Zeitgleich in Boran
Gastchronist: Deti
(Zusatzrunde, Soloplot für Jaskier Bund)
Jaskier stürmte aus dem Tempel, seine Fäuste waren geballt und er wollte nichts mit Orelio zu tun haben.
Einige Minuten ging er ziellos durch die Stadt, er musste sich ein wenig abreagieren. Blödes Maraskan, dummes abergläubiges Pack. Er hoffte, das der Streit und die Belagerung dieser Stadt bald vorbei seien und das sich das Mittelreich mit wichtigeren Dingen konzentrierten könnte als dieser Insel mittem im Nirgendwo!
In Tobrien gab es in jeder größeren Stadt immernoch Anhänger des falschen Kaisers Answin, selbst in Ysilia wurde der Wideraufbau durch diese Rebellen verzögert.. Rebellen...
Überall gab es Rebellen gegen das Mittelreich, es war zum Haare ausreißen. Aber solange die Leute hier durch den König Mut fassen würden und diese Stadt von seinen Truppen gehalten werden konnte, würde auf Maraskan kein Frieden einkehren. Jaskiers Blick ging über das Hafenbecken zum nördlichen Ufer. Dort, auf dem östlichen Ende, lag auf einem großen Hügel die Burg des Königs.
Wenn man nur etwas dagegen tun könnte.. ich meine eigentlich müsste man diese doch einfach mit Beschuss von den Schiffen eindecken. Eine Idee keimte in Jaskier auf, WENN der König verschwinden würde, dann würden die Truppen ihren Mut verlieren. Aber wenn er das versuchen wollte, dann müsste er es alleine machen. Seine Gedanken gingen zurück an seine Begleiter, keiner von Ihnen würde Jaskier bei diesem Unternehmen helfen und Unterstützung von den Einheimischen brauchte er auch nicht erwarten.
Mit ein paar schnellen Handgriffen lockerte er seinen Rucksack und durchsuchte seine Ausrüstung: 2 Fackeln, 10m Seil mit einem Wurfhacken, einige Wurfmesser, sein Bund mit Dietrichen und seine beiden Schwerter. Viel war das ja gerade nicht, aber er war schon mit weniger ausgekommen. Er stopfte alles zurück und machte sich auf. Über Umwege ging er in Richtung der Burg, wobei er darauf achtete, das er nicht verfolgt werden würde. Unterwegs kaufte er sich noch ein Brot und steckte es ebenfalls in seine Tasche.
Als er in die Nähe der Burg kam, suchte er sich eine geschützte Stelle im Gras und legte sich dort hin. Darauf achtend das ihn niemand zu leicht entdecken konnte, begann er damit die Burg zu beobachten. Das gekaufte Brot half ihm bei seiner Aufgabe als wichtiges Proviant.
Es war Dunkel geworden, die Nacht war schon lange hereingebrochen und das Madamal stand am Himmel. Auf den Mauern der Burg leuchteten Lampen auf und ihre regelmäßigen Bewegungen deuteten darauf hin, das sie zu Patrouillen gehörten.
Von weiten konnte man mehrere Stufen in der Befestigung erkennen. Die beiden Tore waren natürlich auf der untersten Stufe, von dort aus musste man wahrscheinlich durch mehrere Tore langsam den Hügel hinauf, damit man dann endlich ganz oben bei der eigentlichen Burg ankommen würde.
Jaskier schaute sich die Festung an und fand eine Stelle in der Mauer, an der er hochklettern würde um dann direkt auf die 3. Stufe der Befestigung zu gelangen.
Mit einen großen Bogen näherte er sich dem Hügel. Um an den Anfang der Mauer zu gelangen, musste er zuerst einen 10 Schritt Steilhang überwinden. Er inspizierte den Weg hinauf, das Seil das er mit sich führte war leider zu kurz. Mit einem "Klack" fuhren kleine Klingen aus den Spitzen seiner Stiefel heraus. Die Rittersporne hatten ihn schon häufiger beim Klettern geholfen und er hoffte das sie ihm auch diesmal weiterhelfen könnten. Vorsichtig streckte er sich und griff nach den ersten Felsen. Immer wieder zog er sich hoch und nutzte die Sporne um sich einen festen Halt im Gestein zu verschaffen. Ohne Schwierigkeiten gelang er zum Ende des Steilhangs und zum Anfang der eigentlichen Mauer.
