Also eskaliert schnell!
Eskalieren kann ich.
Ansonsten hätte ich sogar zwei Charakterkonzepte im Angebot. Hätte eine leichte Tendenz zum Werwolf, aber ich finde eine Selkie auch echt interessant.
Clemens "Fossi" Fösel [ja, der Nachname ist eine Einladung ^^] ist der Sohn von Markus und Marianne Fösel, denen ein ziemlich großer Betrieb in der Stadt gehört. Die Familie ist jetzt nicht phänomenal reich, aber wohlhabend - klassischer oberer Mittelstand würde ich sagen. Als Einzelkind fehlt es Clemens an nichts, aber seine Eltern achten darauf, dass er ja nicht "verwöhnt" wird. Der Vater ist ein "Kümmerer", sowohl im Unternehmen, als auch zuhause. Generell sind die Eltern leicht alternativ angehaucht, besonders die Mutter. Sie geht ganz in ihrer Rolle als Hausfrau auf, was aber immer schwieriger wird, weil ihr einziger Sohn nun "dieses Alter" erreicht hat, in dem man so ziemlich alles tut, um dem elterlichen Nest zu entkommen.
Das Familienunternehmen Fösel besteht schon in dritter Generation in der Stadt, war mal ein Eisenwarengeschäft, wurde aber in den letzten zwanzig Jahren von Markus Fösel komplett umgekrempelt und stellt nun alles für den Camping- und Caravaning-Bedarf her. Jüngst ist eine Wohnmobilreihe hinzugekommen, das Unternehmen expandiert, die Stadt freut sich über satte Gewerbesteuern und neue Arbeitsplätze.
Natürlich weiß niemand, dass es sich bei der Familie Fösel männlicherseits um
Werwölfe handelt. Diese ganze Outdoor-Geschichte dient ein wenig der Tarnung, aber die Fösels wollen sich eigentlich von ihrem wilden Erbe distanzieren. Dem Vater ist das Ganze auch leicht peinlich, und als er seinem Sohn vor ein paar Monaten reinen Wein ("Du bist ein Werwolf, Junge.") eingeschenkt hat, war es so einer dieser Jetzt-erklärt-er-mir-wie-Sex-geht-
awkward-Momente. Jedenfalls wird das Ganze seither eher totgeschwiegen, und Clemens ist froh, dass er wenigstens seine Clique hat, um sich über diesen ganzen übernatürlichen Scheiß auszutauschen (?,
Je nachdem, wie offen bekannt wir den übernatürlichen Background spielen wollen.)
In der Schule ist Clemens total mittelmäßig und hat keinerlei Ambitionen, was dazu führt, das sein Vater ihm regelmäßig und reflexartig Motivationsansprachen hält. Für die Mutter ist Clemens so eine Art "Projekt": sie schlägt ihm regelmäßig irgendwelche absurden Freizeitbschäftigungen vor oder Hobbies, an denen er sich mal versuchen sollte. Jüngst hat sie beschlossen, dass die ganze Familie Vegetarier werden (auch wegen dieses, ihr wisst schon, "Wolf"-Problems), und seit sie ihm als Pausenbrot nur noch Grünkernbratlinge und Sprossensalat einpackt, wächst Clemens' Aggressionspotential von Tag zu Tag.
Von der Optik her geht er in die Skater-Richtung, er trägt meist Markenklamotten (weniger aus Prestigegründen, sondern schlicht, weil seine Mutter ihm das kauft und die Familie das Geld dazu hat), also echte (nicht die nachgemachten, die man gerade überall kaufen kann) Chucks, Levis 501er und Eastpack/Fishbone/Chiemsee-Hoodies. Natürlich hat er auch einen Discman und ein neues Nokia 3210, aber er prahlt nicht damit rum. Außerdem achten seine Eltern darauf, dass er sich das Zeug "verdient" und drängen ständig darauf, dass er irgendwelche Ferienjobs macht. Das Geld, das er bekommt, soll er dem Heimatverein spenden, aber Celemens würde es lieber in eine neue Vespa investieren.
Charlotte "Charlie" Siméon ist die französische Austauschhülerin. Seit die Stadt eine Städtepartnerschaft mit Concarneau in der Bretagne eingegangen ist, finden regelmäßig Austausche statt, meist in den Wochen vor den Sommerferien oder im Rahmen von Klassenfahrten der Mittelstufe. Aber es gibt auch ein Programm, bei dem Schüler ein ganzes Jahr in einer deutschen Familie unterkommen, und Charlotte gehört dazu. Sie lebt jetzt also bei den Neumanns, die zwar sehr nett sind, aber so gar nicht auf ihrer Wellenlinie.
Die Neumanns haben drei Kinder, alles Söhne, alle wesentlich jünger als Charlotte, und sie vermisst ihre fast gleichaltige Schwester sehr. Außerdem führen die Neumanns die einzige Metzgerei im Dorf, sind ziemlich bodenständig und, na ja, einfach gestrickt. Charlottes Eltern sind hingegen astreine Akademiker, sie hat eine Professur an der Universität in Rennes inne, er ist Meeresbiologe.
Was natürlich passt, denn Charlotte ist eine meeresgeborene Selkie und vermisst ihre Heimat immens. Die Flüsse und stillen Waldseen um das Dorf herum sind kaum ein Ersatz für die raue See, mit der sie groß geworden ist, und außerdem kommt sie nicht sonderlich gut mit dem Süßwasser klar.
Bild bin ich mir noch nicht ganz klar, vielleicht
so oder
so, oder nochmal ganz anders, muss ich aber nochmal suchen.