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Autor Thema: [DSA] Feuersturm Aventurien (6/6) ((Youtube-Runde))  (Gelesen 139437 mal)

Frostgeneral

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  • 03. August 2017, 19:48:27
Blutige See
« Antwort #30 am: 03. August 2017, 19:48:27 »

Blutige See


18. Firun:

Brief an Whershim ibn Hiyadan, seines Zeichens Vater der bezaubernden Washa

Marhaban Baba,
heute war es endlich soweit! Ich bedauere sehr, dass du diesen Tag nicht bei mir sein konntest, aber wir haben es auch erstmal nur für ein Jahr und einen Tag gemacht.
Rondrigo und ich sind in den Rahja Bund getreten! Vor Rahja und ihren Gesandten haben wir uns geschworen, zueinander zu stehen und unsere Liebe geschworen. Du hörst richtig, er hat gesagt, dass er mich liebt und mit mir zusammen bleiben will. Ob es ein Travia Bund wird, das wissen wir beide noch nicht, aber so wie es jetzt ist, ist es für mich perfekt! Niemand, wirklich niemand kann dich je ersetzen Baba, Abadaan, aber er kommt Nahe an dich heran. Er kümmert sich um mich, ist liebevoll, stark, beschützend … und er ist ein grandioser Liebhaber. Wir haben inzwischen in Khunchom ein eigenes Kontor, welches ich als Frau des Hauses natürlich schon schön eingerichtet habe. Rondrigo, Brindijian und Myria haben mir auch bei den Vorbereitungen für unsere Feier geholfen, die nach dem Rahja Bund dort stattfand.

Nachdem alles vorbereitet war, ging es in den Rahja Tempel. Rondrigo und ich hatten extra eigene Schwüre geschrieben. Seiner war sooo schön und romantisch, genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ana ahabuh! Ich werdet euch kennen lernen und sicher grandios verstehen. Im Tempel wurde ich von einem hübschen, braunhaarigen Geweihten mitgenommen, der mich gewaschen und eingeölt hat. Seine starken Hände haben mich massiert und  er hat mir ein paar Kniffe gezeigt, wie ich Rondrigo noch besser befriedigen kann. Er war wirklich ein schöner Mann, aber ich konnte nur an meinen Rondrigo denken. Die Tempelvorsteherin sprach ein Gebet an die Göttin Rahja und danach durften wir uns im Tempel völlig ihrer hingeben. Weißt du noch, wie du mich damals erwischt hast, als ich die alte Bena beobachtet habe, wie sie und der Muskelmann sich vergnügt haben? Ich habe doch mehr von ihr gelernt als ich dachte. Wir, also Rondrigo und ich, sind uns bewusst, dass wir zukünftig vielleicht mal unseren Körper einsetzen müssen, um an Ziele und Informationen zu gelangen. Dennoch haben wir uns zugesichert, dass wir bestimmte Dinge nur miteinander machen dürfen. Küsse, Fellatio und eine freie Auslebung von Lust wird es mit anderen nicht geben. Ich habe dir unsere Schwüre noch einmal herunter geschrieben:

Mein Schwur an den großartigen Rondrigo:
Ich schwöre hiermit, dich zu lieben, zu ehren und körperlich zu begehren. Was aus Zufall entstand, wurde
schnell zu Begierde und schließlich zu Liebe. Ich werde dir meinen Körper und mein Herz geben, werde an
deiner Seite sein, was auch kommen mag. Ich werde für dich einstehen und dich beschützen, so gut ich es
kann. Du entfachst meine Leidenschaft und erfüllst mich mit tiefer Freude. Du bist mein Glück und mein Fels,
mein Freund und mein Liebhaber. Ich schwöre, dich niemals herunter zu drücken, dir immer eine Hand zu reichen, die dir aufhilft,
dich zu stärken und dir Kraft zu geben. Du sollst bei mir sein können, wer auch immer du gerade sein möchtest.
Deine Tränen will ich trocknen, deine Freude soll auch mein Herz erquicken und deine Sorgen werden meine Sorgen.
Mein Körper wird sich nur dir aufrichtig hingeben und meine Gelüste sollst nur du stillen. Meine Lippen sollen
nicht die eines anderen berühren und meine Liebe nur dir gehören. Hiermit schwöre ich dies vor der schönen Göttin, vor ihren
Ausersandten und vor allem vor dir. Ich liebe dich!


Rondrigos Schwur:
Du sollst die leidenschaftliche Stute sein die ich auf der Insel der TSA kennen und lieben gelernt habe.
Du sollst in meinem Herzen im Mittelpunkt stehen und niemals werde ich dich verstoßen oder hintergehen.
Du sollst die sein, die ich unterstütze egal widrig die Umstände auch sein mögen.
Du sollst die einzige sein die ich auf den Mund küsse und die mein Glied in den Mund nehmen darf.
Du sollst die einzige sein die mir die Erlaubnis geben darf mit jemand anderen die körperlichen Freuden der Leidenschaft zu teilen.
Du sollst meine leidenschaftliche Knappin des Feuers sein, für die ich mein Leben zu geben bereit bin.
Vor Rahja gelobe ich Rondrigo Orelio Coragon Ramirez von Selem dich Washa saba Drukani zu lieben in Ehre und Leidenschaft.


Nach der Zeremonie hatten Rondrigo und ich den Tempel für uns. Ich spürte die Göttin wirklich in mir, die Schönheit, die Leidenschaft. Der Geruch von Vanille und Lotusblüten vernebelte mir leicht die Sinne. Rondrigo hat mich auf seine muskulösen Arme genommen und in die Kissen auf dem Boden gebettet. Dann hat er langsam mein seidenes Gewandt herunter gestrichen und meinen Körper über und über mit Küssen liebkost. Seine Lippen sind für einen Mann wirklich weich. Ich mag es, wenn er an meinen Brustwarzen saugt und knabbert. Er hat soviel Kraft in den Armen und Händen, manchmal hebt er mich plötzlich hoch, als sei ich leicht wie eine Feder. Die innigen Küsse, sie fühlen sich so echt an, und doch wie in einem Traum. Wenn er in mich eindringt, bin ich ihm so nah wie noch nie jemandem zuvor in meinem Leben. Ich möchte ihn nie wieder gehen lassen. Er weiß genau, was ich brauche und er liebt mich so aufrichtig! Ana ahabuh, Baba!

Die Feier nach der Zeremonie war ein voller Erfolg und wirklich toll! Es kamen sehr viele unserer Gauklerfreunde und sorgten für Stimmung, es wurde getanzt, gesungen, viel gegessen und getrunken und alle feierten ausgelassen. Am nächsten Tag sollte es auf große Fahrt gehen. Rondrigo und ich haben natürlich alle Leute lieb begrüßt und uns mit ihnen ausgetauscht, ich denke, sie werden unser Kontor auch schützen, während wir weg sind. Efferdaios und Yarlan haben den Tag damit verbracht, Leute anzuheuern und eine Mannschaft zusammen zu bringen. Unter anderem einen sehr selbstverliebten Al Anfaner, Ugdan Sturmfels. Er trat übertrieben selbstsicher auf - Rondrigo hasst ihn und ich kann ihn auch nicht besonders gut leiden. Noch ein anderer Mann fiel mir auf. Faruq Tangzahn oder so nannte er sich. Er gesellte sich ebenfalls zu uns aufs Schiff. Doch bevor wir aufbrachen, mussten noch einige Sachen besorgt werden. Meine schöne Rashiqa brauchte einen Wärmeschutz, da unser nächstes Ziel doch recht kalt werden würde. Ich kaufte mir warme Sachen und versuchte einen heißen Stein für ihren Korb zu besorgen. Leider ohne Erfolg, nun hat sie nur eine Decke. Zwischendurch habe ich mich noch mit Rondrigo gestritten. Jachi, er hat hohe Schulden und will sich nicht von mir helfen lassen! Ich verstehe nicht wieso. Wir gehören jetzt zusammen und wenn er Schulden hat, helfe ich ihm so gut ich kann. Die Männer hier, Rondrigo eingeschlossen, scheinen das Prinzip von Familie noch nicht so verstanden zu haben, aber das bringe ich ihnen noch bei. Du hast mich so viel gelehrt. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt.
Ich lernte auch das alte Schiff samt Mannschaft kennen, mit dem die anderen zuvor unterwegs gewesen waren. Rondrigo wirkt dann plötzlich wie ein anderer Mensch, sobald
solch hohe Personen bei ihm sind. Nach dieser Begegnung sind wir dann endlich ins offene Meer gestartet. Mitten auf hoher See fiel uns auf, dass wir gar keine Karte mitgenommen hatten. Durch wenig Schlaf und noch ein wenig im Liebesrausch hatte ich wohl auch vergessen, an sowas zu denken. Wobei das wohl sowieso Efferdaios oder Yarlans Aufgabe gewesen wäre. Ich halte dich auf jeden Fall auf dem Laufenden. Gerade sind wir auf dem Weg nach Valusa, um uns neuen Herausforderungen zu stellen.
Mach dir keine Sorgen, ich pass schon auf mich auf. Hoffentlich haben die Männer, für die ich arbeite, schon ihre Versprechen erfüllt und sich um deine Anklagen gekümmert?
Ishtashtillak Baba! Ich denke an dich und erzähle den anderen oft Geschichten unseren Reisen. Möge Aves deinen Weg segnen.
In Liebe
Abnatak Washa

(tbc.)


« Letzte Änderung: 14. August 2017, 20:03:38 von Frostgeneral »
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  • 28. August 2017, 19:04:54
Vallusa
« Antwort #31 am: 28. August 2017, 19:04:54 »

Ankunft Vallusa - Blutige See

Aus den Memoiren des Efferdi Efferdaios, Sohn des Praiokles


Die Woge von Neersand

Das war damals wenige Tage vor unserer Ankunft in Vallusa. Örnen, einer unserer Matrosen, hatte mit seinem Fernrohr ein brennendes Schiff mehrere Meilen vor unserem Bug erspäht. Diejenigen von uns, die schon unter Kapitän Sanin gedient hatten, wussten, dass dies nicht unbedingt Seeleute in Not sein mussten. Piraten, dieses hinterlistige Pack, griff mittlerweile zu perfiden Methoden, um ihre Beute anzulocken. Ich war froh, dass unser Kapitän, Yarlan von Schnattermoor, der noch einer meiner besten Freunde werden sollte, meine Ansicht teilte: Wenn Männer oder Frauen hier auf der Blutigen See in Gefahr waren, war es unsere Aufgabe, ihnen zur Seite zu stehen. Und so näherten wir uns vorsichtig dem brennenden Schiff.

Was wir auf die Distanz noch für eine Kogge hielten, war in Wirklichkeit eine dreimastige Schivone. Der Umstand, dass das ganze Schiff bereits in Schieflage geraten war und Teile der Segel in Flammen standen, hatten uns zunächst einen anderen Eindruck vermittelt. Gähnende Stille machte sich breit, als wir die letzten Meter zur Woge von Neersand überwanden. An der Takelage waren verschmorte Körper aufgeknüpft. Männer und Frauen wurden hier aufgehängt und am lebendigen Leib den Flammen überlassen. Für einen Moment war nur das Knistern der Flammen zu hören... und der Geruch von verbranntem Fleisch in der Luft zu riechen.

Rittersmann Jargold von Bärenhain fasste sich am schnellsten und betrat das Oberdeck: Sollen die Söldner das potentiell feindliche Schiff stürmen? Weitere Schiffe waren nicht in Sicht und allem Augenschein nach wurde die Woge von Neersand auch nicht von Feinden geentert. Yarlan bewies wieder einmal seine Schlachterfahrung und erkannte schnell, dass der Kampf hier bereits vorüber war. Die Schivone sollte vorsichtig betreten werden. Mögliche Überlebende seien nicht zu verängstigen und sollten sich nicht bedroht fühlen. Washa und Rondrigo, die sich weiter unter die Crew mischten und ihre Beziehung zu uns Offizieren geheim hielten, blieben zurück, um die Matrosen ruhig zu halten. So etwas hatten die meisten von ihnen vermutlich noch nicht gesehen. Magister Brindijian und ich schlossen uns dem Bordungstrupp an: Brindijian um einen eventuellen dämonischen Ursprung des Unglücks ausfindig zu machen, ich, um den toten Seemännern den sicheren Übergang durch Efferds Ewiges Reich in Borons Hallen zu ermöglichen.

Brindijian und Yarlan machten zügig das Logbuch des Kapitäns ausfindig, während die Söldner begannen, die verschiedenen Decks des Schiffen zu sichern. Einer der Matrosen hatte begonnen wie im Wahn zu reden und seine Kameraden damit paranoid gemacht. Schließlich schien es zur Meuterung zu kommen; dann zum Angriff, hieß es im Logbuch. Ich machte mich auf unter Deck. Das Blut der gefallenen Seemänner war noch frisch; der Angriff lag also noch nicht lange zurück und so war die Stimmung angespannt. Abgesehen von Fackeln war die einzige Lichtquelle hier unten die Ladelucke, durch deren Gitter vereinzelnd Sonnenstrahlen ins Schiffsinnere reichten. Teile der Ladung schwammen einem hier im hüfttiefen Wasser entgehen: Schnapps und tote Schafe. Arme Dinger. Der Tod durch Efferds Leib soll einer der schlimmsten sein. Vorsichtig und mit einem Angriff der dämonischen Morfus rechnend, fand ich schließlich das Leck in der Schiffshülle: Rund einen Rechtsschritt groß hatte sich etwas von außen Zugang zum Schiff verschafft. Hoffentlich geschah in diesem Moment nicht das gleiche auf unserer Ucuri... .

Ein leiser Schrei rief uns alle wieder zu höchster Alarmbereitschaft auf. Die beiden Maraskanerinnen hatten zwei zurückgebliebende Angreifer in der Kombüse überrascht: Risso. Ein Meeresvolk. Seemänner, aber mehr Fisch als Mann. Brindijian und ich hatten von ihnen gehört, aber dass sie der Tiefen Tochter dienen würden... damit hatten wir nicht gerechnet. Yarlan fragte mich, ob eine Feuerbestattung des Schiffes und der Crew möglich wäre, aber ich wollte die Crew auf ihrem Schiff durch Efferds Reich zur ewigen Ruhe schicken. Kurzerhand begannen wir gezielt Löcher in den Rumpf der Woge von Neersand zu schlagen, so unbeweglich wie sie hier in der Blutigen See lag...