Jaskier bewegte sich an der Mauer entlang, um von seinem erhöhten Punkt einen Einblick auf den Hof zu gelangen. Dort unten fand er einen künstlich angelegten Teich und einige Grünflächen, außerdem gab es einen Weg hoch in eine höhere Ebene. Vorsichtig ging er wieder zurück um dann die Wand weiter hinauf zu klettern. Er hob sein Bein und stieß mit dem Sporn zu. Ein "Kling" war zu hören und sein Fuß rutschte ab. Durch die erste Schicht der Mauer stach sein Sporn hindurch, jedoch war darunter harter Stein, an dem die Klinge einfach abpralte. Einen Blick nach oben zeigte ihn, das auch der Wurfhaken nicht nützen würde. Der überdachte Wehrgang war so angelegt, das der Haken keine Möglichkeit hatte, einen festen Halt zu finden.
"Na toll, also diesmal ohne Hilfsmittel!" Jaskier ging zur Kante der Mauer. Hier stand mit einem 90 Grad Winkel der Turm zur Mauer und hier könnte man sich ein wenig einklemmen um hinauf zu gelangen. Der KGIA-Agent klemmte sich in die Ecke und drückte sie nach oben. Langsam aber sicher kam er höher, als er ein leichtes Knacken hörte. Der Putz an der Mauer bröckelte und riss dann ab. Seine Füße verloren den Halt und mit einem stumpfen Schrei auf den Lippen rutschte Jaskier ab. Reflexartig griff Jaskier nach einem Stein im Geröllhang und konnte so verhindern, dass er den ganzen Abhang hinunter fiel. "Argh, ich werde doch nicht jetzt schon aufgeben, bei den Zwölfen!". Erneut ging Jaskier die Mauer an und schob sich Zentimeter für Zentimeter nach oben, bis er zum Wehrgang kam.
Dieser war komplett zugemauert und überdacht. Einzig allein Schießscharten zeigten dem Kommisar, das hier hinter mehr als nur Mauer war. Durch die Löcher sah er den Schein einer Laterne und er hörte Schritte von Wachen. Als sich diese von ihm entfernten zog sich Jaskier hoch. Die Scharte war nicht groß genug, um hindurch zu klettern jedoch benutzte er diese, um sich abzustoßen und an dem überstehenden Dach fest zu halten.
Jaskier hing einige Augenblicke in der Luft und gerade als er sich hochziehen wollte lockerten sich einige Dachziegel und fielen runter. Beinahe wäre er abgerutscht, jedoch gelang es ihm, schnell umzugreifen und sich danach auf das Dach zu ziehen. Atemlos bliebt er auf dem Dach liegen und lauschte in die Finsternis, hoffentlich hatten die Wachen ihn nicht gehört... (1)
Anscheinend war Phex mit ihm, denn die beiden Wachen unter ihm unterhielten sich weiter, als wäre nichts gewesen. Gerade wollte er weitergehen, als er einige interessante Gesprächsfetzen aufschnappte. Anscheinend ging bei den Wachen das Gerücht rum, das der König gelähmte Beine hatte. Einer der Beiden behauptete, das er ihn nie hatte laufen sehen. Der Andere hielt dies jedoch für dummes Gewäsch und riet dem Mann, dies nicht zu laut zu sagen. Als sich das Gespräch um die Familien der Beiden drehte, wandte sich Jaskier ab und inspizierte den nächsten Teil seines Ausflugs.
