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Autor Thema: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger  (Gelesen 43269 mal)

Herugrim

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  • 21. Oktober 2020, 14:16:54
Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« am: 21. Oktober 2020, 14:16:54 »

Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger


Safety Tools sind Werkzeuge, die du nutzen kannst, um sicherzustellen, dass sich alle deine Spielerinnen und Spieler jederzeit am Tisch wohlfühlen.
Diese Tools sind besonders dann wichtig, wenn Inhalte deiner Spielrunde problematisch sein oder an die persönlichen Grenzen gehen könnten, sich jemand unwohl fühlt und die Notbremse ziehen möchte, helfen aber auch dabei, Tabus bzw Grenzen im Vorfeld zu kommunizieren.
Im folgenden Faden erkläre ich unterschiedliche Aspekte von Safety Tools, stelle die meiner Meinung nach bekanntesten Vertreter vor und gebe an einigen Stellen Tipps, wie man sie gerade bei einem virtuellen Spieltisch verwendet.
Die hier vorgestellten Techniken sollen die Hinweise praktisch ergänzen, die bereits im offiziellen Teil des Forums zum Umgang mit Tabuthemen gegeben wurden.


Was sind Safety Tools?
Manchmal können im Spiel Themen aufkommen, die für uns zu viel sind, uns großem Stress aussetzen oder dazu führen, dass wir uns unwohl fühlen. Safety Tools ermöglichen es der Spielleitung und den Spielern, vor, während und nach dem Spiel miteinander zu kommunizieren und so sicherzustellen, dass alle zusammen Spaß haben.
Safety Tools sind vor allem dazu da, bereits bekannte Grenzen zu kommunizieren (nicht jede irgendwie mögliche Problematik abzudecken!), aber im Zweifelsfall signalisieren zu können, dass man sich unwohl fühlt.
Sie sind nicht dazu da, Spielstile oder bewusste Entscheidungen, was Inhalte angeht, zu zensieren, sondern sollen es uns ermöglichen und einfacher machen, einen sicheren Umgang mit schwierigen Themen zu finden.
Faustregel: Je problematischer die Inhalte, umso dringernder empfiehlt es sich, Safety Tools zu verwenden.


Warum Safety Tools verwenden?
Oft haben Spieler Schwierigkeiten, sich zu melden, wenn sie sich unwohl fühlen, weil sie zBsp. nicht stören wollen, Angst haben, dass andere auf sie herabschauen, es ihnen peinlich ist, sie sich schämen oder sie aufgrund der durch die Szene geweckten Emotionen in einem kurzen Schockzustand stehen und schlichtweg nicht in der Lage sind, jemanden zu unterbrechen (Deer-in-Headlights-Phänomen). Die Verwendung von Safety Tools macht es leichter, im Zweifelsfall zu intervenieren oder problematische bzw. traumatische Inhalte bereits im Vorfeld auszuschließen.
Beispiel:
Ein Spielerin in deiner Gruppe leidet an schwerer Arachnophobie. Wenn du schließlich das riesige Spinnenmonster beschreibst, kann das mehr als nur unangenehm für sie werden.
oder
Jemand aus deiner Gruppe ist vor kurzem Vater oder Mutter geworden. Wenn im Spiel dann Kinder zu schaden kommen, kann das für die Person nur schwer bis gar nicht zu ertragen sein, selbst wenn ein ähnliches Szenario vorher für die Person kein Problem war. Persönliche Grenzen können sich mit der Zeit verändern.

In deiner Gruppe Safety Tools zu verwenden, bedeutet nicht, dass sie auch unbedingt zum Einsatz kommen müssen. Es sendet aber vor allem das Signal an alle Beteiligten, dass im Zweifelsfall Rücksicht genommen wird und ein echtes Interesse da ist, dass alle sich wohlfühlen. Das schafft viel Vertrauen und Sicherheit.



