Die Waisenmacher von Gareth
Persönliches Diarium Abelmir yha Mhorenis:Niedergeschrieben am 2. Ingerimm zu Gareth im Jahre 1027 nach Bosparans Fall
Mein Zwangsaufenthalt in der Villa Karinor gestaltet sich bequemer als ich es zu hoffen wagte. Die Umstände erfordern eine
erhöhte Wachsamkeit und Vorsicht gegenüber dem Personal, da ich Agenten der Hand Borons unter ihnen vermute.
Oemer taucht nach langer Zeit wieder in der Villa auf, seine Hand ist mit seltsamen Kristallen durchwachsen.
Offensichtlich eine Folge der Berührung des AGM-Splitters in der schwarzen Zitadelle. Er erzählt dass die Kornspeicher des
ehemaligen Bürgermeisters Karfenck unbewacht sind und rät uns diese doch mit Söldner zu schützen. Angesichts der
Erfahrung unseres kleinen Tulamiden mit Diebesgesindel erscheint mir das eine sehr gute Idee. Isarun berichtet uns bei
Kaffee und Wurst, eine merkwürdige und gewöhnungsbedürftige Kombination am frühen Morgen, von den Entdeckungen
Answins v. R. d.J. in den Archiven.
Dieser förderte einige interessante Informationen zutage, insbesondere eine Karte des Gewölbes unter dem Brauhaus
welche mit dem Namen Heliodane v. Streitzig unterschrieben ist. Diese war eine enge Vertraute von Praioslob v. Selem,
einem Marschall der Sonnenlegion vor ca. 400 Jahren zur Zeit der Priesterkaiser, wie uns Yarlan erzählt.
Oemer trägt sogleich vorsichtig seine Zweifel an der Integrität des Rondrageweihten und des Praiosgeweihten, den dieser
mitbrachte, vor welche an der Sitzung des Heldenrates teilnahmen. Oemer konnte allerdings keine stichhaltigen Beweise
vorbringen sondern berief sich auf sein Bauchgefühl und Indizien wie die immer blutende Wunde am Beinstumpf des
Rondrageweihten. Darüber hinaus verbringen wir eine geraume Weile mit der Diskussion über die zeitlichen Einordnungen
der Statuen, die wir an verschiedenen Stellen in Gareth gefunden haben und wie wir mit der Problematik der Gargylen
umgehen sollen. Hierbei insbesondere die Möglichkeit diese unschädlich zu machen oder doch zumindest sicher wegzusperren.
Nach meiner Erinnerung an den heutigen Termin bei Ludalf v. Wertlingen und die Aushändigung unserer von uns angefertigten
Korrespondenz beschließen wir jenen bei der Alten Residenz aufzusuchen. Unterwegs begegnen wir einer weiteren Zelotin, die
anscheinend überall in der Stadt ketzerische Erzählungen verbreiten. Sie berichtet von dem Märtyrer Lucian der Totengräber.
Anschließend entleibt sie sich selbst mit einem vorher verborgenen Dolch. Was sind das für Irre ?
Ein kleiner Junge, offenbar ihr Sohn, rennt zu der Toten. Erst nach einer geraumen Zeit in der ich hoffte, dass sich Isarun des kleinen
Jungen annehmen würde befrage ich den Kleinen zu seiner Mutter und ob er weitere Verwandte hätte. Dies verneint er unter Tränen.
Ich beschließe den Jungen mitzunehmen, da keiner meiner Gefährten gewillt ist ihm Anteilnahme oder Fürsorge zu zeigen.
Was ist Ihnen los ? Sind Sie schon dermaßen abgestumpft, dass ihnen das Leid dieses kleinen Burschen egal ist ?
Angekommen in der Residenz berichtet uns Ludalf von Vorkommnissen, die auf Dämonenpräsenz in zahlreichen Gegenständen in der
Stadt deuten. Offenbar sind beim Zerbrechen der schwarzen Zitadelle zahlreiche Dämonen der Domäne AGM freigesetzt worden.