Vor ihm lag ein 20 Schritt breiter Hof der weitesgehend leer war. Einzig ein Brunnen in der Mitte und einige Bäume im südöstlichen Teil waren zu sehen. Auf der gegenüberliegenden Seite war die nächste 5-6 Schritt hohe Mauer. Oben waren zwei weitere Wachen zu sehen, die gelangweilt den Hof unter ihnen beobachteten. Geduckt schlich Jaskier auf dem Dach der Mauer entlang und lies sich im Blickschutz der beiden Bäume in den Hof. Mit dem Rücken stand er an der Wand eines Turms und von Innen war Gelächter von mehreren Personen zu hören. Jaskier behielt die Wache oben auf der Mauer im Blick und als diese sich gerade umdrehte um nach hinten zu schauen, sprintete er an der Wand entlang, um den Hof zu überqueren ohne entdeckt zu werden. Als er 2/3 des Weges geschafft hatte, drehte sich die Wache jedoch wieder zu ihm um. "Verdammter Mist, das kann doch nicht wahr sein..", jedoch war Phex ihm auch diesmal wieder hold, denn der Blick der Wache blieb noch einige Sekunden am Brunnen hängen, was Jaskier die nötige Zeit verschaffte um in Deckung zu gehen. (2)
Jaskier überprüfte die Mauer, langsam strich er mit der Hand über den verbauten Stein. Dieser war zwar auch zu hart für seine Rittersporne, jedoch gab es zwischen den einzelnen Steinen kleine Spalten, in denen er sich halt verschaffen konnte. Langsam, aber sicher zog er sich hinauf und als die Wache sich gerade umdrehte, um zur anderen Wache zu schauen zog sich Jaskier über die Mauer und lies sich dahinter in ein Gebüsch fallen. Phex musste heute als sein persönlicher Schutzgeist dienen. In diesem Busch versteckte er sich kurz, um dann zum nächsten Gebüsch weiter zu laufen. (3)
Gerade wollte er weiter laufen, als unter seinem Fuß etwas zerbrach und mit einem "Knack" bemerkte er den kleinen Ast unter seinen Füßen.
"Hmm?" Die Wache in seiner Nähe drehte sich um und ging langsam auf den Busch zu. Auf Jaskiers Stirn brach der Schweiß aus und vorsichtig rutschte er tiefer zwischen die Blätter. Krampfhaft hielt er jetzt einen Dolch in seiner Hand.
Sekunden vergingen, die Jaskier wie Stunden vorkamen, aber endlich drehte sich die Wache wieder um und ging zurück auf ihren Platz. Diese Chance nutzte der Mittelreicher sofort aus und geschwind lief er zum nächsten Gebüsch.
Dieses Stand an einem kleinen Gebäude das als Torbogen für den Platz diente,auf dem er sich befand. Es war jedoch leider verschlossen. Jaskier überlegte sich gerade, in welche Richtung er nun gehen sollte, als er viele Schritte hörte. Vom Westen kam eine große Gruppe Wachen auf den Platz.
Entweder Jaskier blieb in seinen Versteck und hoffte, das sie ihn dort nicht entdecken würden, oder er machte sich noch schnell aus dem Staub. Leider war der Torbogen wie bereits gesagt zu und der letzte Mauerabschnitt zum Hauptgebäude war zu hoch und zu ungeschützt um jetzt unbemerkt hoch zu klettern. Jaskier drehte sich um, direkt am Gebüsch war eine 1 1/2 Schritt hohe Mauer, wenn er diese überspringen würde, dann müsste er zwar 3 Schritt freien Fall einen niedrigeren Abschnitt in Kauf nehmen, jedoch zeigte ein kurzer Blick, das im diesen Teil keinerlei Wachen zu sehen wahen, zumindest für den Moment nicht.
Jaskier überlegte nicht lange und lies sich auf die andere Seite fallen. Dort stand er allein und war vor dem Blick der Gruppe von Wachen beschützt.
Mit schnellen Schritten ging er den Weg hinauf zum letzten Teil der Mauern.. auf diesen Mauern könnte er bis zum Hauptgebäude kommen, wenn er sich nicht irrte. Schnell kletterte er hinauf und schlich auf diesen zum Palast des Königs. (4)
7 Stockwerke reichte dieses Anwesen in den Himmel und wenn sich Jaskier nicht irrte, dann waren die königlichen Gemächer meistens ganz oben.
Jaskier seufzte und machte sich auf, den letzten Teil auch noch hinauf zu steigen. Die ersten beiden Stockwerke gingen ohne Schwierigkeiten. Gerade als Jaskier dachte, das dies weniger schlimm war als gedacht, erhellte sich vor ihm ein Fenster und eine Wache war zu sehen. Reflexartig lies sich Jaskier fallen und versteckte sich hinter der Kante eines Vordaches.