Vor dem Spiel
Oft hilft eine Session 0, um Erwartungen, Stimmung oder beabsichtigte Thematiken zu kommunizieren. Spielleiter haben häufig eine gute Vorstellung davon, was sie thematisieren möchten oder welche Atmosphäre sie bieten wollen, und das im Vorfeld mitzuteilen, hilft, die richtigen Leute für die angesteuerte Erfahrung zu finden.
Indem du entweder in deiner Ausschreibung oder im Rahmen einer Session 0 ausdrücklich kommunizierst, ob du bestimmte Themen ins Spiel aufnehmen willst, stellst du sicher, dass du und deine Spieler rechtzeitig wissen, worauf man sich einlässt. Das hilft, auf beiden Seiten böse Überraschungen zu vermeiden.

Ratings
Zur schnellen Einordnung von geplanten oder beabsichtigten Inhalte kannst du bekannte Film- oder Spieleratings verwenden. Beispiele dafür sind FSK 12, 16, 18 bzw PG13 und R.

Lines and Veils
Tabuthemen oder persönliche Grenzen werden im Vorfeld besprochen und bspw. in einer Liste mit den zwei Kategorien gesammelt. Dieses Tool ist dazu da, um bekannte Grenzen zu kommunizieren, als auch in der Kampagne mögliche problematische Inhalte weiter einzugrenzen.
Lines sind Grenzen, die nicht übertreten werden, das bedeutet, dass diese Inhalte nicht Teil des Spiels und der Spielwelt sind und niemals auftauchen werden. Es gibt diese Themen in der bespielten Welt einfach nicht.
Veils sind Inhalte, bei denen es okay ist, wenn sie vorkommen, aber nicht explizit beschrieben werden sollen, die Kamera vorher wegblendet (cut to black) oder der Vorhang des Schweigens über das Geschehen fällt.
Lines und Veils können im Verlauf einer Kampagne angepasst werden, wenn das Bedürfnis danach besteht.
Wichtig: L&V sind nicht dazu da, jede mögliche Problematik aufzuschreiben - das ist schlichtweg nicht möglich - und es bedeutet auch nicht, dass nicht aufgeschriebene Inhalte automatisch für alle in Ordnung sind. Sprich im Zweifelsfall im Vorfeld mit deiner Gruppe.
Wenn über Lines und Veils gesprochen wird, dann vertrauen wir uns gegenseitig unsere Grenzen an. Das hat viel mit Vertrauen und Verletzlichkeit zu tun und erfordert in diesem Moment viel Empathie. Bitte diskutiere nicht mit jemandem darüber, seine oder ihre Grenzen zu verschieben und gib der Person nicht die Schuld für ihre persönlichen Grenzen. Als SL solltest du unbedingt sofort einschreiten, wenn du so etwas mitbekommst.
Umsetzung: Du kannst bei vielen virtuellen Spieltischen (Roll20, FoundryVTT, etc) Handouts anlegen, die für alle jederzeit sichtbar und abrufbar sind. Im Rahmen einer Session 0 sprichst du das Thema an, erläuterst, was man unter L&V versteht. Anschließend können Spieler sich direkt melden oder dir ihre Grenzen flüstern, wenn sie nicht offen darüber sprechen möchten und du trägst für sie die genannten Themen ein. Beides ist okay. Schließlich dankst du allen für ihr Vertrauen und betonst, dass diese Liste nicht fest ist und bei Bedarf Dinge hinzugefügt oder runtergenommen werden können, wenn sich Grenzen zb ändern.

Die Digitale RPG Einverständnis-Checkliste
Ein nützliches Tool für Cons, um schnell im Vorfeld einen Haufen Themen abzudecken und eine kleine Einschätzung der Mitspielerinnen und Mitspieler zu bekommen.
Kann auch gut genutzt werden, um zu überprüfen, ob alle Beteiligten bei einer bestimmten Kampagne auf einer Wellenlänge sind, was Ekelzeugs, Gewaltdarstellung oder Romantik, etc angeht.
Die Liste ist ein Google-Formular und funktioniert nach dem klassischen Ampelprinzip.

