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Autor Thema: [DSA] Feuersturm Aventurien (6/6) ((Youtube-Runde))  (Gelesen 140532 mal)

Frostgeneral

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  • 17. März 2017, 09:19:24
Mord an Bord
« Antwort #15 am: 17. März 2017, 09:19:24 »

Mord an Bord

Aus dem Reisebericht von Kasim ibn Alam,
Adressiert an Großmeister Pyriander di Ariachos zu Drakonia

Sehr verehrte Spektabilität,

[…]

Die ersten Schwierigkeiten ließen allerdings nicht lange auf sich warten, kurz nachdem ich Ragaht passierte, wurde ich von mehreren Orks (Behaarte Kreaturen mit Hauern, barbarischen Umgangsformen, stark wie zwei Gjalsker, schwer verständliches Garethi, bedingt Intelligent) überfallen und ohnmächtig geschlagen.

Das nächste woran ich mich erinnere war das Erwachen in einer kalten Steinzelle, in dieser verbrachte ich mehrere Tage bis ich eine Erklärung bekam: Gefangen wurde ich von Söldnern im Auftrag des Burgherrn der Burg in der sich diese Zelle befand. Dieser erhoffte sich von mir Informationen über Temporalmagie. (Die ich selbstverständlich nicht besitze) Er, beziehungsweise der Alchimist, den er angeheuert hatte, wollte das Geheimnis des ewigen Lebens entschlüsseln, um seinen eigenes bereits fortgeschrittenes Alter zu negieren und sich zu verjüngen.
Nach einigen Wochen, (Ich verlor nach kurzer Zeit das Zeitgefühl) gab es einen großen Tumult in der Burg, kurze Zeit später kamen einige Unbekannte in den Kerker schlugen die Wache nieder und befreiten mich. Mit einigen dieser Menschen bin ich heute noch unterwegs. Nachdem sie mich befreit haben erfuhr ich das sie ebenfalls nach Gareth unterwegs waren. Nach einer kurzen Rücksprache boten sie mir an mich mitzunehmen.

[…]

Über Ferdok wo wir das Schiff verließen und mit Karren weiterzogen Gelangten wir schließlich nach Gareth… Diese Stadt lässt sich wohl am besten als Moloch beschreiben, schmutzig, heruntergekommen und prachtvoll zugleich, laut, gerammelt voll mit Menschen und entschieden zu groß. Überraschend schnell fand ich das Domizil des Magisters und überreichte ihm eure Botschaft. Zurück in der Taverne hatte sich ein weiteres Gesicht zu unserer Gruppe gemischt Gerrik Götterwill von Berg, Ein reisender Gelehrter. Am Abend erreichte uns ein seltsames Angebot… Die KGIA hätte eine Prüfung für uns, Ich war selbstverständlich reichlich verwirrt aber willigte mit den anderen ein.

[hier ist ein Absatz bis zur Unkenntlichkeit Durchgestrichen]

Nachdem die Prüfungen erfolgreich bestanden waren wurden wir gemeinsam mit Stoerrebrand zu Dexter Nemrod geleitet, eine beindruckende Person - Ich würde ihn am ehesten mit „Erdrückender Präsenz“ beschreiben. Von ihm erhielten wir einen Auftrag, für den wir uns durch die Prüfungen qualifiziert hatten.

Der Auftrag bestand darin, dass wir Fässer mit magischem Brand Öl und Informationen zur Seeadler Beilunk schaffen, dieser Auftrag war höchst inoffiziell. Offiziell ist Kapitän Rateral Sanin mit der gesamten Mannschaft desertiert.

[…]

In Perricum deckten wir uns für die Überquerung der Trollzacken, da das Schiff selbstverständlich nicht in Perricum festmachen kann und darum ein Ort in den Ausläufern der Trollzacken gewählt wurde, mit Reisekleidung und Proviant ein.

Es war ein wunderbares Gefühl wieder einmal die eisige Bergluft zu atmen. Auch wenn es nicht die des Raschtulswalls war. Hier im Gebirge trafen wir auf zwei Trolle… Sie forderten uns auf gemeinsam mit ihnen gegen einen Drachen in einer Höhle zu kämpfen. Es handelte sich dabei um einen Perldrachen der die Höhle als seinen Hort auserkoren hatte. Die Trolle haben sich auf das Bündnis berufen das sie „Eben“ mit uns Menschen geschlossen hatten. Es ist mehrere Jahre her und sie sagen „eben...“. In diesem Moment wird einem wieder Bewusst wie klein und kurzlebig wir Menschen sind. Und wie nah die Trolle Puls der Ewigkeit leben. Wir haben dann tatsächlich mit ihnen Seite an Seite gegen diesen Drachen gekämpft, und haben diesen Kampf gewonnen. Stolz bin ich darauf nicht… Aber der Kampf Seite an Seite mit einem Troll, das ist ein Erlebnis das man nie vergisst.

Als wir am Schiff angekommen waren, wurden wir von Untoten im Namen Razazzors angegriffen. Wir schafften es uns zu verteidigen, und legten mit dem Schiff ab. Aber das schlimmste sollte erst noch kommen… kurz nachdem wir abgelegt hatten, wurden wir von einer Dämonenarche angegriffen. Durch das Heldenhafte Opfer von Gerrik konnten wir ihr kurzzeitig entrinnen aber dieses Monstrum das AUF dem Wasser LÄUFT setzte uns nach, mit voller Geschwindigkeit hätte sie uns eingeholt, trotz Ruderer und Dschinnenmacht auf unserer Seite. Ich hatte allerdings eine Idee: Bäume sind Humus, und Dämonenarchen bestehen aus pervertierten Bäumen die auf der See wurzeln ergo - pervertierter Humus und pervertiertes Wasser, also müssen Elementares Eis und Feuer enorm gefährlich für sie sein. Also beschwor ich eine Gletscherwand direkt in ihrem Fahrwassser, so nah vor ihr, dass sie trotz der enormen Wendigkeit mit voller Kraft gegen die Mauer prallte. Das elementare Eis tat seine Wirkung: Das Monstrum wurde langsamer und wir konnten entkommen. Seitdem hat sich das Leben an Bord normalisiert.

Nun sind wir schon mehrere Tage an Bord des Schiffs, und gehören auch zu dessen Besatzung.

Es ist gefährlich und hart das Leben an Bord, aber es erfüllt mich mit Stolz einen Teil zum Kampf gegen das Böse beizutragen

Ich werde diesen ersten Bericht vermutlich per Dschinn überbringen lassen, da kein normaler Bote das Konzil finden wird.

Genauere Details unseres Auftrags und magische Details zu den Archen werde ich nicht niederschreiben Falls dieser Brief abgefangen wird. In meinem persönlichen Bericht im Konzil, welcher sich nun leider auf unbestimmte Zeit verschoben hat, werde ich auf alle Details eingehen.


Kasim ibn Alam ibn Rashwadi sâl Torhalla ai Drakonia

Am Abend des 25. Boron 1025 nach dem Fall der großen Stadt


     --Verfasst in Bosparano




Aus dem persönlichen Tagebuch von Kasim:

26. Boron
Am Morgen haben meine Gefährten und Ich eine Besprechung im Ankerspill hinter Fusakels Werkstadt abgehalten:
  • Rondrigo hat uns darüber aufgeklärt das der Verräter den Nemrod an Bord vermutete wohl real ist; Er hat die Fixierung der Lebensmittelkiste sabotiert, beim Angriff der Arche sind diese Kisten dann durch den Schiffsbauch geflogen undzerbrochen Folglich geht uns die Nahrung aus. --> Meine Vermutung ist das der Spion zu Haffax gehört, weil erstens Xeraan nicht intelligent genug wäre um hier einen Spion einzuschleusen und zweitens, weil es dann Sinn macht das er uns durch Nahrungsmangel zum Anlanden zwingen will. Dann haut er wahrscheinlich ab, vielleicht können wir ihn erwischen und festsetzten und ein paar Informationen aus ihm herausbekommen… Hoffentlich steht Yarlans bescheuerter Ehrenkodex effektiven Verhörmethoden nicht im Weg…
  • Ragnar hat berichtet, dass ein paar Köche und der Matrose Veon sich seltsam verhalten. Sie schließen sich in der Kombüse ein und tun, irgendwas. Wir müssen herausfinden was die da treiben… Im Zweifel ist ein Gespräch unter vier Augen mit diesem Veon vielleicht hilfreich… ein erfrierender ist bestimmt kooperationsbereit… Aber beim aktuellen Verdacht ist diese Maßnahme noch zu unverhältnismäßig
    Notiz an mich:
    Über diese Methoden unter Umständen mit Rondrigo reden, bin mit der Rechtslage nicht vertraut genug… Wann darf ich zu diesen Verhör-Methoden greifen? In wieweit wird zwischen magischen und profanen Methoden unterschieden?
    -->unter keinen Umständen Yarlan und Knappin einweihen!  Efferdaios und Ragnar?
    …Mist ich wiederhole mich

  • Zuletzt wurden noch die Ehren-Probleme von Yarlan diskutiert…
    --> Wenn der Kerl sich hier an Bord duellieren will dann werde ich ihn und seinen „Partner“ so lange kaltstellen bis der Jähzorn erlischt…

Lido Kork kommt hinzu und wir folgen ihm durch ein Fass in sein Domizil… (Eigene Globule? Limbische Verwerfung? Raumausdehnung… aber wie bei allen Göttern stellt man sowas an?)
Rondrigo verhandelt mit Lido um meinen Ring wobei Lido aber einen Ring zur Verkleinerung meint mit dem wir in der Kombüse lauschen könnten Bzw. Ragnar könnte das. Ich würde wahrscheinlich auch verkleinert nicht schleichen können. Als die anderen schon gegangen sind bleibe ich noch kurz und tausche meinen Ring zurück… Die Lampe meines Vaters, was würde Er jetzt über mich denken? Wäre er Stolz oder enttäuscht?  Aber egal. Als Lidos Domizil verlasse bin ich plötzlich im Dunkeln, ich kann nichts erkennen. Ich wirke einen FlimFlam Cantus, und kann nun erkennen das direkt vor mir eine Leiche liegt. Vertrocknete Haut, Augen wie Glasperlen, Kleine Muscheln auf der Haut ergo ist die Leiche dämonisch zu Tode gekommen --> Verräter
Ich eile zu Kapitän Sanin und mache Meldung, er kommt mit seinen wichtigen Offizieren Sofort mit nach unten und begutachtet die Leiche.
Trismagena stellt fest das aktuell nichts Dämonisches wirkt und auch keine Illusionen oder Dämonen anwesend sind.

Währenddessen wird Signal gegeben das Segel am Horizont zu erkennen sind, später erfahre ich von Efferdaios, das es sich um Freibeuter von Haffax handelte und Sanin entschied einfach davon zu fahren, da unser Schiff viel schneller sei. Ich stehe Wache während der zweite WO unten Sauber macht.

Wieder an Deck habe ich ein langes gespräch mit Efferdaios darüber wie man Magische Menschen erkennt, dazu stoßen Ragnar und Yarlan, nun kommen wir wieder auf die komplett Hirnrissige Therie das Zwerge zu Drachen werden… und Ragnar beschließt Fusakel zu fragen… Mein erstes Stoßgebet zu Feqz das er das überlebt… Aber Ragnar ist nicht dumm, er beschuldigt Gerz dieses Gerücht in die Welt gesetzt zu haben, und Fusakel beginnt in umzubringen. Danach habe ich mit Pagold den Kampf mit dem Magierstab trainiert.

Das war der Tag… Immerhin keine Dämonenarche.



27. Boron

Es gibt erste Gerüchte über Xanders verschwinden mich hat aber noch niemand gefragt ob ich was wüsste. Dann lädt Sanin zur Offiziersbesprechung. Man ordert bei Ragnar Tee welchen er mit Veon bringt, der Kerl macht wohl nicht als Ärger, ich kann mir nicht vorstellen das sich Ragnar freiwillig mit DEM abgibt... Diesem Kerl gehört ein saftiger Corpofriego reingehauen vielleicht würde das helfen.

Offiziersbesprechung:

  • Zelubin erstattet Bericht über die Forschungen zu den Archen:
    • Die Goldmorgetarantel  ist überdurchschnittlich groß
    • Archen hinterlassen die entdeckten Symbole auf dem Wasser, Zelubin nennt sie Wurzelzeichen
    • Jede Arche hat ein individuelles Zeichen, sie scheinen mit den Sub-Thesen Bzw. Wahren Namen von Dämonen Bzw. Dschinnen verwand zu sein, was Sinn ergibt da die Archen Daimonide Wesen sind
    • Die Anordnung der Zeichen die Wir observieren konnten legt nahe das mindestenst eine Arche aufsplaten kann und als zwei autonome Teile mit selben Wurzelzeichen zu agieren
    • Wegen der Beschaffenheit der Archen sind Elementares Feuer und Eis besonders effektiv, Ich habe mich angeboten, Eis-Munition für die Geschütze anzufertigen.
  • Nächstes Ziel der Seeadler ist tatsächlich Maraskan (siehe gestern: auf Spion achten)
  • Ragnar soll ein Befehlsschreiben von Xeraan fälschen
  • Die Jagd auf Haie wird zur Nahrungsbeschaffung beschlossen
  • In Maraskan wird eine Alte Enduriummine aufgesucht. Ich hoffe das ich einen kleinen Teil Endurium für mich behalten kann, ohne den Kapitän bestehlen zu müssen, denn Sanin ist ein sympathischer Mann der seinen Ruf als genialer Kapitän zurecht trägt. (Sofern ich das beurteilen kann)
Sonst ist bisher nicht geschehen am heutigen Tage


     --Niedergeschrieben in Ur-Tulamidya
« Letzte Änderung: 08. Mai 2017, 20:45:04 von Frostgeneral »
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Frostgeneral

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  • 27. März 2017, 10:17:03
Bahamut
« Antwort #16 am: 27. März 2017, 10:17:03 »

Hrangars Kinder

Aus den Notizen des Ragnar "Heldenmund" Ogilssons, welche vielleicht in Bälde im Aventurischen Boten veröffentlicht werden.

[[Anmerkung der KGIA: diese Unterlagen sind streng geheim - sie sind nicht für den Aventurischen Boten freigegeben]]

Die Namen sind in diesen Notizen nicht enthalten und alle anderen Sachen in Klammern auch nicht.

Wir schreiben den 27. Boron, ich befinde mich auf hoher See, genauer gesagt in der Blutigen See. Es ist ein sonniger, dennoch kühler Tag und auf dem Schiff (Seeadler) gibt es ein großes Problem, die Rationen gehen aus. Der Kapitän (Rateral Sanin) entscheidet sich in dieser Notlage zu drastischen Maßnahmen, da wir zu weit entfernt von jeglichem Festland sind und befiehlt seinen Vollmatrosen und Freiwilligen die Haijagd. Ich bin mir nicht sicher, doch entschließe ich mich in Hesindes Namen auch an diesem Unterfangen teilzunehmen, außerdem scheint es auf diesem Schiff Brauch zu sein, sich erstmal zu beweisen. Also setze ich mich zusammen mit einigen Gefährten in eins dieser schaukelnden Ruderboote.

