Für mich sind Oneshots eher wie Filme, aufwendig, oft schnell und irgendwie "explosiv", ob das nun Action oder Drama ist, aber eben auch etwas zu schnell, klischeehaft und "platt".
Und zu sehr Fokussiert auf Ein Thema (oder wenige) Oft fehlt die Zeit für wirklich komplexe Themen oder Zwischenmenschliches oder Beides.
Umso klarer und konkreter ein Oneshot beschrieben ist, umso mehr alle wissen, worauf sie sich einlassen(Thema, Einstieg, zeitlimit), umso weniger Freiheiten es gibt (zb. vorgefertigte Chars), umso eher ist es meiner Erfahrung nach "ein Erfolg".
Oneshots haben schlicht selten den Raum für viel Inhalt, versuchen aber meistens viel zu viel. Eine spannende Erkenntnis, die ich mir echt merken sollte vor meinem nächsten "Oneshot"
Somit sind komplexe Systeme eigentlich ungeeingnet, außer es geht explizit darum, dieses System zu lernen und die Regeln "zu testen" oder das Setting mal "anzuschnuppern".
Wenn ich dann aber noch krasse Charakterinterakton, Action und ein spannendes Finale erwarte... ist das viel zu viel. Und ehrlich, nur um ein System zu lernen, das reicht mir meistens nicht.
Kampagnen sind dann eher (lange) Serien, es ist raum für Regeln, raum für Soziales Spiel, Raum für Simulation, Raum für "sich treiben lassen", raum sich mit einem Charakter zu identifizieren und sich in diesen Hineinzuversetzen, ihn tiefer auszugestalten, was für mich ein Haupt-"spaß"-Element des Rollenspiels ist.
Ich denke, das ist der Grund, warum ich One-Shots nicht so gerne mag. Es ist oft nicht wirklich klar, was passiert, meine Erwartungen sind hoch und sie werden oft durch Timing, MitspielerInnen oder andere Umstände entäuscht.
Dann lieber einen "Blindshot" mit Menschen, die ich mag, wo es dann einfach darum geht, ne schöne Zeit miteinander zu verbringen
(Oder eben die "Ewige" Sandbox-Kampagne, die ich so liebe, aber die eigene Fallstricke hat. Und Kampagnen haben natürlich auch nicht zwangsläufig bessere Storys, Charaktere, Spannung ect. Nur haben sie den Raum, um diese erzählungen zu ermöglichen)