Zur Verwendung eine eigene Kopie anfertigen, indem Du oben auf die drei Punkte klickst und dann auf "Kopie erstellen".
Die Liste stammt aus "Consent in Gaming" und ist im Rahmen der 15-Jahre-Drachenzwinge-Feier von mir ins Deutsche übersetzt und an einigen Stellen erweitert worden.
Zur Liste geht es hier.


Im Spiel

X-Card
Die X-Card wird im Spiel gezogen, wenn sich jemand unwohl fühlt oder das Gefühl hat, die Szene geht in eine Richtung, mit der er oder sie absolut nicht einverstanden ist, weil die behandelten Inhalte den Spaß dauerhaft schädigen könnten, zb weil sie eine persönliche Grenze übertreten, die einem in diesem Moment erst bewusst wird. Manche verwenden die X-Card daher als Notbremse, aber oft kann man schon vorher erahnen, wohin die Reise geht und so ein "Stop"-Signal senden.
Wird die X-Card gezogen, kann die Gruppe gemeinsam entscheiden, ob zurückgespult wird, Inhalte oder Szenen übersprungen werden oder gar nicht vorkommen sollen. Je nach Situation kann es auch hilfreich sein, eine kurze Pause zu machen.
Umsetzung: Die X-Card kann beispielsweise durch das einfache Senden eines "X" in den Spielchat erfolgen oder in dem man sagt "Ich möchte das x-en."
Für Roll20:
Du kannst ein Makro anlegen, das alle deine Spieler in ihrer Makroleiste haben. Alles, was sie tun müssen, ist dann auf den Makro-Knopf zu drücken. Die X-Card wird dann direkt in den Chat gepostet, sodass sie sofort für alle deutlich sichtbar ist. Dazu kopierst du einfach folgenden Code in das Codefeld deines Makros. Du kannst natürlich auch die Grafikadresse einer anderen X-Card Variante benutzen.
[X-Card](http://keepontheheathlands.com/wp-content/uploads/2017/02/X-Card.jpeg)
Open Door
Die Open Door ist, vereinfacht gesprochen, die Zusage, dass jeder jederzeit das Spiel verlassen oder eine Pause machen kann und dafür nicht verurteilt wird oder man es der Person übel nimmt.
Diese Technik eignet sich besonders bei One- und Fewshots, kann aber auch bei Kampagnen zum Einsatz kommen.
Umsetzung:
Erläutere das Prinzip zu Beginn eines Spielabends. Es kann sinnvoll sein, durch Nachrichten wie "kurz afk" Intentionen klar zu machen, damit der Rest Bescheid weiß, ob Abwesenheit nur vorübergehend ist oder im Rahmen der Open Door die Runde verlassen wird. Das macht es dem Rest einfacher, das Spiel fortzusetzen. 



Nach dem Spiel

Bleed
Manchmal können Emotionen von Charakter auf Spieler (oder umgekehrt) überschwappen. Das kann zum Beispiel im Rahmen eines Konflikts passieren, bei dem ein Streit zwischen Charakteren ins RL überschwappt, aber auch die intensive Rührung, wenn eine Szene sehr emotional ist und du beispielsweise die Traurigkeit deines Charakters fühlst, das dir eventuell dabei hilft, ihn besser darzustellen. Eine gute Darstellung des Phänomens gibt es hier.
Arten von Bleed
Bleed-In:
Wenn Gedanken, Gefühle, Beziehungen des Spielers/der Spielerin den Charakter beeinflussen
Bleed Out:
Das Gegenteil, also wenn Gedanken, Gefühle des Charakters ins RL fließen
Bleed Feedback Loop (Vor allem im Larp):
Wenn Schlafmangel, Hunger, etc kognitive Fähigkeiten so beeinträchtigen, dass Bleed-In und Bleed-Out in ständigem Wechsel stattfinden, weil der Verstand Schwierigkeiten hat, mit der Situation mitzuhalten.
 