Nach diesem Vorfall lies sich der Einbrecher mehr Zeit. Sorgsam beobachtete er die Bewegung der Wachen und passte seinen Kurs nach oben an. Ohne weitere Zwischenfälle kam er zum 6. Stock und hier begann er, in die Fenster zu spähen um nach dem königlichen Gemach zu suchen. (5)
Zuerst fand er ein Ankleidezimmer, welches er prompt ignorierte. Im zweiten Zimmer fand er drei am Boden liegende Diener. Gleichmäßiges Atmen und leises Schnarchen ließen darauf schließen, das sie schliefen. Auch hier wendete er sich ab und ging zum nächsten Fenster. Dieses Zimmer war edel eingerichtet und in der Mitte stand ein Bett auf dem eine Person schlief. Als Jaskier genauer hinblickte drehte diese sich um und Jaskier musste mit Schrecken feststellen, dass das junge Mädchen, denn ein junges Mädchen war es, noch wach war und ihn mit großen Augen anstarrte.
Jaskier hatte keine Zeit zum nachdenken, denn er war sich sicher das sie ihn gesehen hatte und wenn er nun verschwinden würde, dann würde sie möglicherweise Alarm schlagen. Mit einem Satz sprang er durch das Fenster und die dünnen Holzstangen, die im Fenster als Rahmen und als Gitter hingen hielten ihm nicht stand. Leichtfüßig landete er im Zimmer, rollte sich ab und war blitzschnell über dem Mädchen und hielt ihr den Mund zu. Erschreckt riss diese die Augen auf und begann zu zappeln und sich zu wehren. Mit der freien hand zog Jaskier seinen Dolch und hielt diesen an den Hals des Mädchen.
" Sei still, du dummes Mädchen! Ansonsten muss ich dich umbringen. Beantworte einfach meine Frage, befindet sich der König auf diesem oder dem oberen Stockwerk? Sag nichts, einfach nicken!"
Jaskier beobachtete das Mädchen das jetzt versuchte, um sich zu schlagen. Jedoch konnte er sie weiterhin festhalten. Langsam drückte er mit der Klinge zu, sodass ein kleiner Schnitt im Hals entstand, " Antworte mir!". Der Mann wartete ab und hoffte das sie ihm doch noch anworten würde, als er bemerkte, wie ihre Hand gezielt unter ihr Kissen glitt. Kräftig drückte er ihren Mund zu und Schnitt mit seinem Dolch durch den Hals. Er hielt sie fest, bis sie aufhörte zu zucken und leblos im Bett lag. Stumm lies er sie los, und griff nach dem Kissen. Unter diesem lag ihre Hand und in dieser war jetzt ein Dolch.
Er schmiss das Kissen zur Seite und fluchte über die Dummheit der jungen Frau, sie war kaum älter als 16 oder 17 Jahre und hätte noch ihr ganzes Leben vor sich gehabt. Ihr griff nach ihren Händen und legte sie auf ihren Bauch, danach rieb er sich mit den feinen Stoffen das Blut von den Händen. Ein letzter kurzer Blick auf sie brachten Jaskier dazu, ein stummes Gebet zu Boron zu schicken.
Eine Durchsuchung des Zimmers brachte nicht viel. Sie musste eindeutig mehr sein als eine Dienerin, jedoch fand er auf die schnelle keine Hinweise, die ihre Beziehung zum König erklären würden. Schlussendlich verbarrikadierte er die Tür zum Flur, sodass sie nicht so schnell entdeckt werden würde und stieg durch das Fenster wieder auf das Dach.
Ein Stockwerk höher blickte er wieder durch die Fenster und fand endlich das königliche Gemach. Gerade als er seinem Ziel nahe glaubte, stellte er fest, dass dieses Zimmer leer war. Das Bett war gemacht und schon seit längerem nicht mehr benutzt worden. "Verdammt!".
Im nächsten Raum schliefen 2 Diener und Jaskier beschloss, dass er ein paar Antworten brauchte.
Einen der Beiden schnitt er im Schlaf die Kehle durch, den anderen weckte er auf, indem er seinen Mund verschloss und ihm das Messer an die Kehle hielt.
Einigen Androhungen von Folter und eines schmerzhaften Todes brachten den Diener dazu, sich spontan zu erleichtern, jedoch spuckte er auch einige Antworten aus.