"AAARCHE!", schallte es dann jedoch von der Ucuri zu uns hinüber. Man hatte unsere Präsenz wahrgenommen. "Rette, wen du retten kannst" hat 'mal ein kluger Mann gesagt und so verwarfen wir unser Vorhaben, die Woge zu versenken und kümmerten uns um die, die noch atmeten. Als der letzte Mann an Bord war, wurden die Bordungsplanken abgestoßen und Wind in die Segel gelassen. Es galt einer Arche davon zu fahren! Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich gemischte Gefühle hatte: Hier bin ich, lenke ein prächtiges Schiff und ein übermenschlicher Gegner will sich mit mir messen. So etwas passiert nur wenigen. Dass es mir in meinem Leben gleich mehrfach passieren sollte, nun, auch darüber habe ich gemischte Gefühle. An jenem Tag kam es allerdings zu keinem Rennen. Wir waren zu klein und die Arche hatte Hunger. Ihre Mahlzeit - die Woge von Neersand. Ich kann nur zu Efferd und den anderen Elven beten, dass wir mittlerweile die armen Seelen jener Schivone gerettet haben.


Vallusa - Die uneingenomme Feste

Wenige Tage nach unserer Archenbegegnung erreichten wir schließlich Vallusas zugefrorenen Hafen. Hunderte Schritt war das Gewässer um den Brocken im Meer zu Eis gefroren und so legten wir deutlich außerhalb der Stadt an. Die Männer nahmen das Eis zum Glück nicht als Zeichen, dass sich Vallusa umgeben von Gefahr befand, hatten sie doch endlich etwas Hoffnung verdient. Vielen der Matrosen saß der Schrecken der Arche noch in den Gliedern und Unmut zum Führungstalent des Kapitäns wurde immer deutlicher. Zurück in Kunchom würden viele woanders anheuern. Verdenken kann ich es ihnen nicht: Auch bei mir hatte es viele Jahre gedauert, bis ich lernte, dass es nicht ums Überleben, sondern ums Leben an sich geht.

Schon beim Eintritt in die Stadt, welche trotz ihrer Lage all den andersweltigen Feinden Widerstand leistete, wurde uns klar, dass dies keine gesicherte Stätte war: Die Wachen am Hafen kontrollierten mit dem Enthusiasmus einer Ente beim Fliegen: Nur so weit, wie man eben muss. Yarlan, Brindijian und ich wurden von der Novizin Rodina empfangen und direkt zum Efferdtempel gebracht, wo wir auf Erzpräzeptorin della Tiranak, eine unserer Kontaktpersonen, treffen sollten. Im Tempel durften wir noch den letzten Minuten einer Predigt der Hochgeweihten Jella Guryek lauschen. Wie in einen Mahlstrom gezogen hörte ihr jeder Bürger, Matrose oder Fischer, der hier anwesend war, zu. Man muss zu den Zuhöreren und ihren Problemen sprechen, erklärte sie mir später - ein Rat, den ich seit damals versuche zu beherzigen. Jella Guryek, Bewahrerin von Wind und Wogen, war es auch, die hier in Vallusa das sagenumwobene Efferdhorn bewahrte und beschützte. Es allein ist der Grund, warum die Stadt noch nicht in die Hände eines der Patriarchen der Dunklen Lande gefallen ist.


Nach der Predigt begleiten wir die Erzpräzeptorin von Tiranak und einen ihrer Vertrauten:
Spektabilität Llezean von Yyoffrynn-Thama und einen Ardariten zu einem hiesigen Gasthof, um die Details des gestohlenen Artefakts zu erfahren.
Es handelt sich um nichts Geringeres als das Schwert Yamesh Aquam. Geschmiedet von Borbarad selbst am Friedhof der Seeschlangen soll es in der Hand des Auserwählten ein Instrument der Macht werden. Wer dieser Auserwählte ist, war uns damals nicht klar, aber es war auch nicht wichtig. Quinn, so lautete der unschuldige Name des Paktierers, der die Klinge von Vallusa nach Mendena schaffen sollte, hungerte sich in seiner Zelle selbst zu Tode. Phex sei Dank bekamen wir noch die Informationen zur Übergabe des Schwertes... oder so glaubten wir zumindest.

Zur Stunde des Wolfes, also wenigen Stunden vor Sonnenaufgang, sollten wir uns unter dem Ornaldien-Bogen einfinden und auf die Losung Es ist schwarz wie die Nacht unter diesem Bogen mit Nicht so schwarz wie das Blut in meinem Inneren und das Metall, das ich halten werde antworten. Yarlan und Washa entschieden sich, in eine Verkleidung zu schlüpfen und in die Rolle von Paktierern zu schlüpfen. Brindijian und ich, unsere Söldner und auch die Praiosgeweihten, die uns nach Vallusa begleitet hatten, bezogen Stellung in den Gassen um den Ornaldien-Bogen herum. Gespannt lauerten wir. Die Zeit zog sich wie Honig. Langsam. Zu langsam. Etwas stimmte nicht.





« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:35:11 von Frostgeneral »
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  • 05. September 2017, 12:15:25
Gezeitenspinne - Blutige See
« Antwort #32 am: 05. September 2017, 12:15:25 »

Gezeitenspinne - Blutige See


(Bericht für die KGIA über die Ereignisse am Abend des Auftretens der Dämonenarche "Gezeitenspinne", magisch gefertigte Abschrift, der Hesindekirche zum Studium überlassen)

(Der Bericht scheint auf der zweiten Seite zu beginnen, die vorrausgehende wurde offensichtlich für wenig relevant befunden)

So stand ich also in der Finsternis des Ornaldinenbogens und sah die zwei Gestalten auf mich zu kommen. Ich blickte mich um um mich zu vergewissern dass Wascha, die meine Rückendeckung war, in Position war, konnte sie aber in den zahlreichen Schatten nicht entdecken.
Die Temperatur schien von Sekunde zu Sekunde abzunehmen und ich musste feststellen, dass meine Nase zu bluten begann, wie sie es bereits auf Maraskan in Gegenwart von Dienern und Geschöpfen der siebten Sphäre tat. Zu meiner Überraschung aber verbarg sich unter den langen Reisegewändern
keine Schrekensgestalten (oder zumindest waren sie nicht als solche zu erkennen), sondern eine junge Frau und ein vielleicht [GESCHWÄRZT] jähriger Junge. Nachdem meine anfängliche Überraschung überwunden war wurde die Übergabe wie geplant vollzogen und ich entfernte mich um das schwarte Schwert Schwert , das [GESCHWÄRZT] genannt wird, in Sicherheit
zu bringen, bevor ich die Falle zuschnappen lasen würde. Ein Schrei von Wascha veranlasste mich dazu, mich umzuwenden und den Dämon zu erblicken, der nun von dem Jungen Besitz ergriffen hatte. Mit einem Pfiff signalisierte ich gleichzeitig Brindijian herbei um das Schwert in Empfang zu nehmen und befahl den Angriff auf das Untier, bei dem es sich, wie man mir später mitteilte um einen sogenannten [GESCHWÄRZT] handele.
Mit dem Schwert voran stürzten meine Gefolgsleute und ich uns in den Kampf und während die Frau leicht zu bezwingen war, so verhielt sich der Dämon als trüge er nur die Haut eines scheußlich verformten Menschen, während in seinem ineeren ein Kern aus Stahl ruht. Brindijian machte schließlich dem Spuk ein Ende, als er Hesindes gaben verwand um den Dämon aus dem Körper des Jungen, der dabei leider verstarb, zu exorzieren.

Kaum hatten wir Zeit zum verschnaufen, als in der Ferne bereits Alarmgeschrei und Kanonendonner ertönten. Xeeran schien ganz sicher gehen zu wollen, dass das Schwert schlussendlich auch wirklich in seine Hände fiel, denn er sandte eine Dämonenarche
mitsamt ihrer Besatzung aus Unheiligen Wesen aus um die Stadt zu attackieren. Nachdem Bemühungen zum Gegenangriff vereitelt und eine Verteidigung als unmöglich erachtet wurde befahl ich schweren Herzens den Rückzug zum Tempel des Efferd, wo wir unter dem Klang des Efferdhorns Schutz zu suchen gedachten. Leider verloren wir im Zuge dessen Wascha an der Stadtmauer, was mich zu diesem Zeitpunkt mit einiger Sorge füllte.
Glücklicherweise erfuhren wir später von [Geschwärzt], dass sie sich zu [Geschwärzt] durchkämpfte und wohlbehalten in [Geschwärzt] ankam.
Als die Krabben- und Froschwesen unterstütz von ihren Menschlichen Helfern auf den Efferdplatz vorrückten ertöte plötzlich das Efferdhorn und hallte durch die Stadt und auf das Meer hinaus. Dies schien den von Efferd verfluchten Monstren große Schmerzen zu bereiten, sie sie fielen unter Kreischen und blubbern zu Boden. Von dieser Wendung mit neuem Mut erfüllt und die heiligen Klänge des Horns im Rücken setzen wir zu einem Gegenangriff an, der
sämtliche Wesenheiten das Leben kostete und trieben die menschlichen Söldner bis zum Hafen hinab vor uns her. Dort erblickten wir dann auf dem Eis vor dem Hafenbecken die Dämonenarche leblose und mit offenem Maul liegen, scheibar bekam der Klang des Horns ihr nicht.

Nach kurzer Planung entschieden wir uns dazu, einen schnellen und entschiedenen Schlag ins innere der Arche zu tun, das Herz, wehlches im KGIA-Dossier [Geschwärzt] erwähnt wird, zu finden und dem Halbdämon den Todesstoß zu versetzen. Magister Brindijian wieß darauf hin, dass dies ebenfalls
eine gute Gelegenheit sei um verlässliche Informationen aus dem inneren einer Arche zu sammeln, weshalb ich diesenm Bericht schreibe. Wir rückten unter leichtem Beschuss und ohne nennenswerte Verluste in das Maul der Arche ein. Direkt daran angeschlossen fanden wir einen seltsamen Raum vor, in dem viele [Geschwärzt] an den Wänden zu schlafen schienen. Die Sölnder machten kurzen Prozess mit ihnen, während wir weiter in die Arche eindrangen.
An die direkt folgenden Ereignisse kann ich mich nur sehr ungenau erinnern, aber wie Myria mir mitteilte, bekämpften wir wohl einen Al'Anfaner Namens Rondrigo in einem Raum voller Stechmücken. Seht hierzu auch Meister Brindijians angehängte Einschätzung zu diesen Insekten.
Beim nächsten klaren gedanken fand ich mich ein Deck weiter oben wieder, wo das sanfte pochen des Archenherzes langsam immer deutlicher zu vernehmen war. Nach einem kurzen Scharmützel mit einigen [Geschwärzt] gelangten wir an etwas, das wie eine Arena anmutete, in der sich ein Krakenmolch eingenistet hatte.(Zieht auch hier Magister Brindijians Ausführungen über die Abarten des Tieres zu Rate)
Um größere Verluste zu vermeiden zogen wir uns von dieser Position zurück um einen anderen Weg ins Herz der Arche zu finden. Bei unserer Durchsuchung des zweiten Decks schien es ganz so, als führten die Gänge und Räume ein Eigenleben, als sich voher betretene Gänge plötzlich hinter uns verschlossen. Mit keinem leicht erkennbaren weg weiter ins Deck 2 hinein blieb uns nichts über, als hinauf auf Deck 3 zu steigen.

(Der Inhalt der nächsten Seite ist bis zur Unbrauchbarkeit geschwärzt)





« Letzte Änderung: 18. September 2017, 16:49:43 von Frostgeneral »
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Blutige See
« Antwort #33 am: 18. September 2017, 16:52:08 »

Gezeitenspinne  -  Blutige See


(Aus dem Tagebuch von Brindijian aus Tsashoggyn. Der einzige Eintrag, welcher in gewöhnlichem Tulamidya verfasst ist. Gegen Ende ist die Schrift kaum noch lesbar.)

Notiz an mich: Diesen Eintrag später noch einmal in Ruuz verfassen und die Seite in Tulamidya vernichten.

3. Tsa (glaube ich) im Jahr 4847 FdW

Mir fallen beinahe die Augen zu, während ich diese Zeilen schreibe. Dennoch will ich diese Minuten der Ruhe nutzen, um das geschehene niederzuschreiben. Ich bin nun sicher 30 oder 40 Stunden auf den Beinen, seit ich das letzte Mal ein wenig Schlaf gefunden habe. Nachdem wir in jener Nacht dafür sorgen mussten, dass Vallusa nicht den Flammen zum Opfer fällt, waren auch diese paar Stunden Ruhe nicht sonderlich erholsam. Dies sei jedoch nur am Rande erwähnt.

Letzte Nacht brachten wir das schwarze Schwert, Yamesh-Aqam, in unseren Besitz. Ich wartete mit meinen maraskanischen Bruderschwestern in einer Tavern'uuzak und sollte nur im Notfall auf ein Zeichen eingreifen. Leider Trat dieser Notfall ein. Der Leibwächter unserer Kontaktperson entpuppte sich als ein Legionär von Yaq-Monnith. Diese Wesen bestehen aus Kindern, die mit einem Zant verschmolzen wurden. Nur zur Hälfte Ungeschaffener aber auf profanem und auch auf magischem Weg, (fast) unbesiegbar. Yarlan, Efferdaios und Washa (ich bin jedes Mal aufs neue überrascht, mit welchem Mut sich dieses zarte Geschöpf, bei dem sich Schwester Rahja so viel Mühe gegeben hat, in den Kampf wirft) beschäftigten, zusammen mit den Söldnern, den Legionär lange genug, damit ich einen PENTAGRAMMA wirken konnte. Zum Glück mit Erfolg. Ich hoffe nur, dass Bruder Boron der Seele des Jungen habhaft werden konnte. Weiß ich doch, dass bei diesem Zauber meist auch die Seele des Menschen in den Äthrajin gebannt wird.
Danach geschah alles ganz schnell. Eine Dämonenarche griff Vallusa an. Hummerier, Krakonier und Piratenpack, dass sich den Hässlichen angeschlossen hatte strömte in die Stadt. Wir zogen uns zum Tempel von Bruder Efferd zurück. Dort sollte ein Horn lagern, von dem Efferdaios sagte, dass es die Ungeschaffenen zerschmettern könne, wenn es geblasen wird. Er schaffte es, nachdem ich ihm einige Ratschläge zur richtigen Benutzung gegeben hatte, das Horn zu blasen und der Effekt war tatsächlich der erwünschte. Die Krakonier zerbrachen vor unseren Augen. Gerne hätte ich untersucht, welcher Zauber auf dem Horn lag, jedoch war dafür keine Zeit. Wir gingen sofort zum Gegenangriff auf die Arche über.
Irgendwo in dem ganzen Chaos verloren wir Washa. Rondrigo hatten wir zudem auf der Ucuri gelassen. Ich hoffe, den beiden wurde noch nicht zur Wiedergeburt verholfen.

