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Autor Thema: [DoctorWho] Alles was entsteht (4/4)  (Gelesen 13495 mal)

MadHatterine

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  • 28. Januar 2012, 16:55:35
[DoctorWho] Alles was entsteht (4/4)
« am: 28. Januar 2012, 16:55:35 »

System: Nach 5 Jahren Cthulhu haben wir eine Systemwechsel zu Doctor Who vollzogen. Es wird eine eigene Kampagne gespielt, in der die Charaktere Pioniere der Time-Agency sind. Die ersten Menschen, die jemals eine Zeitmaschine ausprobieren! Was kann schon schief gehen?

Technik: Teamspeak und Fantasy Grounds

Spieler:

Xerlis als Lizzy - furchtlose Spezialistin für Kekse und Historie.
Schattenfaehe als Helly - Computerkellerkind und Tardisflüsterin
Ghostonly als Graham. Xavier Graham. Gentleman, Boss und Babysitter
Tori als Marlowe - Teenager und Wandlungskünstlerin




Ewiger Ehrenplatz: Cane als Rob. Schusssichere Unterstützung für Xavier und derjenige, der nicht schnell genug wegrennen konnte, bevor es los ging.


Master: "You are insane!" *thumbsup* MadHatterine, Anfang der Dreißiger, ewiges Spielkind




Spieltermine: Alle zwei Wochen, Mittwochs, von 20 - 23 Uhr



ALTLASTEN



Ich fand ihr Tagebuch auf dem Dachboden, in der hintersten Ecke. Ein Foto hatte darauf gelegen – schwarz-weiß und ganz fleckig, aber meine Großtante Mary-Ann war noch gut darauf erkennbar gewesen. Alle sagen immer, dass ich ihr furchtbar ähnlich sehe und einen Moment lang hatte ich das Gefühl die alten Straßen zu sehen mit ihren Gaslaternen, die es damals in London gegeben hatte, wo sie herstammte. Meine Großtante war kurz nach ihrer Ankunft hier wahnsinnig geworden und dann im Asyl verstorben. Selbstmord.
Zumindest haben das alle immer behauptet.
Ich kauerte mich tiefer in die Ecke des Dachbodens, immer mehr und mehr in mich versinkend, während vor meinen Augen die Buchstaben tanzten und flackerten. Nur am Rande nahm ich wahr, wie draußen die Sonne unterging und sich die Nacht über unseren kleinen Vorort senkte. Erst als die letzten Worte des Buches in einem verwischten Strich abbrachen, konnte ich aufsehen. Ich zitterte am ganzen Leib und wollte einfach nur aufstehen und nach unten gehen. Aber niemand war da. Die Straße war in vollkommene Finsternis getaucht – keine Laternen waren an, keine Vorgartenbeleuchtung. Meine Kerze flackerte und verlosch.
In der Dunkelheit hörte ich ein Tocken.


Worum geht es hier: Geplant ist eine Kampagne, die sich vom Gaslight-Setting bis hin zur aktuellen Zeit erstreckt. In der Folge werden sich die Charaktere mehr mit ihrer Umgebung  beschäftigen müssen, sich stärker hinein finden, als das normalerweise bei Cthulhu der Fall ist. Schließlich müssen Nachkommen oder andere Angehörige das Erbe der Charaktere antreten, sollten diese versterben oder dem Wahnsinn anheim fallen.
Es wird auf eine Mischung aus selbst geschriebenen und  Kaufabenteuern hinaus laufen.

Meister: Moi. MadHatterine, 23 Jahre, Studentin, im Leiten noch nicht sooo erfahren, aber bisher gab es keine Beschwerden. Ich bevorzuge einen cineastischen Stil – will heißen Spannung, Story und Stil (halt diese Momente, an die man sich später vom Spieleabend noch erinnert) haben Vorrang. Regeln sind Hilfsmittel und als diese wichtig, aber vor allem Kämpfe etc pp werden eher logisch abgehandelt, um es mal so auszudrücken.

Spieler: 
Xerlis: Pater Walker. Ein katholischer Priester, der sehr unter seinem direkten Vorgesetzten leidet.