Oemer reicht Amelia Groterian den Opferdolch der Zelotin, der seltsam purpurfarben erscheint. Amelia schlägt vor den Dolch in den
Hesindetempel zu bringen um ihn zu untersuchen. Es bricht eine weitere Diskussion über den Verbleib des AGM-Splitters aus in deren
Zuge Agam, Sohn des Albrax, vorschlägt ihn in die heiligen Essen seines Volkes nach Xorlosch zu bringen.
Da wir zurzeit keine Ressourcen für eine derartige Unternehmung haben wird dieser Vorschlag und der weitere Verbleib des Splitters vertagt.
Ich beschließe Oemer zu begleiten, der den Dolch in den Pentagontempel bringen will, um Leonardo zu sehen und den Fortschritt seiner
neusten Erfindung zu begutachten. Außerdem will ich den kleinen Jungen, Alrik, beim Tempel unterbringen damit aus ihm ein rechter
Hesindegeweihter wird. Diese Stadt benötigt die Weisheit und das Wissen, dass uns Hesinde vermittelt um hoffnungsvoll in die Augen
Fatas, der Tochter Satinavs, zu blicken. Möge ihm eine bessere Zukunft gewidmet sein als seiner Mutter. Dort angekommen darf ich letzte Hand
anlegen um die Erfindung, die mobile Trümmertrommel, zu vollenden. Eine wahrhaft seltene Ehre einem Genie zur Hand zu gehen und es erfüllt
mich mit Stolz und zugleich Demut vor diesem großen Geist. Ich zeige Alrik sogleich ein paar Werkzeuge, die er mir reichen soll um den Funken in
ihm zu Großem zu wecken. Oemer muss sich wohl währenddessen weggeschlichen haben, der kleine Schleicher der er ist, um den Opferdolch
in die Katakomben zu bringen. Erst als ich die Fertigstellung vollendet habe bemerke ich sein Fehlen und beginne mit der Suche nach Ihm. Ich finde
ihn knieend vor der Kiste mit dem Splitter und das obwohl man diesen Dummköpfen von der Sonnenlegion eingeschärft hat niemanden allein zur
Kiste gelangen zu lassen. Nun ja, anscheinend ist der Besitz von Hesindes Gaben kein Auswahlkriterium bei der Wahl ihrer Legionäre. Ich befürchte
Schlimmes und befehle den Soldaten Oemer gründlich zu durchsuchen. Hesinde sei Dank finden sie den Splitter nicht bei Ihm. Er muss also noch dort
sein, wo wir ihn einsperrten. Ich schicke die Legionäre wieder auf ihren Posten und begebe mich umgehend zum Tempelvorsteher Valnar Ytskok um
den Jungen in seine Obhut zu übergeben. Oemer fühlt sich nach der Gegenwart des Splitters unwohl, wer kann es ihm verdenken, und will vor dem
Tempel auf mich warten.
Ich schärfe dem Jungen ein brav, aufmerksam und strebsam zu sein als ich in meiner Unterweisung durch eine laute Explosion gestört werde.
Nach meinem ersten Schreck renne ich in die Werkstatt und finde Leonardo schwerverletzt am Boden liegen. Die Explosion hat ihm einen Arm abgerissen
und er blutet stark aus dieser Wunde. Ich binde ihm sogleich den Arm mit meinem Gürtel ab und versuche mich an einem Heilzauber. Die Matrix des Cantus
entgleitet aber meinem Geist und Leonardo wird ohnmächtig. Zum Glück erscheinen ein paar Geweihte und versorgen den Meister. Ich fürchte
Leonardo wird nie mehr der gleiche sein ohne zwei funktionierende Arme und Hände. Was ist mit dieser verdammten Maschine geschehen ?
Wie konnte das passieren ? Unterdessen ist Rafim in das Arenaviertel gegangen um sich nach weiteren Statuen umzuschauen. Er findet in diesem Viertel
den von uns gesuchten Goldschmied, der gerade dabei ist Raubgut aus dem Praiostempel einzuschmelzen. Er behauptet diese Gegenstände von einem
Praiosgeweihten, in Begleitung eines Rondrageweihten, erhalten zu haben und von diesem den Auftrag bekommen zu haben diese einzuschmelzen.
Dieser Schmied ist außerdem gut unterrichtet über die Geschichte dieser Stadt und erzählt Rafim zahlreiche Begebenheiten aus der Vergangenheit.