Der König war diese Nacht anscheinend im Verlies der Burg. Dort besuchte er einen Mörder. Ansonsten verriet er noch den Eingang zum Verlies, wer dieser Mörder war oder warum er hier war konnte er nicht sagen. Nachdem Jaskier glaubte, alles aus diesem Diener heraus bekommen zu haben, erlöste er diesen von seinem Leid und brachte ihn einen schnellen Tod.
Jaskier fluchte mehrere male lautlos, nun sollte er den ganzen Weg wieder nach unten gehen ? Wütend ging er in das königliche Gemach und lies seine Wut an dem Kissen und der Decke des Königs aus. Mehrere male stach er mit seinen Dolch zu. Als er sich abreagiert hatte, durchsuchte er den Raum noch und fand einige verschlüsselte Dokumente über Boran.
Er blickte zum Fenster und wollte schon gerade wieder hinaussteigen als er es sich doch anders überlegte. "Scheiß drauf, ich geh jetzt den direkten Weg!"
Durch den Flur schlich er auf die Treppe zu, bahnte sich im Inneren seinen Weg nach unten.
Ein paar mal musste er in ein leeres Zimmer springen um Wachen auszuweichen. Wenn er die Chance sah, sprang er aus seinem Versteck und tötete die Wachen aus dem Hinterhalt.
Sein Weg führte ihn tief hinab. Das Innere ist verwinkelt und der Gang machte viele Kurven. Nach einer gefühlten Ewigkeit stand er vor dem Eingang zum Verlies, jedoch blockierte eine Wache seinen Weg.
Er sprang aus seinem Versteck und rammte dieser sein Schwert durch den Hals. Er hielt den Körper fest um ihn am umfallen zu hindern und zerrte ihn die Treppe zum Verlies runter. Als er sicher war, in einer dunklen Ecke angekommen zu sein, lehnte er den leblosen Leib an die Wand und nahm ihm einen Schlüsselbund ab, vielleicht würde er ihn noch brauchen.
Das Verlies schien zuerst wie ausgestorben, die Zellen waren leer. Jedoch konnte er einige gedämpfte Stimmen hören. Jaskier schlich den Gang entlang und kam zu einer Wendeltreppe die noch tiefer hinab führte. Von dort kamen auch die Stimmen. Langsam ging er hinab und am Ende der Treppe stand er vor einer offenen Tür, die in einen einzelnen Raum führte. Dort drinnen waren 3 Männer, während zwei von Ihnen nahe beinander standen, hing ein dritter an einem Seil über einer Grube. Nach genauerem lauschen konnte man das Zischen von Schlangen aus der Grube hören.
Einer der beiden freien Männer war wohl der König. Seine Kleidung war weniger auf Schutz ausgelegt, jedoch war sie äußerst edel und lies auf einen gehobenen Lebensstandard schließen. An seinem Gürtel hing ein Zierdolch und an seiner rechten Hand war ein goldener Siegelring mit einem eingefassten Rubin zu sehen. Als er zu dem Gefangenen sprach war ein deutlicher maraskanischer Akzent zu hören.
Die andere Person trug abgetragene Lederkleidung, an seiner Seite hing ein Langschwert. Er sprach in einem einwandfreien Garethi. Anscheinend war er Mittelländer.
Plötzlich drehte sich der Mittelländer zur Tür um zu zog sein Schwert. "Ihr könnt herauskommen, ich habe euch bereits gehört."
Lansgsam ging Jaskier in dem Raum und beobachtete die beiden Männer, der König ging einen Schritt zurück und hielt seine Hand am Dolch. Während der Kommissar seine Schwerter zog blieb sein Blick an dem Mittelländer hingen. Einen kurzen Moment musterten sich die beiden Männer, als der Fremde sagte:" Wenn haben wir denn hier? Dandelion, den Barden!"
Jaskier war überrascht, dieser Mann kannte anscheinend seinen Decknamen bei der KGIA, jedoch konnte sich Jaskier nicht erinnern ihn schonmal gesehen zu haben: " Ihr habt mir etwas vorraus, da ihr mich kennt. Düfte ich erfahren wer ihr seit?"
Der Mann grinste und hob seine Waffe: " Ich bin euer Richter!"
In Jaskiers Gedächtnis blitzte das Bild eines Dämon auf, der ihn spöttisch anschaute. Er zog seine Mundwinkel zusammen und antwortete dem Mann "Das letzte Mal, als sich mir so jemand vorstellte, war ich in Greifenfurt!" Dann sprang er auf den Mann zu.
Der Kampf war kurz, aber intensiv. Jaskier deutete einen Schlag gegen den Kopf des Mannes an, zog dann aber seine Klinge herum und schnitt seinem Gegner über den Oberarm. Als der Mann verletzt zurückweichte setzte Jaskier nach und schnitt ihm mit seinem zweiten Schwert über eines seiner Beine. Der Mann verzog vor Schmerz das Gesicht, holte jedoch aus um Jaskier mit aller Wucht zu treffen. Der Agent der KGIA hatte mit diesem Angriff gerechnet und lenkte diesen meisterhaft zur Seite, nur um mit einer leichten Drehung einen weiteren Schlag gegen den Schwertarm zu führen.
Der Arm des Mannes hing kraftlos herab und das Schwert glitt zu Boden. Jaskier setzte nach und rammte seine Schulter gegen die Brust des Verletzten. Dieser taummelte zurück, schwank seinen gesunden Arm noch kurz durch die Luft und fiel dann mit einem Schrei in die Grube inmitten des Raumes. Man hörte einen Aufschlag und das Zischen der Schlangen wurde wilder und lauter. Nach einigen Sekunden beruhigten sich die Tiere wieder und der Mann war tot.
Jaskiers Blick ging zum König und der Kommissar hob sein Schwert. Der König schaute mit stolzen Blick zurück. In dem kurzen Gespräch erfuhr Jaskier, das er der fünfte Mann wäre, der ein Attentant auf Ihn versuchen würde und der letzte hatte sogar die Seiten gewechselt. Nun ja, jetzt lag er am Grund der Grube, mit einigen tiefen Schwertwunden und dutzenden Bisswunden.
Als der König einsah, das sein Ende gekommen war, wandte er sich von Jaskier ab und entblößte seinen Nacken "Tut, wofür ihr gekommen seid!", Jaskier erfüllte ihm diesen Wunsch und mit einem gewaltigen Hieb trennte er den Kopf vom Körper. Da er einen Beweis für den Tod des Königs haben wollte, trennte er noch die rechte Hand mit dem Siegelring ab, umwickelte sie mit einem Tuch und stopfte sie in seinen Rucksack.
Nun widmete er sich dem Gefangenen. Der Mann war zwar mitgenommen, war jedoch bei Bewusstsein. Nach eigener Aussage hatte er den Cousin des Königs getötet und musste deswegen den Zorn des kürzlich Verstorbenen spüren. Er bat Jaskier darum, das er ihn doch bitte befreien sollte und der Kommissar tat dies nach kurzer Bedenkzeit.
Als der Mann frei war, stellte er sich Jaskier als Ludo von Hellsingen vor und bedankte sich bei seinem Retter. Gespannt fragte er Jaskier, ob dieser eine Idee für die Flucht hätte, also antwortete ihm dieser, dass er mit seinem Seil und dem Wurfhaken an der Ostseite der Festung, an der Mauer, herunterklettern wollte.
Die beiden Männer machten einen Treffpunkt auf der Mauer aus, das sie Beide noch etwas in der Burg erledigen mussten bevor sie fliehen konnten und während Ludo die Verliese nach seiner Ausrüstung durchsuchte, er hatte gesagt, dass diese ihm sehr wichtig sei, ging Jaskier in die oberen Stockwerke und zündete seine Fackel an. Während er das Hauptgebäude anschlißend von oben nach unten durchschritt, zündete er einige Wandbilder und Teppiche und Stoffe an. Zum Schluss schmiss er seine beiden angezündeten Fackeln in verschiedene Räume im Erdgeschoss und machte sich dann auf den Weg nach draußen.
Zusammen mit Ludo kletterte er die Mauer hinab und rutschte dann den Abhang runter. Sie liefen zum Hafen und klauten sich ein Ruderboot, mit dem sie dann auf die mittelländische Blockade zusteuerten.
Während sie auf einer Galeasse warteten und Jaskier dem Kapitän des Schiffes die ganze Situation erklärte, wurde die Nacht von dem brennenden Schloss in Boran erhellt.
Am nächsten Tag wurde den Beiden ein Versorgungsschiff zur Verfügung gestellt, mit dem sie nach Sinoda reisen konnte, um dort Delian bericht zu erstatten.