Die Ma'hay'tam lag still und Finster da. Ihr Maul (ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen sollte) weit geöffnet. Unser Trupp konnte fast unbehelligt ins Innere vordringen. Wir fanden einen Raum mit etlichen Hummeriern, die reglos da standen (die Wirkung des Horns?). Die Söldner erschlugen die Kreaturen zur Sicherheit, während wir weiter in die Arche vorstießen. Eine Thorwalerin, die wir im Efferd-Tempel getroffen hatten und die sich unserem Gegenangriff anschloss, erwies sich als große Hilfe. Auf dem zweiten Deck erschlug Sie einen Trupp Krakonier fast im Alleingang, Während ihr Zauberer mich mit einem magischen Wasserstrahl schwer verwundete. Anschließend konnten wir ein wenig verschnaufen und die Arche weiter erkunden.
Der Teil über der Maulgrotte wurde von einem riesigen Krakenmolch versperrt, also machten wir uns auf zum dritten Deck, als uns von unten der Ritter Jargold rief. Er hatte im Kerker des Schiffes jemanden gefunden, der angab, uns zu kennen. Preiset die Schönheit! Wir konnten unseren Augen kaum glauben, als wir dem völlig entkräfteten Helmujin in die Augen sahen. Er kam damals mit der Seeadler von Beilunk nach Boran und schloss sich dort dem Widerstand an, nachdem wir anderen in den Dschungel aufgebrochen waren. Er wurde von den Hässlichen gefangen genommen und musste seither als Schiffskoch dienen. Die Freude war leider nur von kurzer Dauer. Myria kam völlig aufgelöst zu uns gelaufen und berichtete, dass Efferdaios und Fjona (die Thorwalerin) im Fußboden verschwunden seien. Wir sahen uns die Sache sogleich an, doch die beiden waren nirgendwo zu finden. Auch auf dem Deck darunter nicht. Ragnar, wie Helmujin eigentlich heißt, wusste zu berichten, dass so etwas wohl regelmäßig geschieht. Wir setzten erst einmal die Erkundung der Arche fort.

Auf dem dritten Deck fanden eine große Tür. Darauf stand in Zhayad „Pforte in die Niederhöllen“ geschrieben. Ist dies wirklich ein Tor in den Äthrajin? Ich bat Jargold, die Tür mit einigen Söldnern zu bewachen. Es bedurfte einiges an Überzeugungsarbeit, um ihnen zu versichern, dass von der Tür keine Gefahr ausgeht – hoffentlich ist dem wirklich so.
Auf dem Deck trafen wir weiterhin auf einige Piraten und Söldner, die jedoch den Kampf mit uns scheuten, sowie einen Magier namens Jasper, der angab aus Festum zu stammen und ebenfalls entführt und versklavt worden sei. Ich weiß nicht, ob wir ihm trauen können. Wir sperrten ihn daher erst einmal in die Zellen. Zuvor informierte er uns darüber, dass der Kapitän der Arche auf dem Deck über uns auf uns warte. Wir waren also fast an unserem vorläufigen Ziel, der Schlange den Kopf ab zu schlagen. Ich nahm mir eine halbe Stunde, um meine astralen Kräfte zu erholen, bevor wir uns in den Kampf begeben wollten.
In der Zwischenzeit hatte Yarlan, das Schwert ausgewickelt und es in seine bloßen Hände genommen. Schwester Hesinde, ich bitte dich, die Garethjas nicht gänzlich zu ignorieren! Mit einer tiefschwarzen Hand und schmerzverzerrtem Gesicht stand er vor mir und wollte nicht mit der Sprache herausrücken, was denn geschehen sei. Ich gab ihm einen von fünf Heiltränken, die ich im Labor gefunden hatte und nahm auch selbst einen zu mir. Der Kampf auf dem Oberdeck würde unsere ganze Kraft erfordern.

Yarlan, Ragnar, Myria und ich betraten schließlich zu viert das Oberdeck. Dort angekommen, erwartete uns ein Bild des Schreckens. Ein noch lebender Mann war dort auf Äste gepfählt, die aus der Arche zu wachsen schienen. Gegenüber eines Altars empfingen uns vier gestalten. Zwei Kräftige Thorwaler, ein Mann mit einer Hörnerkappe, der offensichtlich der Zauberei mächtig war, sowie der Kapitän der Arche. Der gänzlich in Algen gehüllte Mann begrüßte uns und stellte sich als Rodgart vor. In einer vor Hinterhältigkeit triefender Ansprache bot er uns an, den unausweichlichen Kampf um die Arche in einem ehrenhaften Duell auszufechten. Ich muss wohl kaum erwähnen, wer sofort darauf ansprang. Wiedermal überkam Yarlan dieses falsche Ehrempfinden. Er nahm das Duell ohne nachzudenken an und untersagte uns, in den Kampf einzugreifen. Schon nach wenigen Augenblicken zeichnete sich ab, dass dieser Paktierer ihm Haushoch überlegen war und Yarlan umgehend in die Defensive trieb. Ich rief sogleich meine maraskanischen Bruderschwestern zur Hilfe und gemeinsam machten wir die beiden Thorwaler und den Zauberer nieder. Als ich mich anschließend umsah, lag Yarlan regungslos und blutend am Boden, während die kleine Myria den Kapitän mit dem schwarzen Schwert niederstreckte.
Yarlan war regelrecht durchlöchert worden. Weil mir nichts besseres einfiel übergoss ich ihn quasi mit den verbliebenen Heiltränken und – bei der Schönheit der Welt! - er öffnete seine Augen und wird es wohl überleben. Bruder Boron sah die Zeit noch nicht gekommen, seine Seele zu sich zu rufen. Ich hoffe, dies wird ihm endlich eine Lehre sein. Wie kann man den Hässlichen nur mit Ehre gegenübertreten?

Während Ragnar sich mit dem aufgespießten Mann unterhielt, den er zuvor befreit hatte, suchte ich das Gespräch mit Myria. Trotz ihres großartigen Sieges gegen den Kapitän erschien Sie mir völlig entmutigt. Sie zweifelte mit den Göttern, verstand nicht, warum sie uns nicht helfen und sich die Ungeschaffenen stattdessen viel mehr für das Leben der Menschen zu interessieren scheinen. Ich versuchte ihr zu erklären, dass es nicht die Aufgabe der Zwölfgeschwister sei, in das Leben der Menschen einzugreifen. Vielmehr versuchen die Hässlichen mit falschen Versprechungen, die Menschen auf ihre Seite zu ziehen, um ihrer Seele habhaft zu werden. Dem dürfen wir keinesfalls nachgeben. Ich hoffe, sie verstand mich. Zumindest glaube ich, dass ich ihr ein wenig neuen Mut zusprechen konnte.

Nachdem wir unsere schlimmsten Wunden versorgt hatten besprachen wir unser weiteres vorgehen. Im Tagebuch eines gewissen Iribalgur, das wir im Al'Chemi-Labor gefunden hatten, standen einige nützliche Informationen. Die Arche soll von zwei „Steuerfrauen“ gelenkt werden, die sich in einem Turm auf dem Oberdeck befinden. Der Träger des schwarzen Schwertes soll angeblich über sie gebieten und sich so zum Kapitän der Arche erheben können.
Sollten wir tatsächlich die Kontrolle über die Ma'hay'tam übernehmen? Sollten wir uns als Ungeschaffene ausgeben und so Jagd auf andere ihrer Art machen? So, wie es Yisturjin in Jergan tut, könnten wir die hässlichen von innen heraus bekämpfen. Diese Idee ist sicherlich mit großen Gefahren verbunden, dennoch ist diese Möglichkeit zu gut, als dass wir sie ungenutzt verstreichen lassen sollten. Yarlan und Ragnar waren dem Vorschlag gegenüber nicht abgeneigt, wollten jedoch sogleich selbst das Schwert an sich reißen. Das kann ich nicht zulassen. Ihr Geist ist zu schwach, um den Einflüsterungen zu widerstehen, denen der Kapitän der Arche mit Sicherheit standhalten werden muss. Ich muss sie davon überzeugen, dass nur ich diese Bürde auf mich nehmen kann.

Ich werde noch einige Notizen zu der Arche niederschreiben und mich dann kurz hinlegen. Dann müssen wir weiter nach Efferdaios und Fjona suchen.


(Auf der nächsten Seite befinden sich Notizen in kaum leserlichem Gekritzel)

Erkenntnisse über die Dämonenarche für die KGIA:

Vier Decks, etwa 60 Schritt lang
Das Schiff scheint zu leben: Räume verändern, öffnen und schließen sich scheinbar willkürlich. Efferdaios und Fjona scheinen, in den Wänden oder im Boden verschwunden zu sein. Das ganze Schiff pulsiert rhythmisch (wie ein Herzschlag).
Rohre, die Adern gleichen, verlaufen durch die Wände. Beschädigung führt zu (noch) unvorhersehbaren Reaktionen.
Die Arche wird von „Steuerfrauen“ gelenkt. Weitere Nachforschungen notwendig (Träger von Yamesh-Aqam soll über sie gebieten können).
Verschiedene „Bewohner“: Menschen unterschiedlichster Rassen, Krakonier, Hummerier und ein verunstaltetes Wesen (war eventuell mal ein Mensch).
Verschiedene Tiere: unzählbare Käfer, Krakenmolch, Borbaradmoskitos (Angeblich geschaffen von Dharzjinion dem Bethanier – SEHR GEFÄHRLICH)





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  • 28. September 2017, 15:39:53
Blutige See
« Antwort #34 am: 28. September 2017, 15:39:53 »

Gezeitenspinne  -  Blutige See


Aus dem halb verwässerten Tagebuch Ragnar Ogilssons:

3. Tsa 1025 BF

Viel ist passiert seit meinem letzten Eintrag, ich wurde auf Maraskan von einer Organisation angeheuert, die gegen die Haffajas kämpft, doch ich war nicht lange Mitglied, da ich meine Fähigkeiten überschätzte und versuchte den Anführer einer Dämonenarche zu meucheln in einer Schenke zu meucheln, ich konnte entkommen, doch durch schwarze Magie konnten sie mich auffindig machen. Sie brachten mich allerdings nicht sofort um, ich denke diesen Umstand ist die Rüstung Belharion Mennings geschuldet. Sie wussten nicht, was sie mit mir machen sollten und so redete ich um mein Leben, ich sei ein ausgezeichneter Koch. Es stellte sich heraus, dass der Koch erst letztens von der Arche zu einem Menschen-Püree gestampft wurde. So konnte ich meinen Allerwertesten noch einmal aus der Schlinge reißen. 2 Wochen arbeitete ich für die Dämonendiener, bis meine Rettung kam. Yarlan, Efferdaios und Brinidijian und andere Leute die ich nicht kannte, befreiten mich aus meiner Zelle und erzählten mir, dass sie gerade dabei waren das Schiff zu übernehmen. Natürlich schloss ich mich ihnen sofort an, um meinem Namen alle Ehre zu machen. Nach einigen Kämpfen und des Tötens des Käptns gehörte die Arche uns(?).

Efferdaios und Fjona waren immer noch verschwunden, wir wussten nicht wo wir nach ihnen suchen sollten, also beschlossen wir erst einmal mit dem Schwert zu den beiden Steuerfrauen zu gehen, um einen neuen Kapitän zu bestimmen. Auf dem Weg dahin fanden wir Efferdaios in der Kapitänskjüte bewusstlos liegen. Er redete wirres Zeug, doch schien er mitbekommen zu haben, wie Yarlan fast den Weg übers Nirgendmeer angetrteten hätte. Nach kurzer Unterhaltung entschied sich Efferdaios mit zu den Steuerfrauen zu kommen und ihnen einige Fragen zu stellen. Die Steuerfrauen Xeleste (böse) und Perianiane (Gut) sind an das Schiff gebunden und müssen dem Träger von Yamesh-Aquam oder einem Paktierer Folge leisten alle anderen haben nichts zu sagen.

Der Mann der sich Bisfrabul Blutschluck nennt ist vollkommen wahnsinnig, er ist gerade dem Tode entkommen und will sich direkt wieder hinein stürzen. Nun ja ich habe ihm einmal das Leben gerettet und es ist seine Wahl es das zweite Mal wegzuwerfen. Er bewaffnete sich um gegen den Krakenmolch, der sich unten in der Arena befindete zu kämpfen. Die anderen versuchen immer noch aus dem Schwert schlau zu werden. Währenddessen wird Fjona unten in der Arena ausgespuckt und muss gegen den Krakenmolch kämpfen. Nach kurzer Zeit stößt Bisfrabul dazu, der sich entscheidet gegen Krakenmolch und Fjona zu kämpfen. Fjona macht kurzem Prozess mit dem Kraken und Bisfrabul und geht wieder nach oben, während Bisfrabul blubbernd zurück bleibt.

Danach treffen sich alle auf dem Unterdeck und besprechen die weitere Vorgehensweise und wer denn jetzt der Kapitän sein soll, ich halte mich selbst für den Fähigsten. Fjona zweifelt außerdem an den Fähigkeiten von Yarlan als Kaptiän und Efferdaios und Brindijian bieten sich auch als Kapitäne an, was mich dazu bringt auszusteigen, da sowohl ein Magier als ein Geweihter deutlich mehr scheinbare Qualitäten aufweisen als ein einfacher Mann wie ich. Die anderen entscheiden sich noch einmal nach oben zu gehen und mit den Steuerfrauen zu reden und zu verstehen, wie genau das ganze Dämonenarchen kommandieren funktioniert. Ich kümmere mich währenddessen darum, die Mannschaft bei Laune zu halten und ich treffe in der Klaschembe tatsächlich einen nassen Bisfrabul der scheinbar überlebt hat. Jetzt muss man ihn nur noch davon abhalten die Steuerfrauen zu töten. Ich entscheide mich also ein wenig Glücksspiel mit der Mannschaft zu betreiben und die Leute kennen zu lernen, die hässlichste Söldnerin scheint mir schöne Augen zu machen ich weiß nicht ob mich das freuen soll, dass mich jemand nach 2 Wochen Gefangenschaft in einer Dämonenarche noch attraktiv findet oder anekeln sollte.