Er behauptet ein gewisses Faible für Anekdoten aus der Vergangenheit Gareths zu haben. Rafim besteht umgehend darauf, dass der Schmied ihn doch
begleiten möge um auch seinen Kameraden in den Genuss der Geschichten kommen zu lassen.
Isarun, Kiaras und Yarlan sind derweil in Richtung der Villa der Heliodane v. Streitzig unterwegs um sich einen Eindruck zu machen und eventuell eine neue
Spur um das Geheimnis der Statuen zu finden. Dort angekommen bricht Yarlan die Tür auf und sie besichtigen die Kellergewölbe des Hauses. Dort entdecken
sie eine Statue und einen Sarg. Die Statue stellt Lucian den Totengräber in einer äußerst ketzerischen Darstellung dar, wie sich später herausstellt.
Der steinernen Statue wird von drei steinernen Raben das Fleisch von den Knochen gepickt. Auf dem Sarg befindet sich das Datum 40 Murak, eine
offensichtliche geschichtliche Einordnung in die Regierungszeit Murak-Horas, des Vaters von Hela Horas. Da sie sich den Zorn des Boron nicht zu ziehen wollen
beschließen die drei den Sarg unberührt zu lassen und gehen zurück zur Residenz. Dort treffen sie Rafim in Begleitung des Schmiedes.
Sie bringen jenen sogleich in das Gefängnis der Residenz und fesseln ihn auf eine Streckbank. Rafim erzählt den anderen von den Geschichten des
Schmiedes und seinem angeblichen Auftrag. Die drei befragen ihn sogleich zu dem Rondrianer und dem Praioten und er erzählt scheinbar freimütig die Geschichte
erneut. Außerdem trägt er zusätzlich eine frevlerische Geschichte von Celissa vor. Unzufrieden mit den Aussagen wirkt Yarlan mit seinen neu gewonnen Fähigkeiten
einen Eidsegen um die Aussagen zu verifizieren. Sie befragen den Gefangenen zu seinem verloren Zeh und dieser beginnt herumzustammeln und uns sogleich
eine unglaubwürdige Mär zu erzählen. Offensichtlich missfällt Praios diese Lügengeschichte denn seine Augen färben sich trübe und er wird offensichtlich blind.
Er fleht daraufhin in einer seltsamen Weise den güldenen Gott an, eine merkwürdige Verballhornung von Praios anscheinend.
Nichts destotrotz gewinnt er sein Augenlicht wieder obwohl seine Iris jetzt merkwürdig blau-purpurn scheint. Misstrauisch geworden prüft Yarlan mit seinem geweihten
Schwert den Mann auf dämonische Besessenheit oder Packtierertum.
Nach einer Weile treffe ich auch in der alten Residenz ein und treffe zuerst Oemer und dann die anderen. Wo hat sich dieser kleine Dieb wieder herumgetrieben ?
Öemer lässt unverblümt durchblicken, dass ich schuld an der Explosion bin, die Leonardo so schwer verletzte. Er nennt meine Arbeit zur Fertigstellung der
Erfindung „Herumfingerei“. Was für eine Unverschämtheit !
Ich musste ihm sogleich erklären, dass an meiner Arbeit nichts aussetzen sei und die Schuld an der Explosion bei jemand anderes zu suchen sei.
Sicherlich so ein unbegabter Schmiedeknecht, der die Vorgaben des Meisters nicht recht umzusetzen vermochte oder sich sogar vor der Arbeit drückte und dies seinem Lehrling
aufdrückte. Ich muss die Umstände noch einmal genau untersuchen. Rafim befragt in bester al`anfanischer Manier den Gefangenen um an weitere Informationen zu kommen.
Er reißt dem Mann sogar ein Auge heraus um eine Theorie zu testen. Wie testet man auf diese Art und Weise eine Theorie ? Bei diesen Gelegenheiten frage ich mich was
Rafim von den Knechten Yol-Ghurmaks unterscheidet. Da Yarlan und Kiaras aber nicht einschreiten scheint es aber nicht Unrechtes zu sein Ketzer auf diese Weise
zu befragen. Wir beschließen den Rondrageweihten im Tempel aufzusuchen und lassen Oemer und Kiaras als Bewachung des Gefangenen da.