Die Haijagd beginnt

Es sind noch andere Ruderboote da, welche sich um die Haie kümmern. Die Männer auf diesen Schiffen sehen sehr begeistert aus und die Matrosen auf dem Schiff machen Wetten darüber wer als Erstes gefressen wird. Dann muss ich anfangen zu rudern, denn wir wollen etwas Abstand zum Boot gewinnen, bevor wir die Haie anlocken. Ein anderer Mann hat bereits einen Fisch gefangen, den er dann auch sogleich ausweidet und ihn wieder zurück ins Wasser wirft, um die Haie anzulocken. Nach mehreren gespannten Minuten tauchen die besagten Haie auch auf. Wir sehen wie die anderen Boote ihre Harpunen auf die ankommen Haiflossen schießen und auch unser Bootsschütze (Rondrigo) feuert die Haie ab. Der Hai wird später als Tigerhai identifiziert. Nach einigen qualvollen ungewissen Momenten und einer verschossenen Harpune traf Rondrigo. Ich tat nicht viel, aber ich sah zu, wie der Rest der Truppe den Hai ziemlich gut auseinander nahm, wodurch dieser sich entschied zu fliehen. Da die Harpune in ihm drin steckte zog er unser kleines Boot ein gutes Stück von den anderen weg, bis ein Jägersmann auf unserem Boot den letzten Schuss auf den Hai abgab. Nach kurzer Feier schaffen wir das Haiungetüm zum Boot zurück. Die anderen haben ebenfalls mit ähnlichen Haien zu kämpfen und sind ebenfalls siegreich. Doch dieser Kampf hat einen Ifirnshai angelockt, welcher eins der anderen Boote attackiert und dann auch tatsächlich zerbeißt, die Besatzung konnte sich allerdings auf die anderen Boote retten. Nur einer (Efferdaios) stürzte ins Wasser und rang mit dem Hai. Die gesamte Besatzung kämpfte gegen den Hai und ich sollte dem Mann im Wasser seinen Speer (Efferdbart) zuwerfen, doch habe ich ihn weit verfehlt. Nach langen Ringen schafften wir es schlussendlich auch diesen Hai zu erlegen. Auf dem Schiff geben wir uns dann einer ausgelassenen Feier hin.

Das Geheimnis
Während alle anderen ausgelassen feiern, wollte ich in die Küche um den Küchenchef nach der Verarbeitung der Haie zu fragen, doch musste ich fest stellen, dass dieser sich heimlich tuschelnd mit Veon unterhält, in meiner Manier eines gut informierten Schreiber des Boten verfolge ich sie und bekomme Gesprächsfetzen von einer verschlossenen Tür im Unterdeck mit und das niemand etwas bemerken wird, da die Tür verschlossen ist. Da ich das ganze höchst kurios finde, gehe ich zu einigen Kameraden auf dem Schiff, welche über diesen Umstand bereits informiert sind. So untersuchen wir den Frachtraum und stellen fest, dass es noch mindestens Essen für 1 weiteren Tag gibt. So informieren zwei Kameraden (Rondrigo und Efferdaios) den Kapitän von dem Vorgefallenen. Dieser lässt auch sofort den Küchenchef zu sich rufen und nach einigem hin und her stellt sich heraus, dass das Essen für den Tsatag des Kapitäns ist.

Der Walkadaver
Einige Tage später entdeckt der Ausguck am Horizont ein Schiff, welches signalisiert, dass es Verletzte an Bord hat. Der Kapitän erkennt allerdings rechtzeitig, dass es sich wohl eher um Piraten handelt, da sie ihr Schiff manövrieren um unserem Schiff eine volle Breitseite zu geben. Der Kapitän gibt einige Befehle und manövriert uns aus der Schusslinie heraus. Wir schaffen es an das Schiff "Walkadaver" anzudocken, welches voller Muscheln und anderen Sachen ist. Die Leute auf dem Schiff sind Thorwaler, welche sich zu einem Schildwall formen. Unsere Bogenschützen feuern auf ihr Schiff und auch unsere Leute begeben sich in Schildstellung, doch eine gezielte riesige Armbrust reißt einen Mann neben mir um und nagelt ihn an den Mast. Nachdem einige Zeit nicht passiert hören wir von dem anderen Schiff kurz Kampfeslärm, eine Explosion und dann wird es nebelig, danach hören wir noch ein Platschen. Dann wird der Befehl gegeben auf das andere Schiff überzusetzen. Wo ich in die Gesichter von zähnefletschenden Thorwalern schaue. Erbittert kämpfen ich und die anderen Kämpfer auf ihrem Vorderdeck. Währenddessen, wie mir später zugetragen wurde, sind einige Thorwaler unter unserem Schiff durchgetaucht und sind auf der anderen Seite hochgeklettert. Dann stehen die Thorwaler oben auf unserem Achterdeck und kämpfen gegen die Besatzung welche sich da befindert, so wie einige meiner Kameraden (Kasim, Rondrigo und Yarlan) dort kämpften sie gegen die besten Thorwaler der Walkadaver und sogar gegen die Kapitana und gewannen. Einer meiner Kameraden schwebt allerdings in einer prekären Lage und nur Boron kann entscheiden, ob er ihn zu sich nehmen will oder ob er gerettet werden kann. Doch gerade als ich dachte, dass nichts mehr passieren könnte und wir gewonnen hätten, sah ich noch wie ein schwer blutender Freund (Efferdaios), welcher heldenhaft zur Walkadaver geschwommen war und den Schützen der Rotze ausgeschaltet hatte von zwei Thorwalern bedrängt wurde und hintenüber ins Unwasser fiel.


« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:30:40 von Frostgeneral »
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  • 02. April 2017, 21:58:33
der Lilienthron
« Antwort #17 am: 02. April 2017, 21:58:33 »

der Lilienthron


Aus den Memoiren des Efferdi Efferdaios, Sohn des Praiokles

Unsere Ankunft auf Maraskan... jaja. Jetzt kehren meine Erinnerungen zurück. Aber bevor ich euch von Boran und den Schrecken, die dort auf den Straßen wandeln, berichte, gestattet mir, mit meiner kleinen Geschichte zu beginnen. Die wird sich wohl rund eine Woche vorher zugetragen haben und sollte noch auf mehrerleiweise schicksalsbedeutend für mich werden:

Wir waren immer noch auf der Seeadler unterwegs und unser sturmgetaufter Kapitän Rateral Sanin machte Kurs auf Maraskan. Vielleicht habt ihr schon einmal in der Zeitung von der Miene dort gelesen. Ich meine natürlich die Endurium-Miene; jenes sagenumwobene Metall, welches nicht nur schwarz wie die Nacht ist, sondern auch besonders gut Magie aufzunehmen vermag - von der Waffenherstellung einmal ganz abgesehen. Die Miene war jedenfalls in Feindeshand und wir sollten so viel von dem Erdenschatz bergen wir nur möglich. Aber erstmal mussten wir ankommen und es gab ein Problem: Unsere Vorräte neigtem sich dem Ende zu...

Ich beriet mich damals mit meinen Brüdern Thimoran [Nachname] und Resovik Sturmtaucher und da uns dort in der Blutigen See die Haie stets verfolgten - und womöglich für den Feind kundschafteten - wurde beschlossen, Jagd auf sie zu machen. Bei Efferd! Und was für eine Jagd das werden sollte!

[...]

Aye, das war der Ifirnshai, aus dem ich mir diese Lederrüstung gefertig hab'. Der alte Bruder war sicherlich zufrieden mit uns, aber für jenen Tag hatte er noch weitere Pläne: Piraten.

[...]

Der thorwalsche Bastard trieb mir meine eigene Waffe, den Efferdbart meines Lehrers, in die Brust und ich ging rücklings über die Reling. Efferd bestellte mich - wieder einmal - zu sich; zumindest glaubte ich das. Und so sank ich unter den Wogen und Wellen und das wärmende Licht des Praiosmals wurde schwächer und schwächer. Ich vermag nicht mehr zu sagen, wann ich die Schwelle vom Leben zu dem, was danach kommt, erreichte, doch kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Efferds Leib drückte sich gegen meinen und als ich mich schließlich nicht mehr bewegen konnte, näherte er sich: Auf einem Delphin ritt ein Mann mit weißem Barte und spitzen Ohren mir entgegen. Unser Vater holt mich zu sich, dachte ich noch im ersten Moment, doch dann erblickte ich die drei Hörner auf der Stirn dieser Abscheulichkeit! Ein Dämon.

Kein Sterblicher vermag die Gedanken oder Beweggründe der Kreaturen der Niederhöllen zu verstehen und damals schien es mir gar töricht, dass mir der gehörnte Diener der Jenseitigen ihren Plan verriet. Heute weiß ich jedoch mehr. So viel mehr... .
Erleuchtet durch die glühenden Augen des schwarzen, pervertierten Delphins sah ich dem dreihörnigen Meermann ins Antlitz und dann bekam ich sie - die Vision vom Ende der Welt: Schwarze Wellen türmten sich höher als jedes Gebirge und rollten von Ost nach West über unseren Kontinent. In der Tiefe erwachten Wesenheiten, die Efferd nie in der dritten Sphäre dulden würde; Wesenheiten, so erfüllt von Zorn und Hass, dass kein Wort der Beschreibung genügen würde. Und dann... dann spürte ich die Macht hinter ihnen... Bahamut, der Vater aller Meeresungeheuer, würde sie entfesseln und Aventurien mit ihnen überschwemmen!
An der Schwelle zwischen Leben und Tod stand ich nun und der Feind verriet mir seinen Plan: Ich würde die Kreaturen der Dunkelheit anführen und auf diese Weise mein Leben behalten dürfen... aber Efferd sei dank - der dreihörnige Tor glaubte, mich sterben zu sehen! In Wirklichkeit zog Efferd mich nur zu sich, um mit einer Berührung seines Leibes die Gabe in mir zu erwecken.

An die folgenden Stunden kann ich mich nicht mehr erinner, aber ein Schiff Novadis fand mich... wohl getragen auf dem Rücken einer Schildkröte und nahm. Sie holten mich aus dem Wasser und tauschten mein Leben bei Käpitan Sanin gegen das der gefangengenommenen Thorwaler. Als ich auf der Seeadler wieder mein Bewusstsein erlangte, schilderte ich meinen Brüder die Bilder, die mir der Gehörnte gezeigt hatte. Ich glaube, seither denken wir alle über den immerschwarzen Grund der See...

Wie dem auch sei. Eigentlich wollte ich euch doch von Maraskan erzählen! Eine gefährliche Insel mit eigentümlichen Bewohnern. Damals, als ich das erste Mal Fuß auf Maraskan setze, war die Situation aber noch komplizierter: Diener der Andersweltigen nutzten die hiesigen Wasser und die Küstenstädte als ihr Lager - mit oder ohne die Zustimmung der Einheimischen. Aber das gereichte uns zum Vorteil, sollten wir in Boran doch einen Kontakt treffen, der uns durch den Dschungel zu besagter Miene führen sollte.

Wir landeten im Norden Maraskans in einer geheimen Bucht an und tauschten unser Segel - "besser nicht auffallen" war nun die Devise und tatsächlich gelangten wir dann ohne weitere Zwischenfälle nach Boran. Eine farbenfrohe Stadt; selbst zu damaliger Zeit. Der Mienentrupp bestehend aus meinen Freunden und einigen weiteren Freiwilligen machte Landgang. Wie in allen Häfen wird man von einer von zwei Gruppen begrüßt: Den Händlern - oder schlimmer Zöllnern - oder den Huren. Hier in Boran waren es die Huren. Gar nicht zu leicht, der fremden Frucht zu widerstehen und... oh Junge, bei den Temperaturen dort tragen die Frauen hier fast gar nichts... . Aber ich schweife ab. So willkommend der Hafen, so unheimlich die Straßen. Predigen verirrte Seelen doch von Götzenbildern oder noch schlimmerem, hätte ich nie damit gerechnet, an wem wir hier vorbeilaufen würden: Admiral Laris von Rommilys und der Kriegsherr Lund Ungold Belharion Zantenklaue Menning von Simmingenau zu Jergan liefen hitzig diskutierend auf den Straßen Borans! Hier waren wir wahrlich in feindlichem Territorium gelandet!

Unsere Kontaktperson bzw.  Personen trafen wir kurze Zeit später in einer der hiesigen Tavernen. Wollten wir uns doch noch bei einem kühlen Biere (oder für mich Schnapps) von dem Schrecken, dem wir gerade begegnet waren, erholen, lernten wir nicht nur Magister Brindijian und eine Rur und Gor Priesterin kennen, sondern auch die einheimische Küche...

Gewöhnungsbedürftig.
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die Karmoth-Garde
« Antwort #18 am: 20. April 2017, 21:28:52 »

die Karmoth-Garde


(Eintrag aus dem Improvisierten Tagebuch des Yarlan von Schnattermoor, verfasst auf einem Blatt, welches von Ragnar Heldenmund zur Verfügung gestellt wurde.
Auf der Rückseite findet sich ein Rezept für "Arme Ritter", in dem weder Brot noch Eier vorkommen...)


2. Eintrag

Ragnar sagte, dass ich mich im Schreiben üben soll, damit mir das Lesen leichter fällt...
Wir verbrachten die letzten Tage in der besetzten Maraskanischen Stadt Boran damit, einen Weg heraus zu finden und weiter ins Innere dieser Götterverlassenen Insel zu finden.
Es ist auch höchste Zeit. Nicht nur stellt man in dieser Stadt an jeder Ecke unverholen Ketzerei und Götterlästerlichkeit zur Schau von der die Einheimischen mit ihrem seltsamen "Weltendiskus" noch die erträglichsten sind,
es ist auch noch unerträglich heiß, vom Wetter über das pisswarme Bier bis hin zum Essen, das man am liebsten einem Drachenodem gleich sofort wieder ausspeien möchte.

Ich war fast im Glauben, die ganze Stadt sei dem Verfall und der Dämonenanbetung anheim gefallen, als die Maraskaner zur schau stellten, dass ihnen Praios Licht fehlen mag, sie mit Rondras Mut und Ingerimms Trotz aber reichlich gesegnet sind.
Wie einige meiner Kameraden mir berichten, wagte es eine Gruppe maraskanischer Reneganten am Hellichten Tag und unter Augen des Hochpaktierers Belharion Menning die Besatzer zu attackieren.
Angeblich trieben sie mit ihrem Kampfstil die diene von Rondras Wiedersacher in einen solchen Blutrausch, dass sie begannen, sich gegenseitig zuzusetzen und nutzen anschließend die Verwirrung um der
Übermacht der Bluttempler zu entkommen. Ein solche Wagemutiges vorgehen ist wahrlich zu Bewundern und es grämt mich, dass ich gegen Praios Gebote verstoßend ohne Stand und Wappen auftreten muss, um keine Aufmerksamkeit auf unsere Vorhaben zu ziehen.
Ragnar Heldenmund hatte einige interesannte Vorschläge zum besten zu geben, ich bin geneigt, mich vor dem Abendmahl noch ein wenig mit ihm zu unterhalten.