Als die anderen wieder runter kamen wurde erstmal überlegt, was als nächstes gemacht werden sollte und ein gutes Ziel wäre Vallusa, wo man das Horn hätte um die Arche zu vernichten. Während der Überlegungen hören wir von oben ein Rufen, dass ein Schiff am Horizont entdeckt wurde. Wir liefen alle nach oben und entdeckten dort, dass es sich dabei um ein Piratenschiff der Xeraanschen Flotte handelte, die versuchten mit uns mit Flaggen zu kommunizieren. Ich lief los um die Flaggenkiste zu holen die ich im Raum des Kapitäns schon gesehen hatte, doch ich fand im Kapitänsraum einen Kelch der eine unerklärliche Faszination ausübte. Ich konnte nicht anders als in den Kelch hinein zu schauen und was ich darin gesehen habe verfolgt mich immer noch. Ein Mann der aussieht wie eine Wasserleiche mit aufgequollener Haut und tiefblauen Augen starrte mich aus dem Kelch an, doch ich erkannte die Person, sah die Plagenbringer, sah die Vergangenheit der Perosn. Es war Darion Paligan, der Erbe Goldo Paligans der frühere Admiral der Perlenmeerflotte, er war hier und er wusste wer ich war und wohin wir wollten. Ich konnte mich nicht los reißen, bis Brindijian und Efferdaios nach oben kamen, um zu gucken warum ich so lange brauchte. Wortlos übergab ich den Kelch an Brindijian der auch das Unvermeidliche sah - unser vermeintliches Ende. Efferdaios nahm sich währenddessen das Schwert und ließ die Hummerier frei, er verhielt sich merkwürdig. Brindijian und ich überwältigten ihn und ich nahm das Schwert an mich und rannte nach oben und gab den Befehl nach Süden abzudrehen. Weg von der Thalukke, weg von Valusa.

Die anderen hielten mich für wahnsinnig doch ich war mir sicher, wir mussten hier weg. Mein Pech war allerdings, dass wir Richtung Süden fuhren und nicht wie ich erst geplant Richtung Osten aufs offene Meer hinaus. Wir sahen den Sturm der auf uns zukam, doch der Sturm war kein Sturm wie ich erkannte es waren Menschen, Menschen mit Fledermausschwingen. Die erste Plage der Plagenbringer. Wir entkamen ihr nicht. Wir fuhren direkt auf sie zu..




« Letzte Änderung: 03. Oktober 2017, 11:33:13 von Frostgeneral »
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  • 03. Oktober 2017, 11:34:37
Gezeitenspinne - Blutige See
« Antwort #35 am: 03. Oktober 2017, 11:34:37 »

Gezeitenspinne  -  Blutige See

Min Bror,


ich habe Thorwal verlassen. Nun reise ich schon seit fast einem Götterlauf umher und es hat mich nach Vallusa verschlagen. Die Stadt wirkte ruhig, fast langweilig, wenn man unserer Heimat gedenkt. Doch schon zwei Tage nach meiner Anreise überschlugen sich die Ereignisse. Jemand zündete einen Turm an, irgendein abergläubisches Gefasel war der Grund. Nicht weiter erwähnenswert jedenfalls. Kurze Zeit darauf das Unfassbare: eine Dämonenarche griff die Stadt an. Ich habe schon viele Geschichten über diese Dinger gehört, aber sie treffen mit ihren Beschreibungen bei weitem nicht zu. Ein riesiges Ungetüm mit spinnenartigen Beinen, einem sich ständig neu entwickelnden Körper – wenn man dieses Konstrukt überhaupt so nennen kann – und viele dunkle Wesen. Menschen zu bekämpfen ist die eine Sache, aber die Gegenspieler der Götter, so wie sie anscheinend genannt werden, doch etwas anderes. Bei Swafnir, so musste ich doch die Schlimmste von allen auf hoher See erleben. Hummerartige Wesen, eindeutig nicht für diese Welt geschaffen, versuchten die Mauern nach Vallusa zu durchbrechen. Doch wir konnten sie stoppen. Deine Schwester hat noch immer einen Bums drauf, der dich aus deinen Stiefeln hauen würde. Doch diese Viecher zu stoppen reichte natürlich nicht. Was nützt es, die toten Fische zu angeln, ohne die Quelle zu reinigen?
 
So schloss ich mich ein paar – nun, wie soll ich sie nennen, Kämpfer trifft es bei Weitem nicht – Männern an, die die Arche mit allen Mitteln bekämpfen wollten. Es stellte sich heraus, dass sie für den KGIA arbeiten, der seinen Hauptsitz wohl in Gareth zu haben scheint. Ein paar Namen fielen, sagten mir aber alle nichts, wohl reiche Sesselpupser aus dem Mittelreich. Ohne genau zu wissen, was ihr Plan war, wurde die Arche gestürmt. Hätte ich da schon gewusst, wie unkoordiniert und inkompetent der Führungsstil dieser Gruppe war, so wäre ich sicher nicht mit ihnen gegangen. Nachdem ich ein paar Biester dieses, ich nenne es mal Schiffes, immerhin kann es Menschen über das Wasser tragen, besiegt hatte, regte sich dieses Ungetüm und brachte uns aufs Meer hinaus. Und plötzlich verschluckte es mich. Du liest richtig, ein Loch tat sich auf und ich wurde in eine Arena hinab gelassen, in der sich ein großes, tentakelartiges Wesen befand. Krakenmolch! Wie ich höre, plagt sich unsere Heimat momentan mit diesen Viechern rum. Ein gutes Training also, keine wirklichen Gegner für mich. Während ich ihn gerade zerstückelte, tauchte plötzlich dieser Kerl auf und brüllt irgendetwas. Dann griff er mich an, einfach so. Der arme Irre! Mit einem Schlag von mir brach er schon zusammen und fiel auf den Boden, der mit Wasser bedeckt war. Hätte mir nichts ausgemacht, wenn er dort ersoffen wäre, was mischt der sich auch ein.

Kurze Zeit später traf ich dann wieder auf die anderen. Einer von ihnen scheint von Adel zu sein, Yarlan, bildet sich auch was darauf ein – was wäre anderes zu erwarten. Ha, du hättest sein Gesicht sehen sollen, als ich ihm sagte, dass mich sein Stand nicht interessiert. Dann gibt es noch einen Efferdi, ein Diener Efferds - Efferdaios. Hab keine Ahnung, was ich von dem halten soll, er ist anders als unsere Swafnir Geweihten, aber immer noch angenehmer als die Praioten, denen ich bisher so begegnet bin. Sie beide tragen Waffen bei sich, das sie damit umgehen können bezweifel ich noch. Dann gibt’s noch den Theoretiker, ein Magus mit Namen Brindijian. Meistens liest er vor sich hin und analysiert die Gegebenheiten. Dann noch der letzte von ihnen, Ragnar, den sie anscheinend vor langer Zeit verloren und hier auf diesem Ding wieder gefunden haben. Bisher erschien er mir wie ein Goldgieriger Tunichtgut, der vor allem seinen Profit im Auge hat. Doch gestern geschah etwas, dass ich nicht erwartet hätte: er rettete mein Leben. Einfach so. Wir kennen uns nicht wirklich, nur ein paar kurze Sätze gewechselt, und dennoch hat er seins für mich riskiert. In ihm steckt sicher Thorwalerblut! Ich konnte ihn bisher noch nicht fragen, doch der Name und diese Tat würden vieles erklären. 

Ich muss mich wirklich zusammen reißen. Diese Zeilen schreibe ich herunter, während ich auf einem Bett mit Al Anfanischer Seide sitze und mich etwas erhole. Diese Umgebung macht mich verrückt. Überall sind verfluchte und unheilige Wesen, es stinkt bestialisch und die Gefahren hier sind unberechenbar. Du fragst dich sicher, warum er mir das Leben retten musste, mir! Ich habe das Deck des Schiffes untersucht, zumindest das, was wie das Deck aussieht, als sich aus der Luft lederflüglige Wesen näherten, vor denen alle Angst hatten. Zugegeben, auch mir war mulmig zumute. Sowas hab ich noch nie gesehen. Mir wurde gesagt, dass dies ein Zeichen sei, die erste Plage von Sieben.
Plagenbringer, ich wusste so etwas gibt’s. Ein mystisches Ereignis, dass uns an unsere Sterblichkeit jenseits des Schlachtfelds erinnert. Und doch fühle ich mich wie in einem Schlachtfeld. Ich untersuchte jedenfalls die Waffen, das Deck, die Lage. Alles, damit wir uns verteidigen und überleben können. Es gibt mehrere Rotzen, zwei Leichte und Mittelschwere. Wie du weißt, sind diese mit vielen Männern zu bedienen und außer mir scheint niemand jemals an einer Seeschlacht oder generell im Krieg beteiligt gewesen zu sein. Es wird ein großes Stück Arbeit, sie alle einzuweisen. Ebenso die zwei Ballisten, die nach meiner Einschätzung mindestens drei Männer benötigen, werden einiger Erklärung bedürfen. Und dann hab ich sie gesehen, die Krone der Unheiligen, das Zeichen Borbarads. Bisher hab ich es nur in Büchern gesehen. Es hat mich irgendwie gefesselt, mir kam eine Gänsehaut … Diese unheimliche Stimmung, das Unheilige, das hier am Werk ist, für einen Moment übermannte es mich. Geschwächt wie ich war, stürzte ich sieben Schritt in die Tiefe.

Als ich wieder zu mir kam, lag ich in eben jenem Bett, aus dem ich dir schreibe. Ich war allein, bis auf einen Al Anfaner, der wohl über mich gewacht hat. Ugdan nennt er sich … klingen richtig scheiße diese Namen aus dem Süden. Im Nachhinein bin ich nicht sicher, ob er mich vielleicht sogar bewacht hat. Und der Kerl war tatsächlich dreist genug, seine verdammte Sklavenpeitsche auf meinem Bauch liegen zu lassen. Nach ein paar Frechen antworten war mir klar, dass ich ihm bei Gelegenheit noch ordentlich die Schnauze polieren muss, doch damit warte ich noch, bis ich wieder bei Kräften bin. Arrogant und dumm wie sie nun mal sind, denkt er sicher er könne mich besiegen. Ha, Drittsekk! Da wird ihm auch sein Boron nicht helfen. Er erzählte mir zwischen den ganzen belanglosen Beleidigungen dann auch, dass diese Plage von einem weiteren Magus an Bord vernichtet worden ist. Scheinen doch was drauf zu haben, diese Magier. Und auch, dass Ragnar mich vorher hinunter geholt hat, indem er sich unter mich warf. Mutig von ihm, dafür hat er meinen Respekt. So wahr mir Swafnir helfe, ich werde ihn beschützen, bis meine Schuld beglichen ist.

Um diese Arche zu steuern, haben die Anderen ein schwarzes Wert besorgt. Keine Ahnung, woher sie das haben. Verfluchtes Stück! Jeder will es, sie sind ganz gierig darauf. Es muss in eine Art Statue gesteckt werden, bestehend aus zwei Frauen, die wohl Schwestern sind, wie auch immer das geht. Ich versuche gar nicht erst, dir zu erklären, was hier genau vor sich geht und wie, zumal ich das auch nicht könnte. Jedenfalls wird das Ding gesteuert, indem das Schwert in die Eine hinein gesteckt wird und dadurch Befehle gegeben werden. Der Efferdi scheint die Sache ganz gut durchschaut zu haben, zumindest fahren wir seit einiger Zeit, ohne durch einen Strudel oder Sturm gekommen zu sein. Das langfristige Ziel ist Land, Festum oder eine der anderen Hafenstädte im Osten.

Vorhin habe ich mir Leute aus der Mannschaft – wenn man diese so nennen kann – zusammen gesucht und sie in die Kunst des Seekampfes eingewiesen. Natürlich haben sie sich amateurhaft und dämlich angestellt, aber ich werde sie schon unterrichten können. Sie müssen begreifen, dass feiges Verstecken einen sicheren Tod bringt. Nur wer den Kampf sucht, kann auch gewinnen, sonst hat er schon verloren. Aber wem sag ich das! Ich trage dein Geschenk immer bei mir, so spüre ich dich und Swafnir stets beim Kampf. Ich werde kämpfen und siegen. Und wenn Swafnir mich doch schon früher holen will, so werde ich sangvoll zu ihm gehen.

Gib Acht auf dich und möge Swafnir dich begleiten

Vi ses snart min Bror
Fjona 





« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:36:24 von Frostgeneral »
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  • 03. Oktober 2017, 11:35:28
Seele am Abgrund
« Antwort #36 am: 03. Oktober 2017, 11:35:28 »

Seele am Abgrund


Aus dem geheimen Tagebuch des Efferdbruders Efferdaios

Wann ist es richtig, das Falsche zu tun?
Meine Seele für die meines Freundes. Meine Seele für etwas mehr Zeit; für ihn; für Yarlan, um die Blutige See zu retten.

Keiner von ihnen weiß, dass ich ihn nicht mehr höre. Nur noch sie flüstert mir zu. Dunkle Gedanken. Brindijian werde ich nicht täuschen können. Er ist der einzige, der Yamesh Aqam, dessen Ursprung und dessen Bestimmung versteht. Brindijian, der nicht an die Zwölfe, sondern an Rur und Gor glaubt. Und darum muss er es sein; kann es nur er sein...

Auf der Brücke habe ich mich ihm gestellt, ihm die Wahrheit offenbart, auf seine Vergebung gehofft. Aber mir ist nicht zu vergeben. Das Einzige, was bleibt, ist zu hoffen, dass aus meinen Taten mehr Gutes als Schlechtes erwachsen wird. Brindijian nennt mich einen der Andersweltigen. Sieht er nicht, dass ich noch für unsere Sache streite? Oder glaube ich das nur? Die Arche ist unter meiner Kontrolle. Sie ist eine Waffe weniger in den Händen unserer Feinde. Eine Waffe, die wir nun gegen sie wenden können. Was Brindijian nicht weiß, spürt sein Herz: Meine Rolle in dieser Geschichte ist noch nicht vorbei. Meine Seele verspändet, aber noch mein. Schwör' mir, Freund, wenn ich nicht mehr zwischen dir und dem Feind zu unterscheiden vermag, sei stark für den Moment, in dem ich schwach war. Du hast meinen Segen. Ich bitte dich...


Macht, unbegrenzte Macht.
Hier auf der Brücke weilt ewig der Baum der Steuerfrauen; zwei Schwestern, so verschieden wie Tag und Nacht: Perainiane Bregelsaum von Warunk, ehemals Priesterin der Mutter von Saat und Korn; und ihre Schwester Xyleste von ach so dunkler Gesinnung. Sie flüstert mir gefährliche Dinge zu; will die Arche stärken; verspricht mir Macht. Und wo stehe ich? Zwischen den beiden, zwischen Gut und Böse. Perainiane wird schwächer und leiser, Xyleste stärker.

Markgraf Throndwig von Warunk sucht nach seiner Tochter und hat jedem, der Perainiane zu ihm zurückbringt, eine riesige Belohnung versprochen. Wie soll ich dir nur jemals wieder in die Augen blicken, Mutter? Perainiane muss noch weiter leiden; den Schmerz ertragen, würde die Arche doch ohne sie nicht überleben. Die Arche... mein Schiff. Nun bin ich Teil von ihr. Und sie von mir. Ich spüre das Deck, die Planken, die Takelage... und die Crew. Von hier oben gebiete ich.

