Es gibt keine Linksextremistischen Parteien die man wählen könnte. Zumindest nicht aus Deutschland.
Als Extremismus bezeichnen Behörden in Deutschland seit etwa 1973 politische Einstellungen und Bestrebungen, die sie den äußersten Rändern des politischen Spektrums jenseits der freiheitlich demokratischen Grundordnung zuordnen
Die einzigen beiden als "linksextremistisch" eingestuften Parteien, die zur Europawahl antreten, sind die MLPD und die DKP. Auf "rechtsextremistischer" Seite zähle ich drei (NPD, III. Weg und Die Rechte). Die finde ich tatsächlich alle unmöglich... aber wegen ihrer Inhalte, die ich für völlig beschissen halte - nicht, weil irgendeine Behörde meint, dass die "extremistisch" seien.
"Extrem" ist immer sone Sache des Standpunktes. Es setzt voraus, dass es irgendwo eine neutrale Mitte gäbe, von der aus das beurteilt werden könnte. Und das bezweifle ich stark, wenn ich mir die selbsternannten "Parteien der Mitte" so anschaue. Gabs ja letzte Woche dieses erhellende Video eines recht aufgebrachten jungen Mannes auf YT dazu, wie toll die sich für "uns alle" eingesetzt haben in den vergangenen Jahren. Da könnte ich glatt von "extremer" Ignoranz oder "extremer "Unwissenheit" sprechen. Oder auch "extremer" Bestechlichkeit.
Insofern gibts gerade wohl kaum eine Partei, die nicht an der ein oder anderen Stelle "extreme" Forderungen hat. Und "extrem" viele Kompromisse eingehen muss und sich daher sowieso nie allen Forderungen gleichermaßen wird widmen können. Die ganze Welt ist voller Extreme.
Morgen zieh ich wieder mein
bestes Hütchen an und geh wählen. Und da lass ich mir auch nicht von ein paar Forengestalten erzählen, wen ich zu wählen habe. In diesem Sinne: Geht
alle wählen, nicht nur die, die meine Meinung teilen. Nur zuhause sitzen und rummosern bringt erwiesenermaßen absolut gar nichts. Wählen bringt immerhin weniger als gar nichts und sei es nur, dass ihr mal wieder eure Nachbarin trefft. ^^ Wählen gehen kostet nichts und tut nicht weh und beim letzten Mal hab ich nichtmal fünf Minuten angestanden - es kostet also auch keine Zeit. Und historisch betrachtet ist frei und geheim wählen gehen zu können auch immer noch ein großes Privileg, das einfach aus dem Fenster zu werfen irgendwie echt schade wäre - selbst wenn ich meinen persönlichen Einfluss bei Wahlen nicht direkt ersehen kann. Und: Wenn alle voll die Scheiße wählen, weiß ich hinterher wenigstens, wo ich dran bin, also auf auf!
Und danach Gedanken machen, wie und wo ihr euch aktiver einsetzen könnt für das, was euch wichtig ist. Internetpetitionen? Demonstrationen? Selbst ner Partei beitreten? Den örtlichen Naturschutzverein unterstützen? Im Tierheim Katzenscheiße schippen? Nicht noch ein paar billige Schuhe kaufen, wenn die alten ihren Dienst noch tun? Euch zu einem euch bislang nicht vertrauten Thema informieren? Kreativer Protest? Ner Gewerkschaft beitreten? Blümchen für die Bienen säen? Beim nächsten Streichen des Gartenschuppens ne Farbe benutzen, die ungiftig für Fledermäuse ist? Einen Verein gründen? Einem Verein beitreten? Eure Ernährung überdenken? Irgendwohin spenden? Briefe und Mails an Politiker_innen schicken? Eine Radiosendung auf die Beine stellen? Einen Wohltätigkeitsbasar durchführen? Ein Tier retten? Einen Gerichtsprozess begleiten? Lokal angebautes Biogemüse kaufen? Eine Fremdsprache lernen und zur Kommunikation beitragen? Jemandem dabei helfen, eine Fremdsprache zu lernen? Auf einen Misstand aufmerksam machen? Etwas blockieren? Laut werden? Örtliche Kultur befördern, z.B. mal wieder ins Museum gehen oder lieber das private, kleine Kino besuchen? Selbst nen Garten pflegen? Etwas selbst herstellen, statt es zu kaufen? Second-Hand-Ware kaufen? Ein nettes Wort und ein Lächeln für eine Person, die es brauchen kann? Dich mal was trauen?... Wir haben so viele Möglichkeiten, die Welt um uns herum zu beeinflussen. Jede_r kann etwas finden, dass für ihn_sie machbar ist und das unsere Welt ein bisschen besser machen kann. Einfach vor einem geheimnisvollen "die da oben" zu kapitulieren und sämtliche Verantwortung (und Chancen!) von sich zu weisen, ist bequem, aber nicht zielführend. (Ich selbst find übrigens gar nicht alle oben genannten Ideen besonders gut, aber wenn DU sie gut findest, DANN MACH!).
Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist - es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt!
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Thema: Warum gibt es kein Thema wo man schreiben kann, was man gerade schreiben will? (Gelesen 1333928 mal)