Schattenfaehe: Schwester Aliffa. Eine Nonne, die derzeit Pater Walker den Haushalt führt. Aufgrund ihrer Angst vor Protestanten und ihrer Angewohnheit, bei Angstzuständen auf den Pater hinauf zu klettern, fürchtet dieser einen Bandscheibenvorfall. Mittlerweile wurde mehrfach postuliert, dass die Nonne zum Haus dazu gehört, das der Pater nun bewohnt. (Folglich kann man sie nicht loswerden...)

 Ghostonly: Nachdem sein erster Charakter leider den Freitod wählte (kann ich nichts für!) beehrt er uns nun mit Eric Fletcher, einem Adeligen mit okkulten Interessen.

Technik: TS3 und Würfel (oldschool am Tisch); vielleicht wird noch ein Programm zum Würfeln besprochen, aber zumindest von mir aus ist das nicht zwingend notwendig.

Spieltermine: Alle zwei Wochen, Mittwochs, von 20 - 23 Uhr
Was bisher geschehen ist: Die Welt hüllt sich in Dunkelheit und harrt der Dinge, die da kommen.

Das Ende: Die Kampagne ist am 22.11.2017 zu Ende gegangen. NACH 5 JAHREN! Es findet sich unten ein Epilog. (Die Charaktere haben die Rollen von Göttern eingenommen, Loki besiegt, Hel adoptiert und Bastet als Haustier bekommen. Das Übliche eben.)
« Letzte Änderung: 25. Juli 2020, 17:56:57 von MadHatterine »
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  • 23. November 2012, 00:34:54
Re: [Cthulhu] Alles was entsteht (3/4)
« Antwort #1 am: 23. November 2012, 00:34:54 »

Bisher geschehen:

Hyde yourself
(selbstgeschriebenes Abenteuer)
Unsere Helden sahen sich der bekannten Figur des Dr. Jekyll gegenüber und ebenso Mr Hyde. Es gab Kindesentführungen, Fälle von Besessenheit (wenn man dem Pater glaubt, der mitten in der Nacht den Bischof geweckt hat, um ihm dies mitzuteilen) und dann auch noch die Besessenheit eines Spielercharakters, der sich daraufhin in einem Bordell mit einem Haufen Leichen wieder fand. (Wir lernen daraus: Nicht patzen in solchen Situationen....)
Es wurde ein....'spezialisierter' Priester (Pater Sevill) hinzugezogen, der sich um eine Gesundung des Charakters kümmern wollte. In der Folge kam es allerdings zu einem erneuten Aufeinandertreffen mit Jekyll, der dabei sein Leben verlor. Pater Sevill wurde niedergeschlagen und später von seinen eigenen Katzen angefallen und fast zu Tode zerfleischt. Er beantragte daraufhin eine Versetzung und Pater Richard erhielt sein Haus, seine Aufgaben und seine Nonne. Nichts davon hat er gewollt.
Der besessene Polizist derweil entschied, sich das Leben zu nehmen. (Frau Hempel lässt anmerken, dass sie in der Folge nun ein Zimmer frei hat und dieses gerne an einen netten Herrn vermieten würde, der ordentliche Zeiten einhällt, ruhig ist und einen ordentlichen Braten zu schätzen weiß. Eine Vorliebe für Gartenzwerge wäre wünschenswert, kann aber noch nachträglich erworben werden.)
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  • 23. November 2012, 00:46:16
Re: [Cthulhu] Alles was entsteht (3/4)
« Antwort #2 am: 23. November 2012, 00:46:16 »