Meine Arche. Sie soll der Rammsporn des Unbändigen sein. Ich ihr Kapitän und zusammen werden wir der Schrecken der Blutigen See!


Kenn dein Schiff, Kapitän!

Holz, Planken, doch die Arche ist mehr. Sie hat ein Herz und ein Gehirn; Adern, durch die Unwasser pumpt und sie antreibt. Die Arche lebt. Und sie braucht mich. Heute haben wir plötzlich Fahrt verloren. Ich habe uns zu viel zugemutet: Mit unseren Beinen können wir über Wasser und Land rennen, aber es ist erschöpfend. Pausen sind nötig. Was mir mein Atem ist, ist ihr das Unwasser. Ihre Beine ihr Atemrohr. Und so verschnaufen wir.


Segel am Horizont!
Wir nähern uns dem Bornland. Festum ist unser Ziel, suchen wir doch den Rat von ihrer Exzellenz Dexter Nemrod. Und dann, im Moment des Luftholens, tauchen sie auf: die bornischen Landratten. Korvetten-Kapitän Neerjan Kumbert und seine vier Schiffe. Eine schlagkräftige Truppe bestehend aus seiner Schivone Admiralin der Meere, den zwei Holken Feuer Efferds und Hamartris, sowie der kleinen Kogge Hammerhai. Bis an die Zähne sind die Bornländer bewaffnet, doch was sind ihre Waffen gegen meine Arche? Nichts. Und die Narren wollen Archen jagen; gar die Blutige See befreien. Narren, die nichts zu Wasser verloren haben. Aber ihr Herz schlägt für die richtige Sache und so wollen wir ihnen helfen.

Skeptisch und neidisch sind sie, dass wir uns die Arche Untertan gemacht haben. Würden sie doch gerne selbst die Belohnung einstreichen, die auf eine ausgewachsene Arche aussteht. Ragnar will dies auch. Sieht er nicht, welche Gelegenheit sich uns bietet? Egal.

Ein paar ihrer Offiziere kommen zu uns an Bord. Sie sollen die sichere Passage gen Festum garantieren. Unter ihnen eine Falknerin, ein Gelehrter und ein Efferdbruder. Wartenberg ist sein Name und selten war ich so dankbar, dass jemand nicht vom Fluttenvater auserwählt wurde. Würde mich einer seiner Geweihten jetzt berühren, wäre es wie damals, als ich Muränenbrindschid berührte und sich unsere Seelen angriffen?


Das Apoloneum
ApolonaApol
Bruder Wartenberg ist Flut und Sturm, doch Ebbe und Briese sehe ich nicht in ihm. Einst diente er in Neersand und sah die Spinne auf den Strand marschieren. Dort gibt es einen Strudel vor der Brandung, der zu Seinem Reiche führt, wenn ich Wartenbergs Worten trauen kann. Dort unten gibt es etwas. Was, weiß ich nicht, aber es wird bewacht von einem der ihren - einem Alveranier. Und die Spinne ging dort, kehrte jedoch zurück. Besiegt? Wir wissen es nicht.

Und dann steht sie hier. Wartenberg zu meiner Rechten braust auf; die Herzogin zu meiner Linken will ihn, seinen Körper. Uns geht es nicht gut. Das Unwasser pumpt durch meine Adern. Unrein, verschmutzt. Es muss gefiltert werden. Und nur Körper vermögen dies. Sie will ihn. Wartenberg soll die Niere des Schiffes werden. Ins Apoloneum. Bis zu seinem Tode leiden. Wartenberg! Flieh, du Narr! Hier erwartet dich nur der Tod.




« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:36:35 von Frostgeneral »
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Festum
« Antwort #37 am: 10. Oktober 2017, 18:08:34 »

Festum

Es ist der 4. Tsa 1025 n. BF.

Vieles ist in den letzten Stunden geschehen. Meine Vertraute Preciosa und meine Jagdfalkin Lady sind unruhig, sie mögen genau so wenig wie ich das Schiff auf dem wir uns noch befinden.
Eine Dämonenarche... ein Schiff mit einem Eigenleben. Und dieses Schwert .... es gefällt mir ganz und gar nicht. Offenbar tragen die Schiffsoffiziere eben so viele Geheimnisse mit sich herum wie ich.



Früh morgens gehen wir zwischen Festum und Neersand an Land.
Ein laufendes Schiff ist wahrlich faszinierend, wenn es doch nur nicht dämonisch wäre ...
Verborgen im Moor, eingehüllt im Nebel bleibt die Arche zurück. Ich bete zur Göttin, dass keine unvorsichtige Seele hier vorbei kommt und dieses Monstrum entdeckt.



Drei Tage marschieren wir über die verschneite Hauptstraße in Richtung Westen.
Was hat meine Gefährten eigentlich dazu verleitet zu glauben, ich wäre Kundschafterin? Sicher, ich fand mich meist einigermaßen dank der Hilfe meiner gefiederten Freunde zu recht,
doch in einem unbekannten und zudem verschneiten Gebiet war es alles andere als einfach.
Abends rasteten wir in Dörfern (4. Tsa: Rucken, 5. Tsa: Garbeln), deren Namen ich mir nicht einmal merken konnte.
Wir sprachen verhältnismäßig wenig. Gelegentlich trainierten einige von uns ihre Waffenfertigkeiten vor der Schlafenszeit um sich noch ein klein wenig aufzuwärmen.
Mehr noch als die Kälte macht uns die bescheidene Verpflegung zu schaffen. Und niemand schien die gefundenen Heilkräuter verarbeiten zu können oder wollen.

Ritter Jargold berichtete ein wenig von seiner Heimat. Ich konnte beinahe den Schmerz in seinen Worten fühlen.
Nur all zu gern hätte ich ihm geholfen, doch gab es nichts, dass ich für einen trauernden Vater zum jetzigen Zeitpunkt tun konnte.
Später... vielleicht, wenn er mir vertraute und akzeptierte was ich war.
Doch wenn es wirklich stimmte, dass eine Tochter Satuarias für das Schwarze Eis verantwortlich war, würde ich mich wohl glücklich schätzen können, wenn ich nicht auf dem Scheiterhaufen landete.




Ich war froh, als wir am Abend des 6. Tsa endlich Festum erreichten.

Gemeinsam mit seiner Gnaden Efferdaios und der Knappin Myria machte ich mich auf den Weg zum Hafen, den wir dank meiner Eule auch schnell fanden.
Da jedoch keiner der Fischer mehr zugegen war, machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft und kehrten schließlich im „Tempel von Rum und Grog“ ein.
Immerhin war es warm und die Getränke wärmten uns, auch wenn mir etwas zu Essen lieber gewesen wäre. Zumindest brauchten meine Tiere nicht hungern.
Als Myria innerhalb kürzester Zeit eingeschlafen war, brachten wir sie gemeinsam nach oben in eines der Zimmer.
Kurz darauf eilte ich an ihrer Stelle los, um unsere Gefährten zu unserer gefundenen Unterkunft zu führen.
Glücklicherweise hatte ich doch gewisse Fähigkeiten, die mir die Suche erleichterten.
Der Besuch in der hiesigen Magierakademie behagte mir nicht sonderlich, doch zumindest war nun dieser überaus neugierige Magier Jasper der Wandelbare erst einmal hier untergebracht.
Und wie ich auf dieser kleinen Nachtwanderung durch die Stadt erfuhr, hatte es der Korgeweihte Bisfrabul Blutschluck tatsächlich lebend her geschafft.
Er galt als rein, aber irre. Er war aber nicht weniger beängstigend als diese kindsgroßen pelzigen humanoiden, die die Toten in der Stadt auflasen.

Ritter Yarlan war überrascht, in der Schenke nicht seine Knappin anzutreffen, doch konnte ich ihm glaubhaft versichern, dass diese vor Erschöpfung eingeschlafen sei.
Dass der Alkohol seines dazu beigetragen hatte, brauchte ihn nicht zu interessieren.


Nach einer mehr oder minder erholsamen Nacht stellten wir wenig erfreut am Morgen des 7. Tsa fest, dass auch das Frühstück nur aus Getränken bestand.
Und kaum dass sich unser Ritter auf den Weg zu den Therbuniten gemacht hat, kam auch schon die Stadtwache um unsere Reisegesellschaft abzuführen.
Ich war alles andere als begeistert. In was für einen Schlamassel war ich nur dieses mal reingeraten?
Überrascht stellte ich fest, dass man uns zum Ifirntempel führte und auch Ritter Yarlan bereits dort war.


Die KGIA hat den Rest des Protokoll nicht freigegeben!


« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:36:55 von Frostgeneral »
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der kleine Rat von Festum
« Antwort #38 am: 25. Oktober 2017, 14:15:12 »

der kleine Rat von Festum


Nachschrift der Ratsstizung der Festumer Stadträte, 7.Tsa.
Zu Händen Drego von Angenbruch

Anwesend waren die folgenden Personen:


Gesandte der heiligen Kirchen der Zwölf Götter und ihrer halbgöttlichen Kinder:

Ihre Eminenz Luminifacta Nadjescha von Gulnitz, Gesandte der Kriche des Praios
Ihre Eminenz Wahrerin der Brandung Vanjescha Karjensen, Gesante der Kirche des Efferd
Ihre Eminenz Erzwissensbewahrerin Iltscha Krasnakov, Gesandte der Kirche der Hesinde
Ihre Gnaden Fir-Uunla, Gesandte der Kirche des Firun
Seine Gnaden Hasswolf Ingridsun, Gesandter der Kirche des Swafnir

Gesandte der Academia Magica Transformatorica Festumiensis, neugestiftet und Hesinde zu Preis und Ehr im Zeichen des ewig wandelbaren Quecksilbers

Ihre amtierende Spektabilität Jaunava "Drakonev" Dagonev, Halle des Quecksilbers
Magister Pjatril Surjeloffo, Zinnober-Laboratiorien

Bürgerliche Stadträte Festums
Milota Tsikervist, Gesandte der Nordlandbank
Arvid Störrebrandt, Vertreter der Familie Störrebrandt
Arbert der 2. von Bolstett, Gesandter des roten Salamanders
Kapitän Larijian Vorderbauer, Gesandter des Rates der Kapitäne

Gesandte der Kaiserlich-Garethischen Informationsagentur ihrer Majestät der Reichsbehüterin, Auftretend als freischaffende Abenteurer

Seine Wohlgeboren Ritter Yarlan Greifenmund vom Schnattermoor
Seine Wohlgeboren Ritter Jargold Riedkötter vom Bärenhain
Ihre Wohlgeboren  Rommily MacAran
Seine Gnaden Efferdaios Sohn des Praiokles
Adeptus Minor Brindijian
Fjona Swandottir
Ragnar Ogilsson
nebst Gefolge

Es ergaben sich folgende Ergebnisse:

Die Praioskirche ist gewillt unter Auflagen einem Behalten und Nutzen der Arche zuzustimmen.
Die Efferdkirche steht einer Nutzung der Arche ablehnend gegenüber.
Die Firunkirche steht einer Nutzung der Arche positiv gegenüber und berät über die Entsedung von Geweihten.
Der Gesandte der Swafnirkirche wird persönlich Teil der Archenbesatzung werden.
Die Hesindekirche verwies darauf, dass es nötig sei mehr Informationen über die Arche zu sammeln.
Der Gesandte des Roten Salamanders wird auf Einladung persönlich Teil der Besatzung werden.
Der Gesandte des Rates der Kapitäne enthielt sich seiner Ansichten.
Die Gesandten des Magier schlossen sich der Kirche des Hesinde an.
Die Gesandte der Norlandbank bot an beim Umschlag von in der Blutigen See beschlagnamten Waren von Hilfe zu sein.
Störrebrandt verließ den Saal nachdem ich ihm androhte, ihm den nötigen Respekt einzuprügeln.

Insgesamt ließ sich zu dem Schluss kommen, dass wir bei der Benutzung der Arche mit verhaltener aber vorhander Unterstüzung von Seiten der Göttertreuen rechnen können.

Gezeichnet und gesiegelt,
Yarlan Greifenmund vom Schnattermoor, 7. Tsa




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  • 25. Oktober 2017, 14:15:45
Archen-Futter
« Antwort #39 am: 25. Oktober 2017, 14:15:45 »

Archen-Futter


Die Heldentaten des Ragnar Heldenmund Ogilssons, erzählt von einem vorbeiziehendem Erzähler namens Ragnar Drachentöter Heldenmund Ogilsson, Schrecken Belharions Menning, gehört in Gareth:

9. Tsa Die finsteren Umtriebe der Stoerrebrandts

"Es war dunkel, nicht einmal das Madamal zeigte sich in dieser Nacht, einer Nacht voller Verheißungen und Hohn den Göttern, doch beginnen wir am Anfang dieser tragischen Geschichte.

Es begab sich am Vortage ein stattlicher junger Mann in ein gut besuchtes Bordell, zusammen mit einem Freund beglückten sie das gesamte Hause mit ihren rahjagepriesenen Schwänzen.
Doch der wohlgesegnte junge Mann sah, dass er heute nicht nur die gute Rahja, sondern auch den Listigen zufrieden stellen müsste.
So erfuhr er von einer der Dirnen die Hals über Kopf in ihn verfallen waren von den dunklen Machenschaften des Arvid Stoerrebrandt einem Mann,
über dem sich in der Stadt Festum nur das Schlimmste erzählt wird. Er solle Kinder in seinem Keller zu Tode foltern und Geweihten des Namenlosen und Paktierern Haus und Hof stellen für ihre finstersten Rituale,
mancher munkelt Arvid Stoerrebrandt hätte die Hungersnot in Festum herbeigerufen, um seine Kontoren voller verschimmelten Lebensmittel zu einem horrenden Preis zu verkaufen.
Doch der Held der Geschichte, der dies nicht glauben mochte, da er Arvid Stoerrebrandt für einen ehrbaren Mann seiner Zunft hielt, wollte sich selbst eine Meinung über dieses Geschehen machen.

So entschied er sich ganz allein in die Villa des reichen Schnösels zu klettern, um sich zu überzeugen, dass an den Gerüchten nichts Wahres dran ist.
Mindestens 20 Stadtwachen patroullierten permanent um das Haus herum, sowie 10 der besten Söldner des Bornlandes, doch unser Held Ron schlich sich durch die Nacht, als wäre er ein Auserwählter des Ewig Flinken.
So kam er spielend leicht ins Haus hinein und um sich selbst ein wenig zu fordern schlug er eines der Fenster ein, um die Wachen zu alarmieren.
Natürlich legte er als Zeichen seines guten Willens einen Beutel mit über 50 Dukaten für das Fenster auf dem Sims.