Oemer befragt, während wir weg sind, den Schmied zu den Geschichten rund um die Märtyrer und dieser fleht zu Maruk-Methai, einem angeblichen
Alveranier der gerechten Rache, doch nichts passiert.
Wir finden Bruder Stygomar, den Borongeweihten, der im Auftrag seines Gottes die Toten bewacht und ich lassen den Brief nach Punin von Ihm unterzeichnen.
Wir finden den Rondrageweihten, der sich Alrik von der Drachenzwinge nennt, in seiner kargen Zelle. Er sagt uns sogleich dass der Praiosgeweihte in seiner
Begleitung damals Enarch hieß, er aber beim Angriff der schwarzen Zitadelle auf die Stadt des Lichts gefallen sei. Rafim äußert starke Zweifel an der
Geschichte des Geweihten zum Verlust seines Beins, kann ihm aber letztlich nicht der Lüge überführen.
Außerdem weckt er mit Geschichten um Vitus, einem weiteren Märtyrer der Stadt, und seiner unglaublichen Ähnlichkeit zu Yarlan das Interesse der Helden um
sogleich mit Wissen um den Verlust von Yarlans Auge und seiner wundersamen Genesung durch Praois Gunst Zweifel zu schüren.
Auch Vitus wäre nämlich einäugig gewesen. Die Zweifel an Yarlans Geschichte wachsen bei allen Anwesenden und so beschließen wir nicht weiterhin den
Lügengeschichten dieses Geweihten zu glauben. Er sagt uns aber, dass wir eine weitere Statue unterhalb der Kaiser-Reto-Kaserne finden würden.
Er nennt sie allerdings merkwürdigerweise Kaserne der Ratten. Wir beschließen der Sache weiterhin auf den Grund gehen zu wollen und schleifen den jetzt
gefangenen Rondrianer zur Kaserne. Isarun verweilt noch kurz bei Bruder Stygomar um ihm von dieser merkwürdigen Statue mit den drei Raben zu erzählen.
Dieser ist sichtlich geschockt und berichtet, dass die drei Raben Bishdariel, Golgari und einem dritten Raben, der jetzt Sendbote der Präzentorin der heulenden Finsternis,
der Gegenspielerin Borons, darstellen und das was in diesem Sarg liegt boronunheilig sein müsse und unbedingt vernichtet werden müsse.
Die Katakomben unterhalb der Kaserne sind mit Bildern aus der Priesterkaiserzeit geschmückt und zeigen auch das Erntefestmassaker, bei dem die Rondrakirche fast
vollständig vernichtet wurde. Zentral steht eine Statue von Vitus, der Yarlan wirklich frappierend ähnlich sieht.
Der Rondrianer provoziert uns mit Lügen, geschickt durchwoben mit Halbwahrheiten und nach einer Weile schickt Yarlan den Rondrianer mit einem Faustschlag zu
Boden. Nachdem wir ihm den Mund verbunden haben untersuchen wir die Statue und finden hinter einer steinernen Augenklappe ein weiteres goldenes Kettenglied.
Isarun beschließt danach zur Akademie zu gehen um sich über die Möglichkeiten zur Unschädlichmachung der Gargylen zu informieren.
Dort trifft sie auf die Magister Iolaus und Eldan Gorbas, die sogleich Feuer und Flamme für diese Aufgabe sind. Sie finden sehr schnell eine Gargylenstatue
und Iolaus stellt, wie ich seinerzeit, eine dämonische Pervertierung fest.
Er mutmaßt, dass es eventuell einen Zusammenhang mit der kürzlich aufgetretenen Mehrung der Vorkommnisse aus der Domäne des AGM gibt.
Er glaubt außerdem daran dass es möglich ist auf magischen Weg mit diesen Wesen zu kommunizieren. Nach der Schilderung um die Vorkommnisse rund um die
Statuen, den Raub und die Entweihung der Praiosreliquien sowie um die Geschichten rund um den Schmied, den Rondrianer und den Praioten glaubt Iolaus an eine tiefgehende
Verschwörung des Rattenkindes und gibt Isarun zahlreiche Informationen rund um den Kult des Namenlosen.