Bleed bringt uns emotional durcheinander. Spielbeginn und -ende daher klar abzugrenzen und deutlich zu machen, hilft dabei, Orientierung zu bieten.
Bleed kann manchmal dazu führen, dass sich die Beziehungen innerhalb der Gruppe verschlechtern, daher ist es wichtig, dieses Phänomen entsprechend der Situation richtig aufzuarbeiten. Gleichzeitig kann Bleed aber auch dabei helfen, das Spiel für alle Beteiligten auf eine neue Ebene hieven.
Umsetzung:
Grundsätzlich gilt: Sprich mit den anderen Gruppenmitgliedern über das Spiel und deine/eure Emotionen. Das hilft allen, durch egal welche Art von Bleed hervorgerufenes Verhalten richtig einzuordnen.
Beispielsweise einem emotionalen Charaktertod kann das passieren, in dem die Gruppe sich Zeit nimmt, nach dem Spiel (auch in den Tagen danach) über die Szene oder die Ereignisse zu sprechen und so zu verarbeiten.
Bei Konflikten bietet sich an, das Spielende klar zu signalisieren und am besten über die SL vermittelte Konfliktgespräche zu führen.

Weitere Informationen zu Bleed findest Du auf der entsprechenden Folie des Vortrags zu 15 Jahren Drachenzwinge im Anhang.

Feedbackrunde
Die klassische Feedbackrunde, bei der alle gemeinsam konstruktive Kritik äußern können. Dabei werden gemeinsam Dinge hervorgestellt, die gut oder weniger gut funktioniert haben. Wichtig ist natürlich, Kritik so zu äußern, dass sie nicht als Herabwertung wahrgenommen werden. Hilfreich ist, Kritik mit konkreten Wünschen oder Vorschlägen zu paaren, wie man Dinge in Zukunft anders und besser machen könnte.
Auch regelmäßig der Spielleitung fürs Leiten zu danken, hilft dabei, deutlich zu machen, dass einem etwas an der Runde liegt.
Eine regelmäßige Feedbackrunde als Abschlussritual kann dabei helfen, alle nach intensivem Rollenspiel wieder ins RL zurückzuholen und so auch Bleed vorbeugen.

Stars and Wishes
Diese Technik eignet sich, um Feedbackrunden etwas zu strukturieren.
Sterne sind, wie damals in der Grundschule, für Dinge, die an diesem Spielabend besonders toll waren, sei es ein Kampf, eine Interaktion, das Handhaben von schwierigen Situationen durch die SL, das Vorbereiten einer Spieloberfläche, etc.
Wünsche sind Dinge, die man sich für die Zukunft (bzw die nächste Session) wünscht. Dabei kann es sich um eine konkrete Interaktion zwischen zwei Charakteren handeln, evtl. Storymomente oder -entwicklungen, aber auch alles andere, was das Spiel verbessern könnte, wie das Nachjustieren bei bestimmten Regeln oder Werten.
Umsetzung:
Jeder äußert am Ende des Spielabends einen Stern und einen Wunsch. Das erlaubt es, Feedback in einem positiven und strukturierten Rahmen zu äußern und hilft besonders dann, wenn Kritik sonst oft negativ wahrgenommen oder geäußert wird.



Die Verwendung von Safety Tools garantiert natürlich nicht, dass nicht doch einmal Szenen passieren können, bei denen sich jemand unwohl fühlt. Aber dann bist du für den Fall zumindest vorbereitet und hast für dich selbst und alle anderen am Tisch Möglichkeiten, mit so einer Situation richtig umzugehen.
Auch sind Safety Tools selbstverständlich keine Ausnahme von den Play Safe Regeln - Play Safe betrifft Grenzüberschreitungen und Angriffe auf Spielerebene, Safety Tools setzen sich mit (oft unbeabsichtigten) Grenzüberschreitungen im Rahmen der Fiktion auseinander.