Danach war Eile geboten und er hangelte sich auf den Balkon und schlich an den Wachen vorbei, die nur zwei Nasenlängen vor ihm standen und ihn dennoch nicht bemerkten.
Danach fand er sich in einem Tempel der Sinnesfreuden wieder, es war wohl der Gastraum des Hauses und die Stoerrebrandts lumpen sich wahrlich nicht, wenn sie jemanden zu sich nach Hause laden,
überall Schätze und Fantasterein die sich unsereins nur vorstellen kann. Dies alles interessierte unseren Helden Ron allerdings nicht, schnurstracks ging er durch die Tür auf den Flur und fand dort dann auch den Ort,
der ihn von den finsteren Gerüchten des jungen Stoerrebrandts überzeugen sollten. Die Bildergalerie war voller Bilder abartiger Perversionen und Zeichnungen, die man nur zur Huldigung von Ungenanntem verwendete.
Unserem Helden wurde übel, als ihm klar wurde, dass der Mann nicht im Dienste Phexens handeln konnte, sondern vielleicht von seinem Gegenspieler selbst geschickt worden war.
Blitzschnell entfernte der Held Ron die Gemälde aus der Kammer und betete nun nicht zum Listigen oder zu Vollbusigen, sondern zum Göttervater selbst.
Ja er betete in der Bildergalerie zu Praios und bat ihn um ein gerechtes Urteil, er betete so voller Inbrunst, dass die Wachen ihn hörten, doch als sie näher kamen,
die Waffen nieder legten, da sie erkannten, dass Ron sie vom Joch des Stoerrebrandts retten sollte.
Dieser wurde vom grellen Zorn des Göttervaters aus seinem eigenen Heim vertrieben und soll den Geschichten nach immer noch auf der Flucht vor der Inquisition sein..."



10. Tsa Tagebuch des Ragnar Heldenmundes:
"Yarlan sieht zufrieden aus, er scheint die Verhandlung von Jasper zu seinen Gutdünken entschieden zu haben.
Wie er mir erzählt soll Jasper freigesprochen werden und er solle über das Seelenheil dieses armen Mannes wachen, damit er nicht doch noch auf die böse Seite verführt wird.
Ansonsten habe ich noch einige Dinge in Erfahrung bringen können, die mir nicht behagen und da Yarlan immer meint er hätte Ahnung,
wie man mit gefährlichen Dingen umgeht zeige ich ihm die Bilder, die ich bei Stoerrebrandt in der Bildergalerie geklau funden habe.
Eine Fehlentscheidung wie sich herausstellen sollte, denn statt den phexischen Wege zu nehmen,
um Druck auf ihn auszuüben entscheidet er sich über meinen Kopf hinweg den eventuellen Paktierer in einen Tempel einzuladen und so zu tun,
als hätten wir die Bilder in unseren Besitz gebracht, wie auch immer das möglich ist. Nun die Geschichte endet damit, dass Arvid Stoerrebrandt versucht Yarlan zu erpressen,
ich aus dem Tempel fliehen muss und Arvid von Yarlan geschlagen wird. Für wichtige Entscheidungen sind Ritter wohl doch nicht zu gebrauchen, ich werde weitere phexische Acquisitionen gut unter Verschluss halten müssen,
da mir Yarlan sogar angedroht hat mit mir zu Praios-Kirche zu gehen. Ich bin enttäuscht, da ich dachte Yarlan hätte seinen Geist ein wenig weiter entwickelt, doch er hält immer noch an diesem dummen Konstrukst namens Ehre fest.

(Rondra vergib) Danach musste ich...ICH... Ragnar Heldenmund Ogilsson, Reichtumsverteiler und Protagonist jeder Geschichte zur Praioskirche, um sie zu bitten das sie ein Auge auf Arvid haben sollten.
(Soviel zu diesem Ehrenkonstrukt.) Ich weiß Yarlan meint es nicht böse, doch ich denke er sollte Hesindes Gaben manchmal offener empfangen.
Nun Tagebuch, jetzt habe ich mich genügen über die Zeit in Festum ausgekotzt ich werde jetzt erst einmal zum Stadttor gehen, wo die Mitglieder des Alveranskommando vorgestellt werden.




13. Tsa Endlich(?) wieder an der Arche
Ich weiß nicht ob ich mich freuen oder ärgern soll, dass ich dieses hässliche Geschöpf der Tiefen Tochter wieder sehe. Firuns Atem hat mir einiges abgefordert,
doch lieber würde ich Firuns kalte Umarmung annehmen, als auf diesem Schiff zu sterben.
Ich brauche einen zuverlässigen Leibwächter, damit mir sowas nicht passiert. Außerdem wurde mit den Söldnern, die wir als Gefangene hielten kurzer Prozess gemacht,
da sie es für eine gute Idee hielten zu meutern. Danach brachen wir wieder aufs Meer auf, wo die Kogge die wir in Festum kauften, von der Arche gefressen wurde.
Ein grausamer Anblick, vor allem da Perainiane anfängt zu bluten, während es Xeleste nur besser geht. Ich muss diese arme Frau retten.



Während des Tages schaffe ich es nicht nur Bisfrabul zu meinem Söldner zu machen, der Junge ist ganz schön teuer...
Sondern ich erfahre auch, dass es im Inneren des Schiffes eine Archenkäferkönigin gibt, die scheinbar dafür sorgt, dass das Schiff vergrößert wird.
Sie misst mindestens 4Meter, faszienierend und abstoßend zugleich. Außerdem freunde ich mich mit Hasswolf einem Swafnirgeweihten an.
Danach gibt Yarlan das Kommando, dass es nun an der Zeit sei Piraten zu jagen. Wir treffen auf eine kleine (Schiffsnamen vergessen bitte nachtragen) namens "Unsinkbar 2" ein lächerlicher Name,
wenn man bedenkt, dass es nur zehn Minuten gedauert hat, bis sie komplett von der Arche gefressen wurde. Unser Ziel ist es mit der Arche zu wachen,
um es mit größeren Archen aufzunehmen, ob dies der richtige Weg ist ist immer noch zweifelhaft, doch die Männer und Frauen die ich zu meinen Freunden zählen darf,
halten dies für die richtige oder die notwendige Wahl. Ich bin skeptisch...
Einige Stunden später treffen wir auf drei Piratenschiffe, die innerhalb von 30 Minuten komplett von unserer Geschützmeisterin Fjona im Alleingang zerstört werden und insgesamt haben wir von diesen 4 Schiffen 650 Dukaten erbeutet.
Ein lohnendes Geschäftsmodell diese Freibeuterei, doch ich habe einen bitteren Beigeschmack wenn ich an die Gefangenen denke,
die von der Inquisitorin verbrannt werden sollen, sobald sie den nächsten göttergefälligen Hafen betreten. Ich denke, sie sollten lieber auf hoher See Buße für ihr Seelenheil tun.




« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:49:58 von Frostgeneral »
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  • 18. November 2017, 13:43:39
Anthropeum - Herz und Nieren des Schiffes
« Antwort #40 am: 18. November 2017, 13:43:39 »

Anthropeum - Herz und Nieren des Schiffes


Aus dem geheimen Tagebuch des Efferdbruders Efferdaios

Fremde an Bord
Wie die anderen stimmte ich zu, gelehrte Männer und Frauen an Bord zu holen. Helfen sollen sie uns; die Arche erforschen; ihr Wesen ergründen; ihre Schwächen finden. Aber mir gefällt das nicht: Magistra Kohlrab und ihre Schüler der Hallen des Quecksilbers haben sich auf meiner Brücke eingenistet und studieren die hölzernen Schwestern des Steuerbaums. Vielleicht kann Perainiane eines Tages gerettet werden, aber sehen sie nicht, dass jetzt das Leid ertragen werden muss, um uns alle zu retten?

Unter Deck das gleiche Spiel: Die Arche hat die Gefangenen auf meinen Befehl in ihr neues Verließ verfrachtet, wo ich Yarlan samt der Inquisitorin Praiodini begegnete. In Kunchom sollen die Piraten und Schmuggler Praios Gerichtbarkeit überführt und anschließend geläutert werden. D.h. sie sollen den Flammen übergeben werden! Ein Tod im Feuer... tze. Aber noch sind sie Gefangene an Bord meines Schiffes, wo mein Wille Gesetz ist! Diese Kreaturen - wenn auch schon verdammt durch ihre eigenen Taten - sollen noch eine Chance bekommen, ihre letzten Atemzüge im Schatten guter Taten zu machen. Die Zeit, in der wir nach den Idealen der Götter handeln, ist vorüber.

Umso erfreulicher, dass wir nun ein Ziel haben: Helmenport. Mit der Arche und den Söldnern sollte wir es ohne Probleme einnehmen können. Mit Erzbibliothekar Doschek habe ich bereits Strategien zur Erforschung der Arche besprochen: Er wird die Unwasseradern, den Druck und das gepumpte Wasser in ihnen in Abhängigkeit der Archenfähigkeiten studieren. Schon bald werden wir wissen, wozu mein Schiff in der Lage ist. Unerfreulicher ist die wahre Natur Ihrer Hochwohlgeborenen Rommily. Eine Hexe... Ich schätze, wenn so jemand an Bord eines Schiffes geduldet werden kann, dann auf einem Schiff wie einer Arche. Trotzdem. Mir gefällt das nicht, führt sie doch offensichtlich mehr im Schilde. Dazu aber später mehr.

Geister an Bord, Geister im Nebel
Die Arche hat die erbeuteten Schiffe verschlungen und wir nehmen wieder Fahrt auf. Es ist spät geworden und die Männer ziehen sich zurück. Ohne eine Matrosencrew muss es hier an Bord unheimlich für die anderen sein. Ich hingegen spüre sie. Jeden von ihnen hier an Bord. Es ist ruhig, doch in der Küche tut sich etwas. Ragnar hat etwas gefunden und wir kommen zu ihm:

Ein kleines Loch in einer Wand aus Walnussholz... äußerst seltsam. Walnuss ist zu hart um sinnvoll für Schiffsplanken verarbeitet zu werden, aber irgendetwas scheint sich hinter dieser Wand zu verbergen. Rommilys drittes Auge sieht Fäden, die hierher verlaufen. Ich vermutete die Herzkammer hier, doch nachdem ich uns ein Loch ins Holz schlage, finden wir etwas anderes: eine Kapitänskajüte. Möbel, Karten, Navigationsinstrumente... und lebendige Alraunen, die Yarlan attackieren! Halbherzig schüttelt er die Biester ab und eine Fee offenbart sich uns. Scheinbar hat die Arche vor mehreren Monaten die Kogge Safranfas verschlungen - ein Seelenschiff. Keine Ahnung, was das ist, aber das Walnussholz hat wohl die einzelnen Räume der Kogge unversehrt gelassen und wir sollen sie nun finden und die Kogge wieder schiffbar machen. Geister können wir wirklich nicht an Bord gebrauchen... gerade ich, greifen sie doch meinen Geist besonders gerne an. In jenem Moment noch eine Befürchtung, im nächsten eine Gefahr...

Es wird Alarm geschlagen. Wir verlassen den Walnussraum und finden unser Oberdeck in dicken Nebel gehüllt. Unmenschliche Stimmen erklingen aus dem Nichts und versetzen die Crew in Angst. Ich berichte hier nur aus den Erzählungen anderer, denn als ich die Treppe zum Oberdeck nehmen wollte, fuhr einer der Geister in mich ein... .

Verdammt seien die, die bei meiner Geburt um meinen Verstand buhlten! Ein hasserfühlter Geist ergriff Kontrolle über meinen Leib, zog die pechschwarze Klinge Yamesh-Aqam und führte sie gegen meinen Freund Ragnar, schließlich sogar gegen den Irren Kor-Fanatiker Blutschluck. Ich verdanke es vermutlich nur meiner Unfähigkeit, keine andere Waffe als den Efferdbart und den Dreizack führen zu können, dass die beiden noch leben, dass die beiden mich niederringen konnten. Wenn ich diese Welt schon verlasse, dann bei Bewusstsein, mit meinen Taten, mit einem Lächeln auf den Lippen.

Rommily wart ebenfalls betroffen und so finde ich mich mit ihr und Ragnar auf der Krankenstation wieder. Sie scheint zu schlafen. Ob sie die gleichen Visionen hatte wie ich? Vielleicht habe ich sie falsch eingeschätzt dachte ich zunächst, doch nachdem ich mit Ragnar über das Unterdeck, weiteren Stauraum und den Altar der Herzogin sprach, entdecke ich sie, wie sich sich aus dem Raum schleicht; ihren Schlaf nur vorgetäuscht hatte.

Im Antropeum
Sollte sich noch jemand an Bord befinden, der mit der Herzogin der nachtblauen Tiefen redet, muss ich ihn - oder sie - finden... und aufhalten. Der Götzen-Altar kann mir dabei vielleicht helfen und so verfrachte ich ihn tiefer ins Innere des Schiffes; tiefer in einen Raum, den ich vorher noch nicht entdeckt hatte: Hier offenbart sich mit der Kern des Schiffes, sein Zentrum, sein Innerstes, seine größte Schwachstelle: das Archenherz. Und vor ihm ein Wächter. Regungslos wacht er hier; eisern wird er niemanden passieren lassen. Nicht einmal mich, den Kapitän.

Und dann taucht Lubdil, die kleine missgestaltete Figur, auf. Pfeifend hüpft er durch die Dunkelheit in den nächsten, fürchterlichen Raum: das Antropeum. Hier fließen die Adern der Arche zusammen. Hierher pumpt das Unwasser zuerst, muss es doch gereinigt werden. Gereinigt durch die Leiber verlorener Seelen. Noch hängt hier ein Mann, doch schon sehe ich Lubdil alte Körper beseitigen und gegen neue austauschen. Keine menschlichen Körper... sondern die des Efferdtieres. Nun pumpt das Unwasser durch die grauen Leiber der Delphine Efferds und wird gereinigt.

Warum, Vater?! Warum schickst du mir deine Boten?! Nicht länger folge ich deinem Ruf, habe ich doch erkannt, dass du, die Herzogin und all die anderen nur eigensüchtig eure eigenen Ziele verfolgt. Es sind die Menschen, um die es hier geht! Nicht um euer ewiges Spiel! Ich verstehe es nicht: Warum schickst du mir deine Diener, bin ich doch längst keiner mehr von ihnen. Diese Zeit ist vorbei. Nicht länger erreichen mich deine Worte. Vergebens versuchst du zu retten, was niemals dein war. Oder schickst du mir deine Kreaturen, damit es keine Menschen sein müssen, die hier hängen? Sag es mir!

Ich blicke ein letztes Mal auf die grauen Leiber der Delphine: Ungesund pumpt das Unwasser durch ihre Körper und schon bald werden sie vergehen; vergiftet von innen. Und dann frage ich mich: Sind sie ein Sinnbild für mich? Sind sie ein notwendiges Opfer? Werde ich ihnen eines Tages folgen? Tapfer ertragen sie ihre letzten Tage und ich muss es ihnen gleich tun.




« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:50:34 von Frostgeneral »
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  • 18. November 2017, 13:44:24
Rommily im Gefängnis
« Antwort #41 am: 18. November 2017, 13:44:24 »

Blutige See





Predigt der Vertrauten Preciosa einem kritischen Söldner gegenüber


16. Tsa (mittags) – 21. Tsa


Auch wenn meine Wahrnehmung in diesem grellen Tageslicht nicht sonderlich gut ist, wache ich über meine Gefährtin. Nach einigen Jahren der Übung habe ich gelernt mich mit der Falkin Lady zu verständigen, sodass sie mich unterstützen kann. Gerran, der neue in unserer Mitte hat einen scheußlichen Akzent, ich fürchte es wird ewig dauern, bis ich diesen ungestümen Jungspund verstehe. Doch zumindest hat dieser kräftige Bursche hervorragende Ansätze, um ein guter Jäger zu werden. Rommily hat einfach ein gutes Auge bei der Wahl dieses Gefährten für meine Freundin bewiesen.

Ach so... ihr möchtet über die Ereignisse an Bord der Arche informiert werden? *putzt sich eine Weile mit dem Schnabel unter dem linken Flügel*
Wie? Ihr glaubt, ich wüsste nichts zu berichten? Bei Oropheia... wie könnt ihr Menschen bloß so blind und eingebildet sein?! Zumindest habt ihr kein Gefühl für die wesentlichen Dinge!



Nun gut... es war gegen Mittag des 16. Tsa. Woher ich das wissen will? Meine Güte... hör einfach zu... Wie gesagt, es war gegen Mittag. Nach einem späten Imbiss und ausgiebiger Gefiederpflege stieg mir dieser widerlich Geruch entgegen. Ich dachte erst, Gerran hätte sich nicht benehmen können, doch eine solche Geruchsbelästigung würde ein ganzer Schwarm Falken nicht zustande bringen.

Also gab ich den anderen beiden Frauen in unserem Gemach zu verstehen, dass ich gerne nach draußen wollte. Wie? Du Schwachkopf... im Gegensatz zu dir, haben sie begriffen, was ich mit meinem Schnabelklopfen an die Tür bezweckte.

Ein kleiner Rundflug zeigte mir dann auch so gleich, dass eine seltsame, helle (weiß-gelb) Flüssigkeit aus unserem Schiff herauslief, die für diesen Gestank verantwortlich war. Neugierig belauschte ich einige Personen und siehe da... verbrauchtes Unwasser. Doch was ich dann hörte, klang nicht minder grausam: Der Riese (Efferdaios) mit dem ungepflegten Fell wollte dieses widerliche Zeug tatsächlich für Sordulsäpfel verwenden, also das was unsere Leute getötet hatte. Also ehrlich, ihr Menschen denkt wirklich nicht nach. Wisst ihr überhaupt, was ihr euch damit auch selber antut? Anstatt froh zu sein, dass wenigstens sechs der Verletzten durchkommen, müsst ihr nun anderen das Leben damit ruinieren? Da bringen auch steinerne Platten mit Zeichen drauf nichts mehr. Ein Vogel ohne Federn ist auch zum Sterben verurteilt, genau so, wie sie es sein werden, auch wenn die Heiler etwas anderes behaupten. Wenn es nach mir gehen würde, ich würde mir meine Vertraute und unsere Freunde schnappen und hier verschwinden. Aber Rommily ist stur. Wisst ihr, sie glaubt, dass es ihre Schuld ist, dass wir von diesen fliegenden Schlangen angegriffen wurden. Ohne ihren selbstlosen Einsatz... ach vergesst es...

An diesem Tag haben Rommily und ich aber noch einige andere interessante Dinge mitbekommen, aber letztlich muss ich doch feststellen, dass ihr Menschen schlichtweg verrückt seid. Ihr habt eine hilflose Fee an Bord, die in ihrer Kajüte festsitzt und wer kümmert sich darum zu helfen? Nein... statt dessen lauscht ihr lieber diesem Prahlhans Ragnar, oder hört auf diesen an Hörnern herumkletternden Irren (Doschek), der neue Waffen erschaffen will. Ich sag euch was... ohne meine arme Rommily, die in Erfahrung gebracht hat, wie dieses stinkende Schiff handlungsfähig bleibt, wärt ihr aufgeschmissen. Sie war es, die einen Teil ihrer Kraft gab und was ist der Dank? Man sperrt sie ein. Nur gut, dass der Einäugige (Yarlan) ihr zur Hilfe kam, dass sie wenigstens nicht gefesselt war.

Einer der Archenkäfer verschwindet im Eulenschnabel und es knackt einige Male.

Nach diesem mehr als aufregenden Tag, widmete ich mich Rommilys neuen Freundinnen, waren sie doch von Sorgen und Ängsten schwer gezeichnet und eine Besserung war leider nicht abzusehen.

Am nächsten Tag schien alles drunter und drüber zu gehen – kein Wunder, wenn die Kundschafterin festsitzt – ich sage da nur selber Schuld! Natürlich war es Prahlhans Ragnar, der die Durchfuhrt durch eine Schiffsblockade mit unbedachten Worten beinahe verhindert hatte. Eindeutig kein Verstand der Bursche! Nur gut, dass ihr von einem Besuch an Land abgesehen habt, auch wenn ich gerne mal wieder eine frische Maus anstelle des Trockenfutters oder der Käfer hätte.


Und als es dann galt, in den frühen Morgenstunden ein Schiff aufzubringen, war eure Jagd auch nicht sonderlich elegant: Wie könnt ihr eigentlich sehenden Auges in einen Hinterhalt laufen?! Wie schafft ihr es bloß, mit eurer gesammelten Unfähigkeit zu überleben?! Nun wie dem auch sei... es war mehr Glück als Verstand, dass ihr eines der Schiffe (Adena Maru) aufbringen und den anderen sieben Schiffen (Auge von Mendena, Schlange der Blutsee, Knecht Efferds, Jungfrau Borons, Dorado, Schwarzer Salamander) entkommen konntet.

So viel wie ihr abbekommen habt erstaunlich, dass es in euren Reihen keine weiteren Opfer zu beklagen gibt. Und wem habt ihr das zu verdanken? Nein, nicht dir du Tölpel, sondern meiner Freundin, die ausbricht um anderen zu helfen und dann in die Gefangenschaft zurückkehrt. Dumm? Keineswegs, die Frau weiß schließlich was Ehre bedeutet. Aber ich habe sie ganz schön vermisst. Gerne wäre ich an ihrer Seite gewesen, um ihren Schmerz zu lindern.



Abhilfe kam von dem Einäugigen am 20. Tsa, als wir endlich wieder vom Schiff durften um den Weg voraus zu erkunden. Du kannst dir gar nicht vorstellen, welch wundervolles Gefühl es war, sich wieder frei bewegen zu können und saubere Luft zu atmen.
Der Einäugige führte schließlich eine recht große Gruppe am 21. Tsa nach Khunchom: sämtliche Offiziere außer dem Riesen (Efferdaios) und dem Schönling (Ugdan), der krank war, dazu dann ein weiterer Mann mit viel zu viel Metall (Ritter Yargold) und 14 weitere Bewaffnete. Gut, ihr habt einige Piraten bekämpft, aber warum müsst ihr Menschen überhaupt ständig kämpfen?!

Bei allem was recht ist... ihr habt keine Ahnung wo ihr hinwollt, kennt euch nicht aus und schickt dann den Prahlhans vor? Es gleicht einem Wunder, dass ihr lebend euer Nest (Kontor) erreicht habt und eure Güter gut eintauschen konntet.


Aber nun entschuldige mich, meine Freundin hat noch was vor und ich lasse sie definitiv nicht mehr alleine! Im Gegensatz zu euch sehe ich wenigstens, wie schlecht es ihr wirklich geht.




« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:52:00 von Frostgeneral »
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  • 05. Dezember 2017, 15:45:11
Blutige See - Khunchomer Tagebücher
« Antwort #42 am: 05. Dezember 2017, 15:45:11 »

Blutige See -  Khunchomer Tagebücher




Mitgehört im Schankraum des Hotels Tulamidya
"Lasst mich euch also erzählen, wie ich Bisfrabul Blutschluck im Zweikampf geschlagen habe. Es war der 19. Tsa, aber bei der Wärme in Khunchom hätte man das kaum glauben mögen.
Als wir gerade beratschlagten, welche Erledigungen vor unserer baldigen Abreise noch zu tätigen seien erschie ein Geweihter der Löwin vor unserer Tür, der sich Achmad nannte und darum bat, auf
der Arche Perlenwacht dienen zu dürfen. Wie er mir wenig später offenbarte stand er unter Befehl des Schwertes der Schweter dafür zu sorgen, dass wir kein Schindluder mit der Arche treiben,
aber da er zuerst darum bat mit uns fahren zu können anstatt uns sofort seinen Befehl über den Kopf zu hauenhielt ich es für angemessen, ihn in die Mannschaft aufzunehmen. Zu etwa derselben Zeit
bat dann auch die Handelsherrin Yamira saba Sahil, die immer noch auf der Suche nach ihrem Vater war, ihren Gatten hatte man wohl wenig vorher tot aus dem Hafenbecken gefischt, nach einem Schiff
namens "Aslamar" ausschau zu halten, welches wohl das Archipel der Perlen ansteuerte. Als Zeichen ihres guten Willens unterstellte sie uns noch ihren...ich denke Verehrer...Kairas Karinor, welcbher sich später noch als
überaus fähig erweisen sollte, es begab sich nämlich - was das mit Blutschluck zu tun hat? Ihr habt wohl recht, ich will also weiter machen.

Im Laufe des Morgens suchte ich die Meisterschmiedin Yaira al Azim auf, um sie um einen Eesatz für mein verätztes Schwert zu bitten. Dort traf ich dann auch auf Blutschluck.
Als ich ihr auf ihre Nachfrage erklärte, dass der von ihr gefertigte Streikolben zwar eine vorzügliche Waffe sein, wohl aber kaum als Zeichen meines Standes herhalten können wurde sie
doch reichlich ungehalten und beschloss, dass dem irren Korpriester ein stählernes Bein zu fertigen eine bessere Verwendung ihres Reiches sein. Nachdem dieser sich dann auch wieder allerlei Frechheiten heraus nahm
und die gemeine Ratte sogar den Größenwahn besaß, einen Ehrenmann zum Duell zu fordern beschloss ich ihm eine Lektion zu erteilen - Nein, es ist egal ob der der beste Kämpfer in ganz Khunchom
zu der Zeit war, das macht ihn weder Ehrenhaft noch Satisfaktionsfähig. Nein, ich werde euch nicht erklären was das ist, hört einfach zu!.
So trafen wir uns dann also am Morgengrauen des 22. Tsa vor dem Anchopaler Tor. Ich sah es als notwendig an, seine Gnaden Achmad mitzubringen der über die Rondragefällige Durchführung des Kampfes
wachen sollte, denn so einem Ehrlosen Hundsfott wie Bisfrabul kann man da schlecht trauen. Nachdem beide Kontrahenten eingeschworen waren ging es dann los.
Blutschluck begann sofort damit, seinen lächerlichen Spieß nach mir zu werfen. Dabei habe ich mir noch nichts gedacht und nahm an, er sein ihm nur peinlicherweise aus der Hand entglitten, vor allem nachdem er es danach
für angebracht hielt, mich mit bloßenFäusten anzugehen, was auch bei jemandem wie ihm kaum ein gleicher Kampf wäre. Ich musste ihm erst einen guten Stoß mit dem Streitkolben geben bis er zu Besinnung kam und seine Waffe wieder an sich nahm.

Falls ihr denkt, nun hätte endlich ein Zweikampf stattgefunden, der der Herrin Rondra gefallen hätte irrt ihr aber. Der Sausack warf nämlich seinen Spieß direkt wieder nach mir.
Wer in einem Kampf zu zwei Mann anfängt mit Wurfwaffen zu hantieren der hat keinen Funken Ehre am Leib und den soll Rondra verfluchen! So sah ich das Duell dann auch als beendet an und machte Blutschluck
diese Tatsache auch durch einen schnellen Bruch seines linken Armes deutlich, der Irre hätte sich sonst wohl noch weiter mit mir geschlagen.
Und so habe ich ihn dann besiegt, es war weder Ehrenhaft noch glanzvoll, aber er war am Ende besiegt, und das ist wohl alles was zählt. Prost!"


Telepathogramm zu Händen des Reichsgroßgeheimrat
"Nemrod,
bedauerlicherweise muss ich euch mitteilen, dass sowohl die uns zur Seite gestellte ordentliche Inquisitionsrätin Praiodini sowie ihr Gefolge, bestehend aus dem Pfeil des Lichts Hesindian Weißhaupt und der Unberührbaren Odda am vorgestrigen Tage ihren
Tod fanden. Dem Bericht der amtierenden Befehlshabenden zufolge widersetzte sie sich der aussrücklichen Anordnung des Befehlshabenden Offiziers und ersten Bordgeweihten und stieß die Tore im Heck der Arche auf, welche unseres Wissens nach
eine Verbidung in die Niederhöllen selbst enthielt. Der genaue Hergang des folgenden Ereignisse lässt sich derzeit nur unzuverlässig rekonstruieren, obwohl der Swafnirgeweihte Hasswolf als Augenzeuge überlebt hat und nach seiner Heilung befragt wird.
Ich nehme selbst die Verantwortung für diesen Verlust auf mich, da ich darin versagt habe der Mannschaft und den Mitreisenden hinreichend klar zu machen, dass die Arche eine Gefahr darstellen kann, die selbst eine so Ehrenhafte Frau wie Praiodini
zu unterschätzen Vermag, und bin bereit jede Buße anzunehmen die ihr mir ob dieses Verlustes auferlegen wollt.

Gegeben und gesiegelt am 23. Tsa
Yarlan Greifenmund."