2 years later


Mit eigenen Augen
In London gehen seltsame Dinge vor sich. Vor der Tür von Pater Walkers Kirche wird eine Leiche gefunden -- Elliot Whitemark, der sich mit Aliffa angefreundet hatte und zuvor seinen Ordensbruder Eric mit zur Kirche gebracht hatte, um ihm dort etwas zu zeigen. Er wurde aufgefunden mit auf die Augen genähten Knöpfen. Der Privatdetektiv, den der Adelige daraufhin anheuerte, um Walker zu überwachen fand sich später im Keller von dessen Haus wieder - tot und mit Knopfaugen. Eine Hand fehlte ebenfalls, doch wurde diese dankenswerterweise per Post an den Adeligen geschickt.
Die drei ungleichen Helden fanden schließlich heraus, dass noch weitere Morde in London passiert waren und auch ein solcher in dem kleinen Ort Down the Morrow. Dort hatte sich ein ähnlicher Mord bereits 50 Jahre zuvor ereignet. Aliffa nahm eine Puppe mit, die sie geschenkt bekommen hatte und die ihr erstaunlich ähnlich sah und bei der der Verdacht besteht, dass sie sich von selbst bewegen kann.
Es wurde sich auf den Weg gemacht. In dem Ort fanden sie auch Pater Sevill vor, der sich hierher zurück gezogen hatte und seine Freude über das Wiedersehen kaum in Grenzen halten konnte. Zumindest wurde keiner von ihnen erschossen. Bis jetzt.
Sie erfuhren, dass der Mord vor fünfzig Jahren einem Puppenmacher namens Tibutzeck angelastet, doch nie nachgewiesen werden konnte. Dessen Sohn lebt immer noch im Ort. Seine Puppen weisen eine erstaunliche Ähnlichkeit mit der von Aliffa auf.
Im Puppenladen wurde der Mann selbst für seltsam befunden (die Diagnose 'schizophren' liegt in der Luft, was unangenehme Erinnerungen an Jekyll herauf beschwört) und es wurden in den Boden geritzte Zeichen entdeckt. Walker erstand eine Puppe, die ihm ähnelte und seinen Namen trug. Die gefunden Zeichen wurden von Sevill als eine Art Fluchzeichen identifiziert, mit denen man böse Geister an etwas binden kann.
Als die drei den Laden nachts untersuchen wollten, wurden sie von hinten niedergeschlagen -- die Puppen stehen im Verdacht.
Aufgewacht sind sie nun in einem ihnen unbekannten Raum, die Münder zugenäht und Arme und Hände an den Oberkörper genäht. Neben ihnen liegen jeweils zwei große Knöpfe.
« Letzte Änderung: 23. November 2012, 01:02:30 von MadHatterine »
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  • 10. Dezember 2017, 13:59:15
Re: [DoctorWho] Alles was entsteht (4/4)
« Antwort #3 am: 10. Dezember 2017, 13:59:15 »