Meine persönliche Empfehlung ist, pro Spielabschnitt jeweils eine Option auszuwählen und auch gerne mal auszuprobieren, was zu dir, deinem Spielstil und deiner Gruppe passt.
Persönlich nutze ich L&V mit einer Session 0 und kommuniziere oft auch schon konkrete Erwartungen im Vorfeld über von mir ausgeschriebenen Angebote. Im Spiel verwende ich dann die X-Card, wobei diese in meinen Runden noch nie zum Einsatz kam.
Ich habe sie aber gerne dabei und mir ist von Leuten, mit denen ich spiele, rückgemeldet worden, dass sie sich mit der Gewissheit, im Zweifelsfall eine Methode zu haben, wie sie auf sich oder ein Problem aufmerksam machen können, deutlich wohler fühlen und es ihnen Sicherheit gibt, selbst wenn sie nicht glauben, dass sie sie brauchen werden.

Ich hoffe, dass einige der oben beschriebenen Techniken und Methoden hilfreich waren oder ich zumindest etwas vermitteln konnte, was Safety Tools sind, sowie warum und wie man sie verwenden sollte.
Falls du Vorschläge, Rückmeldungen oder Fragen hast, nur zu, entweder hier im Post oder per PN! :)


Quellen und weiterführende Links (alle englisch):
Das TTRPG Safety Toolkit
Lines and Veiles
X-Card von John Stavropoulos
Open Door und weitere Techniken
Stars und Wishes von Lu Quade
https://nordiclarp.org/2015/03/02/bleed-the-spillover-between-player-and-character/
« Letzte Änderung: 10. November 2021, 23:47:27 von Herugrim »
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Sensei

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Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #1 am: 21. Oktober 2020, 14:41:38 »

Ein guter wenn auch langer Artikel.

Danke dafür.

Ich habe sehr lange ohne Kenntnis dieser Tools gespielt und geleitet. Das klappte gut. Aber besonders im online Rollenspiel sind sie gute Tools.

Auch wenn ich leider erlebt habe, wie diese Tools gegen Mitspieler missbraucht wurden, halte ich sie weiterhin für gute Hilfsmittel.
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Frostgeneral

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  • 21. Oktober 2020, 14:45:10
Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #2 am: 21. Oktober 2020, 14:45:10 »

Der neuste Frostcast beschäftigt sich uA mit psychischer Gewalt und Bleed.
2 Stunden sehr angenehme Atmosphäre zu diesen Inhalten
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Herugrim

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  • 21. Oktober 2020, 16:16:09
Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #3 am: 21. Oktober 2020, 16:16:09 »

Ein guter wenn auch langer Artikel.

Danke dafür.

Ich habe sehr lange ohne Kenntnis dieser Tools gespielt und geleitet. Das klappte gut. Aber besonders im online Rollenspiel sind sie gute Tools.

Auch wenn ich leider erlebt habe, wie diese Tools gegen Mitspieler missbraucht wurden, halte ich sie weiterhin für gute Hilfsmittel.
Danke! Ich wollte einfach möglichst viele unterschiedliche Sachen vorstellen, nicht nur das, was ich nutze. Hoffentlich ist die Länge noch im akzeptablen Bereich. :)
Schade, dass du da negative Erfahrungen machen musstest. MMn liegt bei sowas aber das Problem dann nicht am Tool, sondern der Person, die versucht, sie zu zweckentfremden.
Letztendlich sollen alle diese Tools Kommunikation und Austausch fördern und ermutigen, aber sie sind definitiv kein Allheilmittel für Probleme, die wahrscheinlich tiefer gehen.

Sensei

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Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #4 am: 21. Oktober 2020, 16:53:20 »

Ja. Deswegen schrieb ich ja, dass die Tools gut sind. Gerade auch aus den von dir schon aufgezeigten Gründen.

Und negative Erlebnisse wenn sie nur einmal vorkommen sollten nie ein Grund sein das ganze aufzugeben.

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Salandrion

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  • 21. Oktober 2020, 17:11:30
Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #5 am: 21. Oktober 2020, 17:11:30 »

Danke dir für die Texte!