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Khunchomer Tagebücher
« Antwort #43 am: 08. Dezember 2017, 13:58:51 »

Blutige See -  Khunchomer Tagebücher




Aus dem Tagebuch des Achmad Chada al'Barq'ra seines Zeichens Diener der göttlichen Leuin:

23. TSA 1025 nBF.
Nach meinen Tagen der Ruhe hat sich heute einiges getan, ich habe endlich den Kapitän Yarlan Greifenmund von Schnattermoor getroffen und ihm den Breif von Ayla von Schattengrund übergeben. Danach haben wir die Tempel der Rondra, des Praios und des Efferds besucht. Im Rondra-Ingerimm-Tempel trafen wir auf Bisfrabul Blutschluck, eine beeindruckende Gestalt, die Yarlan immer wieder beleidigte, bis dieser ihn zum Duell vor dem Anchopaler Tor herausforderte, dies gewann er dann auch. Die wichtigen Ereignisse passierten danach, ein Efferdi namens Efferdaios brachte ein Mann ans Ufer, der scheinbar zu einem Stück Holz degradiert ist. Kurzerhand packten alle mit an und brachten ihn in den Tsa-Tempel, in welchem er Feuer fing und der Efferdi scheinbar panisch davonlief. Yarlan und ich warfen den Mann kurzerhand ins Wasser, danach wurde zu einem Kinderlied angestimmt, welches besonders Hilal gefiel.
Nach diesen Ereignissen versammelten wir uns alle im Raum des Kontorleiters, welcher zur Zeit nicht anwesend war. Wir besprachen, dass ich und ein Mann namens Kiaras Karinor auf dem Schiff angestellt werden sollten. Danach gingen der Efferdi und Yarlan in einen Nebenraum, aus der man kurz nix hörte bis Yarlan etwas rief von wegen: "Die Inquisitorin und der Pfeil des Lichts sind tot?" Danach machte sich betretenes Schweigen breit bis die beiden wieder aus dem Nebenraum kamen. Danach unterhielt ich mich kurz mit Efferdaios und überprüfte ob er auch von dem Fluch betroffen war, er verhielt sich seltsam schien aber nicht betroffen. Währenddessen ersteigerten Kiaras und Rommily ein billiges Boot mit welchen wir zur Arche fahren konnten, ich bin schon sehr gespannt was ich dort sehen werde und hoffe, dass ich den Anblick eines solchen Ungeschöpfes verkraften werde. Doch ich bin sicher, schlimmer als der untote Drache wird es nicht sein.

26. TSA 1025nBF


Wir haben es endlich geschafft, ich befinde mich nun auf diesem Scheusal eines Ungeschöpfes, alles auf diesem "Schiff" bewegt sich und es lebt. Widerwärtig. Als ich vorhin aufs Schiff kam hatte ich kurz den Eindruck Rhazzazor schlummert vor mir im Dschungel. Ich lernte einige Schiffsbesatzungsmitglieder kennen unter anderem die "Steuerfrauen" scheußliche Dämonen, welche den Leuten auf dem Schiff vorgaukeln sie seihen früher einmal Menschen gewesen. Doch ohne diese Missgestalten würde dieses Holz keine Elle weit kommen. Dann habe ich noch einige Offiziere kennen gelernt, doch bis auf ihre Namen weiß ich nicht viel über sie. Außerdem wurde mir von Ugdan erzählt, er wurde von jemanden aus der Mannschaft in einen Baum verwandelt, will aber nicht erzählen wer das war. Ich werde wohl noch einige Untersuchungen in diese Richtung unternehmen müssen. Außerdem hat mich heute mein Sklave, mein EIGENER SKLAVE, verrückt genannt, hätte er erlebt was ich erlebt hätte wäre er tot. Dieser Bursche ist dreist, doch er spricht frei heraus was er denkt, was der Leuin gefallen könnte.

27. TSA 1025nBF

Wir haben die ganze Nacht Unwasser getankt, die Arche streckt ihre Beine unter das Unwasser und dann fängt an das Unwasser ihr die Beine hochzulaufen in den Rumpf. Die Arche braucht also die dämonische Energie des Unwassers um sich fortzubewegen, interessant. Kurz nach dem die Arche fertig mit der Prozedur war und es Richtung Helmenport losging entdeckten einige Söldner ein Schiff, welches auf uns zuhielt. Ein Schiff vom Buckligen. Der Kapitän wollte mich verstecken, doch ich sehe nicht ein, mich zu verstecken die Feinde der Zwölfe sollen sehen, mit wem sie sich angelegt haben. Sie schickten drei Unterhändler die hässlicher als die Nacht waren und nun warten wir in der Schiffsgrotte auf ihre Ankunft...




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  • 08. Dezember 2017, 14:00:04
Blutige See
« Antwort #44 am: 08. Dezember 2017, 14:00:04 »

Blutige See -  Operation Helmenport



Aus dem geheimen Tagebuch des Efferdbruders Efferdaios

Tödliche Verhandlungen
Legat Tertius hatte mit seinen zwei missgestalteten Kreaturen zu uns übergesetzt. In der Ferne blieb seine Zedrakke, die Schatzkammer, zurück und stieß weiterhin ihren grünen Rauch raus. Offensichtlich im Bunde mit einem der zwölf Widersacher wollte dieser Knilch nun mit uns über die Rückgabe meiner Arche verhandeln. Narr. Die Perlenwacht, wie wir sie seit kurzem nannten, und ich waren miteinander verbunden: Ihr Schicksal würde das meinige sein.

Nicht zu bescheiden waren die Forderungen, die uns der Unterhändler vortrug: Die Arche, in ihrem jetzigen Zustand, gegen 50 güldene Dukaten pro Kopf auf diesem Schiff; die Sicherheit der Mannschaft - gewährleistet. Die Alternative: Man würde uns versenken. Dazu, hieß es, stünden neben der Zedrakke noch vier weitere Schiffe bereit. Dass Legat Tertius bluffte, fanden wir erst später heraus, doch Yarlan ließ sich bereits in jenem Moment nicht verunsichern und stellte seine Gegenforderung: Die Arche gegen den abgetrennten Kopf Xeraans. Unsere Forderung wurde nicht akzeptiert.

Zwar hatte der Diener des Ewig Gierigen immer wieder eine magische Kommunikation zu seiner Zedrakke betont, doch auch nachdem Yarlan ihn und seine Lakaien mit Pfeilen spicken ließ, blieben die Kanonen des feindlichen Schiffes still. Achmad, Sohn der Leuin, war alles andere als begeistert vom Umgang mit unseren „Gästen“. „Hinterrücks und unehrenhaft“ betitelte er den Befehl unseres damaligen Kapitäns. In jenem Moment war ich mir noch unsicher, ob wir richtig gehandelt hatten, doch schon bald sollten wir entdecken, dass hier eine Falle für uns gelegt worden war. Wir begannen, den Angriff vorzubereiten.

Tödliche Visionen
Im Inneren des Steuerbaums erreichten die anderen Offiziere und ich jedoch nicht einmal den Steuerraum. Tumult kam aus dem Raum der Hexen. Schwester Elysia verschwunden, Aldara im Wahn flüsternd, weißer Schaum vorm Mund: „Goldmorgentarantel, Angriff aus der Tiefe, Chalwens Thron“ murmelte sie vor sich hin. Versuchte jemand in ihren Geist einzudringen? Schnell wart uns klar, dass wir in eine Falle laufend, den Angriff einer anderen Arche nicht überstehen würden und traten den Rückzug an. Mit ihren gewaltigen hölzernen Beinen nahm die Perlenwacht Fahrt auf.

Während wir auf dem Oberdeck die Situation diskutierten, wurde uns unbehaglich. Irgendetwas stimmte nicht. War es der grüne Rauch der feindlichen Zedrakke? Magistra Kohlrab sprach die magischen Worte Odem Arcanum Senserei, weht hier ein Hauch von Zauberei und verkündete wenig später, dass der Rauch nicht magisch sei... wir aber von dämonischen Kundschaftern verfolgt wurden. Sie und Jasper, der Wandler, nutzten dann ihre Magie und schalteten die Biester aus. Man hatte ein Auge auf uns.

Tödliche Ladung
Langsam kehrte wieder Ruhe ein:  Wir hatten die Schatzkammer zurückgelassen und sahen auch sonst kein Schiff. Hatte Legat Tertius geblufft? Wer sein Schiff Schatzkammer nennt, ist nicht auf Krieg auf, sondern Geschäfte. Eine Beute, die wir uns nicht entgehen lassen wollten. Wir begann das Gebiet vorsichtig nach weiteren Schiffen abzusuchen, fanden aber nichts - nur die Zedrakke blieb unbewegt zurück. Zu verlockend wartete der Viermaster dort auf uns. Zu verlockend in der Tat.

Heiß auf einen Kampf kam dann aber auch direkt die Ernüchterung: Das Schiff war verlassen. Leer. Bis auf Brandöl im Bauch. Ein Glück hatten wir das Schiff nicht direkt verschlungen. Die Arche hätte enormen Schaden genommen oder wäre gar selbst gesunken. Schwer fiel es mir, Xyleste davon abzuhalten, diesen Leckerbissen auf der Stelle zu verschlingen. Sie wollte mir nicht gehorchen. Ich solle meine Ausbildung bei der Herzogin fortsetzen, sonst würde sie nicht auf mich hören... aber da war noch mehr.

Verheißungsvolle Knospen
Beunruhigt über den Verlust meiner Kontrolle über Xyleste, blickte ich oben aus dem Steuerturm auf mein Schiff: 80 Meter erstreckte sich die Perlenwacht - einst Gezeitenspinne - nun. In ihrem Leib war mittlerweile genug Platz, um ein weiteres Schiff zu beherrbergen, doch von hier oben sah man nur die dämonischen Hörner der Arche, das Unholz, die grausamen Äste... und an ihnen... Knospen.

Es bedurfte schon eines zweiten Blickes, erschien das Holz doch längst tot, doch einige der Astlöcher waren in Wirklichkeit Blütenknospen. Waren die Sporen verantwortlich für das unwohle Gefühl am Oberdeck? Wuchs unser Schiff zu schnell? Nein. Demnächst würde unsere Arche einen Abkömmling zur Welt bringen: Mein Schiff trug den Sproß für seines Gleichen im Inneren. Bald würde ich Zeuge von etwas werden, was ich so nie für mein eigenes Leben zu erhoffen gewagt hätte. Bald würde ich Vater werden.

Verheißungsvoller Traum
Meine Gedanken raßten. So viel war an diesem Tag geschehen und ich wollte nur noch in meiner Kabine in einen borongefälligen Traum fallen. Doch es war jemand in meinem Zimmer gewesen: Es befand sich eine Feder auf meinem Bett. Keine Gänsefeder, wie sie zum Stopfen von Kissen und Decke verwendet wurden, sondern eine andere. Rommily, die Adlige mit einem Hang für Greifvögel, würde mir hoffentlich Genaueres sagen können.

Bei dem Versuch, ihrer Schwester zu helfen oder ihre Schmerzen zu lindern, hatte die Hexe einen Blick in die Gedanken der visionsfiebrigen Aldare geworfen und dieses Experiment mit einem Aufenthalt auf der Krankenstation bezahlen müssen. Die Feder musste sie nicht identifizieren. Sie kannte sie in- und auswendig, war es doch die ihrer Eule. Verdammtes Viech. Ich bin mir sicher, die Eule spionierte für Rommily hinter den Offizieren und mir her. Zum Glück gab es in meinem Quartier nichts zu finden; nur im Unterdeck hinter der geheimen Tür war mein schreckliches Geheimnis zu entdecken.

Diese Maßregelung wird ihr hoffentlich genügen. Erschöpft kehrte ich ein zweites Mal in meine Kabine zurück und sollte aus meinem Schlaf nicht nur erholt, sondern auch neuen Mutes wieder erwachen:

Der Unberechenbare, Herr über die Gezeiten, mein Vater war mir als Delphin erschienen. Wir schammen zwischen den Zyklopeninseln und sprachen über den Weg, den ich in den letzten Monaten eingeschlagen hatte: Er sieht mich immer noch. Hat mich nicht aufgegeben. Versteht, was ich tue. Es ist noch nicht zu spät. Nicht für das Perlenmeer; und auch nicht für mich. Mit Tränen der Rührung in den Augen erwachte ich am nächsten Morgen und das erste Mal seit Langem sah ich wieder frohen Mutes dem Sonnenaufgang entgegen. Wieder so eine Feder auf meinem Bett... .

Verheißungsvolle Wendung
An jenem Tag sollte es zum Sturm auf Helmenport kommen, doch das Schicksal hatte es anders gewollt: Ich weiß nicht genau, wie es dazu kam, aber als ich das Oberdeck betrat, gab es einen großen Tumult. Der neue Rondrianer an Bord, Achmad, hatte Yarlan angeklagt. Ein Affront gegen alle Zwölfe sei die Strategie, die unser damaliger Kapitän für den bevorstehenden Angriff vorbereitet hatte. Yarlan hingegen bezichtigte den Sohn der Leuin der Befehlsverweigerung. Ritter Rietkötter war anstelle Yarlans zum Richter berufen worden und vor versammelter Mannschaft wurden nun Vorwürfe, Beweise und Anschuldigungen ausgetauscht:

Yarlan las den Brief von Eila Schattengrund vor; anschließend das Empfehlungsschreiben Achmads. Seine Schlussfolgerung: Achmad wart geschickt im Auftrag, unsere Arche, meine Perlenwacht, zu zerstören. Zu Tief saß der Hass der Rondrakirche auf die unheiligen Schiffe, hatte eines von ihnen doch vor wenigen Monaten 70 ihrer tapferen Recken getötet. Aber sich auf unserem Schiff einzuschleichen? Das erscheint mir nicht der Natur eines heiligen Kriegers zu entsprechen.

Achmad hingegen ließ Jasper, den geheimnisvollen, aber gefügigen Bordmagus vorsprechen: Er sprach kein falsches Wort, das bezeuge ich, aber die Art und Weise wie er Yarlans Taten der letzten Wochen vortrug... . Hatte Yarlan sich wirklich so weit von den Zwölfen entfernt? Ich war die ganze Zeit bei ihm gewesen. Ist das wirklich wahr und habe ich es übersehen? Nein. Ich sah Yarlans Seele und Golgaris Schwingen. Yarlan wandelte noch auf dem Pfad der Götter. Aber das hieß... Jasper sprach absichtlich gegen ihn.

Ich sagte natürlich für meinen Freund aus, doch auch mein Zeugnis konnte nichts gegen die Worte des adligen Alexjei ausrichten: Irgendwie hatte er von unserer Mission im Dschungel Maraskans erfahren und auch davon, dass Yarlan - unbeabsichtigt - Menschenfleisch zusammen mit den Karmoth-Gardisten gegessen hatte. Ein vernichtender Bericht.

Rietkötter gestand meinem Bruder Achmad Recht zu. Zwar wurde Yarlan schon in einer früheren Beichte Absolution erteilt, doch eine offizielle Anklage hatte es nicht gegeben. Der Entschluss lautete nun, die Anklage bei nächster Gelegenheit vor einem ordentlichen Gericht zu wiederholen. In der Zwischenzeit würde Yarlan seines Amtes enthoben, Achmad sein Wächter und ich endlich Kapitän meiner Arche...



« Letzte Änderung: 29. März 2018, 19:53:27 von Frostgeneral »
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