Das Ende vom Anfang

Das Katholikenviertel in London war schon lange ein in sich geschlossenes System gewesen, eine Enklave von Menschen, die sich nicht anders als fremd und unerwünscht fühlen konnten in einer Stadt, in der Katholizismus nicht viel anders als Satanismus behandelt wurde.
Es war neu, dass es sich in ein gewisses Mysterium hüllte. Es waren die Raben, zumindest sagten das alle Nichtkatholiken in der Stadt. Man konnte sich schwerlich durch die engen Gassen bewegen, ohne wenigstens einen Raben zu sehen. War man fremd beobachteten sie einen und mancher Mann, der Übles vorgehabt hatte, erzählte später im Gefängnis, die Raben hätten ihn verfolgt.
Auch auf dem kleinen Pfarrhaus saßen immer einige Raben und blickten interessiert jeden Fremden an, der durch die Gasse schritt.
„Sie müssen zugeben, dass das alles SEHR ungewöhnlich ist, Pater.“ Inspector Pratchett sah misstrauisch zu den Raben nach oben, die sich auf einem Baum vor der Kirche aufgereiht hatten und überall hin sahen, nur nicht zu ihm. Der Inspector fühlte sich ohnehin nicht sonderlich wohl. Sein Anzug war zu eng (eine eindeutige Sabotage von...jemandem), er hatte seit einiger Zeit Probleme mit dem Atmen und hustete oft und er war immer noch der Ansicht, dass man den heutigen Tag irgendwie hätte verhindern müssen.
„Sie sehen zu oft Mysterien, wo es keine gibt, Inspector.“ Walker war ganz ruhig, während er neben der Kirchentür stand. Als er den Kopf leicht drehte, in Richtung der sich nähernden Kutsche, taten es die Raben auf dem Baum auch. „Raben sind ganz gewöhnliche Tiere. Kein Grund, sich solche Gedanken zu machen.“
„Hmpf.“ Pratchett sah wieder zu den Raben und beschloss dann, sie zumindest für den Moment zu ignorieren. „Es ist nicht nur das. Was ist mit Ihren Nachbarn?“
„Sie sind recht lebhaft.“
„Die eine Tochter ist ständig auf dem Friedhof und niemand hat jemals ihr ganzes Gesicht gesehen!“
„Ich habe es gesehen. Eine furchtbare Hautkrankheit. Das arme Mädchen schlägt sich mit Gottes Hilfe sehr tapfer. Was könnten Sie dagegen haben, dass es Trost und Ruhe auf einem Gottesacker sucht?“
„Harumpfh!“ Pratchett schüttelte missmutig den Kopf und sah dann auf seine drückenden Schuhe. Er wollte eine Pfeife haben. Oder besser noch: Ein gutes Ale oder Whiskey. Aber Alexia war überaus...deutlich gewesen, was das angegangen war. Er fragte sich wirklich, woher sie diese Aufsässigkeit hatte. Sicherlich nicht von ihrer Mutter. Vermutlich war ihr der Sturkopf von selbst gewachsen durch all die merkwürdigen Bücher, die sie dauernd las. Das konnte nicht gesund sein.
„Sind wir zu spät?“ Schwester Me- MRS HUNTER (Es war immer noch überaus merkwürdig, sie so zu nennen. Nonnen sollten wirklich nicht heiraten. Es war gegen die Natur!) kam mit geröteten Wangen auf sie zu, zwei bockige Kinder hinter sich her ziehend. Die dunklen Haare der beiden waren mit Müh und Not gezähmt worden, aber sie hatten Flecken und kleine Risse auf der Kleidung. Zweifellos etwas, das sie auf dem Weg hier her geschafft hatten. Die beiden waren berüchtigt dafür, alles zu jagen, was sich irgendwie bewegte oder auch Essen zu stehlen, das ihr Vater dann später bezahlte. Die beiden waren immer hungrig, auch wenn Inspector Pratchett bestätigen konnte, dass sie gut gefüttert wurden. Sie sahen ihrem Vater erstaunlich ähnlich, der gemäßigter hinter her kam. Helena Hunter war immer einen halben Schritt hinter ihm, ihr Gesicht verdeckt von einem Schleier, der gerade so ihre Augen erahnen ließ.
„Sie sind wie immer überaus pünktlich, Schwester.“ Walker nickte ihr zu und ignorierte das leichte Knurren, das von Hunter kam. Ein Eichhörnchen hüpfte vorbei und eines der Kinder wollte hinter her, nur um von Mrs Hunter am Kragen zurück gehalten zu werden.
„Kommt Pater Cecil?“
„Mein…“ Inspector Pratchett versuchte es auszusprechen und ließ es dann doch bleiben. Vielleicht würde er es am Ende des Tages schaffen. Dann, wenn Alexia ihm endlich zugestanden hatte, seinen Kummer auf die einzig hilfreiche Art zu bekämpfen. „Mr Fletcher war sehr deutlich in seiner Ablehnung von Pater Cecil.“ Er konnte ihm diesbezüglich nicht einmal widersprechen. Es sprach für sich, dass es Pater CECIL war und nicht Pater Green. Der Mann war nicht für das Priesteramt geeignet und Inspector Pratchett war froh genug, dass er sich nicht mit noch mehr merkwürdigen Gestalten herum ärgern musste.
Sie alle wurden still, als eine Kutsche vorfuhr und Alexia ausstieg, strahlend, in weiß und alles in allem viel zu gut für den merkwürdigen Fremden, den sie auf der Straße aufgelesen hatte und der nun in der Kirche auf sie wartete.

Fletcher war wenig überrascht, als ihm plötzlich eine dunkle Katze um die Beine strich. Er sah schmunzelnd hinunter, warf einen kurzen Blick über die Gäste und zu der noch geschlossenen Tür, ehe er in die Hocke ging und dem Tier mit zwei Fingern vorsichtig über den Kopf fuhr.
„Ich habe dir noch nicht richtig gedankt, hm?“, fragte er leise und die Katze schnurrte.
Über ihm begann die Orgel zu spielen und Fletcher zuckte mit den Schultern. „Ich fürchte, wir werden das verschieben müssen.“ Er stand wieder auf und spürte mehr als dass er es wirklich sah, wie Pater Walker hinter ihm seinen Platz einnahm. Er schlug ihm kurz auf die Schulter, ehe er ganz vorbei war.
„Wissen Sie“, sagte Walker, während die Tore aufgestoßen wurden und das Sonnenlicht in die Kirche floss, sich alle Menschen umdrehten, um zur Braut zu blicken, „ich denke, dass wir alle noch lange an diesen Tag zurück denken werden, als an den Anfang von einem wunderbaren Abenteuer.“

Ende (vom Anfang)

-> Der Epilog von 5 Jahren Cthulhu
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