Ich möchte das gerne mehr nutzen, hab da mehr sowas wie "Hausregeln" gehabt, aber gut, dass es "erbrobte Tools" gibt, Danke dafür!


Was ich aber ein bischen kritisch sehe, ist die "unterschwellige" verantwortung des SLs dafür, zu moderieren, Lösungen zu finden ect, wo ich lieber die ganze Gruppe sehen möchte.
Ich verstehe aber natürlich, warum das meist so läuft und ist, finde das aber sowohl als Spielleiter als auch als Spieler oft unangenehm.

Aber grundsätzlich:  :thumbsup:
Danke dir, hab es gleich in meinen gruppen geteilt.
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Aniell

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Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #6 am: 21. Oktober 2020, 17:32:52 »

Vielen Dank Herugrim für diese Übersicht!

Da hab ich tatsächlich schon lange mal drauf gewartet und selber nie die Zeit zu gefunden. In diesem Sinne: Danke
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Alessa

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Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #7 am: 21. Oktober 2020, 20:19:10 »

Ich finde deine Anleitung auch super, auch für Nicht-Einsteiger. Da sind tatsächlich noch eine Punkte drin, die ich bisher nicht auf dem Schirm hatte.
Vielen Danke dafür.  :thumbsup:
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Ritterin1919

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  • 17. Februar 2021, 11:17:48
Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #8 am: 17. Februar 2021, 11:17:48 »

Wow, danke!!!!

Habe schon lange nichts gespielt :/ Das hier wird mir helfen zrückzufinden. :thumbsup:
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Roach

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Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #9 am: 24. Februar 2021, 10:14:20 »

Für Fantasy Grounds gibt es vor allem zwei Extensions: Halt! und das FRPG TT Toolkit.

Halt! sendet eine wohl kaum zu übersehende (anonyme)  X-Card in den Chat in Form eines Stoppschildes, das dann alle sehen. Wahlweise kann auch ein "Bitte zurückschrauben, es geht in eine mir unangenehme Richtung" ebenfalls anonym gesendet werden.
Das FRPG TT Toolkit bietet geich drei Karten mit verschiedenen Symbolen (zB X-Card, die beschriebene "Herunterschrauben"-Karte und eine frei wählbare dritte Bedeutung), die, wenn sie "gezogen" werden, beim eSeL groß über allen Programmfenstern aufploppen (ebenfalls anonym), und wenn der eSeL bestätigt, sie gesehen zu haben, erhält (nur) der betreffende Spieler eine Chatmessage, dass der eSeL die Karte gesehen hat, was die Nutzung noch eine weitere Stufe anonymer macht (wenn der eSeL das Therma stoppt ohne viel zu sagen, weiß außer dem Spieler und dem eSeL niemand, dass die Karte gezogen wurde...)

Was mir nur fehlt ist ein "Trigger"-Fragebogen, den ich gerne auf offline-Cons verwende(te):

Eine Liste mit möglichen Triggerthemen, die nicht unbedingt im Abenteuer vorkommen müssen. Die Spieler sollen mir dann mögliche Problemthemen ankreuzen, und anschließend ihren „Stimmzettel“ in eine bereitgestellte Schachtel werfen.
Bevor ich sie dann auswerte, mische ich sie noch einmal gut durch(Spieler erhalten selbstverständlich zum Ausfüllen Bleistifte derselben Marke und Härte, damit die „Stimmabgabe“ auch wirklich anonym bleibt). Anschließend weiß ich dann, bei welchen Themen (wenn sie tatsächlich im Abenteuer vorkommen und nicht in der Liste als „red herring" standen) ich besonders vorsichtig sein muss / das Abenteuer eventuell gleich umgestalten sollte.
« Letzte Änderung: 24. Februar 2021, 10:17:08 von Roach »
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The Roach

Synfair

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  • 19. März 2021, 21:09:55
Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #10 am: 19. März 2021, 21:09:55 »

