Für mich ist das wichtigste bei einem Charakter der Hintergrund und wie der Spieler sich den Charakter vorstellt. Dafür gibt es "20 Questions" in allen möglichen Ausführungen. Aber egal wie gut man den Hintergrund auch ausarbeitet, der Charakter wird erst mit dem Spiel wirklich aufleben und "Charakter" bekommen.
Wenn Dir Zahlen auf dem Papier wichtig sind, dann kommuniziere das und erstelle mit den Spielern gemeinsam die Charaktere. Wälze dann nicht die Regelkenntnis auf die Spieler ab. Wäge ab, ob etwas funktionieren kann oder nicht funktionieren kann, wenn es den Regeln widerspricht oder nicht existiert (The Gamers und die "fucking Sieg Weapon" falls du das kennst). Ich unterhalte mich am liebsten direkt mit den Spielern und passe Fertigkeiten und Vorteile an, so dass es sowohl zum Hintergrund als auch zu den Vorstellungen des Spielers und dir passt. Im schlimmsten Fall hat der Spieler eine Vorstellung von dem Charakter, wie er einmal sein soll, aber das ist dann auch schon ein schöner Aufhänger für das Ziel das der Charakter dann haben könnte.
Es ist vermutlich auch das beste, nicht mit Charakteren aus anderen Gruppen oder Vorabenteuern zu spielen, denn jede Gruppe hat ihre eigenen Methoden. Und einen Charakter auf deine Methodik anzupassen ist schwierig, besonders wenn es nicht zwischen SL und Spieler kommunziert wird. Bleib dir treu! Wenn dir Zahlen wichtig sind, dann kommuniziere das auch und sage nicht, dass es darauf sowieso nicht ankommt, obwohl es Dir dann im Geheimen doch sehr wichtig ist. Dann werden die Spieler sich auch an die gegebenen Regeln halten.
"Schummeln", "Powergameing" und ähnliches sind Begriffe von denen, die Regeln über den Spielspass stellen (Sei es von SL oder von Spielerseite). Charaktere mit "Geschmäckle" wie Lule es nennt gibt es nicht, weil das immer im Auge des Betrachters liegt und es immer Geschichten dazu gibt, weshalb etwas so ist. Es gibt immer Spieler und Meister, die sich die eine oder andere Meinung bilden. Letzen Endes glaube ich, dass man sich immer selbst eine Meinung bilden sollte, anstatt sie sich von irgendjemandem bilden zu lassen. Ich sehe die Regeln im Rollenspiel so, wie es ein Pirat tut... es sind mehr Richtlinien
Sich abzustimmen und eine gemeinsame Basis zu haben ist wichtig. Ich persönlich erstelle am liebsten die Charaktere gemeinsam mit den Spielern, vor allem wenn sie keine Ahnung vom System haben und einfach nur ihren Charakter vor ihrem Inneren Auge sehen. Aber das macht natürlich auch auch am meisten Arbeit und frisst am meisten Zeit, sowohl für den Meister als auch den Spieler. Zeit ist ja auch das wertvollste, was man in seinem Leben hat (ganz besonders wenn man sie mit seinem Lebenspartner verbringen kann *lächelt zu seiner Frau*). Oder ich erstelle die Charaktere schon im Voraus und stelle sie dann den Spielern zur Verfügung (One Shots).
LG
Ginstor