__________________________________________


Die Verwundung von Belharion Menning wird zu gegebener Zeit nachgereicht

__________________________________________

3 Eintrag

Des Abends war es dann so weit und wir kaperten Fischerboote, mit denen wir dann aus dem Hafen ausliefen und gen Süden fuhren.
Vor unserer Abfahrt bat micht seine Gnaden Efferdaios darum, ihm bei einem Abstecher in den "Tempel" am Hafen den Rücken zu stärken.
Ich ging davon aus, dass er meinem Beispiel nacheifern und vor unserer Abfahrt einen weiteren Diener der nicht-Zwölfe in die Niederhöllen schicken wollte.
Um so überraschter war ich, dass er sich eindringlich bemühte, die Frau, die wohl "Muränen-Brinjid" genannt wird, auf den rechten Pfade seines Herrn Efferd zurück zu führen.
Die Kirche des Praios predigt, dass Paktierer nur mit flehentlichen Gebeten und gesegnetem Feuer vor ihrem Schicksal in der Seelenmühle bewahrt werden können, aber
wenn seine Gnaden Vertrauen darin hat bin ich sogar geneigt zu glauben, dass der Herr Efferd in einer seiner Launen diese Frau wieder zu sich nimmt.
Wir gingen also ein wenig außerhalb der Stadt wieder an Land und machten uns daran, einen der Großen Bäume zu besteigen, die uns als Schlafplatz dienen sollten.
Viburn erging sich einmal mehr in seine üblichen Respektlosigkeiten, als er erfuhr, dass wir Tags zuvor eines der Kletterseile für die gerechte Sach requiriert hatten.
Ich bin nach drei Tagen auf dieser Insel immer weniger geneigt darüber hinweg zu sehen, wie dieser Südländer seinen Platz vergisst und dem Herrn Praios spottet.
Wenn er nicht bald ein wenig Benehmen zeigt werde ich ihm sein Vorlautes Maul endlich stopfen müssen, vor allem da er auf Myria abzufärben scheint.
Aber zunächst müssen wir die erste Nacht in diesem von allen guten Göttern verlassenen Urwald Überstehen.


( Die restlichen Seiten sind mit Niederschriften von Praiosgefälligen Bußgebeten versehen)





« Letzte Änderung: 20. April 2017, 21:30:49 von Frostgeneral »
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  • 24. April 2017, 16:46:37
Pforten des Grauens
« Antwort #19 am: 24. April 2017, 16:46:37 »

Pforten des Grauens

Gehört in einer kleinen Gasse in Tuzak, am Nachmittag des 8. Hesinde 1025 BF:

„…und kaum war der Schlussmonolog beendet, haben Sie die Haffajas angegriffen!“
„Das wird den Hässlichen eine Lehre sein!“
„…jetzt nur bei mir, Bruderschwestern! Kauft bunte Mützen! Der letzte Schrei, direkt aus Boran! Rur liebt die Vielfalt! Kauft bunte…“
„Heißt das, Boran ist wieder frei?“
„Es kann zumindest nicht mehr lange dauern, Bruderschwester!“
„Hallo Romziber! Viderajida aus Jergan lässt ausrichten, dass ihr Schwager, dessen Vetter erst kürzlich…“



(Aus einem Brief an die Spektabilitäten der Schule der Vierfachen und Schönen Verwandlung in Sinoda. Datiert auf den 6. Hesinde im Jahr 4847 FdW. Verfasst in Ruuz und Ur-Tulamidya und zudem mehrfach verschlüsselt. Unterzeichnet mit "B.")

Preiset die Schönheit, Benisaba!

Wie geplant, bin ich vor einigen Tagen in Boran eingetroffen. Die Stimmung ist schlecht. Ein riesiger Ungeschaffener ankert wie ein Schiff im Hafen. Statt jedoch zu fahren wie ein Schiff, läuft er, gleich einer Spinne, über das Wasser, wenn er von Zeit zu Zeit den Hafen verlässt. Dämonenarche nennen es die Haffajas.

Ich konnte den Untergrund gegen die Hässlichen ausfindig machen und mich diesem anschließen. Emiramisabu, eine Priesterin der Zwillinge, bat mich, mit ihr eine Gruppe Garethjas zu treffen. Ich hatte ihr natürlich erzählt, dass ich einige Zeit durchs Garethjadad gezogen bin und mich daher mit deren Kultur vorzüglich auskenne. Eine vierfach gepriesene Fügung der Zwölfgeschwister!
Wir werden die Garethjas zu einer Endurium-Mine am Amran Anji führen, welche die Haffajas derzeit kontrollieren. Ich werde aber auch die Fremdijis im Auge behalten – man weiß ja nie.

[Der Rest des Briefes behandelt Details zur Situation in Boran und verliert sich in belanglosem Kladj und Tradj zu Personen, die mindestens ein „j“ im Namen aufweisen und sich offenbar auch weit jenseits Maraskans aufhalten.]


(Aus dem Tagebuch des Magiers Brindijian. Geschrieben in Ur-Tulamidya)

9. Hesinde im Jahr 4847 FdW

Seit drei Tagen führen Emiramisabu und ich die Fremdijis mittlerweile durch den Dschungel und ich glaube, sie werden nicht viele weitere überstehen. Man sagt häufig, dass sich die Garethjas wie Kinder verhalten. Würde ich jedoch den kleinen Galderan mit verbundenen Augen in den Dschungel schicken, käme er sicher besser zurecht.
Die Garethjas sind schreckhaft, unvorsichtig und äußerst aggressiv gegenüber den Geschöpfen von Schwester Tsa. Sie werfen mit Steinen nach Stinkfrettchen, lassen sich von Spinnen beißen, die in ihren Schuhen übernachten oder erdolchen einfach jedes Insekt, welches sich während des Nachtlagers neugierig in ihre Nähe wagt (Dabei hat Bruder Boron dieser Tage doch ohnehin schon so viel zu tun).
Einer von Ihnen, Efferjin, sprang sogar frohen Mutes zu einem Harnischträger in einen kleinen Tümpel und wunderte sich anschließend, dass dieser sich erschrocken zur Wehr setzte. Anstatt sich aber anschließend bei Bruder Harnischträger für seinen Fehler zu entschuldigen, zerbrach er sich gemeinsam mit Yarlajin den Kopf darüber, wie sie ihn zu Bruder Boron schicken könnten.
Es ist aber nicht alles schlecht an den Garethjas. Sie haben sogar ihre amüsanten Seiten. Viele von ihnen suchen sich z.B. eines der Zwölfgeschwister heraus, welches ihnen am liebsten ist und versuchen dann nur zu dessen Gefallen zu handeln. Auf eine solch absurde Idee können auch nur die Garethjas kommen. Erkennen sie denn nicht, dass Rur die Welt in Gänze vollkommen geschaffen hat? Warum sollte man sich nur auf einen Teil davon beschränken wollen? Ich sehe schon den Tag kommen, an dem einer von Ihnen sagt: „Das Wasser mag ich, weil es so schön meinen Durst löscht, aber die Luft zum atmen gefällt mir nicht. Drum nutze ich sie von nun an nicht mehr.“ - Ich werde das Thema bei Gelegenheit einmal ansprechen.

Am ersten Tag der Reise konnten wir unbemerkt eine kleine Gruppe Rebellen aufspüren, die eine Falle für die Haffajas gestellt hatten. Da ich sie bereits aus Boran kannte, entschieden wir, dass Gillejin, Emiramisabu und ich mit ihnen sprechen sollten. Immerhin kennen sie sich am besten im Dschungel aus. In der Tat waren Sie äußerst hilfsbereit und berichteten uns von einem Lager in der Nähe (nur einige Tagesreisen entfernt), in dem sich ein Eukolizaner aufhalten soll. In dem Gebiet, wohin wir unterwegs sind, sind nicht nur die Ungeschaffenen sehr stark. Auch der Heerbann der friedlichen Schwestern soll dort vermehrt auftreten. Eine Maraske wird uns dort ein willkommener Führer sein. Emiramisabu teilte mir zudem mit, dass sie uns nicht bis ins Gebirge begleiten wird – eine schlechte Nachricht.

Während der dritten Nacht wurden wir vom Geschrei eines kleinen Trupps der Hässlichen geweckt. Eine Gruppe Rotlegionäre, die unter unserem Baum entlang liefen und vor irgendetwas flohen. In ihrer Panik erstachen sie einen der ihren und ließen ihn direkt unter uns liegen, um einen Vorsprung vor dem zu erlangen, was auch immer sie verfolgte. Und es dauerte nicht lange, bis wir es sahen. Der ganze Boden begann, sich zu bewegen und den schreienden Mann zu bedecken. Mir ging wahrlich das Herz auf, mitzuerleben, wie Rurs Schöpfung über den Ungeschaffenen herfiel. Ich kann nur hoffen, dass auch die anderen es nicht schafften, zu entkommen.

Heute sahen wir dann die ersten Auswüchse der dämonisch pervertierten Bereiche des Dschungels. Ein Baum, der vollständig von einer Horuschenranke erdrückt worden ist und ein völlig missgestalteter Vogel. Mir ist bewusst, dass das erst der Anfang ist.
Außerdem verließ uns heute Emiramisabu. Sie wird allein das Lager mit dem Eukolizaner aufsuchen und uns mit diesem später wieder einholen. Sie gab mir eine silberne Spange, mit deren Hilfe sie mich später wiederfinden würde. Es ist nun also vorerst allein an mir, die Garethjas zu führen.


11. Hesinde 1025 BF, in einem kleinen Dorf irgendwo im Dschungel im Süden Maraskans. Die Dorfgemeinschaft scharrt sich um den soeben eingetroffenen fahrenden Händler, um Neuigkeiten auszutauschen:






„Wie geht es den Bruderschwestern in Praiosab?“
„Ausgezeichnet! Otajins Fuß geht es wieder besser und die vierfach gesegnete Ishajid hat Zwillinge bekommen!“
„Mama, guck mal!“
„Leg das wieder hin, Schatz! Das ist giftig.“
„Bitte lass Yasindajida in Boran ausrichten, dass Ruramid die kurzsichtige von Denderan aus Cavazoab erfahren hat, dass sein Vetter Garamold aus Narmoggyn kürzlich mit Bekasabu der leichtgläubigen den Kreis abgeschritten hat.“
„Werde ich machen, Maurech. Ach, apropos Boran, …“
„Mama, guck mal!“
„Nimm das nicht in den Mund, Schatz! Das ist giftig.“
„…Brindijian lässt Sefirajida und Ramelusab ausrichten, dass es ihm gut geht und er euch bald wieder besuchen wird.“
„Brindijian kommt wieder?“ - Das kleine Mädchen lässt einen kleinen roten Käfer fallen, welcher kurz davor war, in ihrem Mund zu verschwinden
„Danke für die gute Nachricht, Lerderan. Richte ihm bitte aus, dass er einige dieser bunten Mützen mitbringen soll, die seit Kurzem in aller Munde sind.“
„Natürlich. Habt ihr eigentlich schon gehört, dass Viderajida aus Jergan….“



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« Antwort #20 am: 08. Mai 2017, 20:51:16 »

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9. Hesinde 1025 BF
Wir laufen schon gefühlt eine Ewigkeit durch den Dschungel, wenn das Blätterdach des Dschungels nicht so dicht wäre, könnte man jetzt das Praiosmal im Zenit sehen.

Die Hungerstillende Wirkung der Yagan-Nuß lässt nach, anscheinend hat sich keiner ausser mir noch ein paar davon zur Sicherheit besorgt, ich halte sie erst mal für Notfälle zurück. Die Ameisen und Käfer erinnern mich an die Selemer Sümpfer, nur das ich hier wenigstens einen menschlichen Führer (Brindijian) habe, der nicht so wie Njg’Zshrr einen Magen aus Stahl hat.

Während unserer Reise begegnet uns heute ein verlassenes Dorf, tote Menschen sind hier als Vogelscheuchen aufgestellt und ein ungutes Gefühl erfasst uns alle. Nicht nur die toten entwürdigten Haffaja-Vogelscheuchen sind beunruhigend, sondern auch die Reisfelder die das Dorf einschließen, sie sind verfault und teilweise schwarz angelaufen, bei näherer Betrachtung fällt auf, dass sie widerlich stinken. Brindijian meint dass diese Pflanze vielleicht dämonisch Versucht ist. Das Dorf ist aber ansonsten komplett leer und verlassen, Brindijian meint dass ihm das mysteriös vorkommt.

Wir Reisen weiter und als Brindijian wieder einen Baum suchen will für unser Nachtlager, fällt auf dass Viburn der Stählerne, unser zwoter Wachoffizier weg ist, eigentlich sollte er ganz hinten mitlaufen und die Rückendeckung machen. Wir entschließen uns langsam zurück zu marschieren und dabei nach Viburn zu rufen, mit Erfolg, nicht sehr weit von uns ist Viburn, er hatte sich wohl nur kurz verlaufen. Auf nachfragen hin, antwortet er nur wütend, er ist wohl zu stolz, ich hoffe er behält einen klaren Kopf wenn es wichtig wird und wir ernste Probleme bekommen.
Der erste Baum den Brindijian für unser Nachtlager auswählt ist eine schlechte Wahl gewesen, wie sich nach kurzer Zeit heraus stellt, sein Harz ist offenbar stark säurehaltig und schmerzt in den Händen, mit Wasser hat sich aber schlimmeres verhindern lassen. Potro einer unserer Söldner hatte nicht soviel Glück, er hat das Harz in seine Wunde bekommen, es löst große Schmerzen aus, hoffentlich kommen da keine bösen Nachwirkungen noch.

Viburn reagiert auf nachfragen unseres Geweihten ob es ihm gut geht zunehmend aggressiver, als dann Viburn blind vor Wut auf Efferdaios schießt und nur knapp seinen Kopf verfehlt, muss ich einschreiten. Viburn wird in Absprache mit den anderen Rang niedrigeren Offizieren wie mir abgesetzt und seines Kommandos enthoben, von nun an führe ich uns an, zumindest so lange bis es Viburn wieder besser geht.



10. Hesinde 1025 BF
Efferdaios ist in der Nacht ein Tausendfüßler ins Ohr gekrabbelt, aber dank der Hilfe von Brindijian konnte er dort entfernt werden. Viburn kotzt des nächtens, es scheint ihm immer schlechter zu gehen, hoffentlich überlebt er das hier. Tagsüber hat Efferdaios noch starke Kopfschmerzen, eine kurzweilige, aber schmerzhafte Nachwirkung des Tausendfüßlers.
Außer zu vielen Mücken und Wandern nichts weiter sonst passiert.



11. Hesinde 1025 BF
Einige hundert Schritt bevor wir ein Farnfeld erreichen ist der Dschungel totenstill, nur noch ganz leise sind einige Tier in der weiten Ferne zu hören. Am Farnfeld angekommen können wir nur noch uns hören, wie wir schnauben und trampeln, aber ansonsten nichts, ein mulmiges Gefühl macht sich in der Magengegend breit.

Brindijian verwandelt sich in einen Vogel und überfliegt das Farnfeld, denn jemand meinte im Farnfeld Bewegung gesehen zu haben. Brindijian kann nichts ungewöhnliches erkennen, also gehen wir alle gemeinsam los in das hohe Farnfeld, mit gezogenen Waffen und bereit gegen alle Tiere die uns angreifen wollen vorgehen zu können. Ahnen konnte niemand von uns was dort wahr, Brindijian schreit auf einmal “Lauft, lauft! Das ist kein Gras, das ist Djarduzak!” keiner hat verstanden was hier genau los ist, aber wir sind alle gerannt, so lange bis unsere Lungen vor Feuer gebrannt haben, und noch weiter, sogar so weit bis wir umgefallen sind, das hätte unser aller Ende sein können, doch erstens kommt es anders, und zwotens als man denkt.

