9. – 12. Phex, 1014 BF
Chronistin: Yomatar
(157. Runde, G7-Prolog)
Leider verschlafen die Helden Mitternacht und müssen hastig in der Dämmerung des neuen Tages aufbrechen. Zusätzlich kann jetzt nicht mehr der direkte Weg zum Einstieg genommen werden, weil jener quer über die gut sichtbare Strasse geführt hätte. Deshalb nähern sich die Gefährten aus der Dorfseite. Glücklicherweise ist die sperrige Steinplatte aber zügig entfernt und es geht hinab in die muffige Dunkelheit. Der Geheimtunnel ist nur mit Holzbalken abgestützt und wird zwischenzeitlich von Wurzeln, sowie Leuchtpilzen dekoriert. Davon lässt sich die Gruppe jedoch nicht aufhalten. Eher ein Hinderniss stellt allerdings die solide Steinmauer am Ende des Tunnels dar. Erst Kaleas Abklopfen der Wand fördert einen losen Stein zu Tage, welche die Verriegelung der Steinplatte löst.
So fallen die Helden in einen dunklen Lagerraum ein. Da keine verdächtigen Geräusche zu hören sind, bewegt sich die Gruppe danach vorsichtig entlang der unbekannten Gänge und erreicht schliesslich eine Art Kerker. In einer der Zellen befindet sich eine halb verhungerte Frau, welche sofort darum bittet, herausgelassen zu werden. Als sich die Dame als Yppolita vorstellt, die Königin der Amazonen, ist Arnulf sofort bereit, ihr Hilfe zu leisten. Doch seine Muskelkraft muss den magischen Händen von Orelio weichen. Letzterer schafft es, im Gegensatz zum Rondrianer, mit Leichtigkeit die Gitterstäbe des Kerkerraumes zu verbiegen, stellt danach allerdings eher ein Hindernis für die Königin dar. Jene will umgehend ihres Schwertes habhaft werden, welches sich unter dem Burgtempel befindet. Orelio will jedoch zuerst mehr über die Situation erfahren und provoziert die Amazone teils auch etwas, um sein Ziel zu erreichen. Auf jeden Fall erzählt Yppolita, dass vor einiger Zeit, nach dem Besuch eines Gewürzhändlers, eine dunkle Gestalt im Tempel erschien und erklärte, sie sei die dunkle Rondra und man habe sich ihr zu unterwerfen. Königin Yppolita weigerte sich und wurde von ihren eigenen Kriegerinnen in den Kerker gebracht. Sie ist sich jedoch sicher, dass sie ihre Schwestern wieder zum Guten bekehren kann.
Die Helden sind sich dessen nicht so sicher, folgen der Amazone aber in den Tempelkeller. Ihrerseits jedoch eher, um aus dem darüber liegenden Tempelraum zu erfahren, wer dort wahrhaftig auftaucht. Leider können sie dort nicht mehr erfahren, sondern werden von einer haarigen Ungestalt überfallen. Nachdem sie sich erfolgreiche der Kreatur erwehrt haben, beschliessen sie, einen Versuch zu starten, die gefallenen Amazonen im Tempel einzusperren, um Zeit zu schinden.
Nachdem die Helden den Fluchtweg in den Tempelkeller verrammelt haben, geht es deshalb zuerst zurück in die Lagerräume, um geeignetes Holz und Werkzeuge zu finden. Auf dem Weg zur Haupttüre stolpern sie dann in der Küche über die fast blinde Köchin. Orelio versucht sofort weitere Informationen zu erhalten, insbesondere über den Händler, welcher die Burg kurz vor den dunklen Geschehnissen besuchte. Hilda erzählt ihm daraufhin, dass Bernhelm ihr ein besondere Geschmacksbeilage bereitstelle und sogar ein Zimmer neben der Küche habe. Während Orelio sich das Gebräu zeigen lässt und in Erfahrung bringt, dass Königin Yppolita die einzige ist, die davon nie probiert hat, tritt Arnulf die Türe des vermeintlichen Händlerverstecks ein. Leider ist Bernhelm nicht zugegen, aber die Gefährten können wenigstens seine Bücher und Alchemieutensilien konfiszieren.
Da sich unterdessen die Amazonen bereits zum Morgenandacht versammelt haben, müssen sich die Freunde sputen, um die Tempeltüre noch rechtszeitig zu verschliessen. So beginnt Kalea auch gleich den Hammer zu schwingen, als sie an der Türe ankommen und vergisst zu warten, bis Orelio einen Verschlusszauber parat hat. Aus diesem Grund werden die eingesperrten Amazonen sehr früh auf ihr Problem aufmerksam und stemmen sich vehement gegen die halbverschlossene Türe. Arnulf und Kalea können die Damen nur mit viel Muskelkraft daran hindern, ihrem Gefängnis zu entkommen, während Orelio seinen Zauber spricht.
Vielleicht ist Lika deshalb die einzige, welche die dunkle Gestalt im Nebenraum des Tempels entdeckt und ohne langes Überlegen alleine die Verfolgung aufnimmt. Leider vergebens, denn Bernhelm hat noch mehr Tricks auf Lager. Anstatt sich der Thorwalerin zu stellen, schwingt er sich auf dem Rücken einer fliegenden Schlange in die Lüfte und zerstört dabei den Tempelturm fast vollkommen. Lika kann ihm nur noch eine Skraja hinterherwerfen, bevor er am Horizont verschwindet.
Indessen haben die Helden im Burghof ganz andere Probleme. Die Trümmer des Turms sind auf den Tempelraum gefallen und haben viele eingesperrte Amazonen verletzt. So muss die Gruppe die Damen zur Raison bringen und dafür sorgen, dass die Verletzten versorgt werden. Dies gelingt ihnen mit Hilfe der Königin recht gut.
Yppolita kann ihre Schwestern, ohne den Einfluss grausiger Esszutaten, tatsächlich aus ihrer geistigen Umnachtung aufwecken und verspricht, alles daran zu setzen, den Frieden im Tal wieder herzustellen. Sie verpflichtet sich sogar, alle erpressten Reichtümer den rechtmässigen Eigentümern zurückzugeben und Genugtuung an die geknechteten Bauern zu leisten. Orelios Anliegen, die Burg mit einem magischen Berater zu berreichern, stösst jedoch nicht auf Gegenliebe. So verabschieden sich die Gefährten mit Yppolitas Dank, in Form von amazonischen Zuchtpferden, und dem Versprechen, den Safranhandel mit dem Hause Stoerrebrandt eiligst wieder aufzunehmen.
Am darauffolgenden Tag erreicht die Gruppe dann erneut Shamahan und wird am Dorfeingang freudige von einem zotteligen Vierbeiner begrüsst. Kalea freut sich ihren treuen Begleiter wieder gefunden zu haben und überlässt es den anderen, die hiesigen Händlerin, sowie die Rondrageweihten über die Vorkomnisse zu unterrichten. Einige Tage später können sie sodann auch dem Herrn Stoerrbrandt in Ysilia die frohe Nachricht überbringen und werden dafür reichlich belohnt.