Sehr schöner Beitrag! Das Bleed-Problem hatte ich leider schon des öfteren nach der Sitzung wahrgenommen... es ist schwierig damit umzugehen, gerade wenn etwas sich dann anstaut. Von einem anderen Spielleiter habe ich seit über einem Jahr dann die nachträglichen Feedback-Runden eingebaut. Ich habe damit an sich positive Erfahrungen gemacht, hat es leider aber auch nicht stets für Klarheit gesorgt. Gerade wenn Personen eben schüchtern sind oder angst haben jemanden vor versammelter Masse die Meinung zu geigen.
Dieses X-Card System klingt interessant - hätt ich auf dem Tisch mir nicht vorstellen können, doch werde ich es mal bei meinen Würfelprogrammen ausprobieren.

@Roach soetwas wie ein Trigger-Fragebogen ist mir mal im englischen über den Weg gelaufen. An sich quasi wie das bereden in der Session 0, nur eben Annonym - oder halt nur an die Spielleitung keine Ahnung. Will ich mir mal zu Herzen nehmen, ghihi.
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ScarSacul

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  • 27. März 2021, 11:17:10
Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #11 am: 27. März 2021, 11:17:10 »

Netzfund, welches ich euch nicht vorenthalten will:
Das Safety Tool "Script Change RPG Toolbox": https://briebeau.itch.io/script-change
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Das Universum ist groß genug, dass jede Wahrheit darin ihren Platz findet.
ScarSacul stellt sich vor..

Ravno

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  • 16. August 2021, 23:12:18
Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #12 am: 16. August 2021, 23:12:18 »

Roll 20 bietet Sicherheitswerkzeuge für jeden Raum, zu finden unter:

https://marketplace.roll20.net/browse/gameaddon/10589/rpg-safety-tools
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1984 was a warning, not an instruction manual!

Herugrim

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  • 10. November 2021, 23:51:12
Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #13 am: 10. November 2021, 23:51:12 »

Der Eintrag Bleed wurde editiert und um Informationen aus dem Vortrag zum 15-Jahre-Jubiläum der Drachenzwinge ergänzt.

Die Digitale RPG Einverständnis-Checkliste ist unter Vor dem Spiel eingefügt worden. Diese ist ebenfalls im Rahmen der Feierlichkeiten von mir aus dem Englischen übersetzt und an einigen Stellen erweitert worden.

Im Anhang gibt es die Folien meines Vortrags im Rahmen der Jubiläumsfeier zum Nachlesen!

Viel Spaß!

Freygeist

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  • 24. November 2021, 17:52:53
Re: Safety Tools - Eine Anleitung für Einsteiger
« Antwort #14 am: 24. November 2021, 17:52:53 »

Hallo zusammen,
Nun möchte ich doch mal etwas nachhaken - mir persönlich hat sich ein Safety-Tool nie ganz erschließen können.
Was spricht gegen den guten, alten und offenen bzw persönlichen Hinweis? Was tut ein Tool, im Vergleich zum direkten Austausch per Nachricht oder Voice-Chat? Zuvor findet doch sicherlich ein erstes Kennenlernen statt, um ein gewisses Grundvertrauen zu schaffen und weitere, womöglich sensible Themen abzugleichen.
Und falls ich die X-Card ziehe: Ist es dann offensichtlich, was konkret mir in einem Moment zu viel wurde, wenn die SL beispielsweise die Verhältnisse in einem Straflager beschreibt?

Ich möchte hiermit nicht das Safety-Tool-, geschweige denn jemanden persönlich angreifen; die Beweggründe für X-Cards etc sind wirklich eine tolle Sache!
Mir mochte bis zuletzt bloß nicht aufleuchten, warum es für dafür ein Tool gibt.

Habt eine entspannte Woche  :)

EDIT: Falls der Beitrag unangebracht im Thread wirkt, entschuldige ich mich dafür. Habe just nochmal den Betreff verinnerlicht  ::)  :D
« Letzte Änderung: 24. November 2021, 17:56:58 von Jan Jansen »
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Genitiv ins Wasser, weil's Dativ ist
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