Ich dreh den Spieß mal um. Manche Spielleiter haben schließlich auch schon mal recht seltsame Ansichten, was einen stimmigen Charakterentwurf betrifft.
Meister: Ok, wie angekündigt habe ich eure Charaktere für die nächste Kampagne vorbereitet. Für dich habe ich den Hauptcharakter vorgesehen.
(Meister übergibt dem Spieler den Charakterbogen.)
Spieler: Profession Bauer (Spezialisierung Weinbauer), verheiratet und drei erwachsene Söhne - da bin ich ja mal gespannt was das für ein AB werden soll. Bis auf Mut sind die Eigenschaftswerte ja eher gutes Mittelmaß.
M: Keine Sorge, an den Vor- und Nachteilen wirst du schon erkenne in welche Richtung es geht.
S: Altersresistent? Für einen einfachen Bauern? Ich denke es soll ein Szenario aus der Weltgeschichte werden - und kein Fantasy!
M: Das ist vielleicht grenzwertig. Es gibt unterschiedliche Quellen zu der Geschichte. In der Überlieferung die ich als Vorbild genommen habe, haben dort alle Menschen den Vorteil. Das ist aber auch eigentlich nebensächlich. Ob es jemanden wirklich gegeben hat, könnte man theoretisch bei jeder geschichtlichen Figur anzweifeln. Für mich hat es den gegeben.
S: Von mir aus... Wieso steht denn „Prinzipientreue (gottesfürchtig)“ hier als Vorteil und nicht als Nachteil?
M: Oh, mein Fehler. Berechnet habe ich das natürlich als Nachteil. Das muss mir wegen der Hintergrundgeschichte versehentlich in die falsche Spalte gerutscht sein.
S: Nachteil Sucht (Alkohol) und dann auch noch der Vorteil Tier-Empathie... spiele ich einen besoffenen indischen Bauern, der seine heilige Kuh beschützen soll?
M: *Lach* Aber nein - falsche Richtung. Du wirst schon sehen, wenn das für die Geschichte wichtig wird. Für den Anfang wird erst einmal eines deiner Talente wichtig.
S: Talente? ...
Welches Talent das ist, verrate ich erst bei der dritten falschen Antwort.