Das Erwachen war umso bitterer Jagdgras hatte einige von uns angefallen, und wie das häufig im Leben ist, den Schwächsten bzw. in diesem Falle die Schwächste hat das meiste abbekommen. Unsere zwote Navigatorin Sari Treublatt, die Frau mit den Karten, hat es erwischt, sie hat am ganzen Körper und zu großen Teilen des Kopfes diese Grasbüschel in sich, Brindijian erklärt uns dass sie todgeweiht ist. Wenn wir diese vielen Grasbüschel in ihr lassen, wird sie unter Qualen sterben, weil sie von dem Zeug aufgefressen wird, wenn wir es heraus reißen, wird sie auch unter Qualen sterben, da dieses Jagdgras beim entfernen immer eine kleine Menge Gift absondert.
Sari gibt mir noch die Karten, damit wir unseren Weg finden, sie sagt das die Karten von den Sieben Gezeichneten Persönlich sein sollen, wenn das stimmt, könnte sie vielleicht die K.G.I.A. Agentin sein. Damit Sari nicht leidet, nehme ich mir ein kleines Stück meiner Inrah-Bestimmung und versuche es richtig zu deuten, ich Presse sie in meine Arme, mit aller Kraft die ich habe. Das Muskelzucken als is Sari ersticke schmerzt in meiner Seele mehr als jede Verletzung die ich bisher erlebt habe, doch ich habe dafür gesorgt dass ihr Leiden nur sehr kurz war, zumindest rede ich mir das ein. Alle haben schmerzen und blessuren, aber nur Sari war nicht mehr zu retten vom Jagdgras, mit gemeinsamen Kräften tragen wie Sari mit uns mit, keiner sagt etwas über allem liegt das Schweigen Borons, zumindest so lange bis wir das Ende des Farnfeldes erreichen, dort erwarten uns schon Menschen.

Fünf maraskanische Rebellen und einige Kor Anhänger nehmen uns freundlich in Empfang, als wir sie mit den Zwölfen grüßen. Sie gehören zu einer Hesinde Gefälligen Expedition und freundlicherweise bringen sie uns zu ihrem Lager, eine alte Echsiche Ruine mit einer noch großteilig intakten Pyramide. Das Zeltlager steht auf der Echsen Ruine Ssel'Athach wird uns im Lager erzählt, Leiter soll ein Magier sein, den wir wohl morgen zu gesicht bekommen werden, wir begraben Sari hier anständig und dürfen anschließend die Feldbetten in einem Zelt zur übernachtung nutzen. Da es hier Heilkundige gibt, legen wir Viburn in ihre Hände, in der Hoffnung das es ihm bald wieder besser gehen wird.



12. Hesinde 1025 BF
Die erste erholsame Nacht seit gefühlt einer Ewigkeit, so gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen, Bishdariel hat es gut mit uns gemeint.
Nach dem Aufstehen lernen wir den Expeditionsleiter kennen, ein Graf und Magister aus Festum, Hilbert von Puspereiken, er Empfängt uns sehr freundlich und Travia gefällig, wir dürfen uns ihr so lange ausruhen wie wir wollen, sofern wir nicht gegen die Gebote der Gastfreundschaft verstoßen. Von Puspereiken arbeitet hier schon länger an der Ausgrabung, hier war wohl auch mal jemand vor Jahren von der K.G.I.A. ein gewisser Praiotin von Rallerau, der hat wohl mit seinen Taten und Papieren seine Ausgrabung hier verzögert, aber warum er das gemacht hat, das weiß hier niemand. Da wir auf dem Weg zu einer Endurium Mine sind, können wir aus Schutz für uns selbst dem Magister und Grafen nur erzählen dass wir in geheimer Mission unterwegs sind, aber nicht was wir genau vorhaben.

Viburn geht es immer schlechter, die Heilkundigen sind sich nicht sicher ob er die kommende Nacht überleben wird, mittlerweile Pinkelt er sogar Blut und er hat auch keine Kraft um aus dem Bett aufstehen zu können.

Unser Ritter Yarlan von Schnattermoor deutet an wie man Viburn heilen kann, er sagt etwas von wegen was er im maraskanischen Klaatsch gehört hat, doch anstatt weiter zu reden fängt er an mit sich selbst zu reden und entschwindet aus dem Zelt von Viburn.

Die ersten Augenblicke kann ich mir keinen Reim darauf machen was hier los ist, doch dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen, er weiß wie man Viburn heilen kann, aber er ist ihm noch Böse wegen der Sache auf dem Schiff, als die beiden so unschön aneinander geraten sind und Viburn unserem Yarlan in’s Bein geschossen hat. Ich entschließe mich zu einem riskanten Schritt, ich werde versuchen Yarlan klar zu machen wohin sein Handeln führt, aber leider ist Yarlan ein absoluter Rondrafanitscher Sturkopf, deswegen kann ich das nicht so machen wie bei jedem normalen Menschen, ich muss mich seine ehrenhafte Idiotie einlassen. Ich provoziere Yarlan im Lager, ich will dass er seine Wut an mir ablässt und lieber mich schlägt, nur so kann er genug Bedauern für mich empfinden, welches ich dann auf Viburn weiterleite, und was ist schon ein wenig Schmerz dafür, dass erstens Viburn lebt und zwotens Yarlan seine Seele nicht mit Hass vergiftet. Erfolg ist, wenn mir alles weh tut weil Yarlan mich verprügelt hat und Viburn lebt, und genau so wie ich es geplant habe, ist es gekommen, bis auf das Yarlan durch seine Unkonzentriertheit, doch nicht so gut zuschlagen konnte, wie ich zuerst befürchtet habe.
Ein Veilchen hab ich wohl gewonnen, aber alleine kauen klappt noch, wieder mal mit einem blauen Auge davon gekommen, Ende gut, alles……. ach Scheiße ich hock ja noch immer im Dschungel Maraskans!

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Re: [DSA 4.1] Unsagbare Tiefen (6/6)
« Antwort #21 am: 23. Mai 2017, 21:01:54 »

Ssel'Athach


Aus dem Reisebericht von Kasim ibn Alam
Adressiert an Pyriander di Ariarchos

[…]

Kurzcharakterisierung: Maraskan
Trotz dessen, dass wir uns im Monat Hesinde befinden herrschen auf Maraskan Temperaturen jenseits dessen was im Mhanadischen Sommer vorkommt. Dabei herrscht enorme Luftfeuchtigkeit, was eine brutale Mischung ergibt, selbst im Schatten quillt einem nach kurzer Zeit der Schweiß aus allen Poren. Dabei ist die Insel von einem Dschungel bedeckt der seinesgleichen sucht. Im Zentrum der Insel erhebt sich ein großes Gebirge, in welchem sich auch unser Ziel befindet. Nahezu alles auf dieser Insel ist giftig, Tiere und Pflanzen gleichermaßen, um die paar wenigen Sachen, die man essen kann, zu finden braucht man einen kundigen Führer.

Die Maraskaner sind ein Seltsames Volk. Sie haben einen Seltsamen Glauben… In diesem spielen Rur und Gror eine Rolle. Rur soll Gror die Weltenscheibe zugeworfen haben… (oder andersherum). Das ist allerdings, wie Ihr bestimmt bemerkt habt, ist dies ein großer Wiederspruch zur von euch gelehrten Elementaren Globaltheorie, da sie die Kugelform Deres als unwahr ansieht.

Als wir von Boran gen Gebirge aufbrachen hatte ich nicht gedacht das es so schlimm wäre… aber ich schreibe diese Zeilen im Forschungslager von Magister Hilbert von Puspereiken und die vergangenen Tage waren die schlimmsten die ich je erlebt habe. Wir haben permanent wunde Füße, das Leder unserer Wasserschläuche begann sich aufzulösen als wir hier ankamen, Viburn lag im Sterben und konnte nur durch die Fähigkeiten der im Lager anwesenden Heiler gerettet werden, Ragnar ist ebenso erkrankt. Beide werden im Lager bleiben, das Gebirge würde sie wohl töten…

Der Ort an dem Magister von Puspereiken sein Lager aufgeschlagen hat ist eben der, an dem der dritte Gezeichnete erwählt wurde. Dieses Lager war Balsam für die Seele, hier gab es Betten… Betten im Dschungel habe ich nicht einmal gewagt davon zu träumen und jetzt sind wir hier, es gibt Betten, warmes Essen, Wein, Gesellschaft und vor allem kein Ungeziefer.

Hier haben sich unserer Gruppe auch zwei neue Gefährten angeschlossen, beide bezeichnen sich als Heilkundige, konnten ihr können aber noch nicht unter Beweis stellen, der eine ist eher schweigsam…  Die andere ist eine freundliche junge Frau, die quasi darum bettelte mitkommen zu dürfen, Ich hoffe sie weiß worauf sie sich einlässt. Außerdem trägt sie eine Schlange mit sich herum, sie behauptet zwar, dass sie keine Hexe ist, aber so sicher bin ich mir da noch nicht. Sie heißt Washa und die Schlage Rashiqa und sie ist äußerst ansehnlich, die Männer schauen ihr immer etwas länger nach. Podro und Dynaar stellen sich solang sie anwesend ist ziemlich extrem auf und sind relativ unhöflich. 

Nachdem wird die beiden neuen getroffen hatten, bekamen wir eine Einführung in Magister Puspereikens Forschungen. Sie sind höchst interessant, er erforscht die alten Echsen Maraskans, dabei sind erstaunliche Parallelen zwischen unseren Göttlichen und denen der Echsen gibt. Die alten Echsen haben vor mehr als 20.000 Jahren schon H‘zint verehrt: Die Schlange, die auch wir als Hesinde anbeten. Ebenso ist es auch mit Tsa, Kor und Praios. Ebenso haben sie Chrysir angebetet der heute noch in Myranor angebetet wird. Kor hatte in ihrer Kultur wohl einen viel größeren Einfluss als in unserer. Sie haben zu seinen Ehren Spiele veranstaltet. Z.B. eines bei dem man versuchte einen Ball der über und über mit Stacheln besetzt ist, in ein Tor zu befördern dabei ist enorm viel Blut geflossen und der Verlierer hat wortwörtlich den Kopf verloren.


Rondrigo, der nun das Kommando über unsere Expedition übernommen hat, hat nun etwas Vorräte für unsere Weiterreise organisiert. Ich äußerte das Bestreben neue Dinge zu lernen und wurde an Magistra controllaria Raudups aus Neersand vermittelt die ebenfalls die Expedition von Magister Puspereiken begleitet. Trotz der unterschiedlichen Fachbereiche hatte sie eine Forschung die… genial ist. Als ich ihr erklärte wo ich herkomme hat sie sofort gefragt, ob ich ihr helfen könne. Ihre Forschung beschäftigte sich mit der Elementaren Transistion des Flammenschwertes zu einem Eisschwert, ihre Matrix war schon ein fast funktionsfähiger Prototyp. Nur ein paar Fehler hatten sich eingeschlichen, die nur jemand erkennt, der sich sein ganzes Leben mit dem Eis beschäftigt hat. Ich habe es mit ihrer Hilfe geschafft die Elementaren Komponenten in Gleichgewicht zu bringen. Und mit meiner Hilfe konnte sie die finale Verbindung von Objekt und Elementarmatrix vollbringen. Die Herangehensweise, die beiden Hauptmatrizen zu trennen, die sehr schwer zu verändernde Ritualmatrix links liegen zu lassen und nur die Elementarmatrix umzubauen halte ich für genial. Ich habe tatsächlich eine fertige Thesis davon bei mir, ich werde sie sobald wie möglich nach Drakonia bringen, ich kann mir vorstellen das Großmeister Emmeran an einem Diamantschwert Interesse hätte…

Nun, bevor ich dies tun konnte gab es noch einen unangenehmen Zwischenfall. Eine Widerstandskämpferin hat Rondrigo dafür verantwortlich gemacht das uns ein Bluttempler gefolgt war, der nun ein paar ihrer Männer niedergemetzelt hat, sie sagte, wenn das noch einmal passiere dann wird sie Rondrigo auf ein Duell um das Leben zu fordern.

Nach der Routinebesprechung im Zelt, bereitete ich zum Sonnenaufgang das Herbeirufen eines Feuer Dschinns vor, am Vormittag hatte ich mir dafür noch die Erlaubnis eingeholt. Die Herbeirufung verlief nach Plan, dennoch war es Beeindruckend. Der Dschinn trägt den Namen Shal’Gartur, und manifestierte sich in der Gestalt einer Gewaltigen Raubkatze aus glosenden Flammen. Nach dem Ritual war das Lager sprachlos… Sie hatten so etwas wohl noch nie gesehen…

In den Tagen danach ruhte ich mich aus und half Magistra Raudups bei ihrer Forschung.


Kasim ibn Alam ibn Rashwadi sâl Torhalla ai Drakonia

              - Verfasst in Bosparano



« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:31:42 von Frostgeneral »
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Re: [DSA 4.1] Unsagbare Tiefen (6/6)
« Antwort #22 am: 23. Mai 2017, 21:03:12 »

Pforten des Grauens


Aus den Memoiren des Efferdi Efferdaios, Sohn des Praiokles

Die Natur unseres Herzens zu verstehen, ist ein langwieriger und mühsamer Prozess. Zunächst wandle viele Wege für einige Zeit, dann verlasse sie und wenn dich die Sehnsucht auf alte Pfade führt, erkennst du, welcher Weg der deine ist. Für mich geschah dies im Dschungel Maraskans, im Sommer des Jahres 1025 nach Bosperans Fall. Nicht umsonst nennt man ihn die Grüne Hölle, und es war genau damals, als ich meine wahre Heimat erkannte - das Meer.

Ich erzählte euch ja bereits von der gehemeinen Mission, auf die die Kaiserliche Garethische Informationsagentur mich und meine Gefährten Rondrigo Ramirez, Yarlan Greifenmund und die Magister Kasim und Brindijian geschickt hatte. Letzterer war ein Einheimischer und nebst der Rur und Gor Priesterin Emiramisabu stellte er unsere Kontaktperson auf Maraskan dar. Ziel der Mission: Überfall der in Feindeshand befindlichen Endurium-Mine. Emi hatte dabei unseren Zug gen Inselzentrum schon früh verlassen, um einen der hiesigen Eukolizana für uns als Führer zu gewinnen. Diese urtümlichen Inselbewohner scheinen ein besonderes Band zu den Marasken, spinnen- bzw. skorpionsartigen Wesen, zu haben. Aber davon gleich mehr, denn wir sollten schon bald einen dieser Eukolizana treffen.

Damals, etwa nach der Hälfte der Strecke zur Mine, hatten wir das Expeditionslager des Grafen und Festumer Magisters, Hilbert von Puspereiken, erreicht. Er und sein Gefolge erforschten altechsische Ruinen und die Tage bei ihnen gaben uns noch einmal die Gelegenheit zu verschnaufen, Luft zu holen und uns auf das Bevorstehende vorzubereiten - den Angriff auf die Mine.

Während sich die Magister austauschten und ich die Waffen der Echsen in Augenschein nahm, machte Rondrigo Bekanntschaft mit einer Tänzerin. Sie hatte wohl gedacht, gutes Geschäft bei den Söldnern der Expedition machen zu können, doch das Klima und die Gefahren des Dschungels unterschätzt. Der Leutnant hat ihr wohl auch schöne Augen gemacht, schloss sie sich uns doch trotz der gefährlichen Mission an. Ein Schlingel ist das, der Rondrigo. Hätte ich ihm damals gar nicht zugetraut. Mein vierpfotiger Begleiter Magnus war in jenem Sommer auch nicht mehr zu halten: Ich machte ihm klar, dass vor uns Feinde lauern würden, die mit den Andersweltigen im Bunde wären, aber er - entschlossen wie am Tage, als ich ihn von den Straßen Gareths auflaß. Und so brachen wir dann auf: Wir, im Dienste der KGIA, Magister Brindijian, die neue Tänzerin Washa, Magnus und der Trupp von Rateral Sanin. Auf ein neues ging es in die Grüne Hölle.


*seufz*
Lasst mich euch an dieser Stelle einen Rat mit auf den Weg geben. Sei es, dass ihr schon die Richtige oder den Richtigen gefunden habt, oder auch, dass ihr noch sucht: Liebt. Liebt und lebt mit Leidenschaft. Das Gemüt Efferds ist wie die Flut und kommt und geht; und der Plan der Götter ist für uns nur schwer zu begreifen, also nutzt jeden Atemzug, den ihr habt, und lebt!

Es war an jenem Nachmittag, nachdem wir das Lager der Expedition verlassen hatten. Geron erspähte in einiger Entfernung einen an einen Baum gebunden Körper. Dieses Mal war es keine Falle. Dieses Mal war es eine Warnung. Dieses Mal war es... Emiramisabu. Irgendjemand - oder irgendetwas - hatte ihren Körper aufgeschlitzt und ihr Gesicht entstellt und dann zum Ausbluten hier gelassen. Es war eine komische Szene: Am Vormittag hatte das Praiosmal einen grünen Schimmer angenommen und die Stimmung war unheimlich. Später sollte uns klar werden, dass wir das von Asfaloth korrumpierte Land betreten hatten.

Die Tänzering Washa, stets in Begleitung ihrer Schlange, untersuchte schon eine Fährte, die weiter in die Tiefen des Dschungels führte, als der Rest von uns noch benommen vor Emis Körper stand: Was war hier geschehen? Uns wollte auch nicht klar werden, warum man ihren Körper hier aufgehängt hatte. Etwa als Warnung? Doch die Magister befürchteten etwas viel abgründigeres: Tatsächlich schien es, als würden sich die Wurzeln des Baumes nach Emis Blut strecken. "Ein Baum, der Blut trinkt?", werdet ihr Fragen, doch vergesst nicht, wo wir waren. In dem Moment unserer Überlegung erschreckte sich Washa; ihre Schlange bewegte sich nicht mehr. Sekunden später wurde auch uns klar, was geschah: Die Temperatur der Umgebung sank urplötzlich und es wurde eiskalt! Der Schweiß auf unseren Körper wurde zu kleinen weißen Flocken und aus Emis Blut wuchsen schwarze Eiskristalle. Panik überkam uns. Was geschah hier? Wir entschieden uns für das, was ich heute auch jedem von euch raten möchte, der einmal so etwas erlebt: Lauft! In jenem Augenblick näherte sich uns nämlich ein Andersweltiger.

Wir rannten bis unsere Lungen brannten und dann noch weiter. Es ist schon komisch, denn wenn immer wir uns nicht mehr sicher waren, in welcher Richtung es weitergehen würde, folgten wir dem Weg, der am gefährlichsten aussah. Vielleicht hätte uns jene Begegnun eine letzte Warnung sein sollen, aber dann bekamen wir ein Zeichen und wurden erinnert, worum es bei dieser Mission wirklich geht: Wir trafen auf ein Dorf Einheimischer. Hier, im Zentrum des siechenden Landes, gab es noch Menschen... und sie feierten! Stellt euch das einmal vor. Tage zuvor hatten wir ein ausgelöschtes Dorf gefunden und hier ging das Leben weiter - trotz der Besatzung, der ohnehin gefährlichen Natur, trotz der widerderischen Schrecken. Hier wurde gefeiert. Ein Neugeborenes. Firuzifar.

An diesem Nachmittag und dieser Nacht geschah etwas. Ein jeder von uns, Nerven blank durch die Reise durch den Dschungel, trauernd um die verlorenen Kameraden, bekam wieder Lust - Lust zu leben! Washa versuchte Magister Kasim das Tanzen zu lehren, Potro ließ sich die Haare mit einer Käferpaste bunt färben und ich segnete das jüngste Dorfmitglied ein. Zu späterer Stunde, Myria und Washa begeisterten gerade  mit einem besonders engen Tanz die Männer - und Frauen, wohlgemerkt - erklärte mir Magister Brindijian noch einmal den Glauben Emis und in ihren Augen, war der Tod nur ein weiterer Schritt auf dem ewigen Weg. Ein ewiger Weg? Das kann ja nur ein Kreis sein. Emi starb vermutlich am Tage zuvor... und dann wird genau hier, an diesem lebensfeindlichsten aller Orte ein Kind geboren?! Glaubt, was ihr wollt, aber ich sage euch, die Augen des kleinen Firuzifars erinnerten mich an sie... *lächel & Träne wegwisch*

Dieser kurze Moment wurde uns geschenkt. Eine Erinnerung, warum wir hier hergekommen waren. Und in der Nacht wurden wir noch einmal erinnert. Jeder von uns hatte ein furchtbares Alpdrücken und zum Glück war es gerade Magister Brindijian, der Wache hielt. Er entdeckte, dass hier Magie im Spiel war und sich ein kleines Insekt, eine Art Schrecke mit zweigliedrigen Fangarmen und großen Augen, in unsere Hütte geschlichen hatte. Ich bekam erst nicht mit, was los war, stürmten Rondrigo und die Magister nach draußen und dem Insekt hinterher. Mittlerweile weiß ich ja das eine oder andere über Magie und lasst mich euch sagen: Die Geschichten über Hexen und ihre tierischen Vertrauten sind wahr. Wir verfolgten also die Schrecke und sie führte uns direkt zum Feind - einer einzelnen Kämpferin des Endurium-Korps. Sie nutzte ihre Magie, um fliegend durch die Lüfte zu entkommen, aber ein Eisstrahl Magister Kasims riss sie aus der Luft. Ich hoffe für sie, dass sie sofort tot war. Wenn nicht, erledigte ihr Sturz nämlich den Rest. Jaja, wir näherten uns dem Feind.

Zu unserem Glück fanden wir in jenem Dorf einen besagter Eukolizana. Er erklärte sich auch bereit, uns zu führen. Und seine Maraske... eine erschreckende Kreatur. Stellt sie euch als eine Spinne vor, die keine Netze spinnt, aber einen tödlichen Stachel am Hinterleib hat. Und nun stellt sie euch in der Größe eines Wildschweins vor! So eine Maraske frisst Parder zum Frühstück! Wortwörtlich! Ich hab's gesehen! Und diese Kreatur - mehr als der Eukolizana - führte uns dann: Mal links, mal rechts, mal blieb sie für Ewigkeiten stehen, doch sie schien den Weg zu kennen.

Unser Nachlager schlugen wir an einem versumpften, miefenden Fleck auf. Ich erinnere mich noch ziemlich gut, denn hier draußen schickte uns der Herr Efferd noch einmal eine Stärkung. Die Magister nennen sie Chimären, dämonisch-derische Mischwesen, aber bei Efferd - schmecken tun sie! Aus dem Sumpf näherten sich uns also vier solcher Wesen, Unterleib eines Krebses mit Scheren und flinkem seitlichem Gang, menschlicher Oberleib mit Kiemen und starken Armen. Zum Glück überraschten sie uns nicht im Schlaf, denn auch wenn wir sie besiegten, waren es bitterbös' gefährliche Kreaturen. Die Tänzerin Washa überraschte mich bei jener Begnung am meisten: Sie erkannte die Gefahr und verstärkte ihre Beine mit Magie! Ja, hinter dem schönen Körper verbarg sich noch das eine oder andere Geheimnis *grins*
Sie düste also todesmutig auf unsere Feinde zu, kletterte an einem der Krabbenwesen empor und begann das Viech zu würgen! Respekt.

Das waren die Tage kurz vor unserer Ankunft an der Mine.




« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:31:54 von Frostgeneral »
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  • 03. Juni 2017, 11:24:43
Pforte des Grauens
« Antwort #23 am: 03. Juni 2017, 11:24:43 »

Pforten des Grauens


(Aus dem Tagebuch des Yarlan von Schnattermoor, auf den Freien Seiten eines Lehrbüchleins der Hesindekirche verfasst)

8. Eintrag

Die Energie die uns unsere Rast an der Ausgrabunsstelle gegeben hat verflog auf unserer beschwerlichen Reise über sie Maraskankette leider schneller als erhofft.
Der Mangel an Essen, Wasser und Ruhe zehren zusammen mit der selbst hier oben unterträglichen Hitze enorm an unseren Kräften und Gemütern, und sei dies nicht genug scheint
sich aus dem Sumpf, den wir derzeit durchqueren auch noch eine Krankheit unter den Männern ausgebreitet zu haben. Ich hoffe, dass wir, sobald wir an der Mine ankommen
überhaupt noch genug Kraft haben, den Kampf mit Haffax Schergen aufzunehmen. Besonders Myria macht mir Sorgen, denn sie kann zwar nachdem Brindijian ihr gebrochenes Bein mit Heilmagie gerichtet hat
wieder, wenn auch langsam, marschieren, aber die Leichtigkeit mit der sich sich hat außer Gefecht setzen lassen ist beunruhigend und ich werde meine Bemühungen, eine brauchbare Kriegerin aus ihr
zu machen verstärken müssen, sobald wir in der Lage sind uns einer längeren Rast hinzugeben.
Unterdessen scheinen Rondrigo und Wascha eine gewisse Zuneigung füreinander entwickelt zu haben, was mit Zeitweise schmerzhaft an mein eigenes Verlöbnis und seine Auflösung erinnert.
Während dies bei weitem nichts ungewöhnliches ist, wenn man auf Feldzug ist, und vermutlich durch die Erkenntnis gestärk wird, dass wir alle in zwei Wochen tot sein könnten, so scheint es doch eine nicht
unerhebliche Beeinträchtigung von Rondrigos Urteilsvermögen zu sein.
 Gestern erst wurde er von ihrer Giftschlange gebissen und wir können der gütigen Mutter Peraine danken, dass wir ihm nicht den Arm abnehmen mussten. Er selbst scheint in dem Tier immer
noch keine rechte Gefahr erkennen zu wollen, auch wenn der Rest der Mannschaft(mich selbst mit eingeschlossen) seitdem einen respektvollen Abstand gegenüber dem Gifitgen Tier einhält wo immer möglich.
Ich sorge mich um das wohlergehen der Männer, wenn Rondrigos Führungsfähigkeiten weiter leidern. Im Kampf auf dieser Götterverlassenen Insel und gegen Haffax verdammte Schergen muss jeder von uns als entbehrlich
angesehen werden und wenn er dies im falschen Moment vergisst sind wir alle tote Männer...

9. Eintrag

Die Götter sind uns gewogen!
Nicht unweit des Ortes, an dem die Mine sein soll -trafen wir auf- wurden wir überfallen von einer Gruppe maraskanischer Freischärler, die sich selbst die Mukaji Marasna, die "Schönheit der Maraske"
nennen und es ebenfalls auf die Mine abgesehen haben. Nach ihren Berichten haben sie bereits mehrere Angriffe auf die Anlage gestartet, wurden aber jedes mal wieder zurück geschlagen.
Ich bin zuversichtlich, dass wir mit ihrer Hilfe und den von ihnen gesammelten Beobachtungen einen Plan aufstellen können, der es uns erlaubt das Metall aus der Mine zu stehlen und hoffentlich ohne allzu große Verluste zu entkommen.
Zunächst aber sollten wir die Zeit im Lager der Freischärler nutzen, wieder zu Kräften zu kommen, denn der Angriff wird uns Zweifelsohne alle Kräfte und allen Glauben abverlangen, die wir aufbieten können.
Rondra sei mit uns.



« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:33:10 von Frostgeneral »
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  • 03. Juni 2017, 11:27:16
Pforte des Grauens
« Antwort #24 am: 03. Juni 2017, 11:27:16 »

Pforten des Grauens


(Aus dem Tagebuch des Magiers Brindijian. Geschrieben in Ur-Tulamidya)

Am Abend des 24. Hesinde im Jahr 4847 FdW

Morgen werden wir uns, verkleidet als Haffajas, in die Mine einschleichen. Dank Sindijian und der Hilfe seiner Samurojin verlief der Überfall auf die Versorgungskarawane völlig Problemlos. Morgen wird es sicher nicht ganz so einfach.

Gestern Abend haben wir unseren Plan, das Endurium zu stehlen, detailliert ausgearbeitet. Wir werden uns als Karawanenführer ausgeben und kurz vor den Toren der Mine von Sindijians Samurojin überfallen lassen, in der Hoffnung, dass uns die Hässlichen aus der Mine zur Hilfe kommen. In der Mine werden wir das Endurium ausfindig machen und es in unseren Besitz bringen. Auf unser Zeichen werden dann Kasim und einige Samurojin von außerhalb einen Angriff auf die Mine vortäuschen. Zeitgleich schlagen wir Alarm und geben vor, dass das Endurium gestohlen worden ist. Wenn unser Plan aufgeht, setzen die Hässlichen aus der Mine den Samurojin nach und wir können mit dem Endurium aus der Mine spazieren.
Efferjin hat im Namen von Bruder Efferd zudem noch einige der Waffen „gesegnet“. Ich habe nichts dazu gesagt. Den Rebellen war anzumerken, dass Sie nicht wussten was vorgeht. Solange die Fremdijis daraus Motivation und Sicherheit gewinnen, kann es uns jedoch nur helfen. Ich bin ohnehin froh, dass Efferjin nicht daran zerbrochen ist, als ich ihm offenbart habe, dass er magisch begabt ist und daher das, was er als Wunder ansieht, gar nicht von Bruder Efferd, sondern vermutlich durch seine magische Begabung ausgelöst wurde. Die Fremdijis können oder wollen einfach nicht verstehen. Wenn unsere Situation nicht mehr so gefährlich ist, werde ich noch einmal das Gespräch mit ihm suchen müssen.

Ich komme noch einmal auf den Überfall heute früh zurück. Wir konnten zwei der Hässlichen lebend fangen. Einer der beiden biss sich leider die Zunge heraus und war somit ohne Wert für uns. Den anderen verhörte Washajida. Äußerst geschickt, muss ich anmerken, was ich ihr so nicht zugetraut hätte. Sie behauptete, ihm das Leben zu schenken, wenn er uns alles verrät, was wir wissen wollten. So dachte ich jedenfalls. Sie war völlig aufgebracht, als ich den Ungeschaffenen zurück in den Äthrajin schicken wollte, nachdem er uns alles gesagt hatte. Ich versuchte ihr zu erklären, dass das, was dort an den Baum gefesselt war, kein Teil der Schöpfung Rurs ist. Auch wenn es aussah, wie einer von uns. Es entbrannte eine hitzige Diskussion, an der sich auch Yarlajin und Rondrijian beteiligten. Bei ihnen lag es jedoch vor Allem am Ehrempfinden (gegenüber den Ungeschaffenen! Ich kann es einfach nicht verstehen), weswegen Sie den Hässlichen zumindest noch nicht sofort töten wollten. Sie ließen sich aber schließlich überzeugen. Im Gegensatz zu Washajida. Sie lief völlig aufgelöst in den Dschungel – allein.
Ich kann ihre Reaktion wohl ein wenig nachempfinden. Ich wüsste nicht, ob ich auch so hätte handeln könnte, wenn stattdessen Onkel Garamold dort an den Baum gefesselt und ich mit dem Dolch vor ihm gestanden hätte.

Nachdem die Sache geklärt war, machten Rondrijian und ich uns auf, nach Washajida zu suchen. Doch wenn sich jemand im Dschungel verstecken und nicht gefunden werden will, schafft er das auch, wenn er sich nicht all zu dumm anstellt - so hat Rur die Welt geschaffen - und Washajida hatte bereits bewiesen, dass sie unbemerkt zwischen den Blättern verschwinden kann. Ihre Spur verlor sich schon nach wenigen Schritten und auch auf unsere Rufe reagierte Sie nicht. Uns blieb daher keine andere Wahl, als die Suche aufzugeben. Ich hoffe, sie kommt zur Besinnung und findet den Weg zurück zum Lager der Mukaji Marasna.


« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:33:22 von Frostgeneral »
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  • 09. Juni 2017, 19:26:23
Pforte des Grauens
« Antwort #25 am: 09. Juni 2017, 19:26:23 »

Pforten des Grauens


25. HESinde 1025 BF

Ich übertrage Yarlan die Leitung der Gruppe auf Maraskan, ich habe keine Lust mehr mich mit seiner kindischen “Ich bin Adliger” Art auseinander zu setzen. Ich hoffe ja das keiner unter seinem Kommando stirbt, aber ich gönne es ihm.

Die Alchimistin Elikara von Brabak gibt uns drei Heiltränke, mit den Etiketten “Nur im Notfall”, den ich verwalte, eins mit dem Etikett “Normal” den Yarlan sofort getrunken hat und eins mit “Verdünnt” der bei Yarlan verblieben ist.

Wir machen uns verkleidet und mit dem Wagen auf den Weg zur Mine. Efferdaios als Unteroffizier Yala-Kin, Yarlan als Feldwaibel Yarlan, Brindijian als Hauptgefreiter Al’Rik, Geron, Hogg, Dynar, Mapone, Feyarion, Potro und meine wenigkeit als Obergefreiter Orelio.

Die Samurojin’s täuschen den Angriff auf unsere Karawane vor direkt vor den Toren der Endurium Mine, wie erwartet bekommen wir hilfe, und was für welche. Perdido Dorkstein auf einer fünf Schritt langen dunkelgrünen fliegenden Schlange mit ledrigen Fledermausflügeln und zwei weiteren Kämpfern. Der eine hat eine Totenschädel Maske auf dem Gesicht, die rot und weiß bemalt ist, zusätzlich führt er einen riesigen Zweihänder und der andere ist ein Barbar mit freiem Oberkörper, von fast zweieinhalb Schritt größe und mit einer martialischen Axt bewaffnet, dass muss das Endurium-Korps sein. Der Mann mit der Totenschädel Maske Belhar Ahlenschmiede zerteilt beim Landeanflug des Karakil einen Samurojin mit seinem Schwert in zwei Teile und Nephazin Ölschläger der Barbar schwingt seine Axt so tödlich und präzise wie Naima Amarizio die Bordärztin von der Seeadler von Beilunk ihr Skalpell.
Doch all das ist nichts im vergleich zu Perdido Dorkstein, dem fast drei Schritt großen Kämpfer, der in Vollplatte eine Agilität an den Tag legt, wie Artisten beim Gauklertreffen in Khunchom. Perdido verfolgt die Samurojin’s auf dem Karakil reitend, der von einem Augenblick auf den nächsten auftaucht und verschwindet und jedesmal wenn er auftaucht einen Samurojin tötet und jedesmal wenn er verschwindet einen grauen wabernden Fleck in der Luft hinterlässt der in weniger als einem Wimpernschlag verwindet. Selbst als die Samurojin’s in den Dschungel flüchten verfolgt er sie in dem er neben oder hinter ihnen auftaucht auf seinem Karakil, sie tötet und zum nächsten durch den Limbus reitend entschwindet, dadurch haben wir mehr als zehn tote Samurojin’s die bei diesem Plan auf mein Konto gehen, das habe ich so nicht voraus ahnen können, und es dauert mich wegen der gefallenen Samurojin’s.

Wir werden aufgenommen ins Lager, während die Karmoth-Gardisten nur Arschlöcher sind, ist das Endurium-Korps von allen Göttern verlassen. Nur Leute die sich Helme Haffax bewiesen haben kommen ins Endurium-Korps, und das sind anscheinend alles Paktierer. Als Essen scheint es hier Menschenfleisch zu geben, ich entscheide mich so zu tun als müsste ich kotzen und esse nichts, zur Belohnung fordert einer aus dem Endurium-Korp mich auf die Leichenreste die in der Mitte des Lagers liegen und früher mal eine Sklavenarena waren zu vergraben. Beim vergraben macht mich so ein Karmoth-Gardist an und ich kann meinen Mund nicht halten, und so darf ich dann erst mal das alte Loch mit meinen Händen zu schieben und ein neues Loch ausheben, hätte ich doch bloß eine Waffe mit der ich umgehen könnte, und nicht diese Nachtwind scheisse zur Hand, aber so muss ich die Zähne zusammenbeißen und mich beugen.

Osko Glimmerdieck vom Endurium-Korp lässt mich noch einen Hassbrief schreiben im Namen Perdidos an Xeraan bezüglich seines Verrats an Helme Haffax, dass das Endurium Haffaxs’ sei und dass er sterben wird für seinen Verrat.
Der genaue Wortlaut lautete: "Xeraan, du dicker Wanst, das Metall gehört Haffax und er gibt es dem, der es verdient. Du schickst mir Scharlachkraut, ich dir einen Attentäter. Ich werde dich in dünne Scheibchen schneiden und verfüttern. Yol-Ghurmak wird von deinem Verrat ebenso erfahren."

Washa wird runter ins Lager geholt, sie kommt mit einer Strickleiter und versteckt sich hinter einigen Kisten hinter dem Stall. Sie meint wir sollten ihr eine Möglichkeit verschaffen das Endurium weg zu bringen, was wir auch umsetzen wollen.

Lolgrim Spichbrecher vom Endurium-Korp peitscht ohne ersichtlichen Grund einen Sklaven, und wieder kann ich meinen Mund nicht halten, damit scheine ich zwar dem Sklaven vorerst das Leben gerettet zu haben, aber dafür bekomme ich die Peitsche einmal quer durchs Gesicht, zum Glück habe ich einen Helm aufgehabt. Yarlan kommandiert mich ab die Endurium Kiste mit der Werkzeugkiste zu vertauschen, während Efferdaios und Yarlan die umstehenden Wachen ablenken, was auch gelingt. Yarlan tötet den Sklaven, warum weiß ich nicht, aber das scheint seine Art von Ablenkung zu sein um Lolgrim nicht zu uns schauen zu lassen.

Washa nimmt das Gesamte in Vitriol getränkte Endurium Erz an sich und entkommt damit über die Strickleiter die sie wieder mit nimmt über die Berge. Leider habe ich vergessen ihr mit zu teilen, das wir auch über die Strickleiter mit fliehen wollten, das wird dadurch nicht einfacher befürchte ich.

Nach einer Beratschlagung mit Yarlan kommt Perdido Dorkstein zurück aus der Endurium Mine und sucht freiwillige um die Ssrkhrsechu zu töten, was auch immer das sein soll. Yarlan meldet unseren gesamten Trupp, obwohl Perdido nur zehn Helfer sucht, und so kommt es, dass nur einige von uns ausgewählt werden um nun außerhalb des Lagers die Ssrkhrsechu zu jagen. Wir anderen bleiben hier und werden in Wachschichten an verschiedenen Orten im Lager eingeteilt werden, das hat Yarlan mal wieder richtig scheisse hin bekommen, ich bin gespannt wie sein Plan ist um alle zu retten und nicht alles zu verlieren.

Es ist nun ungefähr die 22te. Ingerimmsstunde und die Sonne ist untergegangen.


« Letzte Änderung: 18. Juni 2017, 21:37:43 von Frostgeneral »
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  • 18. Juni 2017, 21:39:28
Pforte des Grauens
« Antwort #26 am: 18. Juni 2017, 21:39:28 »

Pforten des Grauens

Brief an Whershim ibn Hiyadan, seines Zeichens Vater der bezaubernden Washa

Mein geliebter Vater,

ishtashtillak!
Es ist nun schon der dritte Winter, den ich ohne dich verbringen muss.
Seit meiner Flucht habe ich mich durchgeschlagen und immer wieder durch kleinere Tätigkeiten mein Überleben gesichert.
Ein lukratives Angebot lockte mich nach Kunchom. Von dort aus sollte ich mit einem Schiff nach Perricum rübersetzen. Der Kapitän wollte mich zunächst gar nicht mitnehmen.

„Eine Frau an Bord, und dann noch mit einer Schlange, bei Efferd, das geht nicht!“ sagte er. Doch was hast du mich immer gelehrt, mit den richtigen Mitteln schaffst du alles.
Leider ist unser Schiff in einen schweren Sturm geraten und gesunken. Hesindian, ein junger Akkolut der Hesinde Kirche, fand mich leblos an einem Strand und nahm mich mit. Und so kam ich in ein Lager, mitten im maraskanischen Dschungel. Ich war im Land der Maraskaner, in das ich eigentlich gar nicht reisen wollte!
Dieses Gebiet ist verseucht, die Erde ist krank. Ich spüre es in jeder Faser. Natürlich nicht alles, aber große Teile des Gebiets. Tief ging es hinein in den Dschungel, der feucht und bedrückend wirkt. Damals, als wir an der Wüste entlang zogen und die Sonne jeden von uns an seine Grenzen trieb, dort ist es ähnlich. Ich wollte nur weg von diesem Fleck Deres, zurück ans Festland.

Eine Truppe Männer, gemischt aus Söldnern, Magiern und Höher gestellten, wollte sich in den Dschungel aufmachen und dann die Insel verlassen. Als ich das hörte, überredete ich ihren Anführer Rondrigo, mich mitzunehmen. Ich musste unbedingt mit ihnen gehen, hatte ich denn eine Wahl? An der Küste, gerade in den Häfen,
sitzen die Borbaradianer. Sechs Monate, ganze sechs Monate sitze ich nun schon in Ssel'Athach fest. Sie mussten mich einfach mitnehmen!
Nach ein paar Augenaufschlägen und meinen herausragenden Überzeugungsfähigkeiten willigte Rondrigo ein. Ich konnte mein Glück kaum fassen.
So schnell mich mein Schicksal hierher gebracht hatte, so schnell würde ich meinem eigentlichen Ziel wieder näher kommen - inshallah.

Doch schon nach ein paar Tagen musste ich meine Entscheidung bereuen. Immer tiefer brachte mich die Gruppe in dämonisches Gebiet. Was sie dort vorhatten, wollten sie mir zunächst nicht verraten. Um dein sehnendes Herz zu schonen, berichte ich dir lieber nicht von den vielen Kreaturen, denen ich mich dort bis jetzt stellen musste. Ich muss sagen, die Gruppe wirkt doch noch sehr gespalten.

Da gibt es diesen Alnabil Yarlan von Schnattermoor, der mit seiner wirklichen hübschen Knappin Myria unterwegs ist. Für einen Alnabil behandelt er mich wirklich nett.
Obwohl ich weit unter seinem Stand bin, ist er respektvoll und freundlich. Er hat auch noch nie versucht nach mir zu treten oder mich beleidigt. Manchmal ist er etwas verbohrt und edelmütig, aber so sind die Alnabil wohl auch. Seine Knappin Myria mochte ich anfangs nicht besonders. Sie ist zickig und intrigant, so wie wir schon viele ihrer Sorte auf unserem Weg trafen. Und sie weiß, dass sie schön ist. Doch offenbar lässt sich von den Männern niemand von ihr um den Finger wickeln. Gerade die Söldner haben seit meinem Auftauchen ein offenbar großes Interesse an mir und meinen Vorzügen.
Du hattest immer Recht Vater, irgendwann würden sie mich nicht mehr als Mädchen, sondern als Frau sehen hast du gesagt. Der Zeitpunkt ist gekommen und du kannst nicht da sein, um ihn zu erleben. Ich werde eine andere sein, wenn wir uns das nächste Mal wieder sehen.

Potro und Dynaar, zwei der Söldner, die offenbar als Seemänner mit der Gruppe gekommen waren, sagten mir, sie wollten mich beschützen, ebenso wie der Efferdgeweihte Efferdaios. Er ist ein komischer Mann. Ich habe noch nie längere Zeit mit einem Geweihten zu tun gehabt, aber irgendwie hab ich mir die anders vorgestellt. Ich hätte gedacht, sie wären ernster und viel strenger mit den Tugenden der Götter. Und sie würden jeden Beschützen und die Hand über Menschen halten, die nicht von den Gnaden der Götter auserwählt wurden. Oft handelt er irrational, aber vielleicht bin ich auch nicht im Stande, das große Bilde Efferds zu sehen, nach dem er seine Auserwählten führt.
Anfangs war er noch nett, wenn auch still. Und dann plötzlich misstraute er mir. Ich weiß nicht wieso, ich habe alles getan, damit sie mich mitnehmen und ich weg konnte von dieser Insel. Ghurayb. Naja, sei's drum.

Doch zum Glück habe ich jetzt jemanden, der mich wirklich beschützt und mich verteidigt: Rondrigo, li habibi.
War irgendwie klar, dass du dir den Anführer schnappst, würdest du jetzt sagen. Eigentlich habe ich nicht gedacht, dass er Interesse an mir hat.
Wir waren im Moor und er wurde krank, ich wollte ihn gesund machen, wie ich das schon oft getan habe, weißt du noch? Ich habe ihn geküsst, um ihm zu helfen, und plötzlich griff er mich, zog mich heran und erwiderte den Kuss. Alles kribbelte und ich bekam eine Gänsehaut, obwohl es um uns herum brütend heiß war. Dann ließ er mich los und schaute mir tief in die Augen. Der harte Kämpferblick, er war etwas Anderem gewichen, was ich nicht genau beschreiben kann. Wie gerne hätte ich deinen Rat gehabt!
Später am Abend verschwanden wir, um allein zu sein. Rondrigo wollte tanzen lernen von mir, aber ich glaube, das war nur ein Vorwand, um mir nahe zu kommen.
Er ist ein wirklich toller Mann, du würdest ihn mögen. Manchmal noch unbeholfen und rüpelhaft, aber er gibt sein Bestes.
Wir sind jetzt fest zusammen.

Ich weiß nicht, ob das nur ist, weil wir dachten, wir würden sterben. Hoffentlich bleibt er bei seiner Meinung.
Selbst als Rashiqa ihn gebissen hat – er war aber selbst Schuld musst du wissen – hat er sich wie ein Mann verhalten und es einfach überspielt.
Und sie und mich sogar noch gegen die anderen verteidigt. Der geborene Anführer eben!
Warum wir so eine Angst vor dem Tod hatten? Efferdaios sagte zu mir, dass wir wohl alle in den nächsten zwei Wochen sterben würden.
Ich meine, sowas kann der doch nicht einfach sagen? Wenn ein Geweihter sowas sagt, muss da was dran sein. Aber Kasim hat mir gut zugeredet.
Kasim ist ein Magier aus der Nähe des Raschtulswalls, der auch mit der Gruppe reist, um das Treiben der Dämonen hier zu bekämpfen. Er hat atemberaubende Fähigkeiten.

Einmal hat er so ein Feuerwesen beschworen, dass mit ihm gesprochen hat. Es war sehr beeindruckend, wie er ein solch mächtiges Wesen so lenken konnte. Ich habe es nach dieser Beschwörung allerdings nur noch einmal gesehen, als er uns gegen die bösen Männer aus der Mine half – aber dazu später mehr.
Kasim hat mir jedenfalls gut zugeredet und gemeint, wir würden das hier sicher überleben, wir bräuchten nur einen guten Plan. So langsam dämmerte mir, warum dieser Trupp von zusammen gewürfelten Menschen hier war: es musste um etwas Großes gehen, etwas, wovon der normale Bewohner Deres nichts mitbekommt.
In einer ruhigen Minute fing ich mir Rondrigo und fragte ihn ein wenig aus. Er erzählte mir, dass sie eine Art Erz finden sollten, genannt Endurium.
Aber Vater, dies ist alles streng geheim, also erzähle Bera besser nichts davon! Dieses Endurium sollte sich in einer Mine befinden, welche von Belhalharnichtrondra Paktierern geführt wird. Ziemlich gefährliche Mission also.

Der zweite Magier in der Truppe und gleichzeitig ein Maraskaner ist Brindijian. Ich habe ihn bis heute noch nicht so ganz durchschauen können. Er nennt mich dauernd „Washajida“, obwohl ich ja gar nicht so heiße. Hier auf Maraskan sind sie alle Brüder und Schwestern, eine komische Kultur ist das. Ich hatte mit Brindijian nicht so richtig viel zu tun, ich weiß aber, dass auch er in der Heilkunst bewandert ist, anders als ich allerdings auf magische Weise.

Allerdings hat er gesehen, dass ich irgendwas magisches in mir trage.
Dieses Geschenk, wie du es immer genannt hast, ist anscheinend magischen Ursprungs. Also hatten die Leute damals vielleicht Recht?
Bin ich wirklich eine Hexe, ohne es bisher gewusst zu haben? Ich fühle mich dadurch besonders und gleichzeitig fürchte ich darum. Zukünftig werde ich versuchen, noch mehr darüber heraus zu finden. Brindijian versprach mir auch, das für sich zu behalten.




Um in das Lager und die Mine zu gelangen, gab es den Plan, sich als Karawane zu tarnen, die dort regelmäßig ein und auskehrt und Essen und Alkohol liefert.
Rondrigo hat sich mehrfach dagegen ausgesprochen, dass ich in die Mine mitgehe, aber ich konnte ihn nicht alleine gehen lassen.
Am letzten Abend, bevor der Überfall auf die Karawane stattfand, verbrachten Rondrigo und ich unsere erste Nacht miteinander. Er war sehr vorsichtig und einfühlsam, im Gegensatz zu seinem sonstigen Auftreten. Du hattest Recht, es ist schmerzhaft, aber ich würde es wieder machen. Er und ich sind seitdem auch fest zusammen. Er hat mich gefragt, so wie es sich gehört. Ich hoffe, du wirst ihn bald kennen lernen. Damals hätte ich mir nie träumen lassen, dass ein Mann seines Kalibers sich für mich entscheiden würde. Die kleinen Tricks, ihn um den Finger zu wickeln, haben gut funktioniert. Du warst ein hervorragender Lehrer. Aber zurück zum Plan.

Kurzum, der Überfall hat so funktioniert, wie er durchdacht war und ich habe – so wie Rondrigo es mir vorher aufgetragen hatte – einen Mann gefangen genommen.
Wie nicht anders zu erwarten, haben sich die Männer bei seiner Befragung angestellt wie die letzten Trottel. Alhimar sakhif!
Natürlich erzählte er mir mehr, als ich ihn befragte. Damals, als uns Sergal verraten hat und Brondir ihn bestrafte, hat er mich sehr inspiriert. Ein wenig Drohen und schon zwitscherte er wie ein Heckenschmaetzer. Ich sagte ihm zu, dass wir ihn zunächst am Leben lassen würden. So hätten wir ihn noch weiter befragen können, falls noch Dinge im Nachhinein unklar gewesen wären. Doch die Männer pochten darauf, ihn umzubringen. Jachi, ein heftiger Streit brach aus, ich stand allein gegen sie alle.
Auch Efferdaios hatte ihm gesagt, wir würden ihn verschonen, hielt die anderen dann aber nicht davon ab, ihn umzubringen.
Letzten Endes tötete Brindijian ihn. Außer mir rannte ich davon. Diese Kaltblütigkeit und dieses erbarmungslose Handeln, es widert mich an und ist mir gänzlich fremd.Doch ich hörte schon öfter, dass Wilde sowas machen und die Maraskaner scheinen teilweise sehr wild zu sein.
Auf unserem Weg fanden wir uns in einem Dorf ein, in dem ein Fest gefeiert wurde. Es wurden Käfer zerquetscht und alle färbten sich mit komischen Farben ihre Haare –
so wurde es mir zumindest berichtet, ich kann immer noch nicht richtig sehen … um es nochmal zu betonen, eine komische Gegend ist das hier.


Rondrigo und er kamen mir dann hinterher, um mich zu suchen. Kan! Wenn ich nicht gefunden werden will, sieht mich auch keiner.
Irgendwann, nachdem ich ein paar Lianen zerstört und einen Baum mit meinem Dolch bearbeitet hatte, kehrte ich in das Lager zurück.
Kurz angebunden einigten wir uns auf das finale Vorhaben am nächsten Tag und Rondrigo und ich gingen schlafen.
Er kann dich natürlich auf keinen Fall ersetzen, aber er tut mir ausgesprochen gut, seine starke Schulter ist ein großer Trost und Halt für mich, ishtashtillak!
Und so graute der Morgen, an dem Männer in die Mine aufbrachen, verkleidet als Mitglieder der Karawane. Sie hatten sich alle Decknamen gegeben, Rondrigo zum Beispiel hieß Orelio (was ein bescheuerter Name!). Wie auch immer sie es mit ihren bemitleidenswerten Schauspielereien und Lügereien hinein geschafft haben, weiß ich nicht.
Doch zum Glück hat es geklappt. Derweil machte ich mich über die nahe gelegenen Berge auf, um das Lager um die Mine herum im Auge zu behalten und im besten Fall das Endurium entgegen zu nehmen.

Dieser Ort ist unheimlich. Die Kreaturen dort sind beängstigend und furchteinflößend. Ein Mann, den sie Perdido Dorkstein nennen, ist auf einer Schlange herumgeflogen, das musst du dir mal vorstellen! Er tauchte auf und war plötzlich verschwunden – und dann tauchte er ganz woanders wieder auf. Das ist heftiges Dämonenwerk, da bin ich sicher! Mehrere Stunden blieben die Männer in dem Lager und das vereinbarte Zeichen kam einfach nicht.
Mir wurde mulmig zu Mute. Was, wenn es schief gegangen war und sie keine Möglichkeit hatten, mich zu benachrichtigen? Doch ich sah immer wieder jemanden aus meiner Truppe durch das Lager huschen. Mal schaufelte einer oder brüllte Sklaven an oder trug Kisten von hier nach da. Und dann sah ich es, die Kiste mit dem Erz drin, hinter dem sie alle so gierig her waren. 100 Dukaten und mehr sollte nur ein Stück davon wert sein. Immer wieder beschlich mich der Gedanke, das Zeug mitzunehmen und selbst zu fliehen.

Wir hätten uns ein ruhiges Fleckchen suchen können, du und ich Vater, und die Familie selbstverständlich. Doch hätte ich es überhaupt alleine geschafft?
Vermutlich nicht. Und irgendwie wollte ich es nicht, nicht so schäbig sein, nicht besser als ein dahergelaufener Strauchdieb, shayin.

Und da, in der Dämmerung, kratzte sich ein Rondrigo die linke und rechte Pobacke. Ich ließ die Leiter hinab ins Lager und kletterte vorsichtig hinab.
Nach ein paar Worten mit Rondrigo riet ich ihm, die identischen Kisten zu vertauschen, damit das Erz bei mir in der Nähe stünde. Gesagt, getan.
Behutsam öffnete ich die Kiste und stahl Brocken für Brocken von dem Zeug. Doch schon nach kurzer Zeit begannen meine Hände zu brennen, als hätte das Zeug im Hochsommer in der Wüste gelegen. Einen nach dem Anderen wickelte ich sie in Kleidung ein und verteilte sie gleichmäßig an meinem Körper, indem ich sie mit Lederbändern befestigte. Ein starkes Mädchen kennt keine Schmerzen hast du immer gesagt, und so kletterte ich trotz der brennenden Schmerzen die Leiter wieder hinauf.
Im Schutz der Dunkelheit stahl ich mich davon. Jetzt mussten die Männer es nur noch schaffen, das Lager wieder unbeschadet zu verlassen.
Bis hin zum tiefen Felsspalt gelang mir der Weg einwandfrei, doch die Wand war sehr steil und glatt, kaum Möglichkeiten zum Festhalten. Ich war kaum ein paar Schritt in die Höhe geklettert, da rutschte ich ab und stürzte in die Tiefe. Mein Handgelenk knackte laut und an mehreren Stellen schürfte sich meine Haut ab. Allaenat!

Also musste ich einen Umweg suchen, der so aus der Felsschlucht hinaus führte. Die Stellen mit dem Erz brannten immer doller und es bildeten sich allmählich kleine Bläschen. Ich musste es loswerden, es irgendwo verstecken, zumindest für eine Weile. Meine geübten Augen erspähten eine uneinsichtbare Stelle, die ich zusätzlich mit Pflanzen und Erde zuschaufelte. Es tat gut, dieses verdammte Zeug wieder los zu sein. Doch die Blasen brannten noch immer, mein Handgelenk war mindestens verstaucht und die aufgerissene Haut schmerzte. Trotz alledem schlich ich mich zurück durch den Dschungel, bis ich wieder bei Kasim angekommen war, der ebenfalls außerhalb des Lagers gewartet hatte. Du wärst stolz auf dein Mädchen gewesen!

Dort warteten wir wieder einige Zeit, doch kein Zeichen vom Trupp.
Was war da drinnen los?
Warum kamen sie nicht?
Waren sie doch aufgeflogen?

Gerade, als ich mich an das Lager anschleichen wollte, brach drinnen ein Tumult los. Der Anführer der Paktierer so schien es mir, rief alle zusammen, weil sie wohl Verräter unter sich hätten. Ich musste handeln und zwar sofort, das war mir klar. Ich gab Kasim unser Zeichen und er sprengte mit einem lauten Knall die Stelle, an der die Kühe angebunden waren. Ich weiß nicht genau, was er da getan hat, aber es hatte was mit einem Eisstrahl zu tun, wenn ich das richtig verstanden habe.
Augenblicke später kamen schon Rondrigo und Yarlan, dicht gefolgt von Brindijian, aus dem Lager gerannt. Einer dieser Typen, der das Lager bewachte, stellte sich in den Weg, doch ich schubste ihn in die Schlucht hinunter, durch die ich zuvor getapert bin. Der Aufprall und sein Knochenbrechen klangen widerwärtig.
Und so rannten wir nur noch, rannten bis tief in den Dschungel. Hinter mir sah ich noch, wie das riesige Feuerwesen von Kasim sich den Verfolgern in den Weg stellte und eine Wand aus Flammen bildete. Meine Lunge brannte, doch eine so große Panik hatte mich erfüllt, dass alle Schmerzen in diesem Moment egal waren. Ich hatte selten so eine Todesangst! Immer wieder hallten mir die Worte der Männer durch den Kopf.
„Wir werden das hier alle nicht überleben, wenn wir auffliegen.“
„Du bist nicht stark genug für diesen Auftrag.“
„Wenn etwas schief geht, sehen wir uns hoffentlich in Borons Hallen wieder“.

Doch auch deine Stimme Vater.
„Washa, gib niemals auf. Leben und Sterben gehören zusammen. Kämpf, wenn es sein muss, bis zum letzten Atemzug und bete zu den Göttern.“

Ich hab versucht, in meinem Kopf ein Gebet an die Zwölf zu schicken, aber meine Gedanken waren so durcheinander. Wie wir es geschafft haben, weiß ich wirklich nicht,
aber irgendwann erreichten wir tatsächlich unversehrt das Lager der Samurojins. Durchgeschwitzt und schnell atmend fiel ich Rondrigo in die Arme. Und dann musste ich lachen. Keine Ahnung wieso. Erleichterung, Freude, neuer Mut, ich weiß es nicht. In dieser Nacht lag ich noch lange wach. Würden sie uns finden, die Verfolger, und uns dann alle töten? Ich hoffe nur, sie erfahren nie von dir, das würde ich mir nie verzeihen. Am nächsten Tag beim Essen fragten mich die anderen nach dem Endurium.
Ich sagte ihnen, dass es versteckt hätte, ihnen aber noch nicht sagen würde wo. Yarlan und Efferdaios zeigten sich direkt erzürnt, ohne sich anzuhören, was ich zu sagen hatte.
Doch Yarlan scheint sich besser im Griff zu haben, nach einem kurzen Anflug wurde er wieder ruhig und ich schilderte ihm meine Forderungen.
Richtig gelesen Vater, ich stellte einem Alnabil Forderungen.

Ich dachte nur an unsere Familie, unsere große Gemeinschaft, die immer Zusammengehalten hat. Das war es, was ich forderte.
Mehr Zusammenhalt und Respekt, und das erneute Versprechen, gegen mich kein Misstrauen mehr zu hegen und mich mitzunehmen, auf jeden Fall.
Efferdaios war noch immer erzürnt und faselte was von Erpressung. Ich dachte immer, die Geweihten wären mit sich im Reinen, ich meine, wenn nicht sie, wer sonst?
Aber er ist halt … anders. Yarlan sprach dann aber ein Machtwort und hat sich wieder mit Rondrigo vertragen, das war auch mir sehr wichtig. Dann haben wir noch allen verraten, dass wir zusammen sind. Ich glaube, einige der Männer waren nicht sehr erfreut darüber, aber naja, haben die halt Pech gehabt.

Nachdem also alles geklärt wurde und ich nur stark hoffen kann, dass die Männer sich künftig endlich besser vertragen und nicht wie die kleinen Jungs mit Holzschwertern verhauen, haben sich alle noch etwas ausgeruht. Am nächsten Tag zeigte ich den anderen dann den Ort, an dem ich das Endurium versteckt hatte. Abends kam Efferdaios noch zu mir und fragte mich über meine Fähigkeiten aus. Keine Ahnung, was ihn das angeht, aber trotz allem ist er ein Geweihter, die muss man mit Respekt behandeln, das hast du mich gelehrt. Ich berichtete ihm dann von einigen meiner wohl magischen Begabungen und danach ging er einfach weg. Einfach so, ahmq!
Entschuldige, aber ich werde mit ihm nicht warm. Inshallah, dass es in den nächsten Tagen besser wird.

Nun beobachte ich gerade den Sonnenuntergang aus einem der Häuser in den Bäumen im Lager der Samurojins. Rondrigo übt sich gerade ein wenig an seinem Schwert. Ich glaube, ich liebe ihn Vater. Aber das würde ich ihm natürlich niemals einfach so sagen! Und während die Sonne den Horizont küsst, denke ich daran, wo du wohl gerade bist und hoffe aus tiefstem Herzen, dass es dir gut geht.


Ishtashtillak baba!








Gesucht I für alle, Fürstkomturei Maraskan
11.5 Stein Endurium geborgen
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Land der ersten Sonne
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Land der ersten Sonne

Aus den Memoiren des Efferdi Efferdaios, Sohn des Praiokles

Anfang Firun im Jahre 1025 BF wird das gewesen sein: Wir erreichten Helmenport an der Westküste Maraskans; damals noch ein ziemlich kleines Kaff. Bei Efferd, der Klang der Brandung, von kreischenden Möven... endlich würden wir den verfluchten Dschungel hinter uns lassen! Vor Anker lagen mehrere hochseetaugliche Schiffe, aber ihre Flaggen erzählten uns schnell, wer in dieser Stadt herrscht: die Haffajas.
Ihr erinnert euch an das Schlangenmädchen? Washa: schöner Bauch, üppiger Busen. Ich hatte ja meine Zweifel mit ihr, aber es war dieser Moment, wo wir alle lernen sollten, warum Rahjas Gaben auch in höchster Not von Nutzen sein können. Ein Schmugglerschiff lag nämlich ebenfalls vor Anker - die mehr oder weniger versunkene Ucuri. Ob versunken oder nicht kam immer darauf an, wo dieses Handelsschiff gerade anlaufen sollten. Naja, und ihr Käpitän? Harir ben Chalik. Vielleicht habt ihr von ihm gehört. Ist ein guter Kerl, wird aber vermutlich inzwischen überall in Aventurien von Praios Gnaden gesucht. Jedenfalls machte Washa mit ihm eine Schmugglerfahrt gen Kunchom aus. Seine Ware: wir.

Natürlich wollte Kapitän ben Chalik auch entlohnt werden. Schwierig, bedenkt man doch, dass das einzig wirklich wertvolle Gut bei uns das Schwarzstahl-Erz war. Aber Herr von Schnattermoor gab sein Wort und ich nahm ihm den Eid ab: "Drei Stunden in Kunchom und das Geld für die Überfahrt würde da sein. Bei Yarlans Ehre!" Und damals war dies noch das höchste Gut, was der Mann, der mein Freund werden sollte, hatte. Frohen Mutes blicke ich auf jenen Moment zurück: Wieder an Deck eines Schiffes, unter uns die caryptische Brandung der Blutigen See. Man erkennt sie recht einfach daran, wie sich die Wellen brechen. Mit einem Wort: chaotisch. Und es tat mir auch nicht leid, als wir schließlich Segel gen Westen setzen.

Und am übernächsten Morgen sollten wir sie auch schon sehen: Die Perle des Perlenmeeres. Die Nacht, die niemals schläft. Den hellsten Stern am Himmel, der Aventurien heißt. Wir erreichten Kunchom.
Nun hieß es aber erst einmal, unsere Schuld bei Haria zu begleichen. Rondrigo und Yarlan schlugen den Weg zur Nordlandbank ein. Washa und ich gen Marktplatz und Phextempel. Lasst mich euch an dieser Stelle eine Warnung mit auf den Weg geben: Für jede große, prunkvolle Straße in Kunchom, gibt es zwei Seitengassen voller Armut und oft Elend. Die Leute Kunchoms nehmen ihr Los aber hin und vertrauen auf ihren Glauben. "Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex." Und so kam es, dass wir uns keine 10 Meter von Deck schon durch Scharen von Bettlerkindern drücken mussten. Im Nachhinein ein Segen, sahen wir doch am Rande des Hafens einige Thorwaler mit runen-tätowierten Gesichtern, die schon auf uns zu warten schienen.

Glücklicherweise kannte sich Washa aber hier in den Straßen aus und es dauerte nicht zu lang, da erreichten wir den Markt und traten ein in Phexens Tempel. Hier würden wir Hilfe bekommen, aber zu erwarten, dass wir dabei Glück hätten? Nein, das hatten die Sterne hier im Tempel für sich gepachtet; ihrem hellsten Stern begegneten wir dann. Der Tempelvorsteher, dick und gemütlich, behäbig und träge... eigentlich hätte ich es sofort wissen müssen: Die Gabe dieses Mannes ist sein Verstand. Ich dachte mir nichts dabei, dass er uns schnell das so dringend benötigte Geld lieh, bin ich mir jetzt doch sicher, dass er im selben Moment uns einen seiner besten Beutelschneider hinterher schickte. Während Washa noch in einer Partie Roter und Weißer Kamele die genaue Verzinsung ausspielte, machte ich mich also auf zurück zum Hafen - nur um dort mit einem Geldbeutel voller Steine anzukommen.

Rondrigo und Yarlan waren aber erfolgreicher. Nicht nur bekamen sie ohne Umschweife das Gold von einem grolmischen Bankier im Nu gegen einen Schuldschein ausbezahlt, sie wurden auch noch von der Stadtwache aufgegriffen. Zum Glück war der Hauptmann aber angewiesen, nach uns Ausschau zu halten und er und seine Männer vereitelten die Intentionen der sauer dreinblickenden Thorwaler - ohne Frage Männer der Splitterträger.

Wir beglichen unsere Schulden bei Kapitän Harir ben Chalik und freuten uns schon, den ersten Abend zurück in der zwölfgöttlichen Zivilisation ruhig ausklingen zu lassen. Der Tsa-Tempel mit seinen heilenden Quellen sollte uns dabei Linderung für unsere angestrengten Glieder verschaffen. Nicht nur waren es die Unannehmlichkeiten der grünen Hölle Maraskan, auch trugen wir noch einige Wunden vom letzten Kampf. Besonders Yarlan stand dies zu Gesicht, hatten sich doch mehrere dämonische Splitter in sein Antlitz gebohrt.

Dort in den Quellen begegnete ich dann das zweite Mal Ihrer Exzellenz Dexter Nemrod. Zum zweiten Mal hatten wir uns würdig erwiesen. Zum zweiten Mal würde er um unsere Dienste bitten. Zunächst machte sich bei uns aber ein Gefühl der Erleichterung breit: Das Erz der Enduriummine war nun endlich nicht mehr in unserer Obhut - wörtlich wie im übertragenen Sinn eine schwere Last. Aber dieses Treffen war viel mehr für mich: Ich erzählte von den Grauen, die ich in meiner Vision gesehen hatte. Ein versunkenes Thorwal, verschluckte Zyklopeninseln, Havena ein grauer Riss im Limbus und von dem Stadtschiff... und von Bahamut. Bis zu jenem Moment hatte ich Angst, dem Wahn mehr und mehr anheim zufallen, doch Dexter Nemrod lauschte meinen Worten aufmerksam und als ich schloss, nickte er: Auch andere meiner Brüder und Schwestern hatten jene Visionen - oder zumindest kleine Teile davon - erhalten. Ich war erleichtert, dass es kein Wahn von mir war, aber gleichzeitig geängstigt, denn in jenem Moment wart mir klar, dass Efferd zu meinen Geschwistern sprach, zu mir aber jemand ganz anderes...



« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:33:53 von Frostgeneral »
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  • 04. Juli 2017, 12:54:35
Land der ersten Sonne
« Antwort #28 am: 04. Juli 2017, 12:54:35 »

Land der ersten Sonne

13. Firun

Unsere Ankunft in Khunchom gestaltet sich nun doch wesentlich weniger Abenteuerlich als ich befürchtet hatte. Bald nachdem wir an Land gegangen waren und unsere Überfahrt
bezahlt hatte wurden wir von der KGIA aufgegriffen und zu Dexter Nemro gebracht, welcher uns nach unserem Bericht mit einer größeren Menge Gold austattete.
Unsere erste Anlaufstelle war ab hier das Hotel "Tulamidia", in welchem wir alle ein Bad nehmen und uns unterhalten konnten.
Nachdem wir uns alle einig waren, den Kampf gegen die Heptarchen weiterhin gemeinsam fort zu führen (auch, wenn Washa erst überzeugt werden musste). Die anderen, Washa voran, bestehen darauf unsere
Gemeinschaft als "Familie" zu bezeichnen. Auch wenn dies angesichts ihres Standes natürlich hanebüchener Unsinn ist, bin ich geneigt sie gewähren zu lassen, um den Zusammenhalt der Gemeinschaft zu stärken.

Wir wurden am Abend Zeuge, wie der Kapitän der (versunkenen) Ucuri von der Stadtgarde aus dem Hafen gejagt wurde. Während uns nicht bekannt ist, ob sie ihn letzenendes gefasst haben, merkten einige meiner
Gefährten an, dass die Ucuri nun herrenlos im Hafen läge und man diese Gelegenheit vielleicht nutzen sollte, ihrer habhaft zu werden.

14. Firun

Nachdem ich mich des Morgens um neue Ausrüstung bemüht habe und einige Sachen bei einem diskreten Schneider in Auftrag gab begaben wir uns in das Haus des Kodex, wo die Urschrift des Khunchomer Kodex verwahrt wird.
Uns fiel dort eine finstere Gestalt auf, die wohl der Hüter des Kodex sein soll und wir fragten uns, was genau dieser Hüter eigentlich sei oder was er tue (außer herumzusitzen natürlich). Dies erregte wohl den Unmut
eines der Anwesenden Geweiten. Der folgende Streit endete darin, das Rondrigo den Schanz einkniff und wir anderen es für das beste hielten, ihm hinaus auf die Straßen zu folgen.

Am Abend dieses zweiten Tages fällt mir auf, dass ich noch nicht die Möglichkeit hatte, den Praios Tempel in der Stadt aufzusuchen. Oder eher hatte ich sehr wohl die Gelegenheit, entschied mich aber dafür die Zeit für Besorgungen zu nutzen.
Fyarion kam gerade zu uns und berichtete, dass die KGIA es für nötig hält, uns ein Kontor in der Stadt zur Verfügung zu stellen, in welchem wir uns während unseres Aufenthaltes einrichten können. Hauptmann Angenbruch wird uns morgen früh erwarten und zu dem Gebäude führen. Sobald dies erledigt ist wird sich sicherlich die Gelegenheit bieten, im Tempel des Gesetzes meine Sünden zu beichten.



« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:34:03 von Frostgeneral »
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Land der ersten Sonne
« Antwort #29 am: 10. Juli 2017, 12:58:47 »

Land der ersten Sonne

(Aus einem Brief an Mustajin den Hundemann an der Schule der Vierfachen und Schönen Verwandlung des Benisabayads zu Sinoda. Datiert auf den 21. Firun im Jahr 4847 FdW. Verfasst in Tulamidya)

Preise die Schönheit Bruderschwester!

Bitte entschuldige, dass ich dir erst jetzt schreibe. Nachdem ich Boran verlassen hatte, ergab sich bisher leider nicht die Möglichkeit dazu. Sicher hat dir der Kladj bereits einige Neuigkeiten zugetragen.

Seit etwas mehr als einer Woche befinden wir uns in Khunchom. Nach der langen Reise quer durch unsere schöne Insel benötigten die Fremdijis, mit denen ich seit Boran reise, ein wenig Erholung. Ich muss zugeben, dass mir die letzten Tage auch recht gut taten.
Wir haben eine Tavern'uuzak nahe des Exilantenviertels As'Tuzak bezogen. So bin ich zumindest nicht all zu fern der Heimat und mein Heimweh hält sich in Grenzen. Auch die Garethjas sind mir mittlerweile ein wenig ans Herz gewachsen. Man muss nur ein wenig über ihre Eigenheiten hinwegsehen. Efferdaios (Er hat mich gebeten, ihn nicht mehr Efferjin zu nennen, da wir nicht mehr auf Maraskan sind) hat einige Nächte auf einem schwimmenden Haus geschlafen. Seit einigen Nächten haben wir jedoch, zumindest vorübergehend, ein eigenes Kontor von einem Freund der Garethjas bekommen. Washajida hat sogleich die Einrichtung unserer neuen Unterkunft übernommen und ich habe es mir nicht nehmen lassen, ihr mit Rat und Tag zur Seite zu stehen.
Die bunten Wollmützen aus Boran sind übrigens selbst in As'Tuzak schon auf jedem zweiten Kopf zu finden. Ich bin mir sicher, du hast auch gerade eine auf.

Grüß Praioziber von mir.
Brindijian

(Das geschulte Auge mag erkennen, dass die Zeilen dieses Briefes in größerem Abstand geschrieben sind, als notwendig. Trägt man eine bestimmte alchemististsche Substanz auf das Pergament auf, erscheint dort ein weiterer Text, der sich an die Spektabilitäten der Akademie richtet. Dieser ist in Ruuz verfasst und zusätzlich verschlüsselt)

Preiset die Schönheit, Benisaba!

Wie Ihr aus meinem offenen Brief entnehmen könnt, bin ich mit den Garethjas nach Khunchom gefahren. Der Auftrag, das Endurium zu stehlen, wurde ihnen von der KGIA, dem garethischen Geheimdienst erteilt. Ein Hauptmann der KGIA, Drego von Angenbruch, hat mich nun ebenfalls angeworben. Ich habe unter der Bedingung angenommen, dass auch unser Kampf auf Maraskan unterstützt wird. Er hat mir zugesagt, dass vor allem Bruderschwester Kodnas Han Hilfe von den Garethjas erhalten wird.
Wir haben ein Kontor und ein Schiff erhalten, mit dem wir in der Blutigen See und notfalls auch im direkten Kampf gegen die Hässlichen bestehen können. Zudem wurden uns einige geheime Informationen zur Verfügung gestellt. All diese Berichte deuten darauf hin, dass es noch weitere von diesen ungeschaffenen Schiffen, den Dämonenarchen, gibt, wie auch eine in Boran im Hafen lag. Unser Auftrag ist es, einen Weg zu finden, diese zu zerstören und in den Äthrajin zu treiben.
Weiterhin bin ich in Khunchom einer Spur nachgegangen, wonach sich einige Antworten auf die 64 Fragen im Besitz des Heptarchen von Mendena befinden sollten. Natürlich war das ein einzigartiger Gedanke und stellte sich als Quadj heraus. Es ist jedoch möglich, das Xeraan, wie der Heptarch heißt, stattdessen einige Draijsche besitzen könnte. Ich werde der Sache nachgehen, sobald ich eine Möglichkeit dazu erhalte.

Ich werde mich sobald wie möglich wieder melden.
Brindijian



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