
Der Nebel verzieht sich langsam und es kommt ein neuer Tag. Ich bin gespannt, was wir noch so alles erleben werden.