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Autor Thema: [Ubiquity] Ragnarök - Ausflug in die nordische Mythologie in der Moderne .. .  (Gelesen 15440 mal)

Bryon

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  • 24. Juli 2014, 20:52:43


Wie angekündigt anbei ein Erfahrungsbericht zu einer kleinen Kampagne

System Ubiquity: Ubiquity ist ein sehr einfaches Spielsystem, was ausreichend diversifiziert ist, um zu ermöglichen, dass man schöne Charaktere bauen kann, andererseits ist die Mechanik so einfach, dass man es in einer halben  Stunde weitgehend verstanden hat – Sonderregeln und Talente machen es flexibel, schnelle Kämpfe spannend, Stilpunkte, die man für Verbesserung der Erfolge oder
Schadensreduktion verwenden kann, sehr dynamisch, teilweise heroisch .. . – für einen ersten Überblick werden die Schnellstartregeln von Hollow Earth Expedition (HEX) empfohlen die man im Netz findet.

Setting Ragnarök: Ragnarök ist ein Eigenbau von Eukaryot, der durch Spielerideen schon fleißig erweitert wurde. Man spielt einen Einheriar in der Moderne, der auf Midgard wandelt. Hauptszenario ist Detroit, wobei man sich auch jeden anderen Fleck der Welt aussuchen kann. Als Einheriar ist man quasi unsterblich und besitzt einige (kleine/geringere) Zauberkräfte. Man wurde nach dem Tod von einem Asen/Vanen erwählt und zurückgeschickt auf die Erde, um auf Midgard  das üble Handeln der Jöten zu vereiteln und schändliche Taten von Asgards Gegnern zu unterbinden.

Schicksalhafter Weise hat ein Kataklysmus die Verbindung nach Asgard unterbrochen und nun sind die Einherier auf sich allein gestellt, um sich den Schlachtpläne der Jöten für Ragnarök zu widersetzen.

Für Fans der nordischen Mythologie ist so ein solches Setting fast schon ein „muss“.  :D

FGII:
Das Ruleset, dass durch Halimatons wirken erstellt wurde hilft alle grundsätzlichen Aktionen abzuhandeln. Graphisch hochwertig ist es allen anderen mir bekannten Tools vom optischen weit überlegen. Das basiert wohl auch auf der Tatsache, dass von den Erstellern mit sehr viel Liebe zum Detail Bilder/Images erzeugt wurden. In puncto „Schönheit“ hängt es alles ab. Allerdings ist es für Space1889 ausgelegt und das mag den ein oder anderen ein bisschen stören.

Bei der Funktionalität gibt es gerade im Gegensatz zu MapTools Schwächen. Es gibt nur eine Inputbox für Modifier, zum Aufruf von Fertigkeiten muss man ständig den Charakterbogen offen haben, es gibt den ein oder anderen Bug, zum Beispiel bei Erstellung eines NSCs, wenn man gewohnt ist mit der Maus zu scrollen sorgt, dass in den Werten der Attribute und Fertigkeiten schnell mal unbeabsichtigt in einen 2stelligen oder negativen Bereich reinrutschen. Die Auflösung anzupassen finde ich einen Tick umständlicher. Eigenschaftsproben werden noch falsch erwürfelt (nicht der doppelte Wert). Handhabung Gesundheit und Stil ist etwas ungünstig – es fehlt die geliebte „Fanmail-Funktion“, bei der Spieler anderen Spielern für gutes RP Stilpunkte schenken können (siehe unten).

Last not least – es kostet.  :P

Dennoch -  Vielen Dank Halimaton – ich hoffe du findest bald paar neue „Opfer“, welche die Entwicklung des  Ubiquity Rulesets noch weiter vorantreiben. Mich würde es sehr freuen. Schon mal hier vielen Dank für das bisherige Ergebnis!  ;)

MapTools: Das verfügbare MapTool Ruleset ist eine hervorragende Basis um das Spiel gut und flüssig durchzuspielen. Durch die Funktionalitäten können Kämpfe schnell und zügig abgehandelt werden. Der Spielleiter hat eine gute Übersicht über Gesundheit und Stilpunkte seiner Spieler, um je nach Zustand der Charaktere Situationen herausfordernd oder schonend anzugehen. Die Pointer und Chat-Funktionen erlauben eine gut Kommunikation an der alle Beteiligten teilhaben können, wenn gewollt. Etwas hölzern sind die schmucklosen Java-Frames, die aber bei modernen Spielen weniger stören. Besonders gut ist die leichte Anpassungsmöglichkeit, die dazu geführt hat, dass man ein nettes Fanmailpool Feature hat. D.h. dass man seinen Mitspielern Stilpunkte schenken kann, eine Idee von Eukaryot, die sehr spaßig ist ..

Die Kampagne „Hels Klaue oder Ritt der Walküren“: Zur Kampagne kann man nur sagen, dass sie für mich eine fantastische Erfahrung war. Das System ist eine Mischung aus Shadowrun und mystischer Magie. Allerdings ist das Setting aus meiner Sicht wesentlich eher bei „Low“-Magic anzusiedeln weil den Spielern nicht unzählige Zauber zur Verfügung stehen und man sich nach seiner Gottheit richtet. Wenn ich das Setting mit Scion, insbesondere den Zusatzband Ragnarök vergleiche so finden sich viele Gemeinsamkeiten, mit dem Unterschied dass man eben kein Nachfahre von Göttern ist, sondern „eine Stufe tiefer“.
Über Inhalt und Spannungsbogen mag ich nichts sagen, da werden die Spieler viel besser eine Information geben können, wie es angekommen ist. Die Geschichte kann man auch in der Gruppenbeschreibung nachlesen. Für mich war die Kreation der Story schon sehr spannend, vor allem die Recherche nach nordischer Mythologie.

Die Gruppe: Die Gruppenaufteilung lag Anfangs bei 3:2 (Jungs/Mädels) was für mich die Idealbesetzung ist als Leiter, nach dem ersten Drittel bei 2:3 – was ebenfalls sehr gut war. Wie immer war es die Harmonie und die Dynamik, die dafür sorgten dass aus 5 Einzelpersonen ein Team wurde, welches sich sehr gut ergänzte, es fehlte höchstens so etwas Klassisches wie ein „Krieger“. Natürlich gab es auch im Team Gruppenbildungen, was normal ist. Es gibt immer Teams/Typen die besser miteinander auskommen. Alles in allem haben aber 5 kreative, lustige Spieler mit Beschreibungen, Kommentaren, Aktionen und Sprüchen dafür gesorgt, dass das Skelett der Geschichte mit wundervollen Bildern geschmückt wurde.

Die Essenz eines jeden herausragenden Abenteuers ist es wohl, dass es auf der Gruppenebene passt, dass man harmoniert, sich versteht, mit netten Ideen das Spiel bereichert und nicht jeder sich in den Vordergrund spielt, andererseits aber auch jeder präsent ist und nicht ständig weg rennt (vom PC) und dadurch den Spielfluss unterbricht.

Geeignete Leute zu finde ist und bleibt die herausforderndste Aufgabe im Online-Rollenspiel – die passsende  Truppe mag dauern, aber es ist möglich denn die Auswahl an Spielern auf der DZ groß .. . Hier ein Tipp an neue Spieler – testet erst mal die Leute in Spontanrunden oder kurzen Abenteuern bevor ihr euch „verpflichtet“. Man kann sehr viel Spaß haben aber es hängt von Euch selbst ab ob ihr die „richtigen“ Gefährten für euch findet. Wenn ihr euch gleich bindet kann der Schuss auch nach hinten los gehen. Also gebt euch Zeit und testet, was geht in spontanen Angeboten .. .

Fazit: Mit den 6 Leuten (Atropos, Asharu, Beo, Bernsteinauge, Beychaliban, Iona) würde ich in jedem Fall jederzeit wieder gerne auf Midgard oder einer der anderen neun Welten wandeln - es waren 2 sehr schöne Monate die in meinen RP-Memoiren einen besonderen Platz einnehmen werden  ;D

Im diesen Sinne – für Asgard und vielleicht führen die Nornen irgendwann einmal unsere Wege am Online-Rollenspieltisch zusammen .. .

LG

Bryon
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  • 26. Juli 2014, 21:02:34

Ich kann mich dem in allen Belangen nur anschließen. Es war meine erste kleinere Kampagne auf der Drachenzwinge und ich hatte unheilich viel Spaß. Vor allem das Setting, in der Jetztzeit, mit einem Bisschen Magie, mit einem Hauch von Unsterblichkeit.

Zu den Tools kann ich nur wenig sagen. Ich fand beide Tools sinsgesamt sehr angenehm zu bedienen. Schöner ohne Frage FG, aber ich hab hier dauernd meinen Charakter verstellt und irgendwie am Ende total die Übersicht verloren. Das Fanmail aus maptools ist schon sehr angenehm. Was mir als Magier besonders auffiel, war dass bei keinem der beiden Systeme ich meinen Magieschaden gesondert nachhalten konnte (der heilt ja deutlich schneller als der physische).  Zudem haben beide Systeme nicht die Talente unterstützt, die so zum Charakter nehmen kann.
Das parallele Chatten, wenn man nicht dran war, ließ einen eine zusätzliche Gedankenebene dazu packen bzw. ein bisschen parallel spielen. Gefiel mir also gut.

Die Grupe war unglaublich gut und das Rollenspiel sehr atmosphärisch.
Als Magier war ich mit dem Low-Magic-Setting teilweise etwas überfordert und wurde im Schnitt aus jeder Szene getragen :-P... Aber das passte zum Charakter.
Die Kampagne war wunderbar von Bryon gestaltet. Sehr intensiv ausgearbeitet, schön beschrieben und immer auch für einen lustigen Spruch auf den Lippen. Das Lachen (besonders ingame) kam nicht zu kurz.

Urteil: Einfach nur gut :-) Jederzeit wieder, mit allen.
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Beychaliban

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  • 03. August 2014, 19:25:25

Oha, den Thread hatte ich ja bisher voll übersehen!

Zu FGII für Ubiquity kann ich nichts sagen, da ich erst zu den "Maptool-Zeiten" der Runde eingestiegen bin. Ansonsten kann ich mich Bryon aber in allen Belangen anschließen.

Es war am Anfang etwas ungewohnt sich auf das Vergeben von Stilpunkten im laufenden Spiel einzustellen, fand ich, war aber kein großes Problem. Das System ist wirklich ziemlich einfach und schnell zu verstehen, ich bin mir allerdings noch nicht sicher ob ich es eher in die Kategorie "relativ tödlich" einordnen würde - zumindest wenn man wenig Stilpunkte hat / benutzt.

Das Setting fand ich von Anfang an interessant und daran hat sich auch nach der Runde nichts geändert :)

Die Gruppe fand ich sehr interessant und atmosphärisch, es gab eine gute Gruppendynamik und selbst wenn es Meinungsverschiedenheiten gab, waren die rein ingame (ich hab da echt schon anderes erlebt) und auch nie irgendwie aus der Luft gegriffen.
Trotzdem kam das Lachen nie zu kurz.

Fazit: Super! Und gerne wieder mit der